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Inhalt
In Trotzdem ja zum Leben sagen beschreibt Victor Frankl seine Erlebnisse im Konzentrationslager von der Einlieferung bis zur Befreiung. Dabei geht es ihm weniger um die Dinge, die passiert sind sondern was das Lager aus den Menschen, Insassen wie Aufseher, machte.
Meine Meinung
Ich habe mit Erlebnisberichten oft Schwierigkeiten, weil ich mich nicht in die Lage der Betreffenden hineinversetzen kann und deshalb den Eindruck habe, dass es an Gefühl fehlt. Bei diesem Buch war es anders. Es geht nicht darum zu beschreiben, was die Menschen erlebt haben. Natürlich werden Erlebnisse geschildert, aber sie dienen als Beispiele für die Auswirkungen, die sie hatten.
Gleich zu Anfang werden die Häftlinge aufgeteilt, ohne dass sie wissen warum. Geht man aufrecht und wirkt einigermaßen gesund, kommt man in eine Gruppe. Wenn nicht, kommt man in die andere. Und was passiert mit den Freunden und Verwandten, die in der anderen Gruppe sind? Ein Aufseher zeigt auf den schwarzen Rauch, der aus einem Schornstein kommt: "da oben seht ihr sie".
Es sind Zufälle, die das Überleben im Lager bestimmen. Victor Frankl erkennt das schnell und lässt die Dinge auf sich zukommen. Das bedeutet nicht, dass er aufgegeben hat. Aber er erkennt, dass er nichts ändern kann. Er muss aus den Gegebenheiten das Beste machen.
Das klingt so, als ob er in seinem Buch verharmlosen würde. Aber das tut er nicht, im Gegenteil. Dadurch, dass er die Dinge so ruhig schildert, haben sie auf mich einen starken Eindruck gemacht. Für ihn sind alle im Lager zuerst Menschen und nicht Häftlinge und Aufseher. Denn nicht alle Häftlinge sind gut und nicht alle Aufseher sind böse. Jeder einzelne wird geformt von der Situation. Der Häftling, der draußen schon ein schlechter Mensch war, wird im Lager kein guter Mensch werden. Andersherum ist es genauso.
Trotzdem ja zum Leben sagen ist eines der Bücher, die ihre Wirkung auf mich erst so richtig entfaltet haben, als ich es ausgelesen hatte. 
Liebe Grüße
Kirsten
