Kenza Ait Si Abbou , Madeleine Alizadeh et al. - Unlearn Patriarchy

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 477 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

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    Zitat

    Klappentext: Patriarchale Verhaltensmuster und Glaubenssätze formen unser aller Leben. Doch wie können wir sprechen und lieben neu lernen, wie unsere Identität neu fassen, wie eine krank machende Arbeitswelt hinter uns lassen? Von »Familie« über »Macht« bis zu »Sex« und »Rassismus« – in 15 pointierten Beiträgen verraten feministische Autor*innen, wie auch sie das Patriarchat oft unbewusst in sich tragen, und helfen dabei, den Auswirkungen im Alltag zu entkommen. Die hellsichtigen Essays eröffnen neue Horizonte und liefern optimistische und radikale Impulse für ein selbstbestimmtes, freies Leben.

    Ich habe in den letzten Monaten bemerkt, dass mich dieses Thema immer mehr beschäftigt. Sicherlich, weil ich mir überlege, ob und wie unsere Tochter durch die althergebrachten Strukturen und Denkweisen in ihren Plänen eingeschränkt werden wird. Vielleicht hat mich deshalb die Aussage, dass wir das Patriarchat oft unbewusst verinnerlicht haben, getriggert. Mir selbst fallen hauptsächlich immer wieder Aussagen, aber auch Verhaltensweisen von mir, aber auch um mich herum auf, die diese Aussage bestätigen.


    Deshalb habe ich mich über die Möglichkeit, von fünfzehn Frauen nicht nur ihre Sichtweisen zu jeweils einem anderen Thema zu lesen, sondern auch Lösungsansätze aufgezeigt zu bekommen, gefreut. Und ja: ich konnte das meiste von dem, was ich gelesen habe, durchaus nachvollziehen. Auch wenn ich stellenweise den Eindruck hatte, als ob die Autor*innen nur die Extreme geschildert haben und nicht die Facetten dazwischen. Deshalb hatte ich den Eindruck, dass ich beim Lesen permanent angefahren werde.


    Und genau das macht es mir so schwer, das Buch zu bewerten. Das, was gesagt wurde, ist richtig und wichtig. Aber die Art, wie es gesagt wurde, ist eine Art, bei der ich fast schon automatisch auf Abwehr gehe. Trotzdem habe ich gerade heute gemerkt, dass ich einen der mitgenommenen Denkanstöße, heute direkt umgesetzt habe. Manchmal muss man eben nicht den Boten mögen, sondern es geht um die Botschaft. Trotzdem kann ich bei einem Buch die beiden eben nicht trennen, deshalb reicht es nicht für mehr als für einen durchschnittlichen Eindruck.

    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Zu den Denkanstößen gab es etwas, was Linus Giese geschrieben hat: man weiß nie, wenn man jemand das erste Mal begegnet, wie es im Inneren aussieht. Linus hat sich deshalb angewöhnt, "die Person" zu sagen. Ich fand das auf den ersten Blick seltsam, weil für mich "diese Person" einen eher negativen Klang hat, was aber durch meine Familie kommt und deshalb auf den zweiten Blick nicht mehr so wichtig war.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Das hat aber nicht nur in deiner Familie einen negativen Klang.

    Wenn ich von jemandem "die(se) Person" sage, dann bedeutet das eher "so'n Arsch, aber ich will nicht unflätig werden". Und das wird von meinem (deutschen) Umfeld auch so verstanden.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich bemerke gerade bei meiner Tochter, wie sich die Bedeutung von manchen Wörtern in den letzten Jahren geändert hat. Bei ihr ist "Person" wertfrei, darüber haben wir unter anderem am Freitag gesprochen. Andere Begriffe, die für mich in ihrem Alter normal waren, haben dagegen einen negativen Geschmack.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.