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Titel: Happy Place
Autorin: Emily Henry
Allgemein:
426 S.; Knaur, 2023
Zitat von GoodreadsInhalt:
Harriet und Wyn sind schon seit dem College das perfekte Paar, das sagt jeder, der die beiden kennt. In Wahrheit aber hat sich das ehemalige Traumpaar schon vor sechs Monaten getrennt – nur haben sie noch niemandem davon erzählt.
So kommt es, dass sie sich nun trotzdem gemeinsam in der Hütte in Maine wiederfinden, die schon seit Jahren das Ausflugsziel ihrer Clique ist. Eine einwöchige Auszeit mit gutem Essen, schönen Erinnerungen, Seeluft und der Hochzeit ihrer besten Freunde steht ihnen bevor – und obendrein müssen sie sich auch noch ein Bett teilen.
Da die Hütte zum Verkauf steht, ist es das letzte Mal, dass sie alle hier zusammenkommen, und Harriet und Wyn bringen es nicht übers Herz, ausgerechnet jetzt ihren Freunden den Urlaub zu vermiesen. Deshalb beschließen sie, ihre Trennung weiter zu verschweigen.
Denn wie schwer kann es schon sein, nach so vielen gemeinsamen Jahren noch eine weitere Woche die Verliebten zu spielen?
Meine Meinung:
Der Einstieg fiel mir etwas schwer. Ich hatte den Eindruck das die Autorin auch selbst noch nicht richtig in ihre Geschichte gefunden hatte. Mir fehlte vor allem die Chemie zwischen Harriet und Wyn und ich habe nicht so richtig verstanden, was die beiden aneinander finden. Zum Glück hat sich nach und nach eine wirklich schöne Geschichte entwickelt. In der es neben der Frage, ob es eine zweite Chance für die Hauptfiguren geben wird, auch um Themen wie Found Family, psychische Probleme und der Frage geht, in wie weit uns das Aufwachsen mit unseren Eltern für unsere weiteren Beziehungen im Leben (egal ob Partnerschaften oder Freundschaften) geprägt hat.
Ich denke das Happy Place auch deshalb so gut für mich funktioniert hat, weil ich mich in vielen Unsicherheiten die sowohl Wyn als auch Harriet haben, sehr wiederfinden konnte. Diese führen letztendlich auch zu den eigentlichen Problemen, die die beiden während ihrer Beziehung anders gedeutet haben. Ich fand sehr gelungen, wie Emily Henry die jeweiligen Blickwinkel erklärt und dadurch auch die Missverständnisse, die sich daraus ergeben haben, herausarbeitet. Und ja, das große Thema ist Kommunikation, aber uns ist denke ich mal allen klar, das sie in Beziehungen aller Art das Wichtigste ist. Aber nicht immer ist es so einfach, diese Erkenntnis auch wirklich um zu setzen. Und genau diesem Spannungsfeld spürt Henry in "Happy Place" nach.
Wie gewohnt bilden auch die Freundschaften der Figuren eine wichtige Grundlage, um alles besser zu verstehen. Da sich alle Figuren auch schon sehr lange kennen, wurde das auch immer wieder Thematisiert. Der Roman wirkt dadurch an einigen Stellen auch sehr nostalgisch. Gut fand ich aber, das diese Nostalgie ab einem bestimmten Punkt auch kritisiert wird. Trotzdem hätte es mir manchmal auch noch etwas tiefgehender sein können. Ich fand das die Freundschaften noch etwas stärker hätten beleuchtet werden sollen. Vor allem die beiden Partner von Sabrina und Cleo kommen eindeutig viel zu kurz und es wird immer nur erzählt, das sie eben auch soo wichtig für die Freundschaft der ganzen Clique sind. Da hätte ich mir tatsächlich mehr Seiten gewünscht um eben die gesamte Freundschaft in der Gruppe noch stärker in den Fokus zu rücken.
Dafür war mir nach und nach klarer, das zwischen Wyn und Harriet eben doch Chemie herrscht und sie wirklich verliebt ineinander sind. Wie schwer es fallen kann, Ängste zu überwinden und echte Nähe auf zu bauen, die über körperliches hinausgeht, das wird hier auch immer wieder deutlich. Aber auch, wie schnell es passiert, das man so handelt, weil man denkt, den jeweils anderen damit zu beschützen, obwohl man genau damit erreicht, auseinander zu driften. Ich mochte die beiden jedenfalls sehr und fand, es gab ein paar sehr heiße und gleichzeitig total schöne Szenen, die durch die Art wie sie im Bett miteinander umgeht, zeigt, wie sehr sie sich immer noch lieben.
Am Ende hat mir der Roman wirklich gut gefallen und das, obwohl ich das Strickmuster Second Chance sonst nicht so gerne mag. Abzüge gibt es für die hier erwähnten Kritikpunkte und den holprigen Start.