Ann O'Loughlin - Das Café in Roscarbury Hall

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    Inhalt

    Die Eltern von Ella und Roberta kamen bei einem Autounfall ums Leben. Der Vater, Rechtsanwalt von Beruf, hat sein Geld in das Anwesen Roscarbury Hall gesteckt und bei Pferdewetten verloren. So hat er nicht für die Töchter vorgesorgt.
    Die Schwestern versuchten alles, um Geld reinzubekommen. Schlussendlich mussten sie einen Kredit aufnehmen, den die Bank nun einfordert. Aus lauter Verzweiflung hat Ella ein kleines Café eröffnet. Ob es den Namen wirklich verdient, muss sich erst noch zeigen, denn bisher handelt es sich dabei nur um vier kleine Tische im Wohnhaus.
    Eines Tages schneit die Amerikanerin Debbie herein, die sich auch gleich als Aushilfe anbietet.


    In der Folge erfährt man, dass Debbie als Kind adoptiert wurde, sie jetzt Krebs hat und wohl nicht mehr lange zu leben hat und hier in Irland auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter ist. Doch ihr bleiben nur noch zwei Wochen Zeit, dann müsste sie wieder nach Amerika, ihre finanziellen Angelegenheiten klären und sich in ein Hospiz begeben.


    Zwischendurch gibt es immer einen Sprung nach Amerika, ins Jahr 1968. Debbie erinnert sich hier an ihre Kindheit, an die Adoptiveltern. Debbie hat ihre Mutter sehr geliebt, obwohl diese meistens mehr als ungeduldig mit ihr war. Der Vater versuchte immer zwischen den beiden zu vermitteln. Bis die Mutter eines Tages verschwand, und Debbie mit dem Vater allein zurückließ.


    Auch Ella hat mit der Vergangenheit zu kämpfen. Sie hat Mann und Tochter sehr früh verloren und es gibt immer wieder Situationen, wo sie sich erinnert. Daran, dass Ella heute so leidet, ist Schwester Roberta auch beteiligt.


    Ob sich das alles für alle positiv auflöst? Wird Debbie noch erfahren, wer ihre Mutter war und werden die beiden Schwestern sich noch aussöhnen? Lest selbst.


    Meine Meinung
    Mir hat das Buch gut gefallen. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, keine bleibt mir fremd. Es war schön, mich lesend wieder mal in Irland aufgehalten zu haben. Das lag sicherlich auch mit daran, dass es eine irische Autorin ist, die diese irische Geschichte geschrieben hat. Ann O'Loughlin war fast drei Jahrzehnte als Journalistin tätig und hat während der Unruhen in Irland als Sicherheitskorrespondentin gearbeitet.


    3ratten

  • Ein bisschen erinnert mich die Geschichte an The judge's wife von gleichen der Autorin. Ich habe es vor einigen Jahren gelesen, aber es hat keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Diese Rezi habe ich schon im August 2017 geschrieben. Jetzt, im Nachhinein, kann ich mich kaum an die Geschichte erinnern - also auch kein bleibender Eindruck. Obwohl es mir Spaß gemacht hat, das Buch zu lesen.

  • Keine heile Welt Geschichte!


    Auf dem herrschaftlichen Anwesen Roscarbury Hall im irischen County Wicklow leben die Schwester Roberta und Ella O'Callaghan. Ein Streit, der viele Jahre zurückliegt, lässt die Schwestern nur noch per kleiner Zettel miteinander kommunizieren.


    Als Ella ihrer Schwester mitteilt, dass sie aus dem Ballsaal ein Café machen wird, ist Roberta entsetzt. Die Geldsorgen, allem voran der nötige Umbau des Hauses, treiben Ella zu diesem Schritt. Sie engagiert die junge Amerikanerin Debbie, die auf der Durchreise ist und eröffnet das Café. Debbie, die in Irland nach ihrer leiblichen Mutter sucht, wird rasch zu einer Vertrauten für Ella. Ganz zum Unwillen von ihrer zänkischen Schwester Roberta.




    Dieses Buch ist alles andere als eine heile Welt Geschichte, die in Irland handelt.



    Geldsorgen, zänkische Schwestern, eine Dorfgemeinschaft, die mit Vorliebe tratscht und (falsche) Vermutungen anstellt, eine schwierige Familienvergangenheit, die Kirche, die nicht immer sauber spielt und eine lebensbedrohende Krankheit einer Figur lotsen den Leser durch das Buch. Dabei wurde ich gut unterhalten und es geschieht immer irgendetwas Unvorhergesehenes. Ich durfte einfach nicht zu sehr darüber nachdenken, ob die Handlungen so möglich sein könnten und / oder nicht zu viel Zufall mitspielt.


    Da ist zum Beispiel Debbie, die in einer persönlichen Mission und mit Blick auf eine Lebenseinschneidende Zukunft den weiten Weg von Amerika nach Irland gemacht hat. In Irland angekommen, erledigt sie nicht sofort das, weswegen sie den weiten Weg gemacht hat, sondern schleppt erst mal eine Zeitlang Kuchengeschirr durch das neu eröffnete Café.


    Die geschilderte Eröffnung des Cafés erweckt den Anschein, dass es mit etwas schönem Porzellan und Kuchenbacken morgens früh ( Ella, die dann den Tag im Café kellnert, backt selbst) getan ist. Weit weg von der Realität und sehr rosarot beschrieben. Zufällig verbindet Ella und Debbie, die sich vorher nicht kannten, nicht nur die Liebe zum Café, sondern ein ähnliches Schicksal. Das war mir dann doch zu viel der Zufälle. Ellas Vergangenheit und dabei auch das Familiengeheimnis kommt nach und nach ans Licht. Da hatte ich dann doch den Eindruck, dass da etliches noch rasch zum Plot dazugefügt wurde, um die Geschichte spannender zu machen.

    Dabei hat mich das Schicksal einzelner Figuren, sofern ich den Faktor Zufall und Authentizität ausgeblendet habe, berührt. Ebenfalls konnte die Autorin meine Emotionen wecken. Dies mit der Figur Roberta, die bitterböse durch die Geschichte streicht, mit ihren gemeinen Zettelbotschaften.



    3ratten

  • Meine Wertung stimmt mit eurer überein ;)


    Ich habe allerdings nur eine Kurzmeinung (vor 2 Jahren) verfasst:


    "Unterhaltsamer Roman, der ein dunkles Thema aus dem Irland der 50er Jahre behandelt, leider sehr belletristisch für mein Lesegusto...."

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)