Warum Kühe lachen und Hühner nicht weinen
Die dunkle Seite des Konsums - Wie uns Konzerne in die Tasche lügen
(2013)
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Vorsicht! Dieses Buch wird ihr Leben verändern!
Wir leben in einer glücklichen Werbewelt mit lachenden Kühen fröhlichen Schweinen und geliebten Haustieren. Das Steak auf unserem Teller ist ganz etwas anderes. Konzerne benutzen unsere Sehnsucht nach Harmonie. Sie lassen uns über die wahre Herkunft von Produkten im Dunkeln, verschleiern harte Fakten und arbeiten mit Halbwahrheiten und faulen Tricks. Dieses Buch zeigt, welche Illusionen uns eine heile Welt vorgaukeln, welche Schalter in unseren Köpfen bedient werden und wie wir von der Industrie besänftigt werden. Muss man Vegetarier werden, um verantwortungsbewusst zu leben? Woher kommt die Milch in der Schokolade? Was verbirgt sich hinter Zutatenlisten? Was ist chronischer Botulismus bei Rindern? Warum wird Fleisch mit Sauerstoff behandelt? Und wie weit ist es mit unserer Tierliebe wirklich her? Die Autorin deckt schonungslos Hintergründe und Zusammenhänge auf und zeigt sehr persönlich, wie sie selbst ihren Weg durch den Konsumdschungel gefunden hat.
Elisabeth Zacharia ist Psychotherapeutin, aber in erster Linie Journalistin. Als sie über verschiedene Themen des Konsums recherchierte, stieß sie auf zahlreiche Täuschungen der Hersteller verschiedenster Waren und beschloss, ein Buch daraus zu machen, um den Konsumenten die Augen zu öffnen.
Den Einstieg macht ein Thema, das vielen Menschen sehr am Herzen liegt: Haustiere. Die Tiere, mit denen wir unser Leben teilen, und die den Frauchen und Herrchen jährlich Milliarden von Euro wert sind. Weit davon entfernt sind Tiere, die in Massentierhaltung für tierische Produkte gezüchtet werden; möglichst billig, weil sich das besser verkauft. Eigentlich sollte sich jeder Tierhalter hier selbst Gedanken dazu machen. Aber - und hier kommt die Täuschung der Hersteller ins Spiel - vor allem Fleischprodukte haben bei ihrer Präsentation im Regal nichts mehr mit Tieren zu tun. Während auf den Milchkartons zufrieden grasende Kühe oder auf Eierschachteln im Grün scharrende Hühner zu sehen sind, erinnert bei einem abgepackten Stück Fleisch nichts an seinen Ursprung. Man weiß, was es ist, aber es wird verdrängt.
Es ist ein passender Einstieg ins Buch, denn diese Diskrepanz findet sich bei vielen Menschen. Bei aller Berichterstattung über die Misstände kommt dieser Aspekt doch eigentlich zu kurz. Vielleicht stößt aber gerade der Vergleich mit Haustieren manche Leser schon wieder ab. Wer hier noch am Ball bleibt, macht den Schritt mit zur Herstellung von Lebensmitteln allgemein und den Möglichkeiten, sie möglichst lange und mit geringem finanziellen Aufwand schmackhaft und lange haltbar zu machen. Mit Gas und Wasser aufgepepptes Fleisch, um es lange haltbar zu machen; Nanopartikel im Ketchup, die nicht zulassungs- und deklarationspflichting sind und von deren Auswirkungen auf den menschlichen Organismus man noch nichts genaues weiß; Pseudokäse; Zuckerersatzsstoffe, die Kalorieneinsparung vorgaukeln und verglichen mit normalem Zucker schädlicher sind; Lightprodukte, die lediglich mit Wasser und Stärke gestreckt und dafür teurer verkauft werden; Lebensmittel, die nur einen winzigen Prozentsatz des im Namen aufgeführten Inhalts aufweisen; irreführende Herkunftsangaben von Produkten. All das in erster Linie, um die Waren so billig wie möglich produzieren zu können.
ZitatIn den meisten Fällen kostet es einiges an Überwindung, sich mit dem eigenen Konsumverhalten auseinanderzusetzen, denn das bedeutet ja wiederum, sich mit der Art und Weise, wie Nahrung entsteht, konfrontieren zu müssen.
Elisabeth Zacharia schreibt sehr locker, humorvoll und gut nachvollziehbar. Sie verweist auf zahlreiche Beispiele und belegt vieles mit Quellenangaben. Die meisten Missstände sind mir schon bekannt, aber ich bin noch lange nicht durch mit dem Buch.