Welche Kinder- oder Jugendbücher kann ein Erwachsener noch lesen?

Es gibt 96 Antworten in diesem Thema, welches 20.174 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Leseratte.

  • Tendiert gegen Null oder ist Null? :)


    Ich hätte die Bücher auch unter Krimis gesucht, bzw. habe dort gesucht und war erstaunt, das dort nur so wenige stehen. Allerdings sind die nach den verschiedenen Einbänden aufgeteilt. Bei den Jugendbüchern stehen alle einheitlich mit schwarzen Einband und gemaltem Cover und der Rest steht in den Krimis.

  • sandhofer


    Dacht ich mir schon, daß es Dir gefällt. :smile: Du hattest doch auch Lilith gesen, oder?


    edit


    Eben gesehen...


    Und was die Hanni und Nanni-Geschichten angeht, mir ging es da genauso mit den Dolly-Büchern und ich habe meine alle noch :breitgrins: Irgendwie war das als Kind eine riesige komplexe Welt und der Gedanke, daß man als Kind noch jede Menge dazuphantasiert, gerade auch was Ortsbeschreibungen und Charaktere angeht, kommt mir gar nicht so unwahrscheinlich vor. :smile:
    Allerdings bezweifle ich, daß sie aus dem Grund so einfach geschrieben wurden, vermute eher, daß man Kindern nichts komplizierteres zugetraut hat...kann mich noch gut an Aussprüche meiner Oma erinnern, in etwa Das Kind ist ja auch noch dumm, bei ihr kam Intelligenz erst mit dem Alter und da war sie nicht die einzige, die so dachte :schulterzuck:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

    Einmal editiert, zuletzt von Gytha ()

  • Also mir fallen dazu ganz spontan Alice im Wunderland von Lewis Carroll und Der Zauberer von Oz von L. Frank Baum ein. Sie entführen einen zwar in die Welt der kindlichen Probleme, aber sie ziehen dauernd Gleichnisse zum Leben und zeigen ganz interessante Aspekte auf. Zum Beispiel wie der Löwe im Zauberer von Oz immer darüber klagt, dass es ihm an Mut fehlt, aber während der Geschichte mehrmals seinen Mut beweist. Oder auch wie die magischen Schuhe die böse Hexe letztendlich töten, weil Dorothy einfach suggeriert wurde, sie seien magisch. Dorothy kennt diese Magie aber nicht und es ist auch nicht das eigentliche Wunder in den Schuhen - aber sie verdankt es letztlich den Schuhen und so weiter....


    Bei Alice ein ähnliches Bild. Sie wird z.B. immer wieder grösser und kleiner, genau wie man sich im Leben manchmal grösser und manchmal kleiner fühlt. Zudem, habt ihr euch mal gefragt, was all die merkwürdigen Charaktere sollen? Manche Menschen haben solche verrückten Seiten in sich (wie z.B. die Herzogin). Auch das Sprichwort "Nichts ist wie es scheint" kommt mir dabei in den Sinn. Und letztendlich scheint sie geträumt zu haben, vielleicht hat sie aber auch einfach nur ihre Umwelt so wahrgenommen.


    Also ich finde das wahnsinnig spannend, so übrigens auch die Märchen von Hans Christian Andersen, wobei da imo fraglich ist, ob die für Kinder gedacht sind.


  • Also ich finde das wahnsinnig spannend, so übrigens auch die Märchen von Hans Christian Andersen, wobei da imo fraglich ist, ob die für Kinder gedacht sind.


    Ich finde Märchen eigentlich grundsätzlich nicht für Kinder, denn sie sind ganz schön brutal. Pferde den Kopf abschlagen und annageln, Zehen abschneiden, damit man in Schuhe paßt, auf glühenden Kohlen tanzen etc. Außerdem ist die Stiefmutter immer böse und die Stiefschwestern sowieso.
    Märchen gehören für mich in die Erwachsenenecke.

  • Ich finde Märchen eigentlich grundsätzlich nicht für Kinder, denn sie sind ganz schön brutal. Pferde den Kopf abschlagen und annageln, Zehen abschneiden, damit man in Schuhe paßt, auf glühenden Kohlen tanzen etc. Außerdem ist die Stiefmutter immer böse und die Stiefschwestern sowieso.
    Märchen gehören für mich in die Erwachsenenecke.


    Das habe ich mir eben auch schon gedacht - selbst diese ganzen Grimm-Sachen, die ja so als Gutenachtgeschichten verehrt werden; Hey, da werden Morde geplant, Leute gefoltert und ahnungslose Jungen in die Hölle geschickt! Das hat bestimmt eine Wirkung auf so einen 3-4-jährigen Pfropf. Andererseits haben die auch alle ein Happy-End (also die von den Grimms) und können daher auch einen positiven Einfluss haben.

  • Ich finde Märchen eigentlich grundsätzlich nicht für Kinder, denn sie sind ganz schön brutal. Pferde den Kopf abschlagen und annageln, Zehen abschneiden, damit man in Schuhe paßt, auf glühenden Kohlen tanzen etc. Außerdem ist die Stiefmutter immer böse und die Stiefschwestern sowieso.
    Märchen gehören für mich in die Erwachsenenecke.


    Als Kind fand ich aber gerade die schaurig-brutalen Märchen klasse. Ich glaube als Erwachsener nimmt man diese Dinge ganz anders wahr als als Kind.
    Mein Lieblingsmärchen war "Die zwei Brüder". Da fliegen die Köpfe nur so. *g* Hat mir nicht geschadet.

  • Als Kind fand ich aber gerade die schaurig-brutalen Märchen klasse. Ich glaube als Erwachsener nimmt man diese Dinge ganz anders wahr als als Kind.
    Mein Lieblingsmärchen war "Die zwei Brüder". Da fliegen die Köpfe nur so. *g* Hat mir nicht geschadet.


    Ich denke auch, dass man unterschätzt, was ein Kind ertragen kann. Letztlich muss es ja die Bilder zur Geschichte in seinem Kopf selber machen; und da werden viele die "schlimmen Sachen" wohl gar nicht erst "realisieren" (im Sinne von: verwirklichen). Ich kann mich erinnern, wie ich als Kind erst einen Schock gekriegt habe, wie ich Hänsel und Gretel gezeichnet von Wilhelm Busch gelesen habe. Max und Moritz andererseits waren so surreal, dass ich die wieder problemlos verdaute. Dabei werden dort Tiere gequält, Erwachsene beinahe ersäuft und zum Schluss Kinder geschrotet und den Hühnern zum Frass vorgeworfen, wenn ich mich recht erinnere.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Ich denke auch, dass man unterschätzt, was ein Kind ertragen kann. Letztlich muss es ja die Bilder zur Geschichte in seinem Kopf selber machen; und da werden viele die "schlimmen Sachen" wohl gar nicht erst "realisieren" (im Sinne von: verwirklichen). Ich kann mich erinnern, wie ich als Kind erst einen Schock gekriegt habe, wie ich Hänsel und Gretel gezeichnet von Wilhelm Busch gelesen habe. Max und Moritz andererseits waren so surreal, dass ich die wieder problemlos verdaute. Dabei werden dort Tiere gequält, Erwachsene beinahe ersäuft und zum Schluss Kinder geschrotet und den Hühnern zum Frass vorgeworfen, wenn ich mich recht erinnere.


    Einerseits wird das schon stimmen, dass man sich im Kopf Dinge zurecht legt, aber ich denke, es ist, genauso wie beim Fernsehen, Computerspielen, wichtig mit seinen Kinder darüber zu reden.


    Wenn Du Max und Moritz schon erwähnst: Dabei habe ich mir als Kind, nie was gedacht, obwohl da einiges Schlimmes dabei ist.


    Wohingegend, die meisten Geschichten des Struwwelpeters bei mir noch heute ein ziemlich ungutes Gefühl auslösen und ich die als Kind einfach nur furchteinflößend fand. Sei es die Geschichte vom Daumenlutscher, oder die, mit den zwei Katzen die im Haus verbrennen (ich hab gerade nachgelesen, nur das Kind alleine verbrennt :rollen:). Außerdem alleine schon das Cover mit den langen Fingernägel. :entsetzt:

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh


  • Ich denke auch, dass man unterschätzt, was ein Kind ertragen kann. Letztlich muss es ja die Bilder zur Geschichte in seinem Kopf selber machen; und da werden viele die "schlimmen Sachen" wohl gar nicht erst "realisieren" (im Sinne von: verwirklichen). Ich kann mich erinnern, wie ich als Kind erst einen Schock gekriegt habe, wie ich Hänsel und Gretel gezeichnet von Wilhelm Busch gelesen habe. Max und Moritz andererseits waren so surreal, dass ich die wieder problemlos verdaute. Dabei werden dort Tiere gequält, Erwachsene beinahe ersäuft und zum Schluss Kinder geschrotet und den Hühnern zum Frass vorgeworfen, wenn ich mich recht erinnere.


    Vielleicht macht es den Unterschied, ob man es vorgelesen bekommt oder als Bildergeschichte sieht.



    Einerseits wird das schon stimmen, dass man sich im Kopf Dinge zurecht legt, aber ich denke, es ist, genauso wie beim Fernsehen, Computerspielen, wichtig mit seinen Kinder darüber zu reden.


    Märchen werden ja in den meisten Fällen vorgelesen und dabei ist das Kind ja nicht alleine, vielleicht empfindet das Kind es deshalb nicht so schlimm.


    Ich glaube, ich hatte auch nur Mitleid mit dem Wolf, der den ganzen Bauch voll Wackersteine hatte. Der Struwelpeter ist für mich kein Märchen, das war schon immer eine Horrogeschichte (bestimmt wegen der Bilder). Nicht das er überhaupt einen erzieherischen Erfolg gebracht hat...

  • Vielleicht macht es den Unterschied, ob man es vorgelesen bekommt oder als Bildergeschichte sieht.


    Bzw. im Fernsehen oder als Computerspiel. Ja, das meinte ich.


    Aber wir kommen vom Thema ab. Ich weiss, ehrlich gesagt, bis heute nicht, ob Busch seine Geschichten für Kinder gezeichnet hat ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Absolut toll und für jeden Erwachsenen gut zu lesen fand ich auch Rubinrot und Saphirblau von Kerstin Gier. Der dritte Teil wird bestimmt auch wieder meinen Erwartungen entsprechen. Ich lese immer noch unheimlich gerne Jugendbücher und schaue deswegen jetzt wohl häufiger in diesen Thread :zwinker:

    &quot;Lesen ist wie Schlafen und Träumen - der Mensch ist in einer anderen Welt: man soll ihn nicht wecken.&quot;&nbsp; -Richard Benz- <br />:leserin:&nbsp;&nbsp; Karin Slaughter - Letzte Worte<br />&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Hermann Hesse - Siddharta<br />