3: Kapitel 18 bis einschl. Kapitel 28

Es gibt 39 Antworten in diesem Thema, welches 4.551 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Melanie Metzenthin.

  • Das war wieder ein in jeder Hinsicht ereignisreicher Abschnitt!


    Li-Mings Sohn Arthur kommt auf die Welt und es ist ziemlich interessant die verschiedenen Ansichten über Pflege der jungen Mütter zu lesen. Das Gebot des Monatssitzens zum Beispiel. Aber eines war damals wie heute gleich: mit Argumenten kommt man nicht gegen alte Aberglauben an:/

    heinrich mag Arthur Schnitzler? Das macht ihn mir gleich noch sympathischer!


    Marthas Arbeit in der Frauenberatungsstelle ähnelt einem Kampf gegen Windmühlen: das Thema Verhütung wird immer irgendwie auf Unmoral reduziert und da sind natürlich die Frauen schuld! Ich frage mich, welche Verhütungsmethoden damals praktiziert wurden. Eine Urform des Kondoms gab es ja - allerdings zweifle ich daran, dass Männer das wirklich gut annehmen konnten. Also Ausrechnen und Zählen der fruchtbaren Tage?


    Agathe Krämling ist aber ein ganz eigener Fall: wenig einsichtig, wenig realistisch in Bezug auf die eigenen Möglichkeiten und folglich auch ziemlich beratungsresistent. Ich hoffe, dass sie nicht auf die schiefe Bahn gerät. Denn Marthas Bemühungen fruchten hier nicht wirklich und ich befürchte, dass auch ihre abschließende Klarstellung Agathe nicht nachhaltig beeindrucken wird. Solche Träumerinnen gab es anscheinend immer schon...


    Das Attentat in Sarajewo (das Buch von Ulf Schiewe finde ich auch lesenswert!) und 1 Monat später die Kriegserklärung. Mir ist es nach wie vor ein Rätsel, wie irgendjemand annehmen konnte, dass dieser Krieg nur kurz dauern wird! Zu rückständig war das österreich-ungarische Heer und zu groß die Freiheitswünsche der vielen Völker. Zu viele Rechnungen! Ebensowenig verstehe ich diese Kriegseuphorie. Stefan Zweig hat es in seinem Buch "Die Welt von Gestern" auch sehr drastisch beschrieben!)

    Mir war allerdings nicht klar, dass es damals auch große pazifistische Demonstrationen gegeben hat! Melanie Metzenthin Ich vermute mal, dass der Ausschnitt aus dem "Hamburger Echo" ein Zitat ist, oder? Ich musste übrigens den Begriff Janhagel googeln - ich hatte keine Ahnung;)

    Veranstaltungen der Kriegshetzer gab es natürlich auch und kein Wunder, dass dort pazifistische Tendenzen nicht gerne gesehen wurden. Der Feind von innen... schrecklich, wenn Hass die Argumentation übernimmt!


    Mir war leider auch nicht klar, dass Kohle und Lebensmittel relativ rasch Mangelware wurden. Natürlich waren damit dann die armen Bevölkerungsschichten zum Hungern verurteilt.

    Wie gut, dass es damals Frauen wie Berta Keyser gab. Ich hab den Wikipediabeitrag über sie gelesen - eine erstaunliche Frau! Melanie Metzenthin Ich bin Dir immer dankbar, wenn solche Frauen in Deinen Geschichten vorkommen. Ansonsten würden sie doch glatt vergessen werden und das wäre unheimlich schade (und unrecht!)


    Ich wußte auch nicht, dass es an den Schulen "siegfrei" gab... :huh:


    Der liebe Moritz aus dem ersten Teil ist nun auch wieder da - leider schwer verletzt und völlig mutlos (was wirklich verständlich ist). Aber Martha schafft es auch hier, die Situation zu verbessern. Dr. Liebknecht soll Moritz operieren. Kriegsverletzungen erforderten immer wieder neue chirurgische Methoden und brachten somit einen nicht unwesentlichen Fortschritt in der Medizin! Begannen damals die Ärzte tatsächlich bereits mit Hauttransplantationen? gibt es ein reales Vorbild für Dr. Liebknecht? Und begann damals die rekonstruktiver plastische Chirurgie? Und bei den Verletzungen durch Feuer oder Senfgas war dieses Teilgebiet der Chirurgie sicher überlebensnotwendig...

    Es sind solche Grausamkeiten, dass ich mir das eigentlich gar nicht vorstellen kann....


    Dass Martha allerdings nach einigen Jahren Pause im OP-Saal so ganz problemlos wieder OP-Schwester wird, ist ein wenig optimistisch;)

    Eine Frage hab ich natürlich auch noch: ab wann gab es eigentlich regelmäßige Bluttransfusionen?

    Natürlich interessieren mich diese Fragen ganz besonders!


    Pauls Verletzung - schrecklich! Und verständlich, dass er an dieser Situation verzweifelt. Auch für Martha wird es sicher eine sehr schwere Zukunft!

    Auch wenn jetzt schwere Zeiten kommen - ich freu mich schon aufs Weiterlesen!;)

    Vernunft, Vernunft...

  • Ich freue mich, dass es dir weiterhin gefällt.

    Marthas Arbeit in der Frauenberatungsstelle ähnelt einem Kampf gegen Windmühlen: das Thema Verhütung wird immer irgendwie auf Unmoral reduziert und da sind natürlich die Frauen schuld! Ich frage mich, welche Verhütungsmethoden damals praktiziert wurden. Eine Urform des Kondoms gab es ja - allerdings zweifle ich daran, dass Männer das wirklich gut annehmen konnten. Also Ausrechnen und Zählen der fruchtbaren Tage?

    Es gab damals sogar schon Kondome aus Gummi. Außer der US-Armee wurden bereits die Soldaten aller Armeen damit versorgt, um sich gegen Geschlechtskrankheiten zu schützen. Die Amis hatten im 1. WK die meisten Geschlechtskrankheiten. Im 2. WK kriegten sie dann auch Kondome umsonst. Außerdem war bei Frauen die Portiokappe beliebt - eine Urform des Diaphragmas. Die Berechnung der unfruchtbaren Tage war noch nicht möglich, weil man den Eisprung noch nicht berechnen konnte. Das kam erst in den 1940er Jahren.



    Agathe Krämling ist aber ein ganz eigener Fall: wenig einsichtig, wenig realistisch in Bezug auf die eigenen Möglichkeiten und folglich auch ziemlich beratungsresistent. Ich hoffe, dass sie nicht auf die schiefe Bahn gerät. Denn Marthas Bemühungen fruchten hier nicht wirklich und ich befürchte, dass auch ihre abschließende Klarstellung Agathe nicht nachhaltig beeindrucken wird. Solche Träumerinnen gab es anscheinend immer schon...

    Sie wird ganz am Schluss noch mal auftauchen, die Agathe.


    Der liebe Moritz aus dem ersten Teil ist nun auch wieder da - leider schwer verletzt und völlig mutlos (was wirklich verständlich ist). Aber Martha schafft es auch hier, die Situation zu verbessern. Dr. Liebknecht soll Moritz operieren. Kriegsverletzungen erforderten immer wieder neue chirurgische Methoden und brachten somit einen nicht unwesentlichen Fortschritt in der Medizin! Begannen damals die Ärzte tatsächlich bereits mit Hauttransplantationen? gibt es ein reales Vorbild für Dr. Liebknecht? Und begann damals die rekonstruktiver plastische Chirurgie? Und bei den Verletzungen durch Feuer oder Senfgas war dieses Teilgebiet der Chirurgie sicher überlebensnotwendig...

    Es sind solche Grausamkeiten, dass ich mir das eigentlich gar nicht vorstellen kann....


    Die ersten Hauttransplantationen sind im 1. Weltkrieg entwickelt worden. Und die Gesichtschirurgie gab es in Ansätzen schon vorher. Hier mal ein interessanter Link - schaut euch die Fotos aber nicht beim Essen an:

    https://lisa.gerda-henkel-stif…eitschirurgie?nav_id=1031


    Ich habe mich an "Nasenjoseph" orientiert, der im Roman erwähnt wird, aber nicht selbst auftaucht. Dafür taucht eine andere fiktive Figur auf, die ursprünglich mal in "Im Lautlosen" geboren wurde und auch in "Die Stimmlosen" mitspielte. Findet ihr den Arzt, der schon in "Im Lautlosen" und "Die Stimmlosen" dabei war (damals schon Professor, das ist er in Hafenschwester 3 dann auch).

    Eine Frage hab ich natürlich auch noch: ab wann gab es eigentlich regelmäßige Bluttransfusionen?

    Natürlich interessieren mich diese Fragen ganz besonders!

    Bluttransfusionen waren noch kein Standard, sondern noch im Experimentierstadium, weil man noch nicht mal die Blutgruppen ausreichend kannte. Man wusste schon, dass es verschiedene gibt, aber Landsteiner erhielt für die Entdeckung der Blutgruppen erst 1930 den Nobelpreis.

    Mir war allerdings nicht klar, dass es damals auch große pazifistische Demonstrationen gegeben hat! Melanie Metzenthin Ich vermute mal, dass der Ausschnitt aus dem "Hamburger Echo" ein Zitat ist, oder? Ich musste übrigens den Begriff Janhagel googeln - ich hatte keine Ahnung ;)

    Alle Zitate sind echt - inkl. Janhagel. Sonst hätte ich das Wort, das ich selbst nachschlagen musste, nicht verwendet ;) . Meine Lektorin wollte allerdings nicht, dass ich eine Fußnote setze. Es ist leider untergegangen, dass die Deutschen kein kriegslüsternes Volk waren, sondern genauso differenziert wie heute - es gab beide Seiten - Kriegshetzer und Pazifisten, die immer wieder für den Frieden demonstrierten. Und auch im Krieg selbst gab es Demos und Streiks für den Frieden. All das, was noch kommen wird, ist wirklich passiert. Und damals war Streiken und Demonstrieren im Gegensatz zu heute wirklich mit persönlichen Risiken verbunden.


    Mir war leider auch nicht klar, dass Kohle und Lebensmittel relativ rasch Mangelware wurden. Natürlich waren damit dann die armen Bevölkerungsschichten zum Hungern verurteilt.

    Wie gut, dass es damals Frauen wie Berta Keyser gab. Ich hab den Wikipediabeitrag über sie gelesen - eine erstaunliche Frau! Melanie Metzenthin Ich bin Dir immer dankbar, wenn solche Frauen in Deinen Geschichten vorkommen. Ansonsten würden sie doch glatt vergessen werden und das wäre unheimlich schade (und unrecht!)

    Ja, ich habe immer gern echte Persönlichkeiten dabei. Wobei ich bei Lida Heymann in diesem Band viel dichterische Freiheit dabei habe, indem ich ihr noch Katrin andichte, um die sie sich kümmert. Eigentlich lebte sie zu dieser Zeit schon überwiegend in München bei ihrer Lebensgefährtin Anita Augspurg und war nur zeitweilig in Berlin und Hamburg. In Band 3 wird es dann wieder mehr an der echten Lida Heymann orientiert sein.


    Die meisten Leute haben keine Ahnung, dass schon der 1. Weltkrieg für die Zivilbevölkerung schlimm war, weil der 2. Weltkrieg im Erleben alles andere verblassen ließ. Aber alle Zahlen, die ich später noch erwähne - Sterberaten und Gewicht und Größe der Kinder etc. sind belegt.

  • So nun bin ich endlich bereit. Ich habe mir so viele Notizen gemacht, ich hoffe ich arte nicht aus.


    Gegoogelt habe ich z.B.

    Hugo Haase Park

    nationalistischen Janhagels und Entwelschung. Auch wenn Melanie es beschrieben hat, lese ich gerne immer noch ein wenig mehr dazu.


    Das Paul als Ehemann Marthas Arbeitsvertrag unterschreiben müsste, zeigt wieder einmal, wie wenig die Frau entscheiden durfte. Ich weiß nicht genau wie lange das in der späteren BRD gewesen ist, aber war es da nicht auch noch so, dass Frauen die Genehmigung von ihrem Mann benötigen wenn sie ein Konto eröffnen wollten?


    Das war ein sehr spannender und bedrückender Abschnitt. Noch konnte die Familie ein wenig Glück im Vorfeld genießen. Da war der Hugo Haase Park natürlich ein absolutes Highlight. Ich war erstaunt, wie viele Attraktionen es zu der Zeit schon gab. Das hätte ich nicht vermutet, liegt wohl daran, dass man sich sonst mit diesen Themen nicht beschäftigt. Und so erfahren wir wieder einiges an Infos dazu.

    Was mich besonders gefreut hat , wie Martha wieder zur OP Schwester geworden ist. Und was mich noch mehr gefreut hat, Schwester Auguste hat keinen Sonderstatus, sondern ist eine Schwester wie alle anderen auch. Ich fand Martha ziemlich taff als sie mit Schwester Edelgard ihr Gespräch geführt hat. Schön war auch ihr Gefühl als sie das erste Mal wieder mit Dr. Liebknecht im OP stand. Als wenn sie nie weg gewesen ist. Ich hätte nach so vielen Jahren echt Angst gehabt, ob ich noch alles beherrsche.

    Der Umstand, warum es überhaupt soweit gekommen ist, hat mich doch etwas traurig gemacht. Denn Moritz war mir im Band eins wirklich ans Herz gewachsen. Das ist so schrecklich. Gut das Martha die Gabe hat, positiv und Mut- machend auf Menschen Einfluss zu nehmen.

    Das mit der Hauttransplantation ist auch so eine Sache, wo ich dachte es wurde erst später praktiziert. Ebenfalls vom Vorteil ist auch, dass Moritz sein Bruder alles für ihn möglich macht. Er ist ja eine große Nummer in seinem Milieu geworden und er scheint jetzt nett zu sein.


    Zuvor waren Paul und Martha bei diesem Treffen wo Kriegstreiber zu einer vaterländischen Kundgebung. Ich war entsetzt, welche Meinung dort vertreten wurde. Und als Paul seine Meinung kund tat, hat auch noch Martha ausversehen eins abbekommen. Wobei ich noch erwähnen möchte wie mutig Martha gewesen ist, überhaupt mitzugehen. Aber so war sie ja schon im ersten Teil.

    Ich kann es nach wie vor nicht verstehen, wie man sich für Krieg so begeistern kann.


    Die Darstellungen des Krieges von Melanie waren sehr real geschildert und ich mag mir gar nicht vorstellen, wie die Schmerzen nach einem Senf-Gas oder Bomben und Granaten Angriff sein mussten. Oder so wie bei Moritz seinen Verletzungen. Martha hat die gleichen Gedanken, wie können Menschen nur so grausam sein.


    Ach, noch kurz zwischendrin. Martha hat sehr schnell reagiert, als sie sich Li-Ming geschnappt hat und gleich alles Geld abholen wollte und Lebensmittel kaufte. Auch das Paul die Lohntüte mit nach Hause nahm, eine gute Entscheidung.

    Da habe ich mich gefragt, wenn das der größte Teil der Bevölkerung so gemacht hat, geht das Land da nicht pleite?

    Und von wo kam das Geld für diese Kriegskredite von 5,3 Milliarden Reichsmark?


    Und dann kam der Brief, Paul wurde eingezogen. Wäre er doch nur ein Jahr älter gewesen. Ich habe irgendwo gelesen oder gehört, dass später die Männer nur noch als Kanonenfutter an die Front geschickt wurden. Und Verdun soll sehr schrecklich und grausam gewesen sein.


    Nicht zu vergessen, Heinrich mit seiner Fortuna. Von der Seeblockade wusste ich, aber nicht, dass es einige versucht haben, sie zu umgehen. Das hat Heinrich sehr geschickt gemacht. Ich hätte allerdings jedesmal wenn er unterwegs war Todesängste um in ausgestanden. Schön das sich Martha in der Zeit um Li-Ming und ihren Neffen gekümmert hat. Aber nun hat es ein Ende mit diesen Fahrten. Die Geschichte mit den Engländern, die in Seenot geraten waren, war sehr spannend.


    Noch etwas, was ich nicht wusste, dass das Meer schon im ersten Weltkrieg vermint wurde. Ich dachte das gab es erst im zweiten Weltkrieg.


    Nun das schrecklichste überhaupt. Paul seine Verletzungen. Das es so schlimm wird habe ich nicht gedacht. Oh Melanie, warum tust du Martha und allen anderen das an? Vor allem Paul? Ist es weil Martha und Paul an diesem Schicksal wachsen werden und sie noch mehr zueinander stehen? Beim Lesen des Briefes von dem Feldarzt, kullerten mir die Tränen, ich war fassungslos und geschockt. Ich habe mal Bilder von ( Gesichtverletzungen) Kriegsverletzen aus dem ersten Weltkrieg gesehen. Kann man auch googlen und dann Bilder sehen, echt schlimm diese Verletzungen. Das waren wohl nicht wenige mit solchen Verletzungen.

    Ich hoffe so sehr, dass Paul noch irgendwie operativ geholfen werden kann und das Martha es schafft Paul aufzufangen. Da ist es gar nicht so vekehrt, dass der Arzt sie vorgewarnt hat.


    Paul hatte Martha seine Gedanken geschrieben, was er am liebsten machen würde. Laut los schreien, damit beide Seiten in diesem sinnlosen Krieg die Waffen niederlegen.


    Als er das beschrieben hat, ist mir spontan ein Film eingefallen. Spielbergs Weltkriegs-Epos " Gefährten"

    da steht ein verletztes Pferd auf dem Schlachtfeld und beide befeindeteten Seiten , die sich vorher noch beschossen haben, legten bei dem Anblick ihre Waffen nieder. Nicht nur das, Männer aus beiden Lagern gingen zum Pferd und befreiten es. Sie waren auch kriegsmüde und wollten diesem Pferd helfen.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Das mit dem Kohlemangel wußte ich auch erst aus dem Roman " Gut Greifenau" irgendwie ist mir vom ersten Weltkrieg nur sehr wenig bekannt.

    Ich habe auch Berta Keyser gegoogelt:) mich interessieren auch immer die Infos die mit einfließen. Ich habe auch die hungernden Kinder mit ihren aufgeblähten Bäuchen und ihren großen Augen förmlich vor mir gesehen.

    Zu der Muttermilch die gesammelt wurde. Da wusste ich z.B. nicht, dass die gelagert wurde, wegen der Haltbarkeit.

    Ich bin so froh wegen Josef seiner Unterstützung für Martha und ihre Lieben und Heinrich hat auch so lange etwas mitbringen können.


    Die Grausamkeiten sind tatsächlich kaum auszuhalten. Und immer wieder Frage ich mich warum die Menschheit nicht aus all den Kriegen gelernt haben und es immer auf der Welt so weitergeht.


    Ich habe vor dem Weiterlesen echt ein wenig Angst.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • So nun bin ich endlich bereit. Ich habe mir so viele Notizen gemacht, ich hoffe ich arte nicht aus.

    Nein, es kann gar nicht zu viel für mich sein, ich freue mich darüber ;)



    Das Paul als Ehemann Marthas Arbeitsvertrag unterschreiben müsste, zeigt wieder einmal, wie wenig die Frau entscheiden durfte. Ich weiß nicht genau wie lange das in der späteren BRD gewesen ist, aber war es da nicht auch noch so, dass Frauen die Genehmigung von ihrem Mann benötigen wenn sie ein Konto eröffnen wollten?

    Erst 1977 wurde das Gesetz aufgehoben, dass Frauen die Erlaubnis ihres Ehemannes zum Arbeiten brauchen. Ich war 1977 schon in der 3. Klasse ... ist also noch gar nicht so lange her.



    Ebenfalls vom Vorteil ist auch, dass Moritz sein Bruder alles für ihn möglich macht. Er ist ja eine große Nummer in seinem Milieu geworden und er scheint jetzt nett zu sein.

    Nett ist relativ ... Joseph liebt seinen Bruder und tut alles für ihn. Bei anderen Leuten ist er nicht so nett ;)



    Zuvor waren Paul und Martha bei diesem Treffen wo Kriegstreiber zu einer vaterländischen Kundgebung. Ich war entsetzt, welche Meinung dort vertreten wurde. Und als Paul seine Meinung kund tat, hat auch noch Martha ausversehen eins abbekommen. Wobei ich noch erwähnen möchte wie mutig Martha gewesen ist, überhaupt mitzugehen. Aber so war sie ja schon im ersten Teil.

    Ja, es macht mir immer Spaß, meine Helden in echte historische Ereignisse einzubauen. Diese Handgreiflichkeiten sind ja wirklich überliefert. Und klar - Martha lässt sich nicht einschüchtern.



    Ach, noch kurz zwischendrin. Martha hat sehr schnell reagiert, als sie sich Li-Ming geschnappt hat und gleich alles Geld abholen wollte und Lebensmittel kaufte. Auch das Paul die Lohntüte mit nach Hause nahm, eine gute Entscheidung.

    Da habe ich mich gefragt, wenn das der größte Teil der Bevölkerung so gemacht hat, geht das Land da nicht pleite?

    Und von wo kam das Geld für diese Kriegskredite von 5,3 Milliarden Reichsmark?

    Das Geld wurde durch Kriegsanleihen von der Bevölkerung erhoben. Die wurden gut verzinst und viele Reiche, die glaubten, man würde den Krieg schnell gewinnen, gaben ihr Geld für Kriegsanleihen aus. Viele verarmten dann später. Paul und Martha hingegen hatten kein Interesse an Kriegsanleihen - die wollten bloß ihr Geld in Sicherheit bringen. Außerdem löste der Kaiser die Goldpreisbindung auf. Dadurch begann eine schleichende Inflation in Deutschland. Wie es dann 1923 zur Hyperinflation kam, beschreibe ich in Band 3.

    Die Hamsterkäufe und das Geldabholen erlebt man ja noch heute. In Griechenland horteten die Leute in der Bankenkrise Bargeld und in der Corona-Krise wurde das Klopapier knapp ...


    Nicht zu vergessen, Heinrich mit seiner Fortuna. Von der Seeblockade wusste ich, aber nicht, dass es einige versucht haben, sie zu umgehen. Das hat Heinrich sehr geschickt gemacht. Ich hätte allerdings jedesmal wenn er unterwegs war Todesängste um in ausgestanden. Schön das sich Martha in der Zeit um Li-Ming und ihren Neffen gekümmert hat. Aber nun hat es ein Ende mit diesen Fahrten. Die Geschichte mit den Engländern, die in Seenot geraten waren, war sehr spannend.

    Ich habe mich ein bisschen von Graf Luckners Abenteuern inspirieren lassen, der noch mit einem Segelschiff auf Kaperfahrt im 1. WK ging. So was macht Heinrich natürlich nicht, der ist ein Handelskapitän und findet Krieg schlimm - stört ja auch seine Geschäfte massiv, obwohl er sich ja als Segelschiffkapitän noch mal nützlich machen kann, solange er nicht erwischt oder versenkt wird ...


    Nun das schrecklichste überhaupt. Paul seine Verletzungen. Das es so schlimm wird habe ich nicht gedacht. Oh Melanie, warum tust du Martha und allen anderen das an? Vor allem Paul? Ist es weil Martha und Paul an diesem Schicksal wachsen werden und sie noch mehr zueinander stehen? Beim Lesen des Briefes von dem Feldarzt, kullerten mir die Tränen, ich war fassungslos und geschockt. Ich habe mal Bilder von ( Gesichtverletzungen) Kriegsverletzen aus dem ersten Weltkrieg gesehen. Kann man auch googlen und dann Bilder sehen, echt schlimm diese Verletzungen. Das waren wohl nicht wenige mit solchen Verletzungen.

    In der Hörbuchversion liest Sabine Kaack diese Szenen großartig, wenn sie Pauls Part spricht, mit all seinen Einschränkungen, die auch in seiner Sprache aus dieser schrecklichen Verletzung resultieren. Im nächsten Kapitel wird dann beschrieben, wie Paul wirklich aussieht, jetzt kennst du ja nur den Brief des Arztes. Ja, es ist schrecklich, aber gerade diese Menschen wurden immer ausgegrenzt und versteckt und hatten keine Lobby. Darüber gibt es kaum Romane. Deshalb wollte ich mich diesem Teil widmen. Pauls literarisches Vorbild, mein Urgroßvater, der echte Paul Studt, starb an einem Blinddarmdurchbruch an der Front in Frankreich. Unser Paul überlebt - aber er ist schwer gezeichnet. Er hat im wahrsten Sinne des Wortes sein Gesicht verloren und steht sinnbildlich für all die Opfer, die man einfach vergessen hat. Die man nicht sehen wollte, weil es die wahre Fratze des Krieges zeigte. Aber es zeigt auch, was man erreichen kann, wenn man nicht aufgibt.

  • Zu der Muttermilch die gesammelt wurde. Da wusste ich z.B. nicht, dass die gelagert wurde, wegen der Haltbarkeit.

    Ich bin so froh wegen Josef seiner Unterstützung für Martha und ihre Lieben und Heinrich hat auch so lange etwas mitbringen können.

    Im medizinhistorischen Museum im Universitätskrankenhaus Eppendorf sind noch die alten Plakate, die zur Muttermilchspende aufrufen und ein Kühlschrank, wie sie an den Abgabestellen standen, ausgestellt. Und alte Milchpumpen.

  • Danke für die ausführlichen Antworten.


    Bis 1977, das ist ja verrückt. In der DDR durften die Frauen da schon bedeutend mehr.

    Wurden zur damaligen Zeit noch keine Blinddarmdurchbrüche erkannt, das ist ja traurig und tut mir leid, dass deine Uroma dadurch ihren Mann verloren hat.


    Ah, über die Kriegsanleihen habe ich tatsächlich schon in einem anderen Roman gelesen. Und dadurch ist der Gutsbesitzer in große finanzielle Not geraten.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Zu der Muttermilch die gesammelt wurde. Da wusste ich z.B. nicht, dass die gelagert wurde, wegen der Haltbarkeit.

    Ich bin so froh wegen Josef seiner Unterstützung für Martha und ihre Lieben und Heinrich hat auch so lange etwas mitbringen können.

    Im medizinhistorischen Museum im Universitätskrankenhaus Eppendorf sind noch die alten Plakate, die zur Muttermilchspende aufrufen und ein Kühlschrank, wie sie an den Abgabestellen standen, ausgestellt. Und alte Milchpumpen.

    Von dem medizinischen Museum hast du schon einmal berichtet. Das Stelle ich mir hochinteressant vor, aber auch ein wenig beängstigend wenn ich nur an die Instrumente nachdenke.

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  • Wurden zur damaligen Zeit noch keine Blinddarmdurchbrüche erkannt, das ist ja traurig und tut mir leid, dass deine Uroma dadurch ihren Mann verloren hat.

    Das war leider ein Fall von "Pflichtbewusstsein". Soweit ich die Geschichte kenne, war mein Ur-Opa auf Heimaturlaub und hatte schon Bauchschmerzen und es ging ihm nicht gut. Seine Frau meinte, er solle sich krank melden und nicht zurück an die Front. Er meinte aber, er könne die Kameraden doch wegen so etwas nicht im Stich lassen und ist dann gefahren. Wäre er zum Arzt gegangen, hätte er gerettet werden können, aber so hat er es verschleppt und selbst in unserer Zeit ist ein Blinddarmdurchbruch mit Bauchfellentzündung lebensgefährlich. Und dann erst recht, wenn das an der Front passiert.

  • Du hast geschrieben, dass viele verzweifelte Männer der Trunksucht verfallen sind. Bei all der Armut kommt mir die Frage, woher sie den Schnaps her hatten. Haben sie das Geld ihren Familien weggenommen, dann litten die noch mehr Hunger. Und das Elend ist gewachsen, ein elender Kreislauf.


    Noch etwas vergessen was mich gefreut hat. Marthas Vater hat keine finanziellen Einbußen durch den Krieg, im Gegenteil. Melanie Metzenthin ,ich hoffe du lässt ihn noch eine Weile leben:)


    Was ist denn eine spiralförmige Schnittführung, wird da ein langer Streifen wie beim Apfelschälen geschnitten?


    Und die Sache mit den Schrebergärten, die hat mich an die Stimm und Lautlosen erinnert:)

    Stimmt es, das in manchen Regionen sogar in Parks Beete angelegt wurden, um die Bevölkerung zu versorgen. Ich glaube das mal irgendwo gelesen zu haben. Ich weiß nur nicht mehr ob das im ersten oder zweiten Weltkrieg war.

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  • Wurden zur damaligen Zeit noch keine Blinddarmdurchbrüche erkannt, das ist ja traurig und tut mir leid, dass deine Uroma dadurch ihren Mann verloren hat.

    Das war leider ein Fall von "Pflichtbewusstsein". Soweit ich die Geschichte kenne, war mein Ur-Opa auf Heimaturlaub und hatte schon Bauchschmerzen und es ging ihm nicht gut. Seine Frau meinte, er solle sich krank melden und nicht zurück an die Front. Er meinte aber, er könne die Kameraden doch wegen so etwas nicht im Stich lassen und ist dann gefahren. Wäre er zum Arzt gegangen, hätte er gerettet werden können, aber so hat er es verschleppt und selbst in unserer Zeit ist ein Blinddarmdurchbruch mit Bauchfellentzündung lebensgefährlich. Und dann erst recht, wenn das an der Front passiert.

    Ach man wie tragisch, wenn man weiß es hätte gut ausgehen können. Stimmt, die Männer haben auf einander an der Front aufgepasst, dass schweißt zusammen und da wollten sie sich mit Sicherheit nicht im Stich lassen.

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  • Du hast geschrieben, dass viele verzweifelte Männer der Trunksucht verfallen sind. Bei all der Armut kommt mir die Frage, woher sie den Schnaps her hatten. Haben sie das Geld ihren Familien weggenommen, dann litten die noch mehr Hunger. Und das Elend ist gewachsen, ein elender Kreislauf.

    Genauso ist es - selbst in der schlechten Zeit nach dem 2. Weltkrieg haben manche Leute ihr Brot noch gegen Zigaretten eingetauscht und nicht umgekehrt, wie es jeder normale Mensch gemacht hätte. Suchtmittel waren einigen Leuten schon immer wichtiger als alles andere.

    Noch etwas vergessen was mich gefreut hat. Marthas Vater hat keine finanziellen Einbußen durch den Krieg, im Gegenteil. Melanie Metzenthin ,ich hoffe du lässt ihn noch eine Weile leben :)

    Ja, ohne zu spoilern verrate ich schon mal, dass Marthas Vater uns auch noch in Band 3 begegnen wird.

    Was ist denn eine spiralförmige Schnittführung, wird da ein langer Streifen wie beim Apfelschälen geschnitten?

    Der Streifen wird so geschnitten, dass die Wunde schmal bleibt und einfach zusammengenäht werden kann, wenn ein Stück Haut fehlt.

    Und die Sache mit den Schrebergärten, die hat mich an die Stimm und Lautlosen erinnert :)

    Stimmt es, das in manchen Regionen sogar in Parks Beete angelegt wurden, um die Bevölkerung zu versorgen. Ich glaube das mal irgendwo gelesen zu haben. Ich weiß nur nicht mehr ob das im ersten oder zweiten Weltkrieg war.

    Das war in der Nachkriegszeit nach dem 2. Weltkrieg, als ganz Europa verheert war. Schrebergärten waren damals sehr beliebt. Sind sie ja in Corona-Zeiten auch wieder geworden, wenn man keinen Urlaub machen kann.

  • Einen weiteren Abschnitt habe ich im Urlaub auch noch gelesen, aber dann habe ich mich gezwungen, zu warten, damit ich nicht nur Zusammenfassungen schreibe, sondern auch mit euch gemeinsam diskutieren kann.


    Tja, die Hoffnung, dass nach dem Attentat in Sarajevo sich die Lage bald wieder beruhigen könnte, war eine krasse Fehleinschätzung. Es gab einfach zu viele Allianzen, die sich gegenseitig im Kriegsfall zuvor die Unterstützung zugesichert hatten, so dass sich das alles zu einem Flächenbrand entwickelt hat. Genauso eine krasse Fehleinschätzung war es damals, dass alle dachten, bis Weihnachten 1914 wäre der Krieg vorüber.


    Was ich nie kapieren werde, ist diese verblendete Kriegsbegeisterung ... diese sogenannten Patrioten, die dann nicht mal davor zurückschrecken, Frauen zu schlagen. Und wieder muss ich, obwohl wir erst mitten im zweiten Band sind, auf den dritten Teil schielen, wenn dann ab 1933 Stück für Stück die Meinungsfreiheit beschnitten wird und Martha und Paul werden aufpassen müssen, was sie zu wem äußern.


    Ich gehe also davon aus, dass Paul hoffentlich seinen Lebenswillen wieder zurückbekommen wird und nicht beschließt, Selbstmord zu begehen. Was für eine verheerende Verletzung, meine Güte, da kann man schon verzweifeln. Wie werden sich die Kinder verhalten? Werden sie sich vor ihm zurückziehen bzw. wird Paul womöglich von sich aus schon jeden Körperkontakt vermeiden? Das Gleiche gilt für die bisher sehr glückliche Beziehung zwischen Martha und Paul, die auf eine harte Probe gestellt werden wird.


    Und dann gibt es noch den wirtschaftlichen Faktor, wenn Paul nicht mehr arbeiten kann, jedenfalls vorerst nicht und damit sein Verdienst zur Versorgung der Familie ausfällt. Von daher könnte es sich noch als Vorteil herausstellen, dass Martha wenigstens eine Teilzeitstelle als bezahlte Krankenschwester aushandeln konnte, obwohl sie verheiratet ist. Sehr gut, dass sie nicht müde wird, für ihre Rechte weiterhin einzustehen.


    Besonders bitter ist es, dass Paul nur ein Jahr gefehlt hat, dass er überhaupt nicht eingezogen worden wäre.


    Ein weiteres Opfer ist Moritz, ausgerechnet der liebe Moritz. Du hattest, glaube ich, schon im letzten Buch angekündigt, dass er im zweiten Buch einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen muss. Dass er seinen Lebenswillen verloren hat, ist nicht verwunderlich, umso toller fand ich es, dass Martha nicht davon ablässt, ihn zu ermuntern, den Kampf zurück ins Leben auf- und anzunehmen. Ich könnte mir vorstellen, dass Moritz vielleicht eine wichtige moralische Unterstützung für Paul werden könnte.

    Moritz' Schicksal zeigt dann aber auch, dass Milli bei ihren Freunden voll und ganz mitleidet und hier nicht der Meinung ist, dass sie selber für ihr Schicksal verantwortlich sind.

    Egal, wie zwielichtig Moritz' Bruder ist, aber wenn es um seinen Bruder geht, dann hat er eine klare und ehrliche Haltung. Und bei Moritz gefällt es mir gut, dass er wegen Milli nicht verbittert ist, sondern ihr wirklich nur das Beste gewünscht hat <3


    Bei Heinrich hatte ich aber auch Schiss, als er sich als Blockadebrecher im Krieg in den Einsatz bringt. Aber er stellt mehrere Male unter Beweis, dass Frechheit siegt! Und als es hart auf hart kommt, zeigt er, dass er noch nicht vom Krieg verroht ist, als er die schiffsbrüchigen Engländer rettet und damit seine Tarnung auffliegt. Ich hoffe nur, dass er die restlichen Kriegsjahre noch unbeschadet überstehen wird.


    Die erste Kriegsbegeisterung ist nun eh vorüber, die Fronten stecken fest und die Bevölkerung leidet zunehmend unter Hunger und Mangelernährung.


    Es kommen schwere Zeiten auf die Familie Studt zu, habe aber die Hoffnung, dass sie auch diese stürmischen Zeiten gemeinsam überstehen können.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Achja, Agathe habe ich noch vergessen: dass Martha allmählich die Geduld mit ihr verliert, kann ich sehr gut verstehen, das Fräulein möchte gerne ihr Glück auf dem Silberlöffel serviert bekommen, am besten, ohne dabei einen Finger zu rühren.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Achja, Agathe habe ich noch vergessen: dass Martha allmählich die Geduld mit ihr verliert, kann ich sehr gut verstehen, das Fräulein möchte gerne ihr Glück auf dem Silberlöffel serviert bekommen, am besten, ohne dabei einen Finger zu rühren.

    Ja, solche Figuren baue ich auch immer gern mal ein - wo alle Hilfe versagt. Weil es das in der Realität ja leider auch gibt.

  • Bei Heinrich hatte ich aber auch Schiss, als er sich als Blockadebrecher im Krieg in den Einsatz bringt. Aber er stellt mehrere Male unter Beweis, dass Frechheit siegt! Und als es hart auf hart kommt, zeigt er, dass er noch nicht vom Krieg verroht ist, als er die schiffsbrüchigen Engländer rettet und damit seine Tarnung auffliegt. Ich hoffe nur, dass er die restlichen Kriegsjahre noch unbeschadet überstehen wird.

    Heinrich gehört in diesem Band zu meinen Lieblingen. Der kleine Bruder von einst hat sich fix gemausert, nicht wahr?

  • Wie gut, dass es damals Frauen wie Berta Keyser gab. Ich hab den Wikipediabeitrag über sie gelesen - eine erstaunliche Frau! Melanie Metzenthin Ich bin Dir immer dankbar, wenn solche Frauen in Deinen Geschichten vorkommen.

    Ja, das freut mich auch sehr, dass diese starken Frauen in deinen Büchern ihren Auftritt haben, liebe Melanie.


    Ich wußte auch nicht, dass es an den Schulen "siegfrei" gab...

    Das war mir ebenfalls völlig neu.


    Und begann damals die rekonstruktiver plastische Chirurgie?

    Die ersten Hauttransplantationen sind im 1. Weltkrieg entwickelt worden. Und die Gesichtschirurgie gab es in Ansätzen schon vorher. Hier mal ein interessanter Link - schaut euch die Fotos aber nicht beim Essen an:

    https://lisa.gerda-henkel-stif…eitschirurgie?nav_id=1031


    Ich habe mich an "Nasenjoseph" orientiert, der im Roman erwähnt wird, aber nicht selbst auftaucht.

    Stimmt, den Link hattest du schon mal in Verbindung mit Nasenjoseph eingestellt, daher hatte ich das noch im Hinterkopf, dass sich damals mit der plastischen Chirurgie bereits was getan hat.


    Da war der Hugo Haase Park natürlich ein absolutes Highlight. Ich war erstaunt, wie viele Attraktionen es zu der Zeit schon gab. Das hätte ich nicht vermutet, liegt wohl daran, dass man sich sonst mit diesen Themen nicht beschäftigt.

    Der HH-Park hat mich auch überrascht, ich hätte nicht gedacht, dass es damals schon solche Vergnüngsparks gab.

    Liebe Grüße

    Karin