Alles anzeigenDann gehts wieder zu Anna in die Vergangenheit.
Sie lässt sich doch mit Jens ein, er hat ja auch lange und hartnäckig um sie geworben. Mit unseren negativen Gefühlen gegenüber Herrn Bayer hatten wir aber leider auch recht. Ich weiß nicht, ob er sich wirklich in sie verliebt hat, oder ob er sich einfach gerne mit der jungen, hübschen Frau und vor allem ihrem Gesangstalent an seiner Seite schmücken will.
Auf jeden Fall kann ich sie verstehen, das wäre ja noch schlimmer als mit Lars.
Dass sie dann aber einfach alles hinwirft und mit Jens durchbrennt, ist sicher auch nicht die klügste Entscheidung.
In Leipzig ist Jens dann ganz anders. Er vernachlässigt Anna, hält sein Versprechen, sie umgehend zu heiraten, mit fadenscheinigen Ausreden nicht.
Dass Anna das so lange mitmacht, ist für mich kaum zu erklären. Sie kann nicht singen, hat nichts von ihrem geliebten Mann, er scheint sie sogar zu betrügen und lässt sie mit der Schwangerschaft völlig im Stich. Dass das kleine Mädchen tot auf die Welt kommt, ist schrecklich, aber ich habe mich beim Lesen sogar bei einem Moment der Erleichterung ertappt, denn wie sollte sich Anna um ein Baby kümmern in ihrer Situation? Andererseits hätte die kleine Tochter sie vielleicht aus ihrer Teilnahmslosigkeit aufgerüttelt, wer weiß?
Als Grieg dann endlich kommt und sie "rettet", ist es wirklich höchste Zeit.
Für mich klingt es so, als würde Anna später von ihm schwanger und wäre es auch, als Jens zurückkehrt. Da Grieg auch noch verheiratet war, gehe ich davon aus, man hat dann ein Arrangement getroffen, dass Anna Jens zurücknimmt, er aber das Kind als seines aufziehen muss.
Im Grunde ist Jens in Leipzig nicht anders. Er ist genau so ein Hallodri wie er immer war; unzuverlässig, und ein Frauenheld. Anna tut mir sehr leid, sie hatte sich natürlich etwas anderes erhofft.
Das mit Baier war schon ein schwerer Schlag, wenn es auch vorher angedeutet wurde. Kein Wunder, dass Anna abhaut.