Thomas Finn - Dark Wood

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 7.402 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Ich werde berichten. ;) Auf jeden Fall passt der Roman perfekt zum Schmuddelwetter in dieser Woche. Es gibts nichts Besseres als gemütlich in einer Decke gekuschelt, darüber zu lesen welchen Gefahren die Teilnehmer ausgesetzt werden und wie sie in der Wildnis zurechtkommen. :err: Ich erwarte übrigens das es schon bald so eine Show wirklich mal gibt... Zumindest mal in diese Richtung würde mich das tatsächlich nicht wundern.


  • Es gibts nichts Besseres als gemütlich in einer Decke gekuschelt, darüber zu lesen welchen Gefahren die Teilnehmer ausgesetzt werden und wie sie in der Wildnis zurechtkommen. :err:


    Ohja, die Gefahren vom Sofa aus mitzuerleben, hat eindeutig was :elch:



    Ich erwarte übrigens das es schon bald so eine Show wirklich mal gibt... Zumindest mal in diese Richtung würde mich das tatsächlich nicht wundern.


    Mich würde es ebenfalls nicht wundern.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Ohja, die Gefahren vom Sofa aus mitzuerleben, hat eindeutig was :elch:


    Ich habe mich gerade heute im Radio in eine Sendung hineingezappt, in der es um die Frage ging, warum Leser mit Leidenschaft Ereignisse in Büchern lesen, die sie im Real Life nie erleben möchten. Das ist ein weit verbreitetes Phänomen.


    Im Übrigen freue ich mich auf deine Zusammenfassung, Holden, und einen möglichen Vergleich zum "Herr der Fliegen". Obwohl ich das Buch ziemlich sicher lesen werden, egal ob es Parallelen gibt oder nicht.

  • Doris
    So jetzt komme ich auch dazu^^ ich persönlich finde das es nur sehr weite Parallelen gibt. Die Gruppendynamik funktioniert von Anfang an anders und gerade weil es in "Herr der Fliegen" um Kinder geht, funktionieren die dortigen Ereignisse auch ganz anders, als das mit Erwachsenen der Fall wäre.
    In Dark Wood gibt es auch eine Gruppendynamik, die ist aber tatsächlich stärker an die einer Sendung wie Big Brother angelegt.


    @Dani


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    Meine Meinung:
    Die Grundidee ist spannend und gar nicht so weit weg von der heutigen TV Realität. Doch das ist für mich tatsächlich das Einzige das mir wirklich gut gefallen hat. In vielen anderen Dingen enttäuscht Dark Wood. - Zumindest mal mich. ;)


    Die Handlung ist vorhersehbar konzipiert, die Figuren sehr stereotyp gestaltet. Klar es soll natürlich auch zum Konzept einer Reality Show a la Dschnugelcamp extrem passen, aber etwas weniger Plakativ hätte ich schön gefunden. Natürlich hat jede Figur ihr Päckchen zu tragen und durch die verschiedenen Blickwinkel hat man immerhin die Möglichkeit in jeden Kopf ein bisschen hineinzuschauen. Wohl wissend das nicht alles der Wahrheit entsprechen muss, was man als Leser erfährt. Aber auch das war mir an vielen Stellen zu viel.
    Eigentlich ist keine der Figuren ein wirklich sympathisch, was aber tatsächlich für mich ein Pluspunkt des Romans ist. Nervig fand ich dagegen das gerade Figuren wie Bernd und Lars nicht so leicht auseinander zu halten waren. Da hätte ich es tatsächlich angenehmer gefunden, wenn über den Kapiteln die Namen gestanden hätten.
    Vieles fand ich zu übertrieben und einfach zu viel des Guten. Deshalb muss natürlich auch eine "gruselige" Komponente eingestreut werden, damit etwas mehr Pfiff in die Handlung kommt. An dem Punkt war ich dann ehrlich gesagt raus. Das war mir alle zu hanebüchen. Auch die Lösung dahinter. :rollen: :rollen: Sorry das ist einfach nicht mein Fall. Wenn es wenigstens ein paar gruselige Schauer gegeben hätte oder es tatsächlich irgendwie etwas an dem restlichen Verlauf der Geschichte geändert hätte (zumindest mal die Vorhersehbarkeit der Handlung hätte damit aufgebrochen werden können). Doch die Angst und überhaupt auch alle anderen Gefühle der Figuren haben sich nicht auf mich übertragen. Eigentlich war mir herzlich egal was mit ihnen passieren würde.
    Für mich las sich das einfach eher wie ein Filmmanuskript und ich glaube tatsächlich, das Einiges als Film weit besser funktioniert hätte.


    Aber wie man sieht findet jedes Buch seine Leser und daher kann der Roman wohl eine schlechte Meinung ganz gut verkraften. ;) Jetzt kann man sich natürlich noch fragen, weshalb nur hat sie das dann bitteschön überhaupt noch fertig gelesen? Gaaanz einfach, ich wollte wissen ob ich mit ein paar Überlegungen was den Ausgang des Romans angeht Recht hatte. :elch:


    Von mir gibts:
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:
    Wofür es die halbe Maus gibt weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau, sagt mir einfach mein Bauchgefühl^^


  • Doris
    So jetzt komme ich auch dazu^^ ich persönlich finde das es nur sehr weite Parallelen gibt. Die Gruppendynamik funktioniert von Anfang an anders und gerade weil es in "Herr der Fliegen" um Kinder geht, funktionieren die dortigen Ereignisse auch ganz anders, als das mit Erwachsenen der Fall wäre.
    In Dark Wood gibt es auch eine Gruppendynamik, die ist aber tatsächlich stärker an die einer Sendung wie Big Brother angelegt.


    Danke für deine Einschätzung, Holden. Big Brother kenne ich nicht, aber Gruppendynamik hat ja viele Gesichter und ist trotzdem immer spannend. Inzwischen bin ich sicher, dass ich das Buch lesen werde, also lasse ich mich überraschen, wie es hier damit aussieht.

  • Im Urlaub war es endlich so weit, ich habe mir "Dark Wood" vorgenommen.


    Für mich spaltet sich das Buch deutlich in zwei Hälften. Der Anfang war spannend, als die sechs Teilnehmer des Experiments vorgestellt werden und sich als Gruppe im norwegischen Wald zurechtfinden müssen, während sie gleichzeitig mit ganz persönlichen Empfindungen und Problemen kämpfen. Auch wenn sie glauben, sich durch die tägliche Zusammenarbeit gut zu kennen, zeichnet sich doch bald ab, dass sie eigentlich kaum etwas davon wissen, was ihre Kollegen im Privatleben bewegt. Als stille Beobachterin bekommt man langsam eine Ahnung, wer ehrlich und wer ein Idiot ist, und erkennt potenzielle zwischenmenschliche Krisenherde. Abgesehen von dem psychischen Stress, dem das Team in der ungewohnten Umgebung und unter den erwarteten Strapazen ausgesetzt ist, sorgt eine Prämie für die oder den besten Teilnehmer/in für zusätzliche Reibereien.


    Aber es muss ja "richtig" spannend werden, und das geht leider nicht ohne Blut. Ab dem Zeitpunkt ging es mit der Handlung bergab, und nachdem auch klar war, welcher abstruse Zauber hinter dem Ganzen steckt, war für mich völlig die Luft raus. Mit steigendem Lesetempo und sinkendem Interesse war ich mit dem Buch schnell fertig. Schade nach dem viel versprechenden Anfang. Manche Ansätze waren nicht übel.


    3ratten

  • Eine Werbeagentur steckt in der finanziellen Krise. Als Ausweg nehmen sechs der Angestellten an einer Reality-TV-Show teil, um Geld für sich und die Firma zu erspielen. Dafür werden sie nach Norwegen geflogen und sollen dort auf sich allein gestellt im Wald leben und Aufgaben lösen. Doch es gibt Gerüchte über merkwürdige Vorkommnisse...


    Die Charaktere sind auf den ersten Blick wandelnde Klischees: der dicke ITler Sören, die hübsche Blondine Katja, die graue Maus Dagmar, der werdende Papa Bernd, der nette Gunnar und der sportliche Frauenschwarm Lars. Doch im Laufe der Geschichte lernt man sie immer besser kennen und erfährt auch, dass hinter jeder Figur mehr steckt, als die Fassade vermuten lässt. Jeder schleppt ein Geheimnis mit sich herum und einige sind absolut nicht so, wie man zunächst dachte. Die Charaktere sind damit definitiv die Stärke der Story und wirken zwar nicht immer sympathisch, aber sehr menschlich.


    Als Aufhänger für die Geschichte eine TV-Show, die ein bisschen ans Dschungelcamp erinnert, zu nehmen, hat mir gut gefallen. In der Extremsituation kann sich das Team komplett neu kennenlernen. Doch ist alles nur Show oder geht es in dem norwegischen Wald etwa tatsächlich nicht mit rechten Dingen zu?


    Das Buch wird auf dem Cover als "Horrorthriller" bezeichnet. Gruseln musste ich mich allerdings nicht, obwohl es durchaus einige unheimlichere und blutige Szenen gab. Vielleicht lag es daran, dass "Dark Wood" für mich einige Längen hatte - nach seitenlangem durch den Wald hin- und her-irren und den ewigen Diskussionen der Protagonisten war ich einfach froh, wenn wieder etwas passierte, so dass jedoch die Stimmung nicht richtig rüberkam.


    Die Auflösung fand ich überzeugend. Gleichzeitig fand ich es etwas schade, dass der Klappentext mit einem "tiefe[n] Höhlensystem" wirbt, das aber erst im letzten Viertel des Buches eine kleine Rolle spielt. Das Ende selbst war gut gemacht, so dass ich insgesamt 4ratten vergebe.

  • Mir hat das Buch ingesamt sehr gut gefallen. Die Entwicklung der Protagonisten war überzeugend dargestellt. Es gab in meinen Augen keine einzige Szene, wo eine*r der sechs außerhalb des eigenen Charakters und somit unglaubwürdig gehandelt hätte. Das paranormale Element hätte für meinen Geschmack ruhig fehlen können, die Handlung wäre auch in einem realistischeren Rahmen spannend geblieben. Die Auflösung am Ende des Romans war zwar etwas an den Haaren herbei gezogen, aber in diesem Punkt bin ich durch Douglas Preston und Lincoln Child einiges gewöhnt. Daher hat mich die Erklärung nicht gestört.


    Fazit: Ein über weite Strecken spannender Thriller mit leichten Horror-Elementen.

  • Das paranormale Element hätte für meinen Geschmack ruhig fehlen können, die Handlung wäre auch in einem realistischeren Rahmen spannend geblieben.

    Volle Zustimmung! Auch etwas weniger Blutvergießen hätte nicht geschadet. Irgendwie ist der schreibenden Zunft die Kunst des Suspense abhanden gekommen. Die erste Hälfte des Buches war wirklich gut. Mich nervt es, wenn man als Leserin so eingestuft wird, dass das Interesse nur bleibt, wenn es brutal wird.

  • Mich nervt es, wenn man als Leserin so eingestuft wird, dass das Interesse nur bleibt, wenn es brutal wird.

    Das stimmt. Vor allem der Doppelshowdown am Ende war nicht nötig. Hier hätte sich Finn durchaus für einen Handlungsbogen entscheiden können.


  • dodo: Deine Einschätzung deckt sich ziemlich genau damit, wie ich "Weißer Schrecken" vom gleichen Autor empfunden habe ;) Das fand ich wahnsinnig atmosphärisch, aber das übersinnliche Gedöns hätte ich nicht gebraucht und fand die Entwicklung teilweise auch zu eklig.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen