Michèle Halberstadt - Meine amerikanische Freundin

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.384 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

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    Übersetzer: Corinna Rodewald


    Klappentext
    Sie sind enge Freundinnen, obwohl die eine in Paris, die andere in New York lebt. Doch dann verändert ein Anruf aus Manhattan plötzlich alles: Molly liegt im Koma. Als sie aufwacht, halbseitig gelähmt und mit eingeschränktem Gedächtnisvermögen, zieht sie sich dorthin zurück, wo kaum jemand sie noch erreicht. Alle Versuche der Erzählerin, die starke, kämpferische Molly mit dem sprühenden Geist ins Leben zurückzuholen, laufen ins Leere. Ein einfühlsamer Roman über die starken Bande der Freundschaft – und den Schmerz ihres Verlustes.


    Meine Meinung
    Die Ich-Erzählerin und Molly sind Freundinnen, die eine lebt mit ihrer Familie in Paris, die andere als überzeugte Single in New-York. Als Molly plötzlich im Koma liegt, schreibt ihre Freundin in Paris alles auf, was ihr durch den Kopf geht und was sie der Freundin gerne sagen würde. Sie erinnert sich an ihre starke Freundschaft, wie gut sie sich verstanden haben, was sie füreinander bedeutet haben. Die kleine Tochter fragt warum die beiden Frauen Freundinnen sind. Unerklärlich, antwortet die Mutter und doch denkt sie den ganzen Tag über die Frage nach.
    Auf der anderen Seite wird Molly beschrieben, wie sie mit ihrem Schicksalsschlag umgeht, wie sie sich in einem neuen Leben einrichtet und das alte Leben für immer aufgibt. Die Freundin aus Paris beobachtet die Verwandten und Bekannten von Molly, wie jeder reagiert und stellt auch ihre eigene Reaktionen in Frage. Sie verschweigt der Freundin ihr eigenes Leben, will sie nicht mit schlechten Neuigkeiten belasten, ihr aber auch nicht mit positiven Geschehnissen vor Augen führen, dass bei der Freundin in Paris das gewohnte Leben weitergeht.


    Die einzelnen Etappen wurden meiner Meinung nach zu schnell abgehakt, was die Geschichte stellenweise etwas oberflächlich macht. Auch das Ende kam mir zu abrupt.


    Das Buch ist kurz, flüssig und leicht zu lesen, der Erzählstil ist knapp und nüchtern. "Die amerikanische Freundin" regt zum Nachdenken an, über Freundschaft, was sie ausmacht und was sie aushalten kann. Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es jedem empfehlen.


    4ratten

  • Molly und die Erzählerin dieser Geschichte sind beste Freundinnen. Beide arbeiten in der Filmbranche. Molly lebt als Single in New York, die Erzählerin mit Mann und Kindern in Paris. Trotz der großen Entfernung sind sich die zwei Frauen sehr nah. Als in Paris die Nachricht eintrifft, dass Molly im Koma liegt, spürt man die Verzweiflung der Erzählerin ganz deutlich. Sie schreibt ihre Gefühle auf. Hierdurch erfährt der Leser was die Frauen verband und verbindet und wie sich durch das Unglück ihre Verbindung verändert.


    Die Geschichte ist beklemmend. Durch die Schilderung aus der Sicht der besten Freundin, erlebt man Mollys Koma hautnah, ist dabei, wenn sie nach einigen Monaten wieder daraus erwacht und leidet mit, als feststeht, dass sie halbseitig gelähmt ist und es wohl auch bleiben wird.


    Mit nur 152 Seiten ist „Meine amerikanische Freundin“ ein sehr kurzes Buch, aber das Schicksal von Molly und auch die Gefühle ihrer Freundin wirken durch die tagebuchartige Schilderung sehr intensiv auf den Leser. Hier wird deutlich, wie schwer es ist, eine Freundschaft auch in jeder Lebenssituation zu leben und sie lebendig zu halten. Verändert sich ein Mensch sehr stark, so ändert sich auch das Verhalten des Anderen ihm gegenüber. So kommt in der Geschichte zum Ausdruck wie ein solches Schicksal den Betroffenen selbst, aber auch seine Mitmenschen verändern kann und verändern wird.


    „Meine amerikanische Freundin“ regt zum Nachdenken an und sollte für jeden Leser sicherlich ein Anlass sein, über eigene Freundschaften einmal intensiv nachzudenken.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Lesen ist meine Leidenschaft

  • Leider nicht emotional…


    Molly, die engste Freundin der französischen Erzählerin, lebt in New York. Sie hat viele Freunde, ist überzeugter Single während die Französin verheiratet ist, Kinder hat.
    Beide verbindet ihre Arbeit in der Filmbranche, über die sie sich auch kennengelernt haben.
    Was keiner richtig einzuordnen weiß, wird Mollys Leben vollkommen verändern. Ihre fast durchgehend andauernden Migräneanfälle zum Beispiel. Als bei ihr eine Aneurysmaruptur im Gehirn diagnostiziert wird, ist es schon fast zu spät. Die doch immer so perfekte Molly liegt im Koma – und es ist fraglich, ob sie wieder aufwachen wird…
    Doch sie wacht – von den Ärzten unerwarteter Weise – nach drei Monaten wieder aus dem Koma auf. Allerdings ist sie als sie aufwacht nicht nur halbseitig gelähmt, sondern auch ihr Kurzzeitgedächnis hat stark gelitten. Die einst so starke und kämpferische Molly zieht sich zurück und verbringt die Tage damit, fernzusehen und Süßigkeiten und Fastfood zu essen.
    Aber die Erzählerin möchte dies nicht wahrhaben, erinnert sich noch an die “alte” Molly und will sie wieder zurückholen. allerdings ist das leichter gesagt als getan.


    Dieses Buch besteht aus einer Aneinanderreihung von Tagebucheinträgen der Ich-Erzählerin. Von dieser erfährt man niemals den Namen, nur dass er auch mit einem “M” beginnt. Eigentlich möchte man meinen, dass dieses Buch sehr emotional ist, zumalen einem dies im Klappentext versprochen wird. Allerdings konnte ich zu keinem Zeitpunkt auch nur irgendeine Verbindung zu einer der Freundinnen aufbauen. Ihre Charaktere wurden nicht so beschrieben, dass man sich mit ihnen identifizieren oder einfach mit ihnen mitfühlen konnte. Mich hat die Geschichte nicht im geringsten berührt, was ich sehr schade finde, da es sich ja um eine traurige Thematik handelt…
    Darüber hinaus konnte ich mich mit dem Schreibstil nicht anfreunden, da dieser immer sehr abgehackt und holprig war. Was sich durch das ganze Buch zog – und mich insgeheim nervte – war die Beschreibung, Molly sei im Koma auf dem Planeten Komma (einer Lücke zwischen zwei Wörtern oder Satzgefügen und somit auf einem Planeten der Atempause) gelandet. Kaum eine Seite kam ohne den Planeten Komma aus…


    Alles in allem bin ich von diesem Buch recht enttäuscht. Ich hatte mir ein emotionales Buch erhofft, welches zeigt, wie Freundschaft auch schwierige Situationen überdauern kann.



    2/5 Sterne


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  • warmerSommerregen: zu dem Buch gibt es schon einen Thread, ich habe Deine Rezension hier angehängt. Bitte an die Suchfunktion denken, bevor Du einen neuen Thread eröffnest.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen