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Inhalt
Eine Polizistin wird ermordet. Bis kurz vor ihrem Tod hat sie in einer Spezialeinheit mitgearbeitet, wurde aber versetzt. Im Verlauf der Ermittlungen von Thomas Lynley und Barbara Havers stellt sich heraus, dass sie noch weiter ermittelt hat. Führte das zu ihrem Tod? Aber auch ihr ehemaliger Vorgesetzter scheint etwas zu verbergen, genauso wie die Schwester und der Ehemann der Toten. Im Lauf der Ermittlungen entdecken Lynley und Havers eine verschworene Gemeinschaft, deren Strukturen sie nicht durchdringen können.
Meine Meinung
Deborah St. John spielt das erste Mal seit einiger Zeit wieder eine größere Rolle und mein erster Gedanke war "nicht schon wieder". Denn sie prescht immer zu weit vor und hat so schon laufende Ermittlungen gefährdet. Hier gefällt sie mir aber gut. Sie ist neugierig, hartnäckig und auch wenn sie sich nicht immer in die Lage der Menschen, denen sie begegnet, hineinversetzen kann, ist sie auch sehr mitfühlend und leistet so einen großen Beitrag in der verworrenen Geschichte.
Worum es in Something to hide geht, war mir am Anfang nicht klar. Sicher war nur, dass Familie Bankole eine zentrale Rolle spielt. Erst nach und nach habe ich erkannt, dass es um FGM geht. Das ist etwas, von dem ich bis zu diesem Buch nur wenig wusste, worüber ich parallel zur Lektüre ein wenig mehr gelesen habe. Simiola, die achtjährige Tochter der Familie, soll beschnitten werden um einen guten Preis zu erzielen. Dass der Vater, der über die Familie herrscht wie ein Tyrann, die alte Tradition um jeden Preis durchsetzen will, war nachvollziehbar. Dass aber auch die Mutter, die das gleiche erleben musste, Simi beschneiden lassen will, war mir unverständlich. Bei der Mutter habe ich lange gebraucht, um ihre Motive zu verstehen.
Überhaupt haben sich die Charaktere für meinen Geschmack langsam, fast schon zu langsam entwickelt. Die Handlung mit den vielen verschiedenen Strängen war komplex und es hat nicht geholfen, dass viele manche Charakter fast schon teilnahmslos wirkten. Thomas Lynley und Barbara Havers blieben meistens im Hintergrund. Gerade bei Lynley hatte ich den Eindruck, als ob ihm die Zeit nicht gutgetan hat. Er ist zögerlich, macht sich zwar viele Gedanken, aber sie führen oft ins Leere. Und manchmal erlaubt er sich einen richtigen Schnitzer.
Something to hide ist eigentlich ein typischer Krimi für Elizabeth George. Es gibt viele Schauplätze und viele Charaktere, die sich erst nach und nach zusammenfinden. Ich sage "eigentlich", weil es für mich ein Krimi von Lynley und Havers war, dazu waren sie mir als Ermittler nicht präsent genug. Vermisst habe ich sie nicht, dazu gab es genug andere interessante Charaktere.
Liebe Grüße
Kirsten