Welche Kinder- oder Jugendbücher kann ein Erwachsener noch lesen?

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  • Nachdem ich jetzt endlich mal alle meine Bücher wieder ausgepackt habe und dabei auf meine heißgeliebten aus der Kinder- und Jugendzeit gestossen bin, drängt sich mir die Frage auf ob man Kinder und Jugendliche nicht unterschätzt oder ob sich einfach die Lesegewohnheiten geändert haben...dabei war nämlich auch Oliver Twist, Stevensons Schatzinsel, Onkel Toms Hütte und ähnliches, neben den Klassikern Huck Finn, Tom Saywer, Biene Maya, Nils Holgersson, Heidi usw
    Und wie sieht es eigentlich mit dem Dschungelbuch aus und allgemein mit Jules Verne?

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Das kommt wohl immer auf die Ausgabe an.
    Wenn sie für Kinder, bzw. Jugendliche ist, kann sie zum Teil stark vom Original abweichen.
    Das beste Besipiel dafür ist Moby Dick.
    Einmal als Kind gelesen und einmal als Erwachsener in den jeweiligen Ausgaben.
    Das war dann doch ein himmelweiter Unterschied.
    Auch das Dschiungelbuch kann hier sehr unterschiedlich sein.


    Jetzt mal abgesehen von Biene Maya, Nils Holgersson, Heidi. :zwinker:
    Wobei ich die Zeichentrickserie von Nils Holgerson noch heute schätze. :redface:

  • @Thomas_R


    Ich hatte die ungekürzten, einer der Gründe warum mir Robinson Crusoe gar nicht gefallen hat :breitgrins: :zwinker:
    Ehrlich gesagt fand ich z.B. Die Schatzinsel auch einfacher zu lesen als Biene Maja, allerdings weiß ich nicht mehr so genau warum :redface: Und ich hab sie auch als Jugendbücher angesehen, hm...


    @Holden


    Das sowieso :zwinker:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Und ich hab sie auch als Jugendbücher angesehen, hm...


    Nun ja: Die Schatzinsel ist ein Jugendbuch - das erste Zielpublikum war Stevensons Stiefsohn. Moby-Dick oder Robinson Crusoe hingegen waren usrpünglich an Erwachsene adressiert, und findige Verleger haben dann daraus Jugendversionen schneidern lassen.


    Aber - um auf meine ursprüngliche Frage zurückzukommen: Die Schatzinsel sollte ich vielleicht nochmals probieren. :zwinker:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Die Schatzinsel war eines der Bücher die ich als Teenager mehr als einmal verschlungen habe. Aber Moby Dick hab ich auch mal als Jugendbuchversion gelesen, einer der Gründe weshalb ich es dann auch in der echten Version lesen wollte. Das ist schon ein Himmelweiter unterschied.

  • Na Sandhofer...immerhin etwas :breitgrins:


    Wie siehts denn nun eigentlich mit Jules Verne aus?


    Was sich auch lohnt, zumindest wenn man auf Fantasy oder Zeitreisen steht, ist Susan Cooper mit Wintersonnenwende und Pucks Traum :smile:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Das meiste von Verne sind Jugendbücher. Verne ist - ähnlich wie Karl May - sehr repetitiv in seinen Motiven. Aber er ist wohl auch noch einer, den auch ein Erwachsener noch lesen mag. Wenn auch - wieder ähnlich wie Karl May - mit viel Nostalgie ... :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich habe gerade die "Bartimäus"-Trilogie gelesen und fand die Bücher sehr ansprechend, obwohl ich fast so alt wie Bartimäus selber bin. :)


    Warum denn nicht? Hauptsache, es gefällt. Im gesetzteren Alter bemerkt man manchmal Feinheiten, die dem jugendlichen Leser einfach noch entgehen. Und wenn man merkt, dass es zu kindisch wird, kann man ja immer noch aufhören.

    &quot;Cessent iam nunc rapaces officialium manus, cessent inquam!&quot;<br />&quot;Zurück, ihr gierigen Beamtenhände, zurück, sag ich!&quot;<br />&nbsp;&nbsp; - Konstantin der Große

  • Och, also ich lese ganz gern Kinder- und Jugendbücher, die müssen nichtmal besonders anspruchsvoll/schön/lustig/bekannt etc. sein. Ich kann oft trotzdem Spaß damit haben, wahrscheinlich liegt das aber auch an meiner Lese-Sozialisation. Ich habe in meiner früheren Kindheit kaum gelesen, erst so ab elf oder zwölf, dann aber gleich Stephen King und Agatha Christie (wahrscheinlich, weil ich die "Uncoolheit" des Lesens ausgleichen wollte). Kinderbuchklassiker habe ich erst ab ca. sechzehn zu lesen begonnen, deshalb muss ich noch viel aufholen :breitgrins:

  • das ist sowieso immer so ein thema. Viele Fantasybücher würd ich zum Beispiel nicht als Kinder- oder Jugendbücher gelten lassen, weil viel zu viel Gewalt drin ist.


    Ich find zum Beispiel, dass man Harry Potter, Biss oder Der goldene Kompass zum Beispiel eher ab 14 oder 15 zu lesen sind. Und es gibt viele Bücher, die als Kinderbücher oder Jugendbücher abgestempelt werden wo ich nur mit dem Kopf schütteln kann....

  • Ich habe als Erwachsene mit "Gewinn", jedenfalls mit Spaß, F.H. Burnetts "A little princess" und die Laura Ingalls Wilder Bücher gelesen.
    An letzteren kan der "Gewinn" auch sein, dass man viel über das Alltagsleben der Pioniere in den 1860er Jahren erfährt.


    Manchmal können auch Kindersachbücher und -lexika interessant für Erwachsene sein, wenn diese nämlich so gar nichts über das besprochene Thema wissen.


    Ein anderes Buch, das ich immer noch sehr interessant finde, ist G. Schwabs "Kamerad Hund", in dem das Leben eines Jagdhudes aus seiner Sicht beschreiben wird.
    Dort geht es im Prinzip um Tierschutz, um den richtigen Umgang mit dem Hund, aber es ist auch interessant, wie der Hund die ihm fremde Welt wahrnimmt, und mMn sehr lebendig und packend geschrieben; die letzten Abschnitte, als der Hund erschossen wird, um ihm ein langsames Sterben zu ersparen, lese ich immer noch gern, wenn ein Tier vom mir gestorben ist.


    LG von
    Susan


  • Was ich schade finde ist nach wie vor die Tatsache das man oft glaubt das Kinder und Jugendbücher einfach geschrieben sein müssen... Ich finde damit unterfordert man auch schonmal.


    Ich glaube, Kinder packen sehr viel Fantasie in die Bücher, mit denen sie die Lücken füllen.
    Eines meiner Lieblingsbücher war als Kind "Hanni und Nanni gründen einen Club".
    Das gehörte mir aber nicht, ich habe bei einer Freudin ausgeliehen.
    Ich habe es dann mal Jahre später aus sentimentalen Gründen gekauft.
    Die Geschichte war die gleiche, an die ich mich erinnerte, nur dass ich als Kind haufenweise Beschreibungen und teils auch wohl Dialoge "dazu gedichtet" hatte, also z. B. aus Sätzen wie "sie gingen lachend den Flur hinunter" ganze zwei Seiten "heraus gelesen" hatte.
    Insbesondere Ortsbeschreibungen hatte ich wohl aus knappsten Andeutungen dazu gedichtet.


    Vielleicht geht das vielen Kindern so, so dass sehr knappe Beschreibungen für eine bestimmte Altersklasse mehr benötigten Raum für eigene Fantasie lassen?


    LG von
    Susan

  • Ach, daaa ist Kadlin ...


    das ist sowieso immer so ein thema. Viele Fantasybücher würd ich zum Beispiel nicht als Kinder- oder Jugendbücher gelten lassen, weil viel zu viel Gewalt drin ist.


    Ich find zum Beispiel, dass man Harry Potter, Biss oder Der goldene Kompass zum Beispiel eher ab 14 oder 15 zu lesen sind.


    14, 15 gehört für mich zur Jugend. Potter und Meyer sind, nach allem, was ich drüber lese, definitiv keine gewinnbringende Lektüre für mich. Pullman weiss ich immer noch nicht. Ich versuche demnächst mal einen George MacDonald: At the Back of the Northwind.


    Und es gibt viele Bücher, die als Kinderbücher oder Jugendbücher abgestempelt werden wo ich nur mit dem Kopf schütteln kann....


    Wie sagte Robert Lembke jeweils so schön: "Nicken Sie mit dem Kopf oder schütteln Sie denselben." Ja. :zwinker:
    [hr]

    Die Geschichte war die gleiche, an die ich mich erinnerte, nur dass ich als Kind haufenweise Beschreibungen und teils auch wohl Dialoge "dazu gedichtet" hatte, also z. B. aus Sätzen wie "sie gingen lachend den Flur hinunter" ganze zwei Seiten "heraus gelesen" hatte.
    Insbesondere Ortsbeschreibungen hatte ich wohl aus knappsten Andeutungen dazu gedichtet.


    Oder Du hast zwei verschiedene Bearbeitungen gelesen. Gerade bei so Erfolgsserien hat sich ja jeder Verlag berechtigt gefühlt, einzugreifen, hinzuzudichten und/oder wegzulassen.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Gilt Agatha Christie eigentlich als Jugendbuch oder als (Erwachsener-)Krimi? Zur Zeit lese ich sie hoch und runter und in der Bücherei darf ich die Bücher aus drei verschiedenen Regalen sammeln. Einmal bei den Kinder und Jugendbüchern, bei den Krimis und in der "normalen" Abteilung.

  • Agatha Christie hätte ich nicht bei den Jugendbüchern eingeordnet. Das sind ganz "normale" klassische Krimis.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine
    Es ist aber tatsächlich so das man sie auch bei den Älteren Jugendlichen finden kann, das sind aber dieselben Krimis soweit ich das weiß. Ich hab die ganzen Miss Marple und Hercule Poirot dort gefunden als ich angefangen hab mit Krimis. In der Bibliothek in der ich meine Ausbildung gemacht hab war es genauso. Ich denke das liegt daran das sie nicht sehr blutig sind und es eher auf den Spürsinn ankommt. Von daher kann man sie schon auch bei den älteren Jugendlichen einordnen.

  • Gut, nach der Blutmenge geurteilt passt die Einordnung schon.


    Ich würde eher danach gehen, für welche Zielgruppe die Bücher ursprünglich geschrieben wurden, aber das ist meine persönliche Meinung ohne fundierte Begründung.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Ich würde eher danach gehen, für welche Zielgruppe die Bücher ursprünglich geschrieben wurden, aber das ist meine persönliche Meinung ohne fundierte Begründung.


    Sehe ich aber genauso. So ist z. B. "Der kleine Hobbit" für mich ganz klar ein Jugendbuch, da es als solches gedacht war.


    Ich finde immer wieder schöne Kinder- und Jugendbücher, die mich sehr gut unterhalten. Ganz klar, nicht alles kann fesseln aber ich ziehe da keine Grenze, die ich dann nicht überschreiten will.