Elizabeth George - Im Angesicht des Feindes/In the Presence of the Enemy

Es gibt 87 Antworten in diesem Thema, welches 22.558 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von odenwaldcollies.

  • Frau George legt die falschen Fährten wirklich sehr geschickt. In anderen Krimis habe ich schon mal das Gefühl, dass falsche Fährten für zusätzliche Spannung sorgen sollen. Bei ihr kommen sie durch die Ermittlungen zustande. Schließlich wissen Lynley und Barbara auch nicht gleich, ob die Spur die Richtige ist. Ich falle übrigens regelmäßig darauf 'rein :redface:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Dito :breitgrins:


    Manchmal merke ich, dass sie da eine Fährte legt (wie "Asche zu Asche" mit den Zigarettenmarken), komme aber nicht drauf, was echt und was Finte ist.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Fertig!
    Mein erster Verdacht wäre doch richtig gewesen - aber immerhin bin ich mal auf den falschen Polizisten gekommen, das ist schon mal ein Erfolg für mich bei den George-Romanen :elch:


    Und es ist tatsächlich das Buch mit dem, für mich, spannendsten Ende - an das konnte ich mich noch erinnern, jedenfalls, daß Barbara alleine in ziemlichen Schwierigkeiten steckte. Ich mußte laut loslachen, als sie völlig zusammengeschlagen in Lark's Haven ankommt und zu Lynley sagt, daß er sich aber wirklich ziemlich viel Zeit gelassen hätte - das ist typisch Barbara :breitgrins:


    Corinne gehört meines Erachtens dringend in psychiatrische Behandlung, zusammen mit ihrem Sohn und Eve Bowen. Mit Eve habe ich überhaupt kein Mitleid und ich bin froh, daß Alexander ihr wahres Ich erkennt und die einzig richtige Konsequenz daraus zieht. Bei ihrer Aufzählung, was sie alles in den letzten Tagen verloren hat, wurde nicht einmal Charlotte erwähnt - das ist einfach nur traurig und armselig. Die Familie Bowen/Stone war bereits vor diesem Ereignis am Ende, nur hat Alexander es noch nicht bemerkt. Das wirklich Tragische ist allerdings, daß ein 10jähriges Mädchen sterben mußte - und dann auch nur wegen einem "Mißverständnis"; d.h. sie wäre wahrscheinlich sowieso getötet worden, so wie der Täter das auch bei Leo vorhatte. Nur gut, daß Barbara kurz zuvor von Lynley Bescheid bekommen hat, das war wirklich in letzter Minute. Ich würde sagen, es wird Zeit, daß sich die Beamten angewöhnen, Handys bei sich zu tragen, dann wäre es nicht passiert, daß niemand weiß, wo sich Barbara aufhält.


    Ein Gutes hat es: Leo muß nicht mehr nach Baverstock - und ich denke, Fiona wird ihre Drohung wahrmachen, sollte Dennis wieder in sein altes Fahrwasser zurückkehren. Für ihn ist das allerdings jetzt auch eine Chance, sich zu sich selbst zu bekennen.


    Lynley und Helen heiraten in Kürze - Halleluja, es wird wahr hochzeit-smilies-028.gif


    Für mich war dieser Krimi rundherum gelungen: spannend und nicht langatmig und keine ewigen Grundsatzdiskussionen. Bisher das beste Buch für nich.


    Noch vergessen: Lynley scheint tatsächlich nichts von Deborahs Abtreibung zu wissen, so habe ich das jedenfalls verstanden.

    Liebe Grüße

    Karin


  • Mein erster Verdacht wäre doch richtig gewesen...


    Da warst du besser als ich. ich konnte mir zwar von Anfang an nicht vorstellen, dass es um Eve ging. Aber abgesehen davon habe ich lange im Dunkeln getappt. Was mir allerdings klar war: aus dem lieben Robbie und Barbara wird nie ein Paar. Dazu hat er sie zu sehr an ihre eigene Situation erinnert. Ich muss auch ehrlich sagen dass ich mir nicht vorstellen kann, wer für sie der perfekte Partner ist. Sie fühlt sich mit ihrer Freundschaft zu Lynley, St. James und Helen ganz wohl und will sich emotional nicht noch mehr einlassen.


    Ich finde, dass in diesem Krimi sehr schwar-weiß gemalt wurde. Auf der einen Seite der böse Journalist, der geläutert wurde. Dann die ehrgeizige Politikerin, die bekommt was sie verdient. Das bekommt auch Corinne, obwohl die es natürlich ganz anders sieht. Robbie so dreist zu unterstellen, dass sie nie seinen Vater erwähnt hat ist schon frech.


    Das Helen so ganz unspektakulär den Heiratsantrag annimmt, überrascht mich nach dem ganzen Hin und Her der letzten Fälle doch. Aber es freut mich für sie.


    Im Angesicht des Feindes hat mich voll überzeugt. Es ist ein spannender Krimi mit vielen Facetten und einem überraschenden Ende.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Was mir allerdings klar war: aus dem lieben Robbie und Barbara wird nie ein Paar. Dazu hat er sie zu sehr an ihre eigene Situation erinnert. Ich muss auch ehrlich sagen dass ich mir nicht vorstellen kann, wer für sie der perfekte Partner ist. Sie fühlt sich mit ihrer Freundschaft zu Lynley, St. James und Helen ganz wohl und will sich emotional nicht noch mehr einlassen.


    Das konnte ich mir auch nicht vorstellen, daß das zwischen den Beiden etwas geworden wäre. Tja, der perfekte Partner für Barbara ... gute Frage.



    Robbie so dreist zu unterstellen, dass sie nie seinen Vater erwähnt hat ist schon frech.


    Wahrscheinlich hat sie das in dem Moment sogar selbst geglaubt - die Frau ist total weltfremd, das hat man auch gut bei ihrem hysterischen Anfall Barbara gegenüber bemerkt, als sie darauf besteht, daß zwischen Robbie und Barbara was am Laufen sei.



    Das Helen so ganz unspektakulär den Heiratsantrag annimmt, überrascht mich nach dem ganzen Hin und Her der letzten Fälle doch. Aber es freut mich für sie.


    Mir gefällt das, daß sie jetzt mal flott Nägel mit Köpfen machen, dann ist es mit der vorehelichen Panik auch schnell vorbei. Irgendeine große Feier, die ihr Stand sicherlich erfordert, können sie dann immer noch nachschieben.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Bis Kapitel 25


    Hmmm. Dass nur Luxford selbst mit Leo gesprochen hat (oder auch nicht), kann natürlich verdächtig sein, muss aber nicht :gruebel: Es käme mir etwas sehr weit hergeholt vor, dass Luxford eine solche Schau abzieht und seine eigene Tochter ermordet, nur um Eve an den Karren zu fahren, außerdem hätte er sich dann doch nicht so geziert, die Geschichte zu veröffentlichen. Vielleicht ist ja doch dieser Chambers eine Spur, aber da passt auch die Zeitungsgeschichte nicht ins Bild und die Tatsache, dass keine politischen Forderungen gestellt wurden. Oder hat das gar nichts mit der IRA zu tun und er hat ein persönliches Motiv?


    Die Klatschpresse ist echt klasse *ironieoff* Corsico reimt sich aus ein paar Indizien eine wilde Story über Eve und den Premierminister zusammen :rollen: Ist aber auch fies von Rodney Aronson, dass er ihn erst mal labern lässt und dann genüsslich mit der Wahrheit rausrückt.


    Barbara und Robin Payne gefallen mir als Team, und ihr scheint er ja auch ganz gut zu gefallen. Er ist zwar vielleicht manchmal etwas tolpatschig, aber er kniet sich richtig in die Sache rein, macht sich die Finger (und die Klamotten) dreckig, schlägt sich die Nacht um die Ohren und findet tatsächlich den Ort, an dem Charlotte versteckt gehalten wurde. Und es ist wirklich eine Mühle ... zu der, wie wir später sehen, auch mal ein Schulausflug von Baverstock aus führte. Deutet das jetzt auf Luxford als Täter hin? Oder einen seiner Mitschüler?


    Alex Stone muss sich eingestehen, dass Eve wirklich eine karrieregeile Eiskönigin ist, der es einzig und allein um den Aufstieg geht. Bittere Erkenntnis.


    Denton find ich ja klasse :lachen: Das war zwischendurch mal wieder ein netter Schmunzelmoment.


    Der Stadtstreicher war also doch echt, aber dass er vertrieben wurde, offenbar ein Ablenkungsmanöver, um Charlotte ungestört kidnappen zu können. Hm, dann doch Chambers? Den kann ich so gar nicht einschätzen.


    Eves Gespräch mit dem Colonel war ja reichlich unerquicklich für sie. Trotz aller Bemühungen kann sie ihre Karriere jetzt wohl knicken.


    Noch 130 Seiten zu lesen, und ich habe immer noch keinen blassen Schimmer, wie sich das Ganze auflösen könnte.


    Simon war ich dankbar für seine klaren Worte an Helen, dass sie sich in Sachen Lynley endlich entscheiden soll. Vernünftiger Mann.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Es käme mir etwas sehr weit hergeholt vor, dass Luxford eine solche Schau abzieht und seine eigene Tochter ermordet, nur um Eve an den Karren zu fahren, außerdem hätte er sich dann doch nicht so geziert, die Geschichte zu veröffentlichen.


    Eben, warum soll er daraus solch eine Inszenierung machen. Außerdem ist Mord noch mal ein anderer Schnack als das Bloßstellen in der Presse.



    Denton find ich ja klasse :lachen: Das war zwischendurch mal wieder ein netter Schmunzelmoment.


    Da mußte ich auch lachen :breitgrins:



    Simon war ich dankbar für seine klaren Worte an Helen, dass sie sich in Sachen Lynley endlich entscheiden soll. Vernünftiger Mann.


    Simon ist wirklich ein wahrer Freund.

    Liebe Grüße

    Karin


  • Simon ist wirklich ein wahrer Freund.


    Der hat mir hier überhaupt wieder gut gefallen. Auch seine Worte an Deborah wegen des Kinderwunschs und ihrer Schuldgefühle und das Fazit "Ein Kind zu schaffen, ist noch das Einfachste an der Sache".

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Bis Kapitel 25


    Mir geht es auch so, ich hab im Moment keinen blassen Schimmer, wie die Sache ausgehen soll und wer am Ende der Täter ist. Das ist wieder mal sehr geschickt von der Autorin aufgezogen - sie schafft soviele Ausgangspunkte und Möglichkeiten, dass man als Leser vermutlich das letztendlich richtige Szenario überliest oder nicht für voll nimmt. Wie dem auch sei, ich lasse mich gerne überraschen.


    Das Tempo zieht ordentlich an - eigentlich will Lynley ja nur die Gegenüberstellung von Luxford und seiner Frau, dann entwickelt sich das gleich zum nächsten Entführungsfall. Einen Moment lang hatte ich den Verdacht, dass Fiona selbst Leo "entführt" hat, um ihm das Internat zu ersparen. Aber irgendwie passt das mit Charlottes Entführung, ihrem Tod und Luxfords Outing überhaupt nicht zusammen.


    Was mir gut gefällt, ist die Zusammenarbeit zwischen Barbara und Robin. Nachdem die Arme sich so dermaßen mit Stanley anlegen musste und ihr Durchsetzungsvermögen auf eine harte Probe gestellt wird, ist es doch angenehm, dass es auch für sie Lichtblicke gibt. Und darüber hinaus, bahnt sich da etwa was an? :breitgrins: Ich fänds ja klasse... Die Windmühle ist jedenfalls ein Volltreffer, aber es gibt noch keine Hinweise auf den Täter - lassen wir die Spusi mal ihre Arbeit tun.


    Ganz arg interessieren würde mich, was St. James da auf Charlottes Bild entdeckt hat, was ihm so unvermittelt die Augen öffnet. Aber da muss ich mich wohl noch etwas gedulden. St. James hat in den letzten Kapiteln eine gute Figur gemacht - sowohl in seinem Umgang mit Deborah, als auch seine Versöhnung mit Lynley. Fand ich echt klasse.


    Und Eve Bowen ist wohl politisch völlig erledigt, der Rücktritt steht bevor und ihren Parlamentssitz wird sie auch verlieren, darüber hinaus wohl ihren Ehemann - ausgeschlossen, dass sie diese Situation selbst und absichtlich herbei geführt hat. Da waren wohl andere Kräfte am Werk.


    Wen haben wir alles? Colonel Woodward mit seinem ambitionierten Sohn hätte schon ein ganz gutes Alibi. Der Musiklehrer - eher weniger, er will vor allem ohne großes Tamtam mit seinem Freund zusammen leben, da lenkt man doch nicht absichtlich die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich. Von wem wir derzeit gar nichts hören, ist Mrs Maguire - ist die komplett aus dem Reigen der Verdächtigen ausgestiegen? Dennis Luxford, an ihn glaube ich auch nicht als Mörder - für ihn steht bei der ganzen Sache auch eine Menge auf dem Spiel - seine Ehe, sein Job. Was ist eigentlich mit Aronson? Hat den jemand auf dem Schirm? Der würde doch so gerne Chefredakteur werden...


    Also, Verdächtige gibts zuhauf, deswegen lese ich jetzt einfach mal weiter. Immer wieder verblüffend, dass auch die Re-Reader keine Ahnung haben, wie die Sache ausgeht. :breitgrins:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Hah, die Maguire hatte ich auch gar nicht mehr auf dem Schirm. Irin, IRA, ist da doch irgendwas im Busch? Andererseits kam sie mir nicht sehr politisch vor, und ihre Trauer um das Kind schien echt. Oder ist sie nur die Komplizin des Täters, hat ihm geholfen, an Charlotte ranzukommen und ist deshalb so aufgelöst gewesen?


    Odenwaldcollies' Idee mit Robin Payne ist so schlecht auch nicht, wobei mir bei ihm das Motiv komplett fehlt. Es sei denn, er ist der berüchtigte "Erstgeborene". (Kann das überhaupt sein? Wie alt ist Luxford noch mal? Mitte 40, schätze ich ... theoretisch könnte Corrine Payne dann das Mädchen sein, das von einem der Baverstock-Jungs schwanger geworden ist, denn Robin ist 29.)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Odenwaldcollies' Idee mit Robin Payne ist so schlecht auch nicht, wobei mir bei ihm das Motiv komplett fehlt. Es sei denn, er ist der berüchtigte "Erstgeborene". (Kann das überhaupt sein? Wie alt ist Luxford noch mal? Mitte 40, schätze ich ... theoretisch könnte Corrine Payne dann das Mädchen sein, das von einem der Baverstock-Jungs schwanger geworden ist, denn Robin ist 29.)


    Ach ja, ganz vergessen den zu erwähnen, den hatte ich auch zwischenzeitlich mal in Verdacht - als er mit Barbara so ganz alleine in der Mühle ist, kam er mir verdächtig vor - sollte er wirklich so ohne weiteres die Nadel im Heuhaufen gefunden haben? Und außerdem war er den ganzen Tag über alleine unterwegs, hätte also genug Gelegenheit gehabt, Leo zu entführen.


    An Corrine Payne und Luxford als Vater hatte ich dabei weniger gedacht, aber jetzt wo ihr es sagt... :breitgrins: Das wäre ja mal wieder ein genialer Schachzug der Autorin! Das Motiv: angestiftet durch die Mutter, die einen unsäglichen Hass auf Luxford hat.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • So, endlich komme ich auch mal wieder dazu, etwas zu schreiben. Ich habe bis einschließlich Kapitel 25 gelesen und habe tatsächlich, obwohl es ein Re-Read ist, keine Ahnung wer der Entführer der Kinder ist und welches Motiv ihn antreibt.



    Odenwaldcollies' Idee mit Robin Payne ist so schlecht auch nicht, wobei mir bei ihm das Motiv komplett fehlt. Es sei denn, er ist der berüchtigte "Erstgeborene". (Kann das überhaupt sein? Wie alt ist Luxford noch mal? Mitte 40, schätze ich ... theoretisch könnte Corrine Payne dann das Mädchen sein, das von einem der Baverstock-Jungs schwanger geworden ist, denn Robin ist 29.)


    Ach, denkt ihr wirklich? Ich fand Robin sehr nett und fand es klasse, dass Barbara endlich auch mal ein bisschen Aufmerksamkeit von einem Mann bekommt. Die beiden kommen sicher nicht zusammen, aber es wäre doch traurig, wenn Robin nur Interesse an Barbara zeigen würde, weil er in Wahrheit der Entführer und Mörder ist. Außerdem, warum sollte er ihr dann die Mühle zeigen? Ohne ihn hätte die wahrscheinlich ja niemand gefunden. Nein, ich denke und hoffe mal nicht, dass Robin irgendetwas damit zu tun hat.


    Warum hat Barbara eigentlich so Probleme damit, sich emotional auf andere Menschen, vor allem Männer einzulassen? Ihre Familiensituation war immer alles andere als leicht und sie ist kein klassisches High-Heels und Modelfigur Weibchen, aber schließt das denn wirklich jede Beziehung aus? Robin findet sie doch auch besonders und scheint sie sehr gerne zu mögen.


    Eve Bowen ist nun mit ihrer politischen Karriere am Ende. Leid tut sie mir mit nicht, denn ihr Verhalten nach Charlotte´s Entführung und ihrem Tod war und ist absolut daneben. So kalt und herzlos, wie sie ist! Ihr Mann scheint das jetzt auch endlich zu durchschauen. Ob er nach all dem noch bei ihr bleibt? Ich kann es mir nicht vorstellen.
    Allerdings finde ich es auch übertrieben, dass sie nun aus der Partei verstoßen wird, weil sie vor Jahren eine Affäre mit einem Parteigegner hatte und das verheimlicht hat. Noch dazu bevor sie ihre politische Karriere überhaupt begonnen hat. Ob ein Mann hier auch so verurteilt werden würde und gleich seinen Platz räumen müsste? In Bayern können Männer mit unehelichen Kindern aus irgendwelchen Liebschaften sogar das höchste Amt bekleiden... :zwinker:

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen


  • Simon war ich dankbar für seine klaren Worte an Helen, dass sie sich in Sachen Lynley endlich entscheiden soll. Vernünftiger Mann.


    Sehr vernünftiger Mann! Dieses ewige Hin und Her zwischen Helen und Lynley geht mir ja gewaltig auf die Nerven. Beim ersten Lesen habe ich das gar nicht so empfunden, aber jetzt frage ich mich einfach, was Helen will. Eine Garantie auf ewige Liebe? Gibt es nicht. Wenn sie mit der Art, wie Lynley mit seinem Job umgeht, mit seiner Wut, wie sie es ausdrückt, nicht klarkommt, dann muss sie die Sache beenden. Falls sie ihn aber doch liebt und ihn so nehmen will, wie er ist, soll sie nicht immer an allem zweifeln :rollen:.
    Es war aber auch klar, dass Lynley´s Ausbruch, nachdem er erfahren hat, dass seine Freunde ihm die Entführung verschwiegen haben, wieder mal zu einer Grundsatzdiskussion zwischen den beiden führt. Ob er so hätte ausrasten müssen, ist natürlich die Frage, aber ein Kind ist getötet worden, was hätte er sagen sollen? "Och, das hättet ihr mir aber mal früher sagen können. Aber was soll´s, lasst uns Tee trinken?"



    Wen haben wir alles? Colonel Woodward mit seinem ambitionierten Sohn hätte schon ein ganz gutes Alibi. Der Musiklehrer - eher weniger, er will vor allem ohne großes Tamtam mit seinem Freund zusammen leben, da lenkt man doch nicht absichtlich die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich. Von wem wir derzeit gar nichts hören, ist Mrs Maguire - ist die komplett aus dem Reigen der Verdächtigen ausgestiegen? Dennis Luxford, an ihn glaube ich auch nicht als Mörder - für ihn steht bei der ganzen Sache auch eine Menge auf dem Spiel - seine Ehe, sein Job. Was ist eigentlich mit Aronson? Hat den jemand auf dem Schirm? Der würde doch so gerne Chefredakteur werden...


    Mrs Maguire hatte ich als Verdächtige gar nicht auf dem Schirm. Sie scheint ja offensichtlich sehr um Charlotte zu trauern und was wäre ihr Motiv? Wirklich die IRA?
    An Dennis Luxford als Entführer und Mörder seiner eigenen Kinder kann ich auch nicht so recht glauben. Wenn er hohe Auflagen gewollt hätte, hätte er doch einfach die Geschichte drucken können. Auch ohne vorher von Eve Bowen die Zustimmung zu erpressen.


    Ich werde gleich mal weiterlesen. Ich finde diesen Band wieder eine Steigerung zum Vorhergehenden, obwohl mir auch der schon sehr gut gefallen hat. Frau George hat auch jeden Fall nicht nachgelassen.

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • Ich bin jetzt auch fertig und ganz überrascht, dass ich mit odenwaldcollies' Hilfe (ohne Deine Vermutung hätte ich Robbie nie verdächtigt) am Ende auf die Lösung gekommen bin :breitgrins: Abgesehen natürlich davon, dass Luxford gar nicht der Vater ist bzw. es nicht bestätigt wurde. Möglich wäre es ja wohl doch.


    Dass Charlotte und Leo wegen eines Hirngespinstes dieser fürchterlichen Frau leiden bzw. sterben mussten, ist einfach nur tragisch und schlimm :traurig: Das Verhältnis zwischen Robbie und seiner Mutter ist in meinen Augen auch nicht ganz normal, wenn er gleich zum Entführer und Mörder wird, um das Unrecht zu rächen, das ihr (angeblich) zugestoßen ist. Aber klar, dass er nicht an ihrer Aussage zweifelt. Er hat ja keinen Grund, anzunehmen, dass sie lügt, um sich vor ihrem Sohn nicht als Flittchen darzustellen.


    Helens unkompliziertes Ja und auch ihre Zustimmung zu einer ganz unspektakulären Trauung hat mich ein wenig überrascht, aber auch gefreut. Ohne großen Vorlauf und riesige Planerei läuft das bestimmt besser (und diskussionsärmer!) ;)


    Barbara hat mir leid getan, als sie erkennen musste, dass Robin sie nur benutzt hat (der war ganz schön gewieft, mit Celia hat er ja dasselbe gemacht). Aber ich frage mich auch, wie beziehungsfähig sie eigentlich wäre. Sie hat kein großes Selbstwertgefühl, quält sich immer noch mit einem schlechten Gewissen gegenüber ihrer Mutter und hat sich in ihrem unglücklichen Singleleben irgendwie eingerichtet ...


    Klasse fand ich, dass Leo seinem Entführer eins übergebraten hat und sein Vater am Ende derjenige war, der heult. Ich hoffe für die Luxfords, dass das der Anfang eines offeneren Umgangs mit Gefühlen ist!


    Danke Euch allen für die tolle Runde und das Miträtseln, hat mir wieder viel Spaß gemacht :rudelknuddeln:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Der hat mir hier überhaupt wieder gut gefallen. Auch seine Worte an Deborah wegen des Kinderwunschs und ihrer Schuldgefühle und das Fazit "Ein Kind zu schaffen, ist noch das Einfachste an der Sache".


    OHja, die Stelle hat mir auch so gut gefallen.



    Es sei denn, er ist der berüchtigte "Erstgeborene". (Kann das überhaupt sein? Wie alt ist Luxford noch mal? Mitte 40, schätze ich ... theoretisch könnte Corrine Payne dann das Mädchen sein, das von einem der Baverstock-Jungs schwanger geworden ist, denn Robin ist 29.)


    Mit dem Alter bin ich auch schwer ins Schwimmen gekommen - garantiert wurde am Anfang mal erwähnt, wie alt er ist, aber ich hatte das auch nicht mehr auf dem Schirm.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Bis Ende


    Ich bin seit gestern auch durch, wow, was für eine Auflösung! :klatschen:


    Robin Payne war für mich lange außen vor, aber als er dann mit Barbara in der Mühle war, dachte ich mir - na? Und dann noch odenwaldcollies Spekulationen... :breitgrins: Während gleichzeitig Lynley herausfindet, dass Charlotte vielleicht gar nicht die Erstgeborene war. Die Choreographie dieser Enthüllungen passte wieder mal perfekt zusammen, und der Showdown war auch nicht von schlechten Eltern. Leo als Held, genau in der Rolle, in der sein Vater ihn sehen wollte. Ich fand ihn jedenfalls toll! :klatschen:



    Sehr vernünftiger Mann! Dieses ewige Hin und Her zwischen Helen und Lynley geht mir ja gewaltig auf die Nerven. Beim ersten Lesen habe ich das gar nicht so empfunden, aber jetzt frage ich mich einfach, was Helen will. Eine Garantie auf ewige Liebe? Gibt es nicht. Wenn sie mit der Art, wie Lynley mit seinem Job umgeht, mit seiner Wut, wie sie es ausdrückt, nicht klarkommt, dann muss sie die Sache beenden. Falls sie ihn aber doch liebt und ihn so nehmen will, wie er ist, soll sie nicht immer an allem zweifeln :rollen:.


    Volle Zustimmung! Aber ich denke mir, dass da noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.



    Mrs Maguire hatte ich als Verdächtige gar nicht auf dem Schirm. Sie scheint ja offensichtlich sehr um Charlotte zu trauern und was wäre ihr Motiv? Wirklich die IRA?


    Auf sie kam ich vor allem deswegen, weil es niemandem aufgefallen wäre, wenn sie mit Charlotte irgendwo hin spaziert, und auch bei Leo wären etwaige Beobachter vielleicht gar nicht sofort aufmerksam geworden, wenn er mit einer ältlichen Matrone unterwegs ist.


    Die IRA-Spur war in meinen Augen ein wenig überflüssig, die kam ja auch erst sehr spät und wirkte für mich von Anfang an unglaubwürdig. Aber oft ist es ja bei Elizabeth George so, dass das Unglaubwürdigste am Ende stimmt. Wie zum Beispiel der ermittelnde Kripobeamte als Täter. :zwinker:



    Barbara hat mir leid getan, als sie erkennen musste, dass Robin sie nur benutzt hat (der war ganz schön gewieft, mit Celia hat er ja dasselbe gemacht). Aber ich frage mich auch, wie beziehungsfähig sie eigentlich wäre. Sie hat kein großes Selbstwertgefühl, quält sich immer noch mit einem schlechten Gewissen gegenüber ihrer Mutter und hat sich in ihrem unglücklichen Singleleben irgendwie eingerichtet ...


    Das fand ich sehr schade für Barbara; da interessiert sich schon mal ein Mann für sie und am Ende stellt sich heraus, welch niedrigen Beweggründe er dabei hatte. Wobei sie das sehr schön selbst reflektiert hat - aber ich hätte ihr es gegönnt.


    Wisst ihr was ich witzig finde? Im Grunde hat sie den Täter ja schon bei der ersten Begegnung zur Strecke gebracht :breitgrins: nur wusste sie es da noch nicht. :breitgrins:


    Aber echt, mir macht dieses Projekt auch sehr viel Spaß - und diese Runde war ebenfalls wieder toll :rudelknuddeln:


    Ich knuddle eine Runde mit - echt toll mit euch zu lesen. :smile:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Wisst ihr was ich witzig finde? Im Grunde hat sie den Täter ja schon bei der ersten Begegnung zur Strecke gebracht :breitgrins: nur wusste sie es da noch nicht. :breitgrins:


    Das habe ich auch gedacht - ihr halber k.o.-Schlag mußte ihr eigentlich gar nicht leid tun :breitgrins:

    Liebe Grüße

    Karin