Pierre Martin - Madame le Commissaire und die panische Diva

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 381 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JaneEyre.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Verlag: Knaur

    Erscheinungsjahr: 2021

    Seiten: 381


    Das ist mittlerweile der achte Band rund um Madame le Commissaire. Wer die Vorgängerromane kennt, weiß, dass man leichte Urlaubslektüre serviert bekommt, bei der man nicht mitdenken muss und die sich perfekt zum Abschalten eignet.


    Der Stil ist sehr einfach gehalten. Kurze Sätze dominieren, des Weiteren setzt der Autor liebend gern auf indirekte Rede. Zudem nervt die Protagonistin seit Band 1, dazu aber später mehr. Warum ich die Reihe bei ihren vielen Schwächen überhaupt so weit verfolgt habe, ist leicht erklärt:


    Zitat

    Wer die Vorgängerromane kennt, weiß, dass man leichte Urlaubslektüre serviert bekommt, bei der man nicht mitdenken muss und die sich perfekt zum Abschalten eignet.

    Wenn es also dringend notwendig ist, das eigene Gehirn völlig in den Ruhemodus zu schicken, ist das Lesen dieses Buches perfekt. Man kann auch herrlich dabei einschlafen und muss danach nicht mehr zurückblättern, um den Faden wieder aufnehmen zu können. Das ist einfach nicht notwendig. Alles genau das, was ich jetzt gerade brauche.

  • dodo

    Das ist wirklich schön formuliert ;) Ich habe einen Krimi der Serie auch genossen; aber ich muss meine (etwas in die Jahre gekommenen) grauen Zellen doch regelmäßig trainieren, daher hab ich von den weiteren Bänden abgesehen (selbiges aber bei den Bretagne-Krimis auch erlebt, die mich einfach nur zum.... Schmunzeln bringen und ins Bretagne-Feeling ^^ )

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Holt das Popcorn :riesenpopcorn: raus, schnallt euch an und genießt die Fahrt. Das hier wird ein Life-Quälthread.


    Wo soll ich nur anfangen? Am besten mit der Kommissarin Isabelle Bonnet, von der Amazon-Rezensent:in BaL schreibt:


    Aber wow! Eine tolle Kommissarin soll sie sein, mit allen Wassern gewaschen, natürliche Autorität, super im Job, total sexy, unnahbar, aber wo wird das beschrieben? Ständig erwähnt, aber in der Geschichte kommt das nicht vor.

    Nun BaL ist noch milde. Die liebe Isabelle hat auch in den Vorgängerbänden um einiges weniger kompetent gewirkt, als sie beschrieben wurde. Um der Wahrheit alle Ehre geben zu wollen, in Wirklichkeit hat sie eigentlich immer mit besonderer Inkompetenz geglänzt, aber wir wollen mal nicht so kleinlich sein.


    Aber in diesem Band ist im Vergleich zu ihr Stephanie Plum eine mit allen Wassern gewaschene Profi. :autsch:


    Dieses Mal muss Isabelle die berühmte und verehrte Filmschauspielerin Colette Gaspard vor einem/einer Starker:in schützen. Isabelle, die in ihrem früheren Leben Leiterin einer Spezialeinheit der Police Nationale war, und die schon mal als Leibwächterin für den französischen Präsidenten fungierte, muss erst einmal im Internet nachlesen, was genau ein Stalker eigentlich ist. :wand:


    Nun denn, man kann ja nicht alles wissen. Als nächstes darf sich ihr vertrottelt genialer Untergebene Apollinaire Gedanken darüber machen, wie das Anwesen der Gaspard ausreichend überwacht werden kann. Er rückt mit Bewegungsmeldern aus dem Altersheim und Wildkameras an und damit wird die Villa gesichert. Madame le Commissaire musste offensichtlich als Leiterin einer Spezialeinheit der Police Nationale* nicht am letzten Stand der Dinge im Bereich von Überwachungstechniken sein. Braucht sie ja auch nicht, denn sie schläft sicherheitshalber mit der geladenen Waffe unter dem Kopfpolster. Nur für den Fall, dass Stalker:in in das Haus eindringt. Damit sie die Waffe dann sofort griffbereit hat. Nur blöd, dass sie gleich beim ersten Mal, als die Bewegungsmelder Alarm gaben, ohne Waffe losstürmte. Diesen kleinen Abschnitt möchte ich euch nicht vorenthalten:


    Zitat von Pierre Martin - Madame le Commissaire und die panische Diva; Kapitel 10, Seite 58

    Tatsächlich schlief sie tief und fest, im Vertrauen, dass Apollinaires Bewegungsmelder schon Alarm schlagen würden (...) Und so war es auch (...) Ihr Handy piepste und riss sie aus dem Schlaf. Einige Sekunden brauchte sie, um sich zu orientieren, aber nicht länger. (...) Sie schlug die Decke zurück und sprang auf. Durch die geöffnete Tür konnte sie sehen, dass sich niemand vor Colettes Schlafzimmer aufhielt. Mit dem Handy in der Hand rannte sie auf den Flur. Dass ihre Pistole im Ernstfall nützlicher wäre, kam ihr nicht in den Sinn. Vielleicht deshalb, weil ihr Unterbewusstsein Entwarnung gab.

    Na wenn das Unterbewusstsein Entwarnung gibt, dann ist ja alles in Ordnung!


    *Nur zur Erinnerung, falls ihr es vergessen haben solltet.

  • Von dem Unsinn mit der geladenen Pistole unter dem Kopfkissen will ich hier gar nicht schreiben. Bei Stephanie Plum würde so eine Aktion wenigsten in einer witzigen Szene enden, aber hier :boahnee:.

  • Isabelle ist besonders gut darin:

    • auf ihre "Freundin" Clodine herab zu blicken. Für Clodine ist sie die beste Freundin. Umgekehrt ist das nicht der Fall, aber immerhin stört es Isabelle nicht, dass sie Clodines beste Freundin sein soll.
    • ihrem Lakaien Assistenten Apollinaire verstehen zu geben, dass er ein unbeholfener Hilfsarbeiter ist. Auch wenn er unaufgefordert all die Dinge erledigt, an die sie gar nicht gedacht hat (und die nebenbei gar nicht unwichtig sind).
    • Champagner mit der Diva zu trinken (während sie auf sie aufpasst natürlich).
    • völlig überrascht zu sein, wenn Stalker:in der Berufung nachgeht und nun ja eben stalkt.
    • zu schmunzeln. Gott, alle paar Seiten schmunzelt diese Frau. Warum eigentlich?

    Isabelle ist nicht so gut darin:

    • ihren Job zu erledigen.

    Einmal editiert, zuletzt von dodo ()

  • auf ihre "Freundin" Clodine herab zu blicken.

    Heißt die Arme wirklich CLOdine? :entsetzt: (OK, im Französischen ist das nicht ganz so schlimm, aber üblicher wäre doch die Schreibweise Claudine.)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich war heute kurz in einem großen Bücherkaufhaus (tha....) - und hab' gesehen, dass der werten Madame le Commissaire ein ganzer Tisch gewidmet wurde :whistling: - gleich an euch gedacht ^^

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • dodo deine Beschreibung ist ja herrlich

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane