Mhairi McFarlane - Aller guten Dinge sind zwei

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.377 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Enid.

  • Romantisch!


    Mhairi McFarlane - Aller guten Dinge sind zwei


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    Laurie ist 36 Jahre alt und schon ihr halbes Leben mit ihrer grossen Liebe Dan zusammen. Als er, nach 18 Jahren, Schluss mit ihr macht, ist Laurie am Boden zerstört. Sie kann nicht verstehen, dass sie statt die Hochzeit zu planen, sich nun trennen. Da die beiden in derselben Anwaltskanzlei arbeiten, begegnet sie ihm auch noch täglich bei der Arbeit. Als Jamie, ein als Frauenheld verschriener Arbeitskollege, Laurie ein Angebot macht, kann sie nicht widerstehen und willigt ein, eine Scheinfreundschaft mit ihm zu mimen. Sehr zum Aerger von Dan und eines weiteren Kollegen, der schon lange in Laurie verliebt ist.


    Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn grosse Probleme mit der Figur Laurie hatte. Sehr oberflächlich dreht sich ihr Leben um Partys und Ausgang und sie ist teilweise sehr zynisch. Doch Laurie entwickelt sich und bekommt Tiefe. Sie wurde mir immer sympathischer. Dies wohl auch, weil sie mir leidgetan hat. Plötzlich vor die Tatsache gestellt, dass Dan nach 18 Jahren Schluss mit ihr macht, ist nicht einfach. Laurie war sich ihrer Beziehung sehr sicher, träumt von Heirat und Kindern und fällt aus allen Wolken.

    Von da an bekommen wir Leser eine nachdenkliche, manchmal auch unsichere und vor allem humorvolle Laurie zu Gesicht. Sehr mochte ich ihre kursiv geschriebenen und kurzen Gedanken, die ab und zu eingefügt wurden. Denn die sind sehr witzig und mit sehr viel Sarkasmus unterlegt. Laurie war von Kind auf eine Aussenseiterin, da sie mit einer Mutter aus Martinique, nicht ins blasse England passt. Sehr authentisch wurden rassistische Aeusserungen eingeflochten, die für Menschen mit anderer Hautfarbe leider an der Tagesordnung sind.


    Die Geschichte entwickelt sich zu einer romantischen Liebesgeschichte, in der ich die Beteiligten natürlich nicht verrate. Nur so viel: Die Autorin hat den zukünftigen Partner von Laurie ganz toll charakterisiert. Lange ist man nicht sicher, woran man mit ihm ist. Nicht nur Laurie, auch wir Leser zweifeln an ihm. Mehr und mehr kristallisiert sich heraus, dass er einer von den "Guten " ist.

    Genau dann, als man sicher ist, dass die Liebesgeschichte in trockenen Tüchern ist, baut die Autorin eine üble Geschichte in Lauries Kindheit ein, die die Spannung neu entfacht. Hervorragend und sehr abwechslungsreich gemacht!


    Dies war nicht mein erstes Buch von Mhairi McFarlane und ich bin wieder begeistert. Die Autorin versteht es einfach, Geschichten, die mitten aus dem Leben stammen, so zu verpacken, dass man gefesselt ist und sich gut unterhalten fühlt. Und dabei eine romantische, wie auch tiefgründige Geschichte ergeben!


    5ratten

    2 Mal editiert, zuletzt von Igela ()

  • Igela

    Hat den Titel des Themas von „Mhairi MacFarlane - Alle guten Dinge sind zwei“ zu „Mhairi McFarlane - Aller guten Dinge sind zwei“ geändert.
  • Ah, das wartet hier auch noch auf mich. Ich dachte gerade, dass mir die Handlung gar nicht bekannt vorkommt, obwohl ich doch alle Bücher der Autorin gelesen habe, bis auf das letzte. Ich wusste nicht, dass es schon auf Deutsch erschienen ist.

    Dies war nicht mein erstes Buch von Mhairi McFarlane und ich bin wieder begeistert. Die Autorin versteht es einfach, Geschichten, die mitten aus dem Leben stammen, so zu verpacken, dass man gefesselt ist und sich gut unterhalten fühlt. Und dabei eine romantische, wie auch tiefgründige Geschichte ergeben!

    Das kann ich unterschreiben. Ich habe die Geschichten auch alle sehr gerne gelesen, sie sind nie zu schnulzig, sondern unterhaltsam und machen Spaß.

  • Eigentlich hat Laurie mit einem Heiratsantrag gerechnet, immerhin sind Dan und sie schon seit 18 Jahren ein Paar. Doch was dann stattdessen geschieht lässt ihre heile, perfekte Welt in tausend Stücke zerbrechen. Dan lässt Laurie sitzen und hat wenige Wochen später schon eine Neue.

    Leider kann sie ihm noch nicht einmal aus dem Weg gehen, denn die beiden arbeiten in der gleichen Kanzlei.

    Als Laurie dann zufällig mit dem gutaussehenden Kollegen Jamie auf der Arbeit im Aufzug stecken bleibt, hecken sie Zwei einen Plan aus. Sie wollen sich als Paar ausgeben, was ihnen beiden nur Vorteile bringen kann. Eine Win-win-Situation also, denn was kann da schon schiefgehen?


    Ich freue mich immer wenn ein neuer Roman von Mhairi McFarlane erscheint. Auch dieser hat mir wieder richtig gut gefallen.

    Ich liebe es wie McFarlanes Figuren im Laufe der Geschichte immer selbstbewusster und stärker werden. Auch Laurie kommt am Anfang noch sehr zaghaft und unsicher rüber, hatte sie doch 18 Jahre lang einen Partner an ihrer Seite. Und nicht nur Dan ist weg, sie muss feststellen das ihr gemeinsamer Freundeskreis sich eher auf seine Seite schlägt und lieber zu ihm hält, als zu ihr.

    Ich fand es toll mitzuerleben wie sie sich irgendwann selbstbewusst behauptet. Die Szene auf der Gartenparty mit Lauries ehemals besten Freundinnen fand ich besonders witzig, wie die Frauen da verschnupft herumstehen und sich für etwas Besseres halten.

    Der männliche Part des Plans, also Jamie, ist ein wenig schwieriger zu durchschauen. Man möchte ihn gleich in eine Schublade stecken und abstempeln, was Laurie auch prompt tut.

    Und Dan ist ja auch noch immer da und sorgt für Verwirrung, durch den gemeinsamen Arbeitsplatz laufen die beiden sich immer wieder in die Arme.


    Dieses Genre hat leider den Nachteil, dass man das Ende immer schon vorausahnen kann. Aber der Weg ist das Ziel, und die Autorin weiß wie man Geschichten so verpackt, dass man mit der Hauptfigur richtig dolle leidet und mitfiebert. Die Geschichte ist auch wieder richtig humorvoll geschrieben und macht überhaupt einfach nur Spaß.


    5ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Hm also meine Meinung ist eher durchwachsen. Es ist kein schlechtes Buch und ich habe mich gut unterhalten gefühlt, aber ein Highlight ist daraus nicht geworden.


    Ich denke das lag zum Teil auch am Klappentext, der im Grunde die Handlung schon ziemlich vorweg nimmt. Da bleibt einfach kaum Platz für Überraschungen.

    Ich mochte Laurie als Hauptfigur sehr gerne und fand im Prinzip auch gut, das ihre Hautfarbe mit eingeflochten wird, ohne das es das Hauptthema ist. Noch schöner wäre trotzdem, das mehr Autor*innen veröffentlicht werden würden, die auch aus eigener Erfahrung über Schwarze Figuren schreiben. Trotzdem finde ich es auch gut, wenn auch weiße Autor*innen nicht nur über weiße Figuren schreiben.

    Mein Eindruck ist, das die Autorin eventuell POC-Testleserinnen hatte. Da ich schon fand das einige wichtige Punkte auftauchten, von denen ich weiß, das sie vielen Menschen mit schwarzer Hautfarbe passieren und sie so aufgelöst wurden, das ich keine Bauchschmerzen damit hatte.
    Trotzdem kann ich das natürlich nur bedingt bewerten, weil ich keine eigenen Erfahrungen mit Rassismus gemacht habe.

    Zurück zu Laurie: Ich finde sie ist eine Frauenfigur, von der ich mir in Romanen mehr wünschen würde. Gerade in dem Bereich in dem McFarlane schreibt. Laurie steht mitten im Berufsleben als erfolgreiche Anwältin. Außerdem,trotz der Tatsache was mit Dan passiert ist, und ihrem verständlichen Liebeskummer, ihrer Wut, zeigt sich das sie eben auch noch ein Leben hat und sich auch schon während ihrer Beziehung, nicht nur über Dan definiert hat.Auch wenn es eigentlich kindisch wirkt, man kann durchaus verstehen, warum sie sich auf die Idee mit der vorgetäuschten Beziehung einlässt. Und man kann auch verstehen, das sie sich mit Jamie gut klar kommt.


    Aber ich gebe auch zu, mit Jamie als Figur wurde ich dennoch nicht so richtig warm. Das lag nicht daran, das er meiner Meinung nach zu sehr auf seinen Vorteil aus ist. Denn mal ehrlich, sein Verhalten ist in der Angelegenheit wirklich nicht in Ordnung. Es lag viel mehr daran, das ich es einfach leid bin, immer diese Männerfiguren präsentiert zu bekommen, die sich auf einmal um 180 Grad wenden, wenn ihnen nur die richtige Frau begegnet. Das nervt mich und das mag ich einfach nicht mehr lesen. Und das ist einfach auch so dermaßen auf dieser Schiene, das man (als Frau) nur genug dafür tun muss und schwupp ändert sich so jemand. Auch wenn die Autorin versucht, ihn vielschichtiger darzustellen. Vielleicht hat mich tatsächlich nicht so richtig überzeugt, das sie sich an manchen Stellen wohl selbst nicht ganz sicher über ihn als Figur war. Vielleicht hätte sie ab und an stärker heraus arbeiten sollen, das er vieles von dem, was er in der Vergangenheit gemacht hat, eigentlich selbst nicht gut fand und er wirklich gerne anders wäre. Sich nur nicht traut. Das kam bei mir aber nicht so wirklich an.


    Auch sonst hat mir einfach in der Handlung etwas mehr Würze gefehlt. Ich weiß auch nicht, irgendwie plätscherte alles so vor sich hin und es gab einfach so gar keine Überraschungen. Ich mag die Bücher der Autorin, sie unterhalten mich definitiv. Aber ich gebe auch zu, nach dem letzten Roman "Sowas kann auch nur mir passieren" hätte ich dennoch etwas mehr erwartet, da sie dort meiner Meinung nach ein bisschen mehr aus ihrem Schema ausgebrochen ist.

    Für jetzt reicht es für mich aber auf jedenfall zu soliden:


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Und das ist einfach auch so dermaßen auf dieser Schiene, das man (als Frau) nur genug dafür tun muss und schwupp ändert sich so jemand.

    Das stimmt, diese Entwicklung kommt in Büchern ständig vor, obwohl das im wirklichen Leben so gut wie nie funktioniert, zumindest nicht mit einer dauerhaften Komplettwende.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • So, ich habe es nun auch endlich geschafft, nachdem das Buch viel zu lange hier lag.


    Ich stimme Holden zu, der Klappentext sagt eigentlich schon alles aus. Aber solche Bücher sind ja meist vorhersehbar und von daher war das jetzt auch nicht so schlimm. Bei einem anderen Buch hätte es mich mehr gestört. Und hier wäre ich doch enttäuscht gewesen, hätte es kein Happ End gegeben.


    Der Weg dorthin war wieder einmal nicht einfach und natürlich ist das Muster auch stets dasselbe. Die Frau wird enttäuscht, die Frau trifft auf einen Mann, der auf den ersten Blick nicht zu ihr passt, die beiden kommen sich näher, es gibt vorm Happy End ein oder zwei plötzliche Wendungen, die eben jenes nochmals gefährden. So weit, so gut.



    Laurie fand ich sympathisch, allerdings habe ich mich auch gefragt, warum sie sich überhaupt auf Jamies Plan einlässt, das schien mir nicht typisch für sie zu sein. Aber sie war ja auch in einer Extremsituation und wollte damit Dan treffen.


    Auch Jamies Grund für diesen Plan erschien mir etwas fragwürdig. Der Mann ist ja nicht blöd, wieso kommt er dann auf die Idee, dass er so sein Ziel erreichen kann? Und kaum hat das geklappt, trennt er sich wieder und macht weiter wie vorher und den beiden Chefs ist es dann doch egal? Nun ja...


    Dan tat mir übrigens manchmal schon etwas leid. Da trennt er sich von Laurie, aber wie sein Leben dann verläuft, war sicher nicht ganz nach seinem Plan. Ob dies nun für ihn (und vor allem für seine neue Freundin) ein glückliches Ende wird, bezweifle ich.



    Das klingt jetzt nach vielen Kritikpunkten, aber dem ist nicht so. Wie gesagt, das störte mich nicht wirklich. Ich hab mich gut unterhalten gefühlt und wenn es eben unterhaltsam und nicht oberflächlich geschrieben ist, macht mir das Spaß und ich lese das gerne. Ich bin schnell durch das Buch, weil es einfach angenehm zu lesen ist und ich konnte beim Lesen prima abschalten.

    Daher konnte mich auch dieses Buch von Mhairi McFarlane überzeugen und ich bin beim nächsten Buch wieder dabei!