Melanie Raabe - Die Wahrheit

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    Sarah lebt mit ihrem achtjährigen Sohn Leo im Haus ihres vor sieben Jahren verschwundenen Ehemanns Philipp Petersen. Sie ist Lehrerin. Das große Vermögen ihres Mannes hat sie bisher nicht angerührt. Immer hat sie auf seine Rückkehr gehofft, nie verstanden wie es sein kann, dass ein Mensch auf eine Geschäftsreise geht und nicht zurückkommt und das, wo doch zwischen ihnen alles so perfekt war.


    Nun steht Sarah kurz davor ihr Leben zu ändern. Eine neue Liebe zu einem Kollegen hat sich entwickelt und es scheint an der Zeit in ein neues Leben zu starten. Doch da erhält sie über das Auswärtige Amt die Nachricht, dass man ihren Mann gefunden hat und er nun nach langjähriger Gefangenschaft in die Heimat zurückkehren wird. Natürlich holt Sarah ihren Philipp am Flughafen ab, doch sie merkt sofort, dass hier etwas nicht stimmt. Der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist ein Fremder. Sie ist verwirrt, reagiert verstört und vollkommen neben der Rolle. Ihre Versuche gegenüber den Beteiligten deutlich zu machen, dass dieser Mann ein Fremder ist, schlagen fehl.


    Von diesem Mann im eigenen Haus fühlt Sarah sich fortan bedroht. Aufgrund seines Handelns jedoch erinnert sie sich auch wieder an Dinge aus ihrem Leben mit Philipp. Dinge, die zeigen, dass nicht alles so rosig war, wie es zunächst den Anschein hatte. Der Mann weiß viel, viel zu viel. Aber woher?


    „Die Wahrheit“ ist der neue Roman der Autorin Melanie Rabe und eine Geschichte, die es in sich hat. Der Leser erhält hier abwechselnd aus der Sicht von Sarah und aus der Sicht des Fremden Informationen und ist hinsichtlich der Geschehnisse nicht weniger verwirrt als Sarah selbst. Mehr als einmal steht die Frage im Raum, ob Sarah Schuld auf sich geladen hat und dies nun gerächt werden soll. Aber das Was, das Wie und das Warum bleiben fraglich. Umso überraschender und auch überraschend realistisch kommt dann die Auflösung und die endgültige Wahrheit ans Licht. Für mich war das ein gelungenes Ende nach einer Geschichte voller Anspannung und Spannung.


    Eine grandiose Lektüre, die man als Fan von Spannungsromanen gelesen haben sollte.


    5ratten

    Lesen ist meine Leidenschaft

  • Buchinfo
    Die Wahrheit - Melanie Raabe
    Broschiert - 448 Seiten - ISBN-13: 978-3442754922
    Verlag: btb Verlag - Veröffentlichung: 29. August 2016
    EUR 16,00


    Kurzbeschreibung
    Der neue Thriller der internationalen Erfolgsautorin
    Melanie Raabe
    Vor sieben Jahren ist der reiche und zurückgezogen lebende Geschäftsmann Philipp Petersen während einer Südamerikareise spurlos verschwunden. Seither zieht seine Frau Sarah (37) den gemeinsamen Sohn alleine groß. Doch dann erhält Sarah wie aus heiterem Himmel die Nachricht, dass Philipp am Leben ist. Die Rückkehr des vermeintlichen Entführungsopfers löst ein gewaltiges Medieninteresse aus. Sarah hat zwiespältige Gefühle, nach all der Zeit verständlich. Sie hat eine harte Zeit hinter sich. Gerade war sie dabei, sich von der Vergangenheit zu lösen. Ihr Ehemann taucht, wenn man so will, zur Unzeit auf. Was wird werden? Gibt es eine gemeinsame Zukunft? Sie ist auf alles vorbereitet, nur auf das eine nicht: Der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht der, als der er sich ausgibt. Es ist nicht ihr Ehemann. Es ist ein Fremder – und er droht Sarah: Wenn sie ihn jetzt bloßstelle, werde sie alles verlieren: ihren Mann, ihr Kind, ihr ganzes scheinbar so perfektes Leben …


    Bewertung
    „Die Wahrheit“ ist der neuen Thriller von Melanie Raabe
    Nachdem mich ja schon „Die Falle“ komplett überzeugt hatte, war ich sehr gespannt auf das neue Buch der Autorin. Und ich wurde nicht enttäuscht.
    Die Geschichte wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt, aus der von Sarah und aus der des Fremden. Die Perspektiven wechseln zwischen den Kapiteln, so verliert man nicht den Überblick und das ganze sorgt für Abwechslung.
    Die Charaktere sind sehr gut dargestellt. Vor allem natürlich Hauptprotagonistin Sarah. Man wird Teil ihres Handels und fühlt regelrecht mit ihr.
    Der Schreibstil von Melanie Raabe konnte mich schon in ihrem Thrillerdebüt begeistern. Sie schreibt flüssig und mitreißend. Man konnte lange rätseln was hinter all dem steckt, welche Geheimnis Sarah verbirgt. Erst mit den kommenden Ende fügt sich alles zusammen und klärt sich nach und nach auf. Das Ende hat mich noch einmal so richtig umgehauen.
    Fazit: Ein rundum gelungener Psychothriller. Klare Leseempfehlung!

    5ratten

  • Verwirrend und spannend zugleich


    Eigentlicht müsste Sarah ein glückliches Leben führen, sie arbeitet gerne in ihrem Job als Lehrerin, hat einen achtjährigen Sohn, ein großes Haus und viel Geld. Doch ihr Ehemann Philipp wurde vor sieben Jahren bei einer Geschäftreise in Südamerika entführt, seitdem fehlt jede Spur von ihm. Langsam scheint es jedoch, als würde Sarah über ihren Verlust hinwegkommen und nimmt wieder am Leben teil, sie trifft sich mit Arbeitskollegen, hat eine beste Freundin gefunden und auch mit Mirko scheint es Aussichten auf eine neue Beziehung zu geben. Bis eines Tages ihr Telefon klingelt und man ihr mitteilt, man habe Philipp gefunden und er kehre nach Hause zurück. Sarah ist völlig überrumpelt und bei der Begrüßung am Flughafen steht ein Mann vor ihr, den sie noch nie gesehen hat. Aber woher weiß er soviel über sie? Wer ist er? Wo ist Philipp? Und vor allem, wer ist dieser Mann, der sich als Philipp Petersen ausgibt? Eine Suche nach der Wahrheit beginnt.
    Meine Meinung:
    Das Buch beginnt gleich mit dem Einstieg in Sarahs Versuchen, sich ein neues Leben aufzubauen und der Schreibstil ist so prägnant, dass ich mich sehr schnell in der Geschichte befand. Die Sätze sind kurz und schnörkellos und vermitteln gleich ein gutes Bild von der derzeitigen Situation. Erzählt wird das ganze aus zwei Perspektiven zum einen die Sicht Sarahs und zum anderen die Sicht des Fremden. Dadurch bekommt man einen sehr guten Einblick in die Gedankenwelt der Beiden. Durch die kurzen Kapitel und der immer verworrener werdenden Gedanken der Beiden wird das Buch zu einem rasanten Pageturner, weil man einfach wissen muss wie es weitergeht. In meinem Kopf kreisten permanent die Fragen, wer sagt die Wahrheit? Wer ist der Mann? Ist Sarah doch nicht unschuldig? Wie ein Mantra spulten sich diese Fragen immer und immer wieder ab und so wurde ich völlig wirr im Kopf, weil ich einfach keine Ahnung hatte, wohin mich das alles führen sollte. Es schien, als gäbe es hier viele dunkle Geheimnisse, das gegenseitige Misstrauen der Hauptcharaktere, das durch die Ich-Erzählung noch umso eindringlicher wird, machte es noch undurchsichtiger für mich.


    Die Hauptcharaktere sind hier eher undurchsichtig, denn auch wenn man Sarahs Perspektive verfolgen kann, so erfährt man recht wenig über die Person, die dort hintersteckt. Was allerdings zu den ganzen Rätseln perfekt passt und noch gleich mehr Fragen aufkommen läßt. Ich denke trotzdem, dass hier ein paar Hintergrundinfos zu ihrer Person das ganze noch ein wenig mehr intensiviert hätte, denn so blieb mir auch Sarah viel zu wenig greifbar und ich konnte mich kaum in sie und ihre Situation hineinversetzen. Auch der Fremde gibt wenig über sich preis, was dem ganzen Rätsel um die Vergangenheit natürlich noch eine große Portion Spannung aufsetzt. Die Nebencharaktere bleiben hier eine Nebensache, die allerdings mit bestimmten kurzen Passagen noch einmal zusätzlich für Verwirrungen sorgten.


    Die ganze Handlung und Situation ist komplett verzwickt und Vieles, was wie ein großes Rätsel erscheint, bekommt eine simple Auflösung. Genau wie die Lösung um das Rätsel nach der Wahrheit zwischen Sarah und dem Fremden eine Auflösung bekommt, die mir nicht ganz so schlüssig erscheint und mich dann leider ein wenig ernüchtert hat.
    Mein Fazit:
    Ein wirklich brillanter Schreibstil, der schnörkellos und eindringlich ist, kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven und dazu noch ganz viele Rätsel und Geheimnisse lassen dieses Buch zu einem Pageturner werden. Ich selber habe das Buch an nur einem Abend komplett verschlungen. Die Charaktere bleiben komplett undurchsichtig und man erfährt sehr wenig, so dass ich wirklich nur noch wissen wollte, was denn nun wirklich passiert ist. Leider hat das Ende dann nicht den großen Aha-Effekt gehabt, sondern eher ein: hm, wirklich? Denn dieser Schluss klingt für mich nicht ganz nachvollziehbar. Trotzdem ist das Buch temporeich und ein spannendes Verwirrspiel, das ich gerne weiterempfehlen möchte.


    4ratten

    Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele

  • Durchaus spannender Psycho-Thriller, der mich leider nicht gepackt hat


    7 Jahre sind vergangen, seit der Hamburger Geschäftsmann Philipp Petersen auf einer Südamerikareise spurlos verschwunden ist. Mühsam hat sich seine Frau Sarah mit dem gemeinsamen Sohn Leo in das normale Leben zurückgekämpft und gerade wieder Fuß gefaßt, als ein Anruf ihr Leben erneut auf den Kopf stellt: Philipp ist wieder da. Doch auf die Freude folgt der Schock, denn der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht Philipp. Und niemand will ihr das glauben. Wie soll sie ihr Umfeld von der Wahrheit überzeugen, wenn ihr Gegner scheinbar alles über sie weiß ...


    Bei diesem Buch bin ich wohl in die typische Erwartungsfalle getappt. Nach dem hochgelobten Erstling "Die Falle", den ich bisher allerdings noch nicht gelesen habe, bin ich mit (vielleicht zu) hohen Erwartungen an das Buch herangegangen und hatte auf einen spannenden Psycho-Thriller mit überraschender Auflösung gehofft. Spannung ist hier durchaus vorhanden, die Auflösung bietet auch einen echten Überraschungseffekt, dennoch konnte mich das Buch zu keinem Zeitpunkt richtig packen und schlußendlich auch nicht überzeugen. Das Buch ist in großen Teilen aus der Perspektive von Sarah geschrieben, zu der ich beim Lesen aber nie einen richtigen Zugang gefunden habe, da ihr Handeln doch zu oft für mich nicht nachvollziehbar war und ihre oftmals abschweifenden bzw. sprunghaften Gedankengänge den Lesefluß trotz eines insgesamt guten Schreibstiles immer wieder unterbrochen haben. Auch hat mich die Auflösung nicht wirklich überzeugt und weist zudem das eine oder andere kleinere Logikloch auf. Aus der wirklich überzeugenden Grundidee des Buches hätte man meiner Meinung deutlich mehr machen können.


    Ich werde der Autorin aber mit dem Buch "Die Falle" dennoch eine weitere Chance geben, mich doch noch zu überzeugen, da mir ihr Schreibstil bei aller Kritik durchaus gefallen hat.


    2ratten

    "Ein Leben ohne Bücher ist nicht lebenswert" Erasmus von Rottersdam (1469-1536)

  • Meine Meinung:


    Es ist mit "Die Wahrheit" wie mit allen Büchern der Autorin (bis jetzt fehlt mir nur noch Die Wälder). Einerseits finde ich den Schreibstil sehr einnehmend und auch die Figurenzeichnung interessant. Andererseits fehlt mir wirklich jedesmal etwas, um zu verstehen, weshalb die Romane der Autorin so einen Hype erfahren.


    Interessanterweise fand ich ausnahmsweise nicht, das die Handlung sehr vorhersehbar ist. Im Gegenteil, diesmal konnte mich die Autorin, was das angeht, durchaus überraschen. Allerdings sorgte diese Überraschung gleichzeitig dafür, das mir die Handlung nicht mehr so besonders gefiel. Denn die Auflösung war mir irgendwie zu sehr an den Haaren herbeigezogen. An sich fand ich bestimmte Dinge gar nicht so unrealistisch, aber mir hat der weitere Verlauf der Geschichte dann einfach nicht mehr gefallen. Denn durch die Lösung ging für mich der ganze Handlungsbogen schlagartig nach unten. Zumal ich Sarahs Entscheidung dann nicht nachvollziehen konnte. Da sind einfach ein paar Sachen passiert, die meiner Meinung nach nicht für das Resultat gesorgt hätten, welches die Autorin am Ende präsentiert.


    Alles in allem war vor allem die erste Hälfte wirklich richtig gut und ich hatte endlich mal das Gefühl, zumindest ein bisschen zu verstehen, warum so viele bei den Büchern der Autorin immer fast überschlagen. Aber nach der Lösung, flacht das ganze schnell ab und konnte ich daher wieder nicht wirklich überzeugen.

    Nach wie vor: für mich sind die Bücher von Raabe solide, aber den Hype halte ich für überzogen.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • für mich sind die Bücher von Raabe solide, aber den Hype halte ich für überzogen.

    Ich schließe mich Holdens Einschätzung an. "Die Wahrheit" ist ganz ordentlich, aber den Hype darum verstehe ich nicht. Melanie Raabe schreibt recht ansprechend und schafft es besonders in der ersten Hälfte, echte Spannung aufzubauen. Sehr nachhaltig ist das leider nicht; in der zweiten Hälfte, als sich die Lösung langsam abzeichnet, verpuffen die ganzen Effekte und lösen sich in nichts auf. Sarah empfand ich am Anfang als interessanten Charakter, doch ihr Verhalten erschien mir zunehmend als unglaubwürdig, was auch wesentlich dazu beitrug, dass die anfängliche Spannung in eine anhaltende Flaute überging.


    Letztlich nicht mehr als Durchschnitt.

    3ratten

  • Ich finde es schwierig, das Buch in einer einzigen Kategorie einzuordnen. Über weite Strecken ist es meiner Meinung nach kein Krimi, auch wenn die Spannung stetig ansteigt. Aber "normale" Unterhaltungslektüre ist es auch nicht.


    Gerade, als Sarah bereit ist, endlich mit der Vergangenheit abzuschließen, holt die sie wieder ein und ihr Mann tritt nach über sieben Jahre wieder in ihr Leben. Aber sie ist die Einzige, die erkennt, dass dieser Mann ein Betrüger ist, und es beginnt ein Katz-und Mausspiel zwischen den beiden.


    Auf der einen Seite fand ich es unglaublich spannend, wie die Beiden umeinander herum geschlichen sind. Es gab Drohungen, erst verhüllt, später ganz offen von beiden Seiten. Sarah weiß nicht, wem sie noch trauen kann, weil jeder glaubt, dass der Fremde wirklich Philipp ist. Aber ich habe beim Lesen auch immer mehr den Eindruck bekommen, dass Sarah nicht die ist, für die ich sie anfangs gehalten habe, sondern dass auch sie ein oder mehrere dunkle Geheimnisse hat, die der Fremde aufdecken will.


    Dass die Geschichte abwechselnd von Sarah und dem fremden erzählt wird, hat mir nicht so gut gefallen. Normalerweise mag ich solche wechselnden Erzählperspektiven, aber hier hat haben sich die eigene und fremde Wahrnehmung von Sarah und dem Fremden zu stark unterschieden, so dass ich sie nicht immer stimmig fand.


    Die Auflösung des Rätsels um den Fremden fand ich gut gelungen, aber trotzdem hat mir etwas an der Geschichte gefehlt, ohne dass ich einen Finger darauflegen könnte, was es ist. Das Buch hat mich gut unterhalten, aber mehr auch nicht.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.