Elizabeth George - Wer die Wahrheit sucht/A Place of Hiding

Es gibt 90 Antworten in diesem Thema, welches 20.064 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.


  • Die Erklärung für Billys Verhalten kommt tief aus der Klischeekiste. Ich kann seinen Frust verstehen, aber nicht sein Verhalten. Dass die Familie das Geschäft verloren hat, ist lange her. Da hätte er sich schon längst neu orientieren können :belehrerin:


    Genau das meinte ich mit der falschen Adresse: er könnte ja selber mal was besser machen anstatt nur alle zu terrorisieren und sich im Endeffekt im Selbstmitleid zu suhlen.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Bis Kapitel 29


    Nach seinen Aufzeichnungen zu urteilen, hatte Guy sehr wohl ursprünglich die Absicht, das Museum zu bauen, hat ein Grundstück dafür vorgesehen und die Handwerker ausgesucht. Wurde er also doch getötet, weil er wusste, dass Graham Ouseley nicht würdig war, durch ein solches Monument geehrt zu werden? War es Frank, der ihn weggeräumt hat? Aber den halte ich nicht für raffiniert genug, diese Nummer mit den Plänen und dem darin versteckten Gemälde anzuzetteln. Oder hat das eine mit dem anderen gar nichts zu tun?


    Die Geschichte des Gemäldes ist ja auch ein Ding. Erst als Kriegssouvenir in die USA gelangt, dann dem Krankenhaus gestiftet und schließlich von dort geklaut. Wertvoll ist es auch noch, und zwar nicht zu knapp. Und es ist auffällig, dass die Rolle durch so viele Hände gegangen ist, bis sie schließlich nach Guernsey gebracht wurde. Der Rasta-Typ ist bestimmt eine falsche Fährte ... oder war das Cherokee in Verkleidung?


    Adrian hat endlich seiner doofen Mutter Paroli geboten. Seine plötzliche Fürsorge für seine Tante sehe ich aber etwas misstrauisch. Meint er es wirklich gut mit ihr oder hat er ihr was ins Essen gemischt?


    Die Polizei scheint unterdessen eine neue Fährte gefunden zu haben, wenn erst Cherokee freigelassen wird und dann Simon so plötzlich vom Abendessenstisch weggeholt wird, um in finsterer Nacht auf der Lauer zu liegen. Worauf eigentlich genau?


    Aaaargh, und dieser Auftritt von Deborah :wand: Nicht zu fassen, dass sie da mitten in eine Polizeiaktion hineinlatscht, weil sie beleidigt ist, dass Simon Hals über Kopf davongestürzt ist und sie nicht in seine Ermittlungen eingeweiht hat! :grmpf:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Bis zum Ende


    Ich habe es geschafft - uff! Am Ende zog es sich doch sehr.


    Mit dieser Auflösung hätte ich nicht gerechnet. Bei Elizabeth George gibt es ja immer reichlich falsche Spuren und man hat eh keine Chance, draufzukommen, welches nun die richtige ist. Deswegen hatte ich darüber auch gar nicht mehr alllzusehr nachgegrübelt.


    Das Motiv finde ich jetzt ziemlich weit hergeholt, aber egal. Wie der ganze Bilderdiebstahl ablief, ist mir auch am Ende nicht klargeworden.


    Genau wie ihr dachte auch ich, Adrian wolle Ruth vergiften, als er sie plötzlich so zum Essen und Weintrinken nötigte. Immerhin hätte es ja auch sein können, dass plötzlich Ruth sich als die Mörderin herausstellt und Adrian das weiß.


    Aus den Duffys bin ich bis zuletzt nicht schlaugeworden (haben die sich gegenseitig verdächtigt, eine Affäre zu haben, aber keiner von beiden hatte eine? :lachen:). Bei hren Dialogen habe ich immer nur Bahnhof verstanden. Ich glaube, auf diese Art will E. George ihre Leser verwirren.


    Und Deborah - was für eine dumme Nuss! :grmpf: Wenn mein Mann mich darum bittet, zu einer bestimmten Gelegenheit/einem Ort nicht hinzugehen, dann tue ich das auch nicht. Was für eine Ehe ist denn das, wenn man einander nicht mal so weit vertrauen kann? Aber Deborah denkt mal wieder nur an sich selbst. Die Szene, die sie da vor den versteckten Polizisten abzieht, war megapeinlich und sowas von unprofessionell. Und China in den Dolmen nachzukriechen, war auch sehr sehr dumm. Ich habe fast gehofft, sie sei in dem Dolmen bei der Explosion ums Leben gekommen, nur um nie mehr etwas von ihr lesen zu müssen.


    Viel lieber hätte ich von Lynley und Havers gelesen, was hier leider nicht der Fall war. Eigentlich dürfte das Buch gar nicht in die Reihe gehören. Lynleys Gastauftritte waren viel zu kurz.


    Und übrigens gab kurz vor Schluss auch noch dieser Hund ein Gastspiel, der immer in allen Büchern "irgendwo bellt".


    Die Szene in der Tierklinik fand ich auch berührend. Und siehe da, Paul kann auf einmal doch sprechen, wenn es darauf ankommt. Nur gut, dass er das Geld geerbt hat - nun ist es gut verwendet.


    So, jetzt möchte ich das Buch gern abhaken und eigentlich nicht mehr über Details nachdenken. Aber eure Kommentare werde ich mir noch mal genauer durchlesen.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Ich glaube, auf diese Art will E. George ihre Leser verwirren.


    Sie legt in allen Büchern viele falsche Spuren. Dieses Mal war es mir fast zu viel, vor allem weil nicht alle Spuren schlüssig aufgelöst wurden.


    Und Deborah - was für eine dumme Nuss! :grmpf:


    Da bin ich ganz bei dir :winken:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Aus den Duffys bin ich bis zuletzt nicht schlaugeworden (haben die sich gegenseitig verdächtigt, eine Affäre zu haben, aber keiner von beiden hatte eine? :lachen:). Bei hren Dialogen habe ich immer nur Bahnhof verstanden. Ich glaube, auf diese Art will E. George ihre Leser verwirren.


    So ging es mir auch mit den Dialogen :breitgrins:

    Liebe Grüße

    Karin

  • Ich bin schon seit vorgestern durch und finde jetzt endlich auch Zeit, zu posten ...


    Pauls Entscheidung zugunsten von Taboo habe ich kommen sehen, nichtsdestotrotz fand ich es schön, dass der Hund eine Chance bekam und dass Paul durch das Erbe die Möglichkeit hatte, seinem treuen Kumpel zu helfen :herz: Ich hoffe sehr, dass der Kleine es geschafft hat!


    DEBORAH ... waaaahhhhh! :grmpf: Trampelt mitten in die Ermittlungen hinein, weil sie ihrem Mann misstraut :wand: Dabei mag man Simon vieles vorwerfen, aber sicher nicht Unehrlichkeit. Sie sollte doch so schlau sein und ihn gut genug kennen, um zu wissen, dass er garantiert seine Gründe für sein Handeln hat, und dann bringt sie auch noch im wahrsten Sinne des Wortes alles zur Explosion :entsetzt:


    Dass China es letztendlich doch war, hat mich ganz schön überrascht, vor allem auch, aus welch niedrigen Beweggründen. Das war mir fast ein bisschen too much, dass es alles nur eine Racheaktion für den vermeintlichen Verrat ihres Bruders gewesen sein sollte. Wie das nun genau mit dem Bilderklau abgelaufen ist, habe ich ehrlich gesagt auch nicht ganz verstanden. Cherokee tut mir jedenfalls leid. Was für eine miese Tour von China, ihm den Mord in die Schuhe schieben zu wollen. Die Frau war ja ganz schön verbittert, neidisch und hasserfüllt.


    Schade, dass man nichts Genaueres über den Tathergang erfahren hat, das hätte mich wirklich interessiert.


    Adrian habe ich Unrecht getan, er hat offenbar wirklich sein Herz für seine Tante entdeckt. Schön für Ruth.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Gleichzeitig muss ich aber schon wieder schimpfen, wie blöd ist Deborah eigentlich? Warum muss sie eigentlich immer gegen ihren Ehemann arbeiten und genau das Gegenteil tun, was er sagt? Am Ende hat sie ja auch das Nachsehen, sie wird schwer verletzt und hatte dabei noch Glück. Also echt, diese Frau würde doch jeden Mann zum Wahnsinn treiben. Was will sie sich und Simon den beweisen? Echt ein schwieriger Fall.


    Ich habe manchmal das Gefühl, dass es Simon bei ihr immer nur verkehrt machen kann. Egal was er tut, sie kriegt früher oder später etwas in den falschen Hals. Wahrscheinlich ist sie durch den frühen Tod ihrer Mutter und die Kinderproblematik echt verkorkst. Ich hoffe aber, dass die beiden nach diesen dramatischen Ereignissen endlich mal vernünftig miteinander reden und Deborah begreift, was sie an ihm hat. Er hat mir echt leid getan, als er um ihr Leben fürchten musste.



    Debbie hat wirklich Glück, dass sie mit dem Leben davon gekommen ist. Ganz verstanden habe ich das noch nicht, denn sie war doch sehr dicht bei China gestanden.


    Ich glaube, sie war aus der hinteren Kammer, in der die Granate versteckt war, hinausgegangen und hat deshalb nicht die volle Wucht der Explosion abgekriegt.


    Zitat

    Bei der hatte ich schon am Anfang gedacht, dass sie mir nicht ganz echt vorkommt. Sie war mir zu ruhig für die missliche Lage, in der sie sich befunden hat.


    Guter Riecher! Ich fand sie zwar komisch, hätte aber im Leben nicht damit gerechnet, dass sie am Ende diejenige ist, welche ...


    Zitat

    Lynley und Havers habe ich sehr vermisst. Ein Fall ohne sie ist irgdenwie langweilig.


    Gestört hat es mich gar nicht so sehr. Es war halt ... anders.



    Gab es denn einen Hinweis, dass Guy etwas von dem Verrat wissen konnte? Mir ist nichts aufgefallen, aber das soll bei über 700 Seiten nichts heißen :breitgrins:


    Es gab mal irgendwo einen kurzen Hinweis, der nahelegte, dass Guy einen Verdacht hatte (und womöglich sogar den belastenden Zettel gesehen hatte). Allerdings meine ich, dass das erst kurz vor seinem Tod passiert war, somit kann er das noch nicht beim Planungsbeginn für das Museum gewusst haben. Ich hatte da auch eher den Eindruck, dass er irgendwann nicht mehr die Kohle hatte, sowohl das Museumsprojekt als auch das Bild zu finanzieren und deshalb die Augenwischerei mit den "falschen" Plänen betrieben hat.



    Aus den Duffys bin ich bis zuletzt nicht schlaugeworden (haben die sich gegenseitig verdächtigt, eine Affäre zu haben, aber keiner von beiden hatte eine? :lachen:).


    Ja, sowas in der Art. Wahrscheinlich war das wirklich nur Verwirrungstaktik.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • So, endlich habe ich das Buch auch beendet, leider hatte ich die letzten Tage viel zu wenig Zeit, weder zum Lesen noch zum Posten... :redface:


    Ich fand auch, dass dieser Band sich am Ende ziemlich gezogen hat, ich habe die ersten beiden Drittel lieber gelesen als das letzte. Auch bleiben für mich viel zu viele Fragen offen, im Hauptstrang um den Mord wie auch in den Nebensträngen.
    Wie genau hat China nun diesen Stein in Guy´s Kehle gebracht? Wirklich durch einen Zungenkuss, so wie schon am Anfang der Ermittlungen vermutet wurde? Warum musste ein Paar die Rolle mit den falschen Bauplänen und dem Bild nach England bringen und keine Einzelperson? Was war jetzt eigentlich das Problem zwischen den Duffys? Hat Adrian irgendeine Krankheit oder ist er nur wegen seiner Mutter so geworden? Wen wollte Graham als Verräter an die Presse bekannt geben?


    Kann auch sein, dass ich das Buch nicht genau genug gelesen habe, aber wenn ich eure Kommentare so überfliege, scheint es euch auch nicht viel anders ergangen zu sein.


    Das Motiv für den Mord erscheint mir auch etwas sehr weit hergeholt. Klar har Cherokee damals als Teenager nicht richtig gehandelt, aber sich über Jahre von Matt belügen und hintergehen lassen hat sich China schon selbst. Und einen Menschen zu töten, um einen anderen Menschen diesen Mord in die Schuhe zu schieben, da muss man schon ziemlich durchgeknallt sein, um auf so etwas zu kommen. Hat mich ehrlich gesagt nicht so überzeugt.


    Wobei es um Guy irgendwie auch nicht schade ist, so ein notgeiler alter Sack (sorry, aber hier passt diese Bezeichnung einfach)! Besonders habe ich mich natürlich über seine Beziehung zu Cynthia aufgeregt! Ein minderjähriges Mädchen, dem er etwas von Liebe erzählt und dann gleichzeitig noch Affären mit zwei anderen Frauen unterhält, wie erbärmlich :kotz:.


    Ja, und dann die liebe Deborah. Mir fehlen die Worte über so viel Dummheit. Klar ist sie ihrem Mann nicht Untertan und muss ihm nicht immer widerstandslos gehorchen, aber ihr Verhalten war einfach nur kindisch und dumm. :grmpf:
    Da konnte ich ihre Probleme mit der ungewollten Kinderlosigkeit ja noch besser verstehen. China hatte vielleicht nicht mal mit all ihren Anschuldigen unrecht und Deborah wird von allen Männern immer viel zu sehr auf Händen getragen. Ich würde mal eine normalen 40-Stunden-Arbeitswoche empfehlen, dann könnte sie ihren Mann und was er ihr bietet vielleicht wieder schätzen und hätte auch gar nicht so viel Zeit für ihre ganzen Befindlichkeiten.


    Also aus meiner Sicht ein starker Anfang mit toller Kulisse auf Guernsey, aber ein unbefriedigendes Ende mit zu vielen offenen Fragen. Ich hoffe, der nächste Band wird wieder besser. Bzw. lässt nicht am Ende wieder so nach.

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

    Einmal editiert, zuletzt von knödelchen ()


  • Adrian habe ich Unrecht getan, er hat offenbar wirklich sein Herz für seine Tante entdeckt. Schön für Ruth.


    Adrian war am Ende fast der einzige Lichtblick, schließlich schafft er es ja immerhin, sich endlich von seiner schrecklichen Mutter abzunabeln. Auch wenn ich kurz auch gedacht habe, er inszeniert diese fürsorgliche Szene mit Ruth nur, um sie zu töten. Das war clever gemacht von Frau George!

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen


  • Wie genau hat China nun diesen Stein in Guy´s Kehle gebracht? Wirklich durch einen Zungenkuss, so wie schon am Anfang der Ermittlungen vermutet wurde? Warum musste ein Paar die Rolle mit den falschen Bauplänen und dem Bild nach England bringen und keine Einzelperson? Was war jetzt eigentlich das Problem zwischen den Duffys? Hat Adrian irgendeine Krankheit oder ist er nur wegen seiner Mutter so geworden? Wen wollte Graham als Verräter an die Presse bekannt geben?


    Was Adrian genau hat, kommt nicht raus, aber er scheint psychische Probleme zu haben, gelegentlich auch Absencen und Schlafwandeln.


    Die restlichen Fragen werden nicht beantwortet, so einiges hätte ich auch noch gerne gewusst. Vor allem das mit dem Verräter.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen