Stieg Larsson - Verblendung

Es gibt 84 Antworten in diesem Thema, welches 26.394 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Das Buch habe ich vor etwa zwei Jahren rund um die Weihnachtszeit gelesen. Und obwohl es mir sehr gut gefallen hat, habe ich die beiden anderen Teile der Trilogie immer noch nicht weitergelesen :redface:
    Dabei wollte ich ja eh mal wieder mehr Thriller und Krimis lesen, die gehen bei mir immer irgendwie unter und jedes Mal wenn ich ein gutes Exemplar davon lese, frage ich mich, wieso eigentlich :zwinker:


    Die beiden Verfilmungen warten auch noch beir mir, zuerst werde ich die schwedische schauen, dann die amerikanische.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Huhu ihr Lieben!


    Der Name Stieg Larsson kam mir in den letzten Jahren öfters mal unter, doch für seine Bücher habe ich mich nicht interessiert (ich wusste auch nicht einmal worum es geht). Mein Interesse wurde durch den Filmtrailer (mit Daniel Craig) geweckt, weil ich da vor allem Lisbeth sehr interessant fand. Doch natürlich konnte ich mir den Film nicht ansehen, ohne vorher das Buch gelesen zu haben. :zwinker:


    Über diese Entscheidung bin ich sehr froh (obwohl der Film auch nicht schlecht ist, da er sich sehr an die Vorlage hält), denn nun kann ich Verblendung zu meinen Jahreshighlights zählen und mich wie ein Kipferl auf die Folgebände freuen. :breitgrins:


    Den Anfang empfand ich, wie die meisten, als eher unspektakulär. Zwar nicht uninteressant zu lesen, doch auch ich habe mich gefragt was denn nun alle so spannend an dieser Geschichte finden. Doch nach den ersten hundert Seiten fängt die eigentliche Story um Harriet Vanger an und von da an konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen.
    Zum einen empfand ich den Schreibstil als sehr, sehr angenehm zu lesen und zum anderen haben mich die verschiedenen Charaktere und ihre Hintergründe fasziniert. Vor allem Lisbeth Salander (wie ich es mir aus dem Trailer erhofft hatte) hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Stille Wasser sind tief, nicht wahr? :zwinker:


    Gut gefallen hat mir auch, dass mir nichts, aber wirklich gar nichts unlogisch vorkam. Sämtliche Schlussfolgerungen von Mikael oder Lisbeth konnte ich nachvollziehen und waren für mich absolut glaubwürdig (was nicht immer selbstverständlich ist, da habe ich mit anderen Büchern schon andere Erfahrungen gemacht...). Da hat das Miträtseln gleich noch mehr Spaß gemacht!


    Total überrascht hat mich auch die Wahrheit um Harriet und ihrer Familie – damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Einfach wunderbar!


    Im Moment bleibt mir nur zu hoffen, dass mein Christkind heuer brav ist, denn ich möchte unbedingt wissen wie es mit Lisbeth weitergeht. Das ist vielleicht auch mein einziger „Kritik“punkt: wie kann man nur so ein gemeines offenes Ende schreiben? :grmpf: :breitgrins:


    5ratten

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

  • Nachdem ich das Buch heute morgen um 2 beendet habe, möchte ich auch noch meine Meinung kundtun.


    Ich habe vor einer ganzen Weile mal den schwedischen Film gesehen und habe jetzt das Buch quasi ergänzend gelesen. Wenn ich eine Buchverfilmung gesehen habe, muss ich auch das Buch dazu lesen. Demnach zog sich bei mir der Vergleich zwischen Buch und Film durch den Leseeindruck, wobei ich eigentlich nicht bewusst alles vergleichen wollte, aber viele Dinge sind mir eben aufgefallen. Vor allem, weil mir regelmäßig ein Licht aufging, als ich irgendwelche Zusammenhänge plötzlich verstanden habe. Ich konnte zwar der Filmhandlung folgen und habe auch verstanden, was passiert, aber beim Lesen habe ich dann erfahren, warum es passiert.
    Larsson hat schön durchdachte Charaktere entwickelt, die in einer sinnvollen Handlung sinnvoll miteinander agieren. Lisbeth hat mir dabei besonders gefallen, aber vermutlich nur, weil ich sie im Film nicht so gut dargestellt finde wie im Buch. Vorher wirkte sie auf mich etwas klischeehaft-exzentrisch, aber eigentlich ist sie ein toller Charakter. Ob ich sie wirklich mag, weiß ich aber immer noch nicht.
    Der Anfang hat mich übrigens gar nicht gestört, ich fand ihn angenehm zu lesen und nicht besonders langweilig. Das Ende hat sich etwas gezogen, aber ich glaube, das lag daran, dass ich endlich fertig werden und schlafen gehen wollte. :zwinker:
    Ganz am Ende tat mir Lisbeth aber richtig leid. Da wollte ich ins Buch springen und irgendwas tun.


    Das einzige, was ich ein bisschen schade fand, war die Titelwahl. Den Ausdruck "Männer, die Frauen hassen" habe ich oft gelesen, aber ohne Kenntnis des Originaltitels zieht sich das nicht so als auffälliges Leitmotiv durch den Roman. Offensichtlich hat Larsson das so geplant und ich finde es schade, dass es den Übersetzern entweder nicht aufgefallen ist oder sie es nicht für wichtig genug gehalten haben.


    5ratten Ich gehe mir dann mal den zweiten Teil besorgen.

  • Verblendung


    Män som hatar kvinnor


    Der Wirtschaftsjournalist Mikael Blomkvist wird wegen Verleumdung des Industriellen Wenneström zu einer Geldstrafe sowie 3 Monaten Haft verurteilt. Durch dieses Urteil sinkt seine Glaubwürdigkeit rapide. Das Millenium-Magazin, das von Blomkvist und Partnerin Berger jahrelang mit Herzblut aufgebaut wurde, wird in starke Mitleidenschaft gezogen. Sowohl Anzeigenkunden als auch Leser springen ab. So ist es nur noch eine Frage der Zeit, wie lange die Zeitung sich noch halten können wird. Blomkvist tritt offiziell aus dem Management der Zeitung zurück, um den Schaden zu begrenzen. Dann bietet sich ihm eine gute Möglichkeit, die Zeit, bis er wieder aktiv werden kann, durch einen hervorragend bezahlten Spezialauftrag zu überbrücken: Er wird im nördlich gelegenen Hedestad einen beinahe 40 Jahre zurückliegenden unaufgeklärten Mordfall untersuchen…


    Lisbeth Salander ist Mitte 20 und arbeitet für Milton Security im Bereich Personenprüfungen. Sie ist die Beste, und sie arbeitet kompromisslos. Salander hat eine Menge Probleme, von denen der Leser nur nach und nach etwas erfährt. Und das auch nur zum Teil, auch bis Ende des Buches bleiben viele Fragezeichen rund um Salander. Sie war für mich mit Abstand die interessanteste Figur der Geschichte.


    Der Anfang des Buches war etwas trocken, später dann mit fortschreitenden Recherchen zum alten Mordfall wurde es dann zunehmend interessanter. Unglaubwürdig erscheint mir, dass skrupellos Beweise vernichtet werden (Salander) und Blomkvist auch dann die Polizei nicht einschaltet, wenn auf ihn geschossen wird. Dass

    und dabei keiner einschreitet, ist unglaubwürdig. für Und dass er so ein Frauenmagnet ist, dass die holde Weiblichkeit vor seinem Bett praktisch Schlange steht…


    Salander und Blomkvist konsumieren zu jeder Tages- und Nachtzeit kannenweise Kaffee.


    Positiv zu vermerken: Es gibt einen Lageplan im Buch und einen Stammbaum!



    Knappe 4ratten


    Bechdel: :pueh:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kiba ()

  • Stieg Larsson baut Geschichte und Charaktere sehr ausführlich aus, ohne dass der Krimi dabei an Spannung verliert. Dabei laufen die Geschichten von Lisbeth und Mikael lange nebeneinanderher, ohne dass sich die beiden persönlich begegnen und jede von ihnen wäre ein eigener Krimi wert. Mikaels etwas ungewöhnliches Privatleben fand ich interessant, aber noch mehr, wie viel und was er gelesen hat. Dass ein Charakter aus einem Krimi ein begeisterter Krimileser ist, hat mir gut gefallen und unser Geschmack an Krimis ist sich ziemlich ähnlich.


    Als Lisbeth und Mikael endlich aufeinandertreffen, nimmt die Handlung nochmal an. Die Wahrheit um das Verschwinden von Harriet Vanger kommt stückchenweise ans Licht und je näher die der Wahrheit kommen, desto gefährlicher wird die Angelegenheit für die beiden. Ich hatte zwischendurch schon eine Idee, wie Harriet verschwunden sein könnte, aber den Grund habe ich tatsächlich erst mit der Auflösung erfahren. Die war für mich ein bisschen zu dramatisch für den sonst eher ruhigen, aber trotzdem sehr spannenden Krimi.

    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.