Abendlicher E-Book Konsum beeinflusst Hormonspiegel

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.936 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nanu?!.

  • Ich habe mir gestern eine Sendung (Podcast) von Leonardo (WDR 5) angehört und ein Thema war, dass man unter Umständen schlapp und müde vom Lesen mit E-Book-Readern sein kann.
    Vielleicht interessiert es euch auch.


    Hier der Link zur Zusammenfassung des Berichts mit einem Link zur entsprechenden Studie.


    Wer sich den Bericht lieber anhören möchte, kann dies gerne hier machen. Das Thema kam in der Sendung vom 23.12.14 vor.


  • Ähm...


    Abgesehen davon dass eine "Studie" mit 12 Probanden den Namen nicht verdient, wurden noch nicht mal Reader sondern Tablets getestet.


    Kommt auf den Forschungsgegenstand an, aber ja, in diesem Fall würde ich zustimmen. :zwinker:

  • Ach, das ist ja interessant.
    Ich hatte mir die Studie ehrlich gesagt gar nicht angeschaut, weil ich keinen beleuchteten Reader besitze.
    Im Laufe der Woche werde ich hoffenlich mal Zeit finden mir die ganzen Sachen gründlicher anzuschauen...

  • Ich habe seit ich meinen Kindle habe keine Probleme mehr beim einschlafen. Früher lag ich immer noch wie lange wach und habe krampfhaft versucht einzuschlafen. Jetzt lese ich immer noch ein Kapitel im Bett und schlafe anschließend sofort ein. Ich entspanne richtig beim lesen, meine Augen werden müde, ich komme endlich zur Ruhe. Herrlich!

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Kommt auf den Forschungsgegenstand an, aber ja, in diesem Fall würde ich zustimmen. :zwinker:


    Das stimmt, bei Studien im Schlaflabor wie es die verlinkte ist, ist das aber tatsächlich üblich, dass man wenig Probanden hat! Das liegt daran, dass es ziemlich schwierig und aufwändig ist, genug Probanden zu finden. Meine Bachelorarbeit war ebenfalls im Schlaflabor und wir hatten auch nur um die 15-20 Versuchspersonen - ich müsste nachschauen-, die dann aber auch zwei Nächte lang bei uns verbringen mussten und das ist schon ziemlich aufwändig mit dem Elektrodenkleben und den Testungen und der Auswertung und vor allem der Motivation der Versuchspersonen. Fünf Nächte sind meiner Erfahrung nach extrem aufwändig und ohne Aufwandsentschädigung der Probanden kaum zu bewerkstelligen, bei Harvard mache ich mir da natürlich keine Sorgen.


    Umso wichtiger ist bei Schlaflaborstudien dann, dass sie repliziert werden, damit man bessere Ergebnisse erhält und wenn es zumindest pro Versuchsbedingung um die zwölf Probanden sind, also zwölf in der Experimentalbedingung, zwölf in der Kontrollbedingung.
    Ich habe mir die Studie allerdings jetzt noch nicht durchgelesen, nur den von illy verlinkten Artikel.


    Bei Smartphone- und Tablet-Displays häufen sich die Befunde tatsächlich, dass das Licht nicht gerade schlafförderlich ist. Das liegt daran, dass das blaue Licht die Melatoninausschüttung, die zum Schlafen wichtig ist, hemmen oder senken kann. Die Melatoninausschüttung wird üblicherweiße u.a. durch Tageslichtmarker gesteuert, das heißt, wenn es dunkel wird, dann schüttet der Körper Melatonin aus, das macht dann müde und hilft beim Einschlafen. Natürlich nur ein kleiner Teil davon, was wirklich beim Einschlafen passiert. Wichtig sind auch andere Neurotransmitter wie Noradrenalin und Acetylcholin in bestimmten Bereichen des Gehirns, vor allem im Thalamus und im suprachiasmatischen Nucleus im Hypothalamus, der ist praktisch unsere innere Uhr.
    Umgekehrt hilft Tageslicht dann auch beim Aufwachen, weil auch hier die Hormon- und Neurotransmitterausschüttung, unter anderem Cortisol, aktiviert wird, auf dieser Basis funktionieren auch Lichtwecker.


    Allerdings weiß ich nicht, in welchen Frequenzbändern sich das Licht von E-Book-Readern abspielt. Außerdem sind bei der abendlichen Smartphonenutzung auch noch andere Faktoren mitzuberücksichtigen, die zu einem erschwerten Einschlafen führen können.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

    Einmal editiert, zuletzt von tári ()

  • Man sollte sich übrigens auch bewusst sein, dass täglich eine Vielzahl interner und externer, beinflussbarer und nicht beeinflussbarer Faktoren unseren Hormonspiegel und viele andere physiologische Merkmale beeinflusst.


    Phthalate in Kosmetik, Pflegeprodukten und die Dauerbestrahlung mit leuchtenden Displays sind nur ein kleiner Teil davon, der momentan stark medial beworben und erforscht wird. Allerdings beeinflusst auch der eigene Lebenswandel, Ernährung, Bewegung, Medikamente (natürlich), etc. unsere biochemische Verdrahtung, welche dann wieder Einfluss auf unsere Gesundheit, körperlich wie psychisch, und unser Wohlbefinden haben kann oder auch nicht. Wie immer macht die Dosis und in diesem Fall die Mischung das Gift.


    Leider werden vor allem humanwissenschaftliche Ergebnisse in den Medien oftmals auch ziemlich reißerisch und manipulativ vermittelt und ein viel stärkerer Zusammenhang propagiert, als eigentlich herausgekommen. Auch wird meistens ignoriert, dass es sich immer um wahrscheinlichkeitstheoretische Zusammenhänge handelt und niemals um absolute, letzteres ist im Humanbereich nicht möglich, zum Glück :zwinker:

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Wieso glaubst Du, daß ich das denke ?


    Jeder Mensch hat Einschlafprobleme. Du hast vielleicht nur noch nichts davon gemerkt, weil Du vorher eingeschlafen bist ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Im ersten Moment war ich von der Überschrift auch geschockt als ich die das erste Mal gelesen habe. Der tatsächlich dahinterstehenden Untersuchung kann ich allerdings zustimmen bzw. habe ich an mir diese Reaktion auch festgestellt.
    Da ich bis vor 6 Wochen nur einen unbeleuchteten Reader hatte, hab ich ab und an auf dem Tablett gelesen. Das hat mich tatsächlich länger lesen lassen, als im Buch oder jetzt mit beleuchtetem Reader. Auch wenn dei Helligkeit nicht voll aufgedreht war.

    LG<br />Anne

  • Ja, das mache ich seit 40 Jahren so... :winken:


    Vorher ging das nicht weil mein Mann nicht schlafen konnte wenn ich die Nachttischlampe noch anhatte, und außerdem rascheln die Seiten doch so laut. Er hat noch größere Schwierigkeiten einzuschlafen als ich. Mit dem Kindle bin ich so still wie ein Mäuschen, da haben wir beide was von :breitgrins:

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.