Anne Mette Hancock - Leichenblume

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    Ich bin immer ein wenig skeptisch, wenn ein Buch mit vielen Vorschusslorbeeren auf dem deutschen Markt eingeführt wird, aber dieser Thriller von Anne Mette Hancock hat mir gut gefallen, auch wenn ich ihn eher in die Kategorie Krimi eingeordnet hätte.


    Beruflich läuft es für die Kopenhagener Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan nicht wirklich gut. Als sie der Brief einer Mörderin erreicht, der auch intimes Wissen über Heloise enthält, ist sie irritiert, denn sie kennt die Frau nicht. Aber Heloise wittert eine Story. Sie informiert die Polizei und recherchiert in dem Fall. Gleichzeitig bekommt Kommissar Erik Schäfer Hinweise, dass die Täterin, die damals spurlos verschwand, in Frankreich gesichtet wurde. Er war 2015 mit dem Fall Anna Kiel befasst, die in Kopenhagen einen Anwalt ermordet haben soll, und nun nimmt er den Fall wieder auf. Schäfer und Kaldan arbeiten zusammen – doch können sie einander vertrauen?


    Der Schreibstil von Anne Mette Hancock ist angenehm und flüssig zu lesen. Kurze Kapitel und wechselnde Handlungsorte und Perspektiven sorgen für Spannung. Die Story von Anfang an sehr packend.


    Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Heloise Kaldan hat Probleme und obwohl es beruflich nicht gut läuft, ist sie eine gute Journalistin, denn sie bleibt am Ball, auch wenn schwierig wird. Sie ist eine Person mit Ecken und Kanten, war mir aber sympathisch. Auch Erik Schäfer ist ein sympathischer Mensch. Er ist bodenständig und ein Polizist, der seine Fälle lösen will. Daher hat ihn auch der Fall Anna Kiel nie losgelassen. Journalisten und Polizisten halten meist nicht viel voneinander, aber hier ergänzen sie sich, was ich interessant finde. Die Ermittlungen bringen Heloise und andere in Gefahr.


    Das hinter der ganzen Geschichte steckt, ist nichts für schwache Nerven, denn die Abgründe, die sich da auftun, sind schwer zu ertragen. Man fühlt mit den Opfern, doch können Rache und Selbstjustiz die erlittenen Traumata nicht heilen.


    Es gab immer mal wieder Wendungen, die dafür sorgten, dass ich mir bis zum Ende nicht sicher war, ob ich auf der richtigen Fährte bin.


    Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt auf den nächsten Band der Reihe.


    5ratten

  • Auftakt!


    Anna Kiel ist eine Mörderin und seit einigen Jahren auf der Flucht. Sie hat den aufstrebenden Anwalt Christoffer Mossing ermordet, das Motiv für die Tat liegt im Dunklen. Die Journalistin Heloise Kaldan, die beim Demokratisk Dagblad in Stockholm arbeitet, staunt daher nicht schlecht, als sie einen Brief von der gesuchten Mörderin bekommt. Kommissar Erik Schäfer, an den sie sich wendet, geht der Sache auf den Grund. Doch Heloise Kalden wäre keine Journalistin, wenn sie nicht eigene Nachforschungen anstellt ….. bringt sie sich damit in Gefahr und was will Anna Kiel überhaupt von ihr?



    „Leichenblume“ ist der Auftakt rund um ein neues Dreamermittlerteam am skandinavischen Himmel. Ein nicht konventionelles Ermittlerteam, denn erstens arbeiten hier ein Hauptkommissar und eine Journalistin Hand in Hand. Zweitens sind beide Figuren auf Zack und haben herausstechende Eigenschaften. Heloise Kaldan geht den Dingen auf den Grund, grundsätzlich und mit viel Einsatz. Sie lebt völlig auf in ihrem Beruf und scheut sich auch nicht unbequem zu sein. Kommissar Erik Schäfer hat einen trockenen Humor und ist nicht weniger verbissen als Heloise. Die beiden lernen sich hier in diesem ersten Fall kennen und finden sofort einen Draht zueinander. Da darf man gespannt auf weitere Bände sein!


    Obwohl von Beginn weg bekannt ist, wer die Mörderin ist, empfand ich trotzdem sehr viel Nervenkitzel. Denn erstens muss die Mörderin erst mal gefunden werden und zweitens toppt wohl die Frage nach dem Motiv alles. Dieser Thriller geht viel tiefer als ein schnöder Mord und die Suche nach der Mörderin, denn die Autorin spielt damit, dass man unweigerlich den Grund für den Mord nachvollziehen kann. So hat bei mir jede Menge Verständnis mitgewabert. Die verschiedenen Perspektiven, die sehr unterschiedlich sind, verbinden sich relativ schnell zu einem schlüssigen Ganzen. Nach und nach fallen immer mehr Puzzleteile an Ort und Stelle und ergeben einen hervorragend ausgearbeiteten Plot, der mich überzeugt hat.


    Die Autorin Anne Mette Hancock ist laut Beschreibung eine junge und aufstrebende Autorin in der skandinavischen Krimi – Szene und hat mit diesem Buch ein Debüt abgeliefert. Diese Beschreibung ist gerechtfertigt, denn meiner Meinung nach bietet dieser Krimi alles, was ein Krimileserherz begehrt. Einen gut zu lesenden Schreibstil, überzeugend charakterisierte Figuren und einen Plot, der durch die ganze Handlung trägt. Ich konnte kaum glauben, dass dieser Thriller das Debüt ist!


    5ratten

    3 Mal editiert, zuletzt von Igela ()

  • Mir hat das Buch auch ganz gut gefallen, aber uneingeschränkt begeistert bin ich nicht


    Nicht WER, sondern WARUM


    Die Mörderin Anna Kiel ist seit Jahren auf der Flucht. Sie hat einen jungen, reichen Schnösel ermordet und zwar so richtig kaltblütig. Dass sie es war, ist unzweifelhaft. Aber warum nur hat sie diese Tat begangen?


    Vielleicht ein Auftragsmord? Denn niemand kann sich eine Verbindung zwischen ihr, einem völlig unbeschriebenen, auch unscheinbaren Blatt aus bescheidenen Verhältnissen zu ihrem Opfer Christopher Monning, Sohn eines der reichsten Männer Dänemarks und erfolgreicher Anwalt in einer der besten Kanzleien des Landes, erklären.


    Ausgerechnet diese Frau tritt per Brief in Kontakt zu Heloise Kaldan, einer jungen, durchaus erfolgreichen Investigativjournalistin, die sich allerdings nicht mit Kriminalfällen beschäftigt. Und es bleibt nicht bei einer Nachricht. Heloise, die bislang nichts mit dem Fall zu tun hatte, ist ratlos: warum gerade sie?


    Obwohl es nicht ungefährlich ist, beginnt sie zu recherchieren: und stößt nicht gerade auf offene Türen. Bei Kommissar Erik Schäfer hingegen, der von Amts wegen mit dem Fall betraut ist, findet sie offene Ohren. Denn auch er hat nach Jahren des Stillstands neue Hinweise erhalten... Und es wird allmählich immer deutlicher, dass es wichtig ist, herauszufinden, WARUM Anna Kiel den Mord begangen hat. Zumal weitere Leichen den Weg säumen, die definitiv nicht auf das Konto von Anna Kiel gehen.


    Ein packender Thriller, aus dem man mehr hätte rausholen können. Obwohl er auch so spannend ist und gerade die Hauptfiguren nicht schlecht gezeichnet sind. Sowohl Heloise als auch Erik Schäfer sind echte Typen mit Wiedererkennungswert. Es hapert an Details und Übergängen, finde ich, doch das sind eher Kleinigkeiten.


    Insgesamt hat mir dieser Thriller richtig gut gefallen, obwohl es gerade auf der emotionalen Ebene ganz schön heftig zugeht. Oder vielleicht eben deshalb. Nun, ein wenig tiefgreifender kann es durchaus noch werden, doch dies ist der erste Krimi der Autorin und damit ganz klar noch ausbaufähig.

    4ratten

  • Ich bin da eher bei TochterAlice

    Gut und flott zu lesen, recht spannend, Hauptfiguren mit Potential - aber für 5 Ratten fehlte mir dann doch irgendwie etwas.

    LG, Dani


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  • Spannend erzählter Kriminalroman mit großem Serienpotential.

    • Autorin:

    Bei "Leichenblume" handelt es sich um das 2017 veröffentlichte Thriller-Debut, der dänischen Autorin Anne Mette Hancock. Die Filmrechte, der ersten drei Bücher, sind in Deutschland & anderen Ländern schon verkauft worden.

    • Inhalt:

    Die Story dreht sich um sehr anschaulich & gut beschriebene Protagonisten:

    *Heloise Kaldan, eine investigativ tätige Journalistin

    *Erik Schäfer, der Kriminalhauptkommissar

    *Lisa Augustin, Kommissarin und Partnerin von Schäfer

    * sowie andere, wirklich interessante Persönlichkeiten

    Die Charaktere werden durch einen an Heloise gerichteten Briefes, zusammengeführt. Urheber des Schreibens ist Anne Kiel, eine seit Jahren gesuchte Mörderin. Die Kommissare & Heloise geraten in einen Wirbel von Morden & rätselhaften, gefährlichen Vorkommnissen.

    • Allgemeiner Eindruck:

    Zu Beginn hatte ich etwas Schwierigkeiten mit dem etwas behäbigeren Tempo der Erzählung. Dennoch hatte der Schreibstil meine Aufmerksamkeit & ich wollte wissen, wie sich die Geschichte weiter entwickelt.

    Schon nach dem 1. Drittel des Romans, wurde das Tempo beschleunigt. Ich profitierte nun von der genauen, sorgfältigen Beschreibung und Einführung, der unterschiedlichen Personen und ihrem Umfeld. Gespickt, mit vielen persönlichen & beruflichen Details entwickelte sich eine gut beschriebene Suche nach in der Vergangenheit, verankerten Geheimnissen. Aufgedeckte Ermittlungsstränge verliefen nicht wie gedacht. Wodurch der Spannungsbogen profitierte. Im letzten Drittel, war ich mitten im Geschehen & habe jede Zeile genossen.

    Es ist ein finaler Cliffhanger vorhanden, welcher jedoch nicht so offensichtlich ist, wie in vielen anderen Thriller-Genre Mitstreitern.

    • Fazit:

    Ich würde das Buch den Lesern empfehlen, die gern gut ausgearbeitete Persönlichkeiten auf der Reise, durch ihre beruflichen & persönlichen Herausforderungen & Abenteuer begleiten.

    Durch die Einordnung in das Thriller-Genre werden irreführende Erwartungen an den Roman gestellt. "Leichenblume" kann den Erwartungen des "Thriller-Genre" nicht gerecht werden. Es handelt sich hier wohl mehr, um einen gut durchdachten und kreativ- mit Spannungselementen versehenden, Kriminalroman. Der Schreib-& Erzählstil nimmt den Leser mit & bereitet gute, logisch aufgebaute Unterhaltung.

    Ich freue mich & erwarte mit Spannung, die weiteren Geschichten rund um Heloise und Erik.4ratten

    :leserin: