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Inhaltsangabe:
Als die junge Eliza Caine 1867 ihren Vater verliert, beschliesst sie, London zu verlassen und eine Stellung als Gouvernante in einem Herrenhaus in der Grafschaft Norfolk anzunehmen. Als sie an einem nebligen, kalten Abend in Gauldin Hall ankommt, wird sie von ihren neuen Schützlingen Isabella und Eustace begrüsst. Zu ihrer Überraschung stellt sie fest, dass sie ganz alleine mit den Kindern in dem grossen Haus ist. Doch schon in der ersten Nacht findet sie heraus, dass sie doch nicht ganz alleine sind. Etwas oder jemand ist mit ihnen in dem alten, viktorianischen Anwesen. Eliza beginnt nachzuforschen…
Meine Meinung:
Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, dachte ich sogleich an das Buch von Henry James – Das Durchdrehen der Schraube , welches ich zwar nicht gelesen habe aber immerhin kenne ich den Film. Das machte mich natürlich neugierig, denn ich mochte die Atmosphäre dieser Geschichte sehr. Die Beschreibung von John Boynes Buch klingt ja doch sehr ähnlich, das hat mich erst ein wenig verwirrt. In gewisser Weise ist es auch so, denn die Rahmenhandlung der beiden Bücher gleicht sich sehr, auch wenn sich die Geschichte dann doch ein wenig anders entwickelt.
Ich wurde jedenfalls nicht enttäuscht, das Buch hält alles, was es verspricht. Neblige Landschaften, Geister, Spuk und eine relativ emanzipierte junge Frau, die sich trotz der Verstocktheit der Dorfbewohner nicht ins Bockshorn jagen lässt. Mir hat die Mischung gefallen und entgegen meiner Angst, es könne sich um einen eher langweiligen Gruselroman handeln, in dem fast nichts passiert, geht es gleich von Anfang an richtig gut los. Den ersten Satz: „Ich mache Charles Dickens für den Tod meines Vaters verantwortlich“ fand ich klasse und wollte natürlich gleich wissen, warum.
Erzählt wird die Geschichte aus Elizas Sicht. Beginnend mit dem Tod ihres Vaters und ihrer Lebensumstände bis dahin, hat mich das Buch sogleich in seinen Bann gezogen und blieb auch bis zum Schluss spannend. Eliza war mir sehr sympathisch, und auch der eine oder andere Nebencharakter hat sich in mein Herz schmuggeln können. Eliza macht auch eine schöne Entwicklung durch, am Anfang ist sie doch eher hilflos und wirkt ziemlich verloren, doch dann entpuppt sie sich immer mehr. An manchen Stellen war sie für meinen Geschmack dann plötzlich fast zu mutig. Aber da es sich um eine Geistergeschichte handelt, kann man auch schlecht behaupten, es wäre unglaubwürdig . Ich denke, wer es gerne gruselig und atmosphärisch mag, ist mit der Geschichte sicher gut bedient.
Das einzige, was mich etwas gestört hat, war das etwas schludrige Lektorat. Erst war Eliza 21 Jahre alt, ein paar Tage später 22 und am Ende des Buches wieder 21. Dazu kam noch der eine oder andere Schreibfehler, aber das sei nur am Rande erwähnt. Ansonsten würde ich mir wünschen, dass alle modernen Gruselromane, die im Stil der alten Groschenromane gehalten sind, so spannend umgesetzt würden.
Von mir gibt es: