Die Shetlandinseln sind eine Inselgruppe nordöstlich von Schottland, zwischen den Orkneys, den Färöerinseln und Norwegen. Viele Menschen leben dort nicht, deshalb ist es nicht immer leicht, dort zu leben. Dabei ist es nicht nur die Einsamkeit, die den Menschen zu schaffen machen kann. Auch die Tatsache, dass gefühlt jeder alles über den anderen weiß, ist nicht immer einfach. Aber gerade diese enge Gemeinschaft bietet auch Sicherheit, wenn das Leben es nicht gut mit einem meint.
Die Geschichte beginnt mit einem scheinbar ganz normalen Tag auf dem Hof von Sandy, wo er seinem Schwiegervater David mit den Lämmern hilft. Aber es ist kein normaler Tag. Sandys Freundin hat ihn verlassen und fängt ohne ihn ein neues Leben an einem neuen Ort an, obwohl sie diejenige ist, die auf den Shetlands geboren ist. Malachy Tallack beschreibt die kleinen Dinge, die sie zurückgelassen hat und die Sandy jeden Tag aufs Neue an das erinnern, was er verloren hat.
Auch Alice hat jemand verloren Die Schriftstellerin ist nach dem Tod ihres Mannes ist sie auf die Shetlands gekommen, um ein neues Buch zu schreiben, aber jetzt findet sie keine Worte mehr. Alles, was sie schreibt, kommt ihr hohl vor. Es dauert lange, bis eine Geschichte sie findet, die sie erzählen kann.
Auch für David und seine Frau verändern sich etwas. Gemeinsam mit Sandy räumt er das Haus einer Freundin aus, die gestorben ist. Die alte Frau lebte länger als die meisten auf der Insel und beim Aufräumen finden sie viele Erinnerungen nicht nur an ihr Leben, sondern auch an das der Menschen auf der Insel.
Malachy Tallack verbindet diese unterschiedlichen Geschichten zu etwas ganz Besonderem. Der Ton der Erzählung wirkt fast ein wenig wehmütig und ich frage mich, wieviel von seinem eigenen Leben in der Geschichte steckt. Für mich ist der Autor einer der Entdeckungen dieses Jahres.
Liebe Grüße
Kirsten