Frankfurter Buchmesse 2015 - eine Bilanz

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  • Vier Tage Buchmesse liegen hinter mir. Ein kleiner melancholischer Schleier legt sich über mein Gemüt, da nun der Alltag wieder einkehrt. Wohnung aufräumen, Mittagessen kochen, Kinder betreuen. Das schöne an der Buchmesse ist die Vielfältigkeit der prominenten und weniger prominenten Gäste. Aus dem Programm kann sich jeder das heraussuchen, was ihm am meisten zusagt. Im Gegensatz zu den letzten Jahren, in denen mich die Buchmesse angesichts der Büchermassen ein wenig ratlos zurückließ, fühle ich mich nun dort pudelwohl. Einen Bonner Vielleser (70 Bücher im Jahr) und Autogrammjäger mit riesiger Bibliothek (>4000) habe ich nun auch ein wenig besser kennen gelernt. Man hatte sich schon in den Vorjahren immer ein wenig unterhalten. Ansonsten findet man kaum solche verrückten Sammler. Grundlage für meine Autogrammsammlungen sind zwei Bildbände über Autoren von Isolde Ohlbaum und Renate von Mangoldt, die ich hier noch mal verlinke:


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    Der Band von Isolde Ohlbaum gibt es nur noch antiquarisch.


    Grundsätzlich gibt es folgende Kategorien an Gästen:
    1. Prominente aus dem TV (Thomas Gottschalk, Mario Adorf, Daniela Katzenberger, Mike Krüger, Heinz-Rudolf Kunze, Marie Luise Marjan, Johann Lafer)
    2. Politiker (Norbert Lammert, Volker Kauder, Gregor Gysi, Kurt Beck, Manuela Schwesig, Gesine Schwan, Klaus von Dohnanyi)
    3. Bestsellerautoren (Jojo Moyes, Isabell Allende, Zeruya Shalev, Jussi Adler-Olsson)
    4. Feuilleton-Autoren (können natürlich auch Bestseller schreiben wie Ilija Trojanow)
    5. Unterhaltungsliteratur-Autoren (üblicherweise nicht im Feuilleton besprochen, können natürlich auch mal Bestseller schreiben)
    6. Verleger, Buchhändler, Buchgestalter (oft in Fachvorträgen)


    Wenn ich nun meine Liste der besuchten Lesungen und Interviews herunterschreibe, dann setze ich meine Schwerpunkte auf Prominente, Politiker sowie Feuilleton-Autoren. Aber ich höre mir auch gern mal ein Fachgespräch mit Verlegern an, wenn ich ein interessantes Thema im Programm entdecke.


    Hier die alphabetisch sortierte Liste meiner diesjährigen Ausbeute:


    Mario Adorf
    Isabell Allende
    Friedrich Ani (Bildband signiert)
    Kurt Beck
    Didier Conrad und Jean-Yves Ferri (Buch signiert)
    Ralph Dutli (Bild signiert)
    Udo di Fabio
    Thomas Gottschalk
    Gregor Gysi
    Katharina Hacker (Bildband signiert)
    Heinz Helle (Blld signiert)
    Franz Hohler
    Jan Koneffke (Bildband signiert)
    Tilmann Lahme
    Ursula März (Buch signiert)
    Matthias Nawrat (Bild signiert)
    Paul Maar (Buch signiert)
    Manfred Mittermayer (Buch signiert)
    Rainer Moritz (2 Bücher signiert)
    Jojo Moyes
    Christoph Peters (Bildband signiert)
    Denis Scheck
    Gesine Schwan
    Jochen Schweizer
    Manuela Schwesig
    Monique Schwitter
    Clemens J. Setz (Bíld signiert)
    Zeruya Shalev (Bildband signiert)
    Hans Werner Sinn
    Anke Stelling (Bild signiert)
    Ilija Trojanow (Bild signiert)
    Stephan Wackwitz
    Volker Weidermann (Buch signiert)
    Feridun Zaimoglu (Bild signiert)


    Geht man insbesondere durch die Hallen der internationalen Verlage, dann wird schnell klar, dass es in dieser Welt wahrlich genügend Bücher gibt. Aber auch die riesigen Türme so mancher Kochbuch- und Lebensratgeberverlage schrecken ab. Und so nutze ich kaum noch die Möglichkeit, mich nach Büchern umzusehen. Die Verlagsprogramme kennt man ohnehin aus dem Internet. Ein paar Ausnahmen gab es dann doch.


    Beim österreichischen Residenzverlag konnte ich mir nun endlich mal den Bildband über Thomas Bernhard ansehen:


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    Leben und Werk in Texten und Bildern. Landet auf meiner Einkaufsliste.


    Nun ist im gleichen Verlag eine ausführliche Biografie über Bernhard erschienen. Mittermayer gab ein Radiointerview bei der "IG Autoren und Autorinnen", das aber leider sehr schlecht zu verstehen war, da die für das Publikum bestimmten Lautsprecher von allerbilligster Qualität waren. Leider war der Autor nur einen Tag auf der Messe, so dass ich ihm bei anderen Veranstaltungen aufgrund anderer Termine leider nicht länger zuhören konnte.


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    Die wichtigste Information zu Thomas Bernhard gab mir der Suhrkamp-Verlag. Nach jahrelangem Verschieben der letzten Bände der Werkausgabe wird nun definitiv im November "Der öffentliche Bernhard" als Doppelband erscheinen und im Dezember folgen dann zum Abschluss seine Gedichte. Grandios!


    - Fortsetzung folgt -

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  • Die Buchmesse wird den Verlagen langsam zu teuer. Der Steidl-Verlag hat keinen Stand mehr. Die FAZ hat ihren Stand umgebaut und er scheint mir nun ein wenig kleiner. Die angestammten Plätze wurden von so manchem Aussteller verlagert. Einzig der Spiegel, den man in den letzten Jahren vergeblich suchte, ist mit großem Stand zurück. Zukünftig will man auch ein Literaturmagazin dem Spiegel beilegen. Zur Buchmesse erschien die erste Ausgage. Sicher macht man sich nun die Fernsehpopularität von Volker Weidermann zunutze.


    Ich lese bisher gar keine Besucherzahlen. Normalerweise wird ja schon vorab vom Besucherrekord berichtet. Während der Mittwoch traditionell sehr ruhig ist, waren die Hallen am Donnerstag sehr gut gefüllt. Überraschend dann der wieder recht leere Freitag. Samstag war ich erstmals auf der Messe und angesichts der sich durch die Hallen schiebenden Massen verliert man die Lust. So konzentrierte ich mich auf meine Lesungsbesuche. Und mit ein wenig Glück ergattert man dann auch noch einen Sitzplatz in der 1. Fernsehreihe bei 3sat. Im Internet sind alle 3sat-Autoren-Gespräche abrufbar.


    Ich las im Programm, dass der neue Asterix-Zeichner und der Texter, das Duo heißt Didier Conrad und Jean-Yves Ferri, zur Signierstunde kommen. Ich habe mir also ihren bisher einzigen Band "Asterix bei den Pikten" besorgt und wollte mir um 13.00 Uhr eine Signierkarte holen, um dann ab 14:00 Uhr meinen Band signieren zu lassen. Es gab aber bereits ab 10:00 Signierkarten. Ich hatte das Programm nicht richtig gelesen und habe diesen zusätzlichen Termin nicht notiert. So stellte ich mich ab 09.30 (oder war es schon ein wenig später) in die bereits lange Schlange. Nach 80 ausgegebenen Karten war leider Schluss, ich war etwa Nummer 90 oder 100. Sehr ärgerlich. Na ja, ich bin gar kein Asterix-Fan. Halte diese Serie jedoch für bedeutend. Und wenn man schon mal da war, dann will man natürlich auch das Autogramm, insbesondere, da es nur so wenige Autogramme gab. Ich verzichtete also darauf zu Heinz-Rudolf Kunze zu gehen und beschloss um 10 Uhr notfalls gleich bis 13 Uhr stehen zu bleiben, damit ich nicht nochmal leer ausgehe. Mir war die Lust auf Bummeln angesichts der Massen um mich herum ohnehin vergangen. Neben mir stand ein echter Asterix-Fan. Er war extra aus Hamburg angereist und stand direkt vor mir in der Schlange. So warteten wir gemeinsam. Ich hatte schon drei erfolgreiche Messetage hinter mir und somit nur noch ein kleines Programm für den Samstag. Dieser Fan aber wollte natürlich noch ein wenig mehr von der Buchmesse mitnehmen,


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    Den neuen Band gibt es zum Ärger des Verlages immer erst nach der Buchmesse. Das Datum im Oktober hat französische Tradition. Der Band war schon ausgestellt und ich bekam auch ein Exemplar geschenkt. "Der Papyrus des Cäsar" war aber natürlich ein Blindband. Aber solch ein Band hat halt auch nicht jeder. Im nächsten Jahr gibt es dann noch Sammelsticker zu kaufen, das Album gab es schon jetzt auf der Buchmesse geschenkt (kostet sonst 2,50).


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    Die Autogrammstunde sollte bis 12 Uhr andauern und 15 Minuten vorher war man mit allen 80 Personen durch. Man hatte ein Einsehen und vergab nochmals 10 Signierkarten. Wir standen nun ja auch lange genug dort herum. Ich habe mir dann noch schnell ein zweites Exemplar gekauft (werde es einem Freund und echten Asterix-Fan schenken), da ich ja nun wusste, dass auch mehrere Exemplare signiert werden. Als einziger steht bei mir jedoch Ort und Datum vor der Signatur. Dafür habe ich auf das "Für xxx" verzichtet. Eine Autogrammkarte (dann mit "Für Thomas") habe ich dann auch noch mitgenommen.


    Das ging also noch mal gut. Kommen wir auf andere verpasste Gelegenheiten. Heinz-Rudolf Kunze habe ich schon erwähnt, der übrigens mit einer interessanten Kinderbuchreihe "Quentin Qualle", zu der er die Musik beigelegt hat, auf der Messe vertreten war.


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    Isabell Allende war die Enttäuschung für mich. Sie gibt einfach keine Autogramme, auch am Leseabend zuvor schon nicht, wie mir der Bonner Literaturfreund berichtete. Da ist sie Tausende von Kilometern gereist und ihre Hand ist nur 20 Meter von meinem Buch entfernt. Leider bleibt die Stelle weiß.


    Ebenso enttäuschend war es beim Heyne Verlag, der Florian Langenscheidt als Autor am Stand angepriesen hat. Ich habe einen Bildband mit seinem Portrait, welches ich gern hätte signieren lassen. So erklärte mir die Verlagsmitarbeiterin auf sehr nette Weise, dass Herr Langenscheidt nicht am Stand sei und man auch nicht wisse, ob er noch komme. Schon ärgerlich, wenn man dicke Bücher vergeblich mitschleppt, aber hier ergibt sich sicherlich später nochmal eine Möglichkeit. Auch Promis habe ich einige ausgelasen, entweder weil sie mich nicht so interessieren wie Helge Schneider oder Daniela Katzenberger oder aber weil ich andere Termine wahrnehmen wollte und so entging mir Mike Krüger. Das Live-Erlebnis der Promis finde ich schon sehr interessant. Wenn Menschenmassen zuschauen, dann wird eine perfekte Show abgeliefert. Und so saß bei Thomas Gottschalk eine ältere weißhaarige Dame mit großem grünen Koffer in der ersten Zuschauerreihe beim blauen Sofa. Er spekulierte schon zu Beginn, ob im Koffer lauter Autogrammkarten seien. Am Ende fragte er sie nach ihrem Vornamen und nahm einfach eines der beiden ausgestellten Bücher und sginierte es vor laufender Kamera und schenkte es ihr. Riesenjubel in der Halle.


    Besser erleben kann man Promis, hier insbesondere Politiker, am Vorwärts-Stand. "Politiker mit Autoren im Dialog" hieß die Reihe. Man sprach über ernsthafte Bücher, die die Politiker ebenfalls gelesen hatten und so fungierten sie als Moderatoren. Und es sind nur wenige Zuschauer dort, vielleicht 50. Immer wieder ging es in den Gesprächen auch um die Flüchtlingspolitik. Alle Politiker zeigten sich hier als Asylbefürworter und gute Demokraten. Es gab aber auch die ein oder andere menschliche Anekdote, wenn die Familienministerin Manuela Schwesig von ihrem Sohn in der dritten Klasse sprach, der am Sonntag immer noch nicht seine Hausaufgaben erledigt hat. Und das Arbeitsheft dafür liegt in der Schule. Genau wie bei uns!


    Und auch bei Zeruya Shalev ging es um Krieg und Flüchtlinge. Wenn auch nur am Rande. Ihr neuer Roman Schmerz ist nicht autobiografisch. Sie überlebte 2004 einen Anschlag, der sie verletzt und traumatisiert zurückließ. Ohne Pfefferspray kann sie in Israel nicht mehr auf die Straße gehen. Und wenn bei uns jemand rennt, dann macht man dies aus Spaß. In Israel rennt man um sein Leben. Es sind solche kleinen Sätze, die sie im klaren Englisch spricht, die mir den Atem stocken lassen. Und wenn sie dann die ersten Zeilen ihres Buches auf Hebräisch vorliest (man hätte es gestern nacht im DLR hören können), dann erlebt man eine poetische Sprache.


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    - Fortsetzung folgt -

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  • Jedes Jahr besuche ich den Stand der Stiftung Buchkunst. In diesem Jahr sprach der Rowohlt-Produktionschef über die Rolle des Taschenbuches und welche Dinge man sich einfallen lässt, um es weiter zu veredeln. Leider geht damit dann auch eine Preiserhöhung einher. Daher überlegt man sehr genau, welche Ausstattung man welchen Reihen zukommen lässt. Am Ende des 20minütigen Gesprächs die laue Erkenntnis, dass es wenig echte Innovationen gibt.


    Der Königskinder-Verlag, ein Imprint von Carlsen, stellt in diesem Jahr seine blaue Reihe vor. Unterschiedlich gestaltete Bücher, bei denen aber doch ein Zusammenhang erkennbar ist. Man legt viel Wert auf gute Typografie und schöne Ausstattung. Im nächsten Jahr gibt es wohl eine andersfarbige Reihe. Die Farbe richtet sich dabei auch nach dem Inhalt der gerade mal fünf oder sechs Bücher. Die Verlegerin, früher bei Carlsen tätig, sprach von einem Traumberuf. Bei Carlsen hat sie je Jahr 20 Bücher betreuen müssen. Das ist nun Luxus pur. Ja, es gibt sie noch, die Traumberufe ...


    http://www.carlsen.de/koenigskinder


    Die Ausstellung der schönsten deutschen Bücher ist jedes Jahr sehenswert. Mir ist ein Märchentitel aufgefallen, der traumhaft altbackene Bilder enthält.


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    Schön gestaltet war auch der Deutsche Manufakturenführer, wenn auch im Inhalt eher die Werbeaussagen der abgedruckten Betriebe enthalten waren.


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    Ausgezeichnet wurde unter anderem "So frühstückt die Welt". Ein Titel, dessen Inhalt mich beim frz. Frühstück nicht vollends überzeugt. Aber Haggis ist drin und wie man ein Ei richtig kocht ebenso. Außerdem Ausführungen zur Hühnerhaltung, wenn ich das auf die Schnelle richtig erinnere.


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    - Fortsetzung folgt -

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  • Bei einer Pause lag auf einem Cafe-Tisch ein Prospekt des Insel-Verlages. Und was entdecke ich dort:


    Tristan und Isold in einer Sonderausgabe des Dt. Klassikerverlages. Bisher übersehen oder schon wieder verdrängt.


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    Solche Bücher wünscht man sich häufiger. Noch ein Buch auf meiner Einkaufsliste.



    - Fortsetzung folgt -

  • Bei Jochen Schweizer, dem Event-Unternehmer, inzwischen bekannt aus der Fernsehsendung "Die Höhle der Löwen", fiel mir auf, dass er sich stark selbst reflektiert. Das ist mir auch schon bei anderen erfolgreichen Leuten aufgefallen. Wobei die Selbstreflexion oft wohl erst einsetzt, wenn sich ein gewisser Erfolg eingestellt hat. Interessant bei Schweizer auch die sehr schön anzuhörende Stimme. Man hört ihm einfach gerne zu, wenn er von seinen Bungee-Stunts berichtet. Er ist aus einem Hubschrauber mit einem Seil, welches eine Tonne wog (war das Seil 1000 m lang?), gesprungen. Dieser Sprung ist nun im Guiness-Buch vermerkt und für ihn war klar, dass damit Schluss ist. Er springt nun nicht mehr.


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    Auf Amazon Nummer 1 im Bereich Lebenshilfe. Darüber war Schweizer ein wenig erstaunt. Natürlich auch erfreut. Da hat er doch vor zwei, drei Jahren schon mal ein richtig gutes Buch geschrieben, sich dafür viel Zeit genommen und es ist dann aber gefloppt. Nun, diesmal ist es kein Flop, aber er deutete schon an, dass es deutlich schneller zusammengeschrieben wurde ...


    Bestseller haben nichts mit besten Büchern zu tun wie Denis Scheck immer wieder in der ARD betont.


    Über Schriftsteller und ihre Bücher lässt sich bei weitem nicht so leicht erzählen. Die ganz große Entdeckung bei den besuchten Interviews habe ich auch nicht gemacht. Interessant fand ich den persönlichen Hintergrund, den die Autoren von sich gaben. So lebte Katharina Hacker,die mit ihrem neuen Roman Skip auf der Messe war, viele Jahre in Israel und spricht perfekt Hebräisch.


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    Skip ist ein Vorname eines jungen Mannes. Ob dieser Name nur ein Spitzname ist oder auch im Pass des Protagonisten eingetragen ist, konnte dann auch die Autorin nicht sagen. Aber es ist eine kleine Hommage an Milan Kundera, der einmal eine Geschichte von einer attraktiven Frau und einem Mann erzählte. Die Frau nahm ihn mit aufs Hotelzimmer - der Grund war offensichtlich - der Mann äußerte jedoch den Wunsch, ihn auszulassen. Ihn zu überspringen. To skip.


    Denis Scheck gefällt Jonathan Franzen und ein Gedichtband, der erst in den nächsten Tagen erscheint. Humoristisch wie Robert Gernhardt.


    [

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    Judith Holofernes - Du bellst vor dem falschen Baum


    - Fortsetzung folgt -

  • Diskussionsbeiträge, Rückmeldungen und eigene Erfahrungen von der Messe sind hier herzlich willkommen.

  • Du bemerkst ja, dass eine Reihe von Verlagen mittlerweile gar nicht mehr kommen, weil die Preise so hoch sind. Diogenes ist ein (trauriges) Beispiel. Ich frage mich ohnehin, was die für eine Preispolitik betreiben. Für mein Ticket als Fachbesucher habe ich 40 EUR bezahlt. Das finde ich unverschämt. Zum Glück ist das RMV-Ticket eingeschlossen, und da ich aus Nordhessen angereist bin, hat sich das gelohnt. Aber ich frage mich schon, warum ich den hohen Preis für den Besuch an einem Fachbesuchertag zahlen soll, wenn ich mich dann trotzdem durch Horden von Schulklassen drängeln soll. Ich habe gar nichts dagegen, dass Schulklassen auf die Messe kommen, aber ich möchte nicht viel Geld für ein Fachbesucherticket zahlen, wenn das mit den Fachbesuchertagen in Wahrheit nur noch Augenwischerei ist. Da gefällt mir die Politik der Leipziger Messe besser.


    Ansonsten hat mich die neue Hallenaufteilung mit der Durchmischung der Verlage etwas irritiert. Aber schlecht fand ich das auch nicht.

  • Ich finde deine Bilanz sehr interessant. Hätte aber nicht gedacht dass du dir Thomas Gottschalk oder Jochen Schweizer anschaust :breitgrins:


    Und ich bin auch deiner Ansicht dass die wenigsten wegen den Vorschauen der Verlage kommen. Mich haben immer nur die Autoren interessiert.

  • Vielen, vielen Dank, lieber Thomas, für Deinen ausführlichen Bericht! :klatschen: Ich habe ihn mit großem Interesse gelesen. Einiges muss ich noch mal vertiefen und ein paar Links und Bücher- und Autorenhinweisen folgen. Und auf den neuen Asterix-Band bin ich ebenfalls gespannt.


    Denis Scheck und sein "Best of Druckfrisch" habe ich mir heute in der Mediathek des Hessischen Rundfunks angesehen: klick.


    Das was er über Judith Holofernes' Buch sagt und daraus vorliest, fand ich sehr amüsant. Ebenso seine Äußerungen über das neue Buch seines "Lieblingsfeindes" Paulo Coelho. :breitgrins: Oder den Verriss von Sebastian Fitzeks letztem Buch, an dem er kein gutes Haar lässt. Bestätigt meinen negativen Eindruck, den ich kürzlich von Sebastian Fitzek beim Lesen eines Interviews mit ihm in der Galore erhalten habe.


    Die Gespräche am 3sat-Stand gibt's hier: klick.


    Und das Blaue Sofa hier: klick.

  • Vielen Dank Thomas für den schönen und ausführlichen Bericht. Ich habe ihn mit großem Interesse gelesen. Da ich es dieses Jahr leider nicht zur Buchmesse gehen konnte, hatte ich zumindest so das Gefühl ein wenig Buchmesse mitbekommen zu haben :smile: Schön ist es natürlich, dass du an allen Tagen gehen konntest und so auch mehr oder weniger alles mitnehmen konntest, was dich interessiert hat. Als nicht Fachbesucher ist man da zeitlich und vor allem durch die Masse der anderen Besucher eher eingeschränkt.


    Ich finde es auch sehr schade, dass durch die Preispolitik, die die Messe betreibt, zum einen Verlage nicht mehr kommen und zum anderen anscheinend auch weniger Besucher zu der Messe kommen. Ich hoffe sehr, dass die Organisatoren von der momentanen Preispolitik sich wieder verabschieden und so im nächsten Jahr wieder mehr Verlage kommen werden.

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • Danke für die tollen Eindrücke, Thomas! Zeruya Shalev hätte ich auch gerne mal kennengelernt.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das größte ausgestellte Buch auf der Messe dürfte


    Rijks, Masters of the Golden Age


    sein.


    Es wiegt 35 kg, ist 70 x 50 x 9 cm groß und wird mit einem Coffee-Table-Tisch für 6.500 Euro verkauft.


    Es enthält die großartigen Kunstwerke von Rembrandt, Asselijn, Vermeer und Van Ruysdael.


    Man schaue selbst auf der Internetseite:


    http://www.rijksmastersofthegoldenage.com/



    Im Mare-Verlag ist Guy de Maupassant - Ein Leben in bibliophiler Ausstattung erschienen. Was der Mareverlag mit seinen Klassikerausgaben macht, kann ich nur bewundern. Hochwertige Ausgaben im Schuber zu vernünftigen Preisen.


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    Als (nicht sehr ernsthafter) Bibelsammler ist mir die Neue Genfer Übersetzung ins Auge gefallen. Auch hier überzeugt die Gestaltung des Buches mit den abgerundeten Ecken, dem Gummiband zum Festklemmen der Deckel, der einspaltige Satz sowie die in einer Randspalte untergebrachten Anmerkungen, wenn relativ frei übersetzt wurde. Die Übersetzung legt auf hohe Lesbarkeit wert.


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    Gruß, Thomas

  • @all: Danke für Eure zahlreichen Rückmeldungen. Das motiviert mich, noch ein paar Zeilen mehr über die Messe zu schreiben.


    @Jacqui: Thomas Gottschalk ist ein Teil meiner Kindheit. Wir haben jeden Samstag "Wetten, dass" gesehen. Sein Buch würde ich nicht lesen, genausowenig wie das von Jochen Schweizer. Schweizer interessierte mich, da ich die Sendung "Höhle der Löwen" als Castingformat sehr gelungen finde. Alle Bewerber werden mit dem nötigen Respekt behandelt. Schweizer erzählte, dass die Bewerber nur vom Sender gecastet werden und die fünf Investoren dann pro Fall 1,5 Stunden Zeit haben, um zu entscheiden, ob sie ihr privates Geld investieren oder nicht.


    @Tomke: 40 Euro für einen einzigen Tag ist gefühlt ziemlich teuer. Wenn man jedoch am Wochenende 18 Euro zahlt und dann die Massen sieht, dann bist du am Ende doch froh, am Donnerstag hingegangen zu sein. Den Einzeltag finde ich auch zu teuer, die Dauerkarte ist mit 76 Euro dagegen dann relativ gesehen deutlich günstiger. Man muss einfach alle Tage hingehen :zwinker:


    Schöne Grüße, Thomas

  • @klassikfreund: wetten dass ist auch Teil meiner Kindheit. Die ganze Familie saß vor dem Fernseher.


    Die "Höhle der Löwen" verfolge ich mit großem Interesse. Ob ich das Buch von Jochen Schweizer lesen würde weiß ich nicht. Es hört sich zumindest interessant an.


    In das Buch "Masters of the golden age" würde ich gerne einen Blick reinwerfen und drin blättern. Sicher sehr beeindruckend.

  • Hans Werner Sinn, der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, seit ein paar Tagen im Ruhestand, sprach über die Eurokrise. Er hält den Euro inzwischen für den größten historischen Fehler der jüngeren europäischen Geschichte, obwohl er bei der Einführung noch nicht in gleicher Weise gemahnt hatte, wie dies andere Professoren taten.


    Seine Thesen sind klar formuliert. Er lässt sich auch nicht dadurch irritieren, dass er einem Zitat der Linkspolitikerin Sara Wagenknecht zustimmen muss. Das Problem an den Thesen ist halt, dass niemand mit Sicherheit sagen kann, ob ein Ausscheiden einzelner Länder aus dem Euro-Raum am Ende wirklich besser wäre als ein Verbleib. Als Ursache für das Nicht-Ausscheiden Griechenlands sah er übrigens Frankreich in einer starken Rolle. Die frz. Banken haben dort stark investiert und sie haben kein Interesse an der Pleite ihrer Banken und vergesellschaften lieber das eingegangene Kreditrisiko. Sinn ist der Meinung, man hätte spätestens 2010 den Griechen Geld schenken sollen, aber mit der Auflage aus dem Euro auszuscheiden.


    Gesine Schwan hatte in einem anderen Interview einen etwas anderen Blick auf die Lage. Insbesondere hält sie dieses "Druck auf die Griechen ausüben" für eine reine Show, auf die (auch) die deutsche Presse reingefallen ist. In Wirklichkeit sei Griechenland bereit gewesen, auf die wesentlichen Forderungen einzugehen.


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  • Ich habe meine zweite Frankfurter Buchmesse auch sehr genossen. Während ich letztes Jahr noch ziemlich hilf- und planlos hinter Suse hergestolpert bin, fühlte ich mich diesmal schon fast als "alter Hase".


    Mein persönliches Highlight waren die vielen offenen Begegnungen mit mir bisher unbekannten Autoren und auch Bloggern.
    Einfach schön, wenn man gegen Ende des Messetages irgendwo rumsteht und dann spontan von einer Gruppe mit zum Abendessen genommen wird, obwohl man von denen eigentlich niemand kennt!

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Vielen Dank für die vielen Eindrücke. Sie sind für mich ein netter Blick durch das Schlüsselloch und machen Lust darauf, es selbst endlich auch einmal auf die Frankfurter Buchmesse zu schaffen :winken:

  • Danke auch von mir für die ausführlichen Berichte. Ich bin kein Freund von solchen überlaufenen Messen, außerdem ist es zu weit weg, um für einen Tag hinzufahren. Auf diese Weise bekomme ich auch etwas von dem Trubel mit. Ich finde es auch immer wieder beeindruckend, wie viel Geduld du aufbringst, Thomas, um Autogramme zu bekommen.