Neil Gaiman, Charles Vest (Illustr.) - Der Sternwanderer

Es gibt 66 Antworten in diesem Thema, welches 17.501 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingroscha.

  • Gaiman, Neil - Stardust


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Der junge Tristram verspricht seiner Angebetenen, ihr einen gefallenen Stern zu bringen, wenn sie ihm im Gegenzug einen Kuss und sogar ihre Hand schenkt. Und so zieht er los, durch die Mauer ins Feenland, um sein erstes großes Abenteuer zu erleben. Doch noch andere sind auf der Jagd nach dem gefallenen Stern, und das nicht in friedlicher Absicht...


    Insgesamt bleibt die ganze Geschichte recht oberflächlich, die Geschehnisse werden relativ objektiv beschrieben, ohne dass besonders große Spannung aufkam oder auf die Gefühle der Charaktere eingegangen worden wäre. Es erinnert von der Art her eher an ein Märchen, was ja an sich nichts Schlechtes ist, aber in diesem Umfang nicht das ist, was ich lesen wollte. Außerdem lässt mich das Ende für ein richtiges Märchen viel zu unbefriedigt zurück.
    Auch die Charaktere empfinde ich als sehr blass. Vor allem wenn ich im Vergleich dazu die Figuren im Film vor mir sehe, gehen sie für mich gnadenlos unter. Hinzu kommt, dass mir vor allem der Stern im Buch unheimlich unsympathisch war und die Entwicklung einer Beziehung zwischen den beiden auch nicht wirklich spürbar war.


    Da ich ja die englische Version ohne Bilder und die deutsche illustrierte Ausgabe parallel gelesen habe, konnte ich hier ein paar Vergleiche anstellen. Meiner Ansicht nach ist bei der Übersetzung einiges verloren gegangen, deswegen würde ich auf alle Fälle zum Original raten. Aber da die Zeichnungen richtig klasse sind, sollte man sich am besten eine englische illustrierte besorgen.


    Sprache, Idee und Illustration reißen noch mal ein was raus, aber zu mehr als einem Okay reicht es bei dem Buch bei mir leider trotzdem nicht.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.


  • Einige schrieben ja schon, daß ihnen das Buch zu kurz vorkommt - das wäre auch mein einziger kleiner Kritikpunkt: daß Gaiman sich nicht die Zeit nimmt, manche Szenen etwas weiter auszuführen. Ich denke aber (ähnlich wie schon bei Neverwhere) daß es daran liegt, daß Gaiman als Schriftsteller vom Comic her kommt, und auch immer noch von dieser Form her denkt und schreibt. Er entwirft kurze prägnante Szenen, Tableaus, die aufeinander folgen. Bei Neverwhere hatte mich das noch etwas gestört, jetzt kann ich das aber akzeptieren und habe das ganze Buch mit seinem märchenhaften, aber immer wieder ironisch durchbrochenem Stil, sehr genossen.


    Ich weiß, was du meinst. Aber obwohl diese ironischen Einwürfe ganz nett waren, waren sie für mich leider auch nicht mehr als das. Und ich habe sie jetzt auch nicht mehr als soo häufig in Erinnerung...
    Mich stört eben gerade dieser knappe Stil, deswegen blieb ein richtiges Verzaubern bei mir leider aus.




    Also ich persönlich kenne ja nur den Film und muss sagen, dass er für mich schon allein deshalb nicht gelungen ist, weil er überhaupt keine Lust geweckt hat das Buch lesen zu wollen. Im Gegensatz zum Beispiel bei Harry Potter Teil zwei(als prominentes Beispiel einer Buchverfilmung und eben auch auf ein Mainstreampuplikum ausgelegt) nach dem ich es kaum abwarten konnte die Bücher zu lesen.
    Das finde ich sehr schade, denn ich glaube wenn man den Kern eines Buches in einer Verfilmung trifft, dann wird auch jemand neugierig auf die Vorlage wenn er bisher nur den Film kannte.


    Bei mir war es auch so, dass ich zuerst den Film gesehen hatte und ihn richtig klasse fand. Ein wunderschönes Märchen eben. Lust auf das Buch hätte ich schon gehabt, mir war nur nicht bewusst, dass es eins dazu gab ;)
    Aber das habe ich ja jetzt nachgeholt, wobei bei mir der Film Erwartungen geweckt und Bilder geschaffen hat, die das Buch dann leider nicht ganz erfüllen konnte.

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • Ich habe das Hörbuch gehört. Hier gibt es dieses bei Audible kostenlos zum runterladen.


    Die Stimme des Sprechers Roland Hemmo fand ich klasse. Er spricht ruhig und gleichmäßig, aber leider mit nur wenig Nuancen. Einerseits hat mir das gefallen, andererseits war es - wenn ich schon etwas müde war - nicht immer so leicht, zuzuhören.


    Ich kenne den Anfang des Films, habe ihn aber - warum auch immer :gruebel: - nie weiter als vielleicht 15 Minuten geschaut. Aber nun zum Buch: Die Geschichte hat mich fasziniert. Obwohl es keine großen Höhepunkte gibt, wollte ich immer weiter hören und wissen, wie es ausgeht.
    Die Personen sind bei mir aber leider nicht so rübergekommen. Mit Tristran und der Sternenfrau kam ich noch recht gut klar. Obwohl mit die Gefühle und Handlungen der beiden doch manchmal recht seltsam erschienen.
    Tristans Angebetete (wie hieß sie noch gleich?) empfand ich als hochnäsig und kalt. Keine Ahnung, warum er sie so toll findet...


    Tja im Gesamten ist leider bei mir gar nicht so viel hängen geblieben. Nette Geschichte, ich finde es aber nicht herausragend.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Nun habe auch ich das Buch endlich gelesen, nachdem ich den Film schon lange kenne und mehrmals gesehen habe. Ich liebe diesen Film und werde ihn mir garantiert auch noch ein- bis mehrmals anschauen (er liegt schon fürs Wochenende hier bereit). Daher wird meine Meinung zum Buch hauptsächlich in einem Vergleich zwischen Buch und Film bestehen.


    Ich habe die Taschenbuchausgabe ohne Illustrationen gelesen, aber da ich den Film gut kenne, lief dieser praktisch vor meinem inneren Auge ab, als ich beim Lesen Tristran auf seiner Reise begleitete. Interessanterweise fügten sich dabei die Geschehnisse und Personen, die im Film weggelassen wurden, völlig nahtlos in mein inneres Kino ein.


    Normalerweise finde ich Bücher meistens besser als die zugehörige Verfilmung. Hier kann ich das nicht so eindeutig behaupten. Es gibt ja einige Unterschiede: so fand ich die Hexen im Film wesentlich bedrohlicher als im Buch, dafür gefiel mir im Buch das Ende besser, hier wurde im Film etwas überdramatisiert, weil man wohl einen Showdown mit jeder Menge Action drehen wollte. Sehr angenehm, daß das im Buch nicht so ist, die Geschichte kommt sehr gut ohne das aus. Victoria, die im Film reichlich zickig ist, ist im Buch eigentlich ein ziemlich normales Mädchen, was mir wiederum besser gefiel als im Film. Der Kapitän des Luftschiffes wiederum gefiel mir im Film besser. :breitgrins:


    Mein einziger Kritikpunkt ist der gleiche, den schon einige andere vor mir genannt haben: an vielen Stellen wird die Geschichte zu knapp erzählt. Ich konnte mich so gut in Neil Gaimans Text, vor allem in die Beschreibungen dieser phantastischen Welt, hinenversetzen, daß ich es schade fand, hier nicht länger verweilen zu dürfen und die eine oder andere Sache etwas ausführlicher erzählt zu bekommen. Es gab auch sehr plötzliche Wendungen, die allzu knapp beschrieben wurden.


    Aber insgesamt hat mich das Buch trotz bekannter Story sehr gut unterhalten, ein richtiges Wohlfühlbuch.


    4ratten

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Ich habe den „Sternwanderer“ auf Englisch angefangen, dort trägt das Buch den Titel „Stardust“.
    Orte und Personen werden wunderbar blumig und anschaulich beschrieben, gleich auf den ersten Seiten kommt ein „märchenhaftes“ Gefühl auf. Leider bin ich selbst ein großer Anhänger der Literaturverfilmung dieses Werkes – und habe diese wohl so oft gesehen, dass es mir nicht mehr möglich ist, das Buch richtig zu genießen. Ich habe sofort die Bilder des Films im Kopf, die dem Buch leider keine Entfaltungsmöglichkeit mehr lassen. Nach mehreren Anläufen habe ich das Buch deshalb schweren Herzens abgebrochen und aussortiert.
    Bestimmt ein tolles Buch, leider bin ich zu voreingenommen; deshalb keine Bewertung.

  • Ich wusste gar nicht, dass es ein Buch dazu gibt. Tja, wieder etwas dazu gelernt.


    Den Film mag ich übrigens auch sehr gern :smile:, und immer wenn erläuft, bleibe ich wieder "hängen" und schaue ihn mir an. Deshalb kann ich gut nachempfinden, dass du die Bilder im Kopf hattest und dir deshalb das Lesen keine Freude brachte.

    Das Leben ist das schönste Märchen. Hans Christian Andersen