Ulrike Renk - Frühling auf Gut Fennhusen

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    Eine interessante Geschichte

    Frederike, die älteste Stieftochter von Erik von Fennhusen, verlebt ihren wohl letzten unbeschwerten Frühling auf dem Gut. Denn sie soll dann die Höhere-Töchter-Schule in Bad Godesberg besuchen. Dafür muss sie jedoch auch noch eine externe Prüfung ablegen, da sie auf Gut Fennhusen von einer Hauslehrerin unterrichtet wurde. Dafür muss sie noch ordentlich lernen und hat doch Angst, durchzufallen. Aber auf Fennhusen wird in diesem Jahr zum ersten Mal ein besonderes Fest gefeiert. Ein Fest, das es in Amerika schon seit zwanzig Jahren gibt..

    Es ist eine zauberhafte Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.


    Meine Meinung

    Das Buch ließ sich sehr gut lesen. Es spielt vor der Zeit der Ostpreußen-Sage von Ulrike Renk, die ich leider nicht gelesen habe. Doch gibt es vorher noch den Einzelband ‚Das Fest der kleinen Wunder‘ was auch irgendwie dazugehört. Der Schreibstil der Autorin war unkompliziert, es gab keine Unklarheiten. Ich war auch schnell in der Geschichte drinnen. Man kann es also auch gut als Einzelband lesen. Es war sehr interessant zu lesen, wie es zu der damaligen Zeit auf einem solchen Gut zuging. Die viele Arbeit – aber auch das Vergnügen. In Frederike konnte ich mich gut hineinversetzen, in ihre Angst bei der Prüfung zu versagen. Hatte sie doch noch niemals eine Prüfung ablegen müssen. Dann gab es da noch die fünf Halbgeschwister. Nur Frederike hieß nicht Fennhusen. Es hat mir Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, auch wenn mir durchaus die Spannung – die bei einem solchen Buch nur minimal vorhanden ist – fehlte. Bei den Vorbereitungen für das große Fest kam es mir fast wie ein Kochbuch vor: Es fehlten nur die Mengenangaben für die Essenszutaten. Aber unterhalten hat mich dieses Buch trotzdem gut. Von mir bekommt es eine Empfehlung für alle, die solche Geschichten gerne lesen und vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.


    4ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Es ist Frühling im Jahr 1926 und daher gibt es viel zu tun auf Gut Fennhusen. Auch Frederike steht einiges bevor. Sie wurde bisher von einer Hauslehrerin unterrichtet und muss daher noch eine externe Prüfung ablegen, weil sie im Herbst auf eine höhere Töchterschule in Bad Godesberg soll. Es ist also noch Lernen angesagt. Aber es bleibt auch noch Zeit für Ausritte auf ihrem Lieblingspferd Caramell. Außerdem wird ein großes Fest auf dem Gut geplant und Frederikes Freundin Thea wird dann natürlich zu Besuch kommen.

    Es ist ein wenig irritierend, wenn man die Reihe gelesen hat und dann nochmal in die Anfangszeit zurückversetzt wird. Trotzdem hat mir auch dieses Buch gut gefallen. Es war ein wenig wie Nachhause kommen. Die Menschen auf dem Gut sind mir ja inzwischen sehr vertraut. Natürlich aber habe ich besonders mit Frederike gefiebert, für die sich im Leben einiges ändern wird. Sie hat als Stieftochter von Erik ja keinen Erbanspruch, daher ist die Ausbildung für sie unerlässlich.

    Gut Fennhusen ist nicht nur ein idyllischer Ort. Das Bewirtschaften eines solchen Gutes erfordert eine Menge Arbeit und alle müssen mit ran, auch die Kinder haben schon ihre Aufgaben. Das ist alles sehr gut beschrieben, so dass man sich mitten im Frühjahrsputz oder in den Festvorbereitungen befindet. Ich mag Schneider, die Köchin, die natürlich auch wieder ganz besondere Köstlichkeiten zubereitet.

    Obwohl es auf dem Hof viele Bedienstete gibt, gehören sie alle irgendwie auch zur Familie. Das finde ich sehr schön. Die Charaktere sind alle sehr gut und authentisch dargestellt. Jeder hat seine Eigenarten.

    Eine schöne und unterhaltsame Geschichte mit alten Bekannten.


    5ratten

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    Ulrike Renk: Frühling auf Gut Fennhusen, Roman, Berlin 2019, Rütten & Loening / Aufbau-Verlag, ISBN 978-3-352-00934-1, Hardcover mit Lesebändchen, 231 Seiten, Format: 11,8 x 2,1 x 19,5 cm, Buch: EUR 12,00 (D), EUR 12,40 (A), Kindle: EUR 8,99, auch als Hörbuch lieferbar.


    Fangen wir damit an, was das Buch nicht ist, um keine falschen Erwartungen zu wecken. Es ist keine Fortsetzung der Ostpreußen-Saga, denn die ist ja eine abgeschlossene Trilogie. FRÜHLING AUF GUT FENNHUSEN ist, genau wie der Weihnachtsband DAS FEST DER KLEINEN WUNDER; eine Art „Bonusband“ und enthält bisher unveröffentlichte Episoden aus dem Leben der Bewohner von Gut Fennhusen.


    Das ganze spielt 1926, also ziemlich am Anfang der Trilogie, und beschreibt den letzten Frühling, den die siebzehnjährige Frederike von Weidenfels auf dem ostpreußischen Gut ihres Stiefvaters Erik verbringt, ehe sie auf die Gartenbauschule nach Bad Godesberg gehen wird. Anders als ihre zahlreichen Stiefgeschwister hat Frederike kein Erbe und keine Mitgift zu erwarten. Sie muss sich entweder gut verheiraten oder für ihren Lebensunterhalt arbeiten. Daher die Ausbildung.


    Bonus für Fans der Ostpreußen-Saga

    Der vorliegende Band ist für Fans der Reihe ein Genuss, aber ich würde ihn nicht als Einstieg in die Ostpreußen-Saga empfehlen. Der Roman ist ideal für LeserInnen, die wenigstens den ersten Band der Saga kennen, mit dem Romanpersonal vertraut sind und das zu schätzen wissen, was Ulrike Renk so meisterlich kann: lebendig den Alltag auf dem Gut schildern, sowohl aus der Sicht der Herren als auch aus der der Bediensteten. Machen wir also eine Zeitreise und sehen wir, wie vor 90 Jahren das Leben auf dem Land war. Auf jeden Fall anstrengend!


    Nach dem Winter, der in Ostpreußen wirklich lang ist, steht auf Fennhusen unter anderem der Frühjahrsputz an. Das ist ein extrem mühevolles und zeitintensives Unterfangen, das nur mit Unterstützung von Hilfskräften aus dem Dorf zu bewältigen ist. Und da ist man beim Lesen froh, in der heutigen Zeit zu leben …


    Neue Idee aus Amerika: Muttertag

    Als Freunde der von Fennhusens zu Besuch kommen – die Eheleute von Larum-Stil mit Tochter Thea – haben sie einiges zu erzählen. Sie leben in Berlin, reisen viel und waren jüngst sogar in Amerika. Dort sind sie mit einer neuen Sitte in Berührung gekommen: Mit dem Muttertag, den man dort feiert, und mit dem man die lebenden und bereits verstorbenen Mütter ehrt.


    Diese Idee gefällt Frederike und ihrer Mutter, Stefanie von Fennhusen. So ein Fest wollen sie auch feiern.



    Viel Stress fürs Personal

    Frederike, die einen guten Kontakt zum Personal hat, hat mehr Einblick in die Abläufe „hinter den Kulissen“ als ihre Mutter. Sie hat Mitleid mit den Leuten und bietet an, dass Thea von Larum-Stil und sie ja bei den Festvorbereitungen in der Küche helfen könnten. Nicht, dass sie viel Ahnung vom Kochen hätten! Aber das macht nichts. Köchin Schneider spannt die beiden „Marjellchen“ tüchtig ein. Und als die jungen Mädchen sehen, wie viel Arbeit so ein Fest tatsächlich macht, haben noch mehr Respekt vor den Leistungen des Personals als zuvor.


    Nach der Muttertagsfeier, die selbst hartgesottenen Skeptikerinnen gefallen hat, steht der Pfingstmarkt in Gaudenz an. Das ist ein Ereignis für die Familien auf dem Lande, nicht nur wegen des Jahrmarkts. Es ist eine der wenigen Möglichkeiten, sich mit Artikeln des täglichen Bedarfs einzudecken, die der eigene Hof nicht hergibt.


    Wenn Fritz schraubt, brennt die Hütte

    Bei der großen Kinderschar ist es natürlich illusorisch, dass die Eltern jederzeit wissen, wer wo ist und was er/sie da macht. Aber Friederikes Halbbruder Fritz, zwei Jahre jünger als sie, hat schon mehrfach bewiesen, dass es besser ist, wenn ihn ganz genau im Auge behält, vor allem, wenn er mit seinem Kumpel Dawid unterwegs ist.


    Ich habe das Buch mit Vergnügen gelesen. Es muss nicht immer Action sein, ich gucke gern bei anderen Menschen zu anderen Zeiten über den Gartenzaun und schau ihnen beim Leben zu. Was hab ich mich amüsiert über Gerta – Frederikes jüngere Halbschwester – die radikal alle Klamotten weggeschmissen hat, die ihr zu spießig waren! Und das waren die meisten. Ich war nie ein großer Fan von Mutter Stefanie von Fennhusen, aber ihre Reaktion auf dieses Vorgehen war sehr weise.


    Ein Geschenk zum Muttertag

    FRÜHLING AUF GUT FENNHUSEN ist perfekt für alle Fans der Ostpreußensaga, die diese Romanfiguren und ihr Umfeld lieben und nicht zu jeder Zeit furchtbar viel Spannung brauchen. Und wenn Mutter, Schwiegermutter oder Großmutter die Saga gerne gelesen haben, hat man mit diesem Buch ein tolles Muttertags-Geschenk.


    Die Autorin

    Ulrike Renk, geboren 1967 in Detmold, zog ein paar Jahre später mit Eltern und Bruder nach Dortmund, wo sie auch die Schule besuchte. Studienaufenthalt in den USA, Studium der Anglistik, Literaturwissenschaften und Soziologie an der RWTH Aachen. Sie ist Mutter von vier Kindern. Heute lebt sie mit ihrem Mann, dem jüngsten Sohn, zwei Alaskan Malamute, drei Hauskatzen und zwei indischen Laufenten, in Krefeld am Niederrhein und arbeitet als freie Autorin.