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Es gibt 37 Antworten in diesem Thema, welches 7.342 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kanya.


  • Ich hab mal nachgeschaut; in der entsprechenden Szene ist die Übersetzung tatsächlich nah dran am Original.
    Ich glaube, wenn ich Texte auf Deutsch lese, ist mein Sprachempfinden sehr viel empfindlicher. Kurze, abgehackt wirkende Sätze und zu viel Umgangssprache fallen mir da sofort auf.


    Das geht mir ähnlich. Bei deutschen Büchern bin ich anspruchsvoller, aber im Englischen stört es mich nicht so sehr, wenn z.B. "said" häufig verwendet wird. Außerdem bin ich in der Sprache noch nicht so fit, dass ich alle Feinheiten entdecke.


    Hier in unserem Buch wechselt der Sprachduktus mit den verschiedenen Handlungssträngen. Der Stil bei Geschehnissen aus der Zeit vor der Grippe ist ganz anders als in der Zeit danach. Vorher knapp (kurze Sätze) und gewissermaßen angepasst an die hektische Zeit, als alle noch ihren Jobs nachgingen und durch Beziehungen hetzten, danach homogener und ausführlicher, weil Zeit jetzt keine Rolle mehr spielt.


  • Hier in unserem Buch wechselt der Sprachduktus mit den verschiedenen Handlungssträngen. Der Stil bei Geschehnissen aus der Zeit vor der Grippe ist ganz anders als in der Zeit danach. Vorher knapp (kurze Sätze) und gewissermaßen angepasst an die hektische Zeit, als alle noch ihren Jobs nachgingen und durch Beziehungen hetzten, danach homogener und ausführlicher, weil Zeit jetzt keine Rolle mehr spielt.


    Das ist eine interessante Beobachtung, Doris. Ich werde jetzt mal bewusst darauf achten, aber vom Gefühl her kann ich es nachvollziehen - der dramatische Einstieg mit dem Tod Arthur Leanders auf der Bühne und dem Ausbruch der Epidemie fühlt sich für mich anders an als wenn ich an die Szenen mit Kirsten und den reisenden Schauspielern denke. Ich weiß nicht, ob ich es überlesen habe, aber hat die Truppe in der deutschen Übersetzung auch einen Namen? Im Original nennen sie sich "The Travelling Symphony".

  • Ich habe mich ein wenig durch die ersten Seiten gequält. Aber dann konnte ich mich doch ein wenig einfinden, da dann doch Spannung erzeugt wurde. Ich fand das Theaterstück eher dröge, aber dafür fand ich es sehr fesselnd, zu lesen, dass das, was für uns heute alles selbstverständlich ist, für die Menschen nach der Pandemie nicht mehr selbstverständlich ist. Das ist so...real und greifbar, wenn man sich das vorstellt. Wir könnten ja auch jederzeit "am Abgrund" stehen und all das was heute normal ist, ist morgen dann etwas ganz besonderes und seltenes.


    Gut fand ich auch, dass man hier mal den Anfang des Weltuntergangs bzw. der dystopischen Welt miterlebt! Das ist ja etwas ganz besonderes, zumindest für mich, da ich dies so in anderen Romanen noch nicht erlebt habe. Da wird meist nur am Rande erwähnt wodurch die Veränderungen der Welt gekommen sind, aber hier erleben wir die Anfänge mit und erst dann gibt es den Zeitsprung von 20 Jahren später.


    Aber geht es euch auch so, dass ihr findet, dass das viele Personen sind? Ich verliere manchmal total den Überblick.. :redface: Oder das liegt daran, dass ich die letzten Tage den Kopf nicht ganz zu 100% frei hatte, dann kommt mir sowas schnell so vor, als seien es viele Personen/Namen, obwohl dem nicht so ist.


    Kritisch anzumerken finde ich ja, dass sie (in dem 20 Jahre später Zeitabschnitt) diese Sekte einfach so ohne Zwischenfälle, Drohungen oder anderweitige Vorfälle verlassen konnten. Ich dachte, so trostlos und trist wie alles ist, wären die Sekten noch fanatischer und richtig gefährlich.


  • Das ist interessant. Ich hatte mich auch darüber gewundert, dass hier der Sprit so schnell unbrauchbar ist, weil in den meisten Endzeitbüchern ja durchaus das Benzin noch genutzt wird. Also muss man davon ausgehen, dass es hier nicht richtig gelagert wurde. xD


    Oder dass hier richtig recherchiert wurde und in anderen Romanen nicht :D:breitgrins:



    Es gibt immer Leute, die froh sind, wenn jemand das Kommando übernimmt, so dass sie sich lieber fügen als sich aufzulehnen, selbst wenn ihnen nicht alles gefällt. Gewisse Probleme kann man sich ja schönreden. Wenn das Chaos herrscht, brauchen sie jemanden, der ihnen Schutz bietet, und wer weiß, was der Prophet ihnen versprochen hat. Genauso gibt es Menschen, die aufbegehren, vor allem ihnen die Regeln nicht gefallen. Charlie und ihr Mann dürften zu Letzteren gehört haben. Ich glaube aber nicht, dass der Prophet sie einfach gehen ließ. Vermutlich werden ihre Leichen irgendwo liegen, wenn auch nicht unter den Grabsteinen mit ihren Namen. Und er wird sich hüten, das Fremden gegenüber zuzugeben, vor allem, wenn es sich um Freunde der Verschwundenen handelt.


    Solche Leute sind dann froh, wenn sie nicht die Verantwortung für eine ganze Gruppe Menschen übernehmen müssen. Mir kam der Prophet seltsam vor, ich weiß auch nicht. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Charlie und ihr Mann von ihm getötet worden sein sollen (oder von seinen Männern/Gefolgsleuten). Klar verändern sich Menschen in solch schweren Endzeitszenarien, das was man mal als Moralisch und Gut erkannt hat, zählt nicht mehr so viel, weil es um das nackte Überleben geht..aber gibt es nicht immer jemanden, der sich seine Werte bewahrt und der dann vielleicht Charlie und Co hätte helfen können (zur Flucht dann ja in dem Fall, wenn es wirklich so sien sollte, dass sie getötet werden sollten).


  • Solche Leute sind dann froh, wenn sie nicht die Verantwortung für eine ganze Gruppe Menschen übernehmen müssen. Mir kam der Prophet seltsam vor, ich weiß auch nicht. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Charlie und ihr Mann von ihm getötet worden sein sollen (oder von seinen Männern/Gefolgsleuten). Klar verändern sich Menschen in solch schweren Endzeitszenarien, das was man mal als Moralisch und Gut erkannt hat, zählt nicht mehr so viel, weil es um das nackte Überleben geht..aber gibt es nicht immer jemanden, der sich seine Werte bewahrt und der dann vielleicht Charlie und Co hätte helfen können (zur Flucht dann ja in dem Fall, wenn es wirklich so sien sollte, dass sie getötet werden sollten).


    Die Frage ist nur, zu welcher Seite die Loyalität größer ist. Wenn jemand aus freien Stücken bei der Sekte bleibt, dann glaubt er auch an das, was der Prophet sagt und wird sich nicht dagegen auflehnen. Wenn Charlie und Jeremy einen Grund zu fliehen hatten, muss irgendetwas im Argen liegen. Dann werden aber auch die anderen Sektenmitglieder darunter leiden und vielleicht selbst an Flucht denken. In dem Fall ist es egal, ob sich jemand Werte bewahrt hat, es läuft immer auf Druck hinaus und schlimmstenfalls darauf, dass auch jemand getötet wird. Ansonsten laufen dem Führer seine Anhänger davon. Wenn ich schon lese, dass sich der Prophet gleich mehrere Frauen nimmt, entspricht das keinem westlichen Weltbild mehr und sollte für jeden fragwürdig sein, der sich in seinem Umfeld bewegt. Fur mich ist ziemlich wahrscheinlich, dass Charlie und Jeremy tot sind.

  • Der Einstieg ist gut, der Schreibstil flüssig und besonders.
    Wir landen erstmal in der Vergangenheit, bevor die Georgische Grippe die Menschheit fast ausgerottet hat. Das gefiel mir gut.
    Als Jeervan bei Laura angerufen hat und sie sagte, dass sie Kopfschmerzen hat, hab ich mir schon gedacht, dass das vielleicht was mit der Grippe zu tun haben könnte..
    Komisch fand ich, dass Jervan sich nicht mit ihr ,,einbunkert", sondern mit seinem Bruder. Auch wenn sie sich komisch verhält.. So schnell gibt man doch auch nicht jemanden auf, oder?
    Die Hälfte vom ersten Teil, also die Szenen mit Jeervan, gefielen mir besser als das ,,Danach".


    In der Gegenwart angekommen, landen wir bei der Theatergruppe fahrende Symphonie. Ich fand das ganze Thema Theater ein wenig störend, da ich kein Fan davon bin und ganz und gar nicht von Shakespeare. Deswegen fand ich ein paar Stellen ziemlich langweilig.
    Die Theatergruppe gibt die Welt jedoch nicht auf und sie ziehen weiter und spielen ihre Stücke vor...


    In was für eine verrückte Sekte sie da reinkommen. Mit einem Prophet und wenn man die Sekte einfach verlässt, wird man für Tod erklärt. Das ist ja auch verrückt...


    Ich stelle mir die ganze Situation gruselig vor.. Aber genau das ist auch der Reiz von postapokalyptischen Büchern. Zu sehen, was die Menschen machen, wenn sowas eintreffen sollte...


    Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte noch entwickelt und hoffe, dass es nicht mehr zu viele Theaterszenen gibt.
    Außerdem bin ich gespannt darauf, ob wir noch mal auf Jeervan treffen..

  • Aber geht es euch auch so, dass ihr findet, dass das viele Personen sind? Ich verliere manchmal total den Überblick.. :redface: Oder das liegt daran, dass ich die letzten Tage den Kopf nicht ganz zu 100% frei hatte, dann kommt mir sowas schnell so vor, als seien es viele Personen/Namen, obwohl dem nicht so ist.


    Ne, geht mir genauso. :smile:
    Die vielen Personennamen und dann noch die Bezeichnungen ,,Geige 3".. Zu viel des Guten..


  • Als Jeervan bei Laura angerufen hat und sie sagte, dass sie Kopfschmerzen hat, hab ich mir schon gedacht, dass das vielleicht was mit der Grippe zu tun haben könnte..
    Komisch fand ich, dass Jervan sich nicht mit ihr ,,einbunkert", sondern mit seinem Bruder. Auch wenn sie sich komisch verhält.. So schnell gibt man doch auch nicht jemanden auf, oder?


    War die Beziehung zwischen Jeevan und Laura nicht ohnehin schon ziemlich festgefahren? Er hat unbewusst unter Zeitdruck eine Entscheidung gefällt, die im Normalfall auch noch eingetroffen wäre. Ich hätte auch das Hochhaus als Zuflucht gewählt, irgendwie erschien es mir sicherer so weit oben über dem ganzen Desaster. Und Frank ist an seine Wohnung gefesselt, da fühlt man sich als Bruder auch verpflichtet.

  • War die Beziehung zwischen Jeevan und Laura nicht ohnehin schon ziemlich festgefahren? Er hat unbewusst unter Zeitdruck eine Entscheidung gefällt, die im Normalfall auch noch eingetroffen wäre. Ich hätte auch das Hochhaus als Zuflucht gewählt, irgendwie erschien es mir sicherer so weit oben über dem ganzen Desaster. Und Frank ist an seine Wohnung gefesselt, da fühlt man sich als Bruder auch verpflichtet.


    Das stimmt allerdings. Hätte mir eine Lösung zu dritt denken können, aber wenn die beiden sich sowieso nicht mehr ganz verstehen.. was solls.
    Ich hoffe wir treffen Jeervan später noch ein mal wieder.


  • Das stimmt allerdings. Hätte mir eine Lösung zu dritt denken können, aber wenn die beiden sich sowieso nicht mehr ganz verstehen.. was solls.


    Auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen und Jeevan wohl auch nicht. Das zeigt, dass er sich innerlich schon von seiner Freundin gelöst hat.

  • Ne, geht mir genauso. :smile:
    Die vielen Personennamen und dann noch die Bezeichnungen ,,Geige 3".. Zu viel des Guten..


    So geht es mir aber auch, auch wenn es im Laufe des Buches etwas besser wird, weil die wichtigen Charaktere mehr in den Vordergrund rücken, aber dieses 3. Geige und so finde ich mega verwirrend.

  • Verstehe ich nicht, das ist doch die beste Art überhaupt keine Verwirrung zu machen, stellt euch vor, die "Instrumente" wären benannt worden, ich kann mich an ein Buch erinnern, da wurden alle bis zur kleinsten Bedeutung benannt, das war schrecklich.. Falls die "Geige sowieso" an Bedeutung gewinnt, kann man ihr immer noch einen "richtigen" Namen verpassen, vorher muss ich mir auch nicht mein Lesehirn belasten.
    :zwinker:


  • Verstehe ich nicht, das ist doch die beste Art überhaupt keine Verwirrung zu machen, stellt euch vor, die "Instrumente" wären benannt worden, ich kann mich an ein Buch erinnern, da wurden alle bis zur kleinsten Bedeutung benannt, das war schrecklich.. Falls die "Geige sowieso" an Bedeutung gewinnt, kann man ihr immer noch einen "richtigen" Namen verpassen, vorher muss ich mir auch nicht mein Lesehirn belasten.
    :zwinker:


    Ich verstehe dich, finde es trotzdem gewöhnungsbedürftig..