Viola Alvarez – Die Nebel des Morgens
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Der erste Satz:
„Das wahre Nebelland liegt zwischen gestern und heute.“
Meine Meinung zum Buch:
Viola Alvarez erzählt die Nibelungensage aus einer anderen Sicht: aus dem Blick des Bryndt Högnisson, des Sohnes von Brynhild und Hagen von Tronje. Und wie schon „Das Herz des Königs“, in welchem sie der Sage von Tristan und Isolde neues Leben gibt, kann man auch in diesem Buch ganz neue Seiten in einer alten Sage entdecken.
Angenehm erschien mir, dass die Geschichte ohne magische Elemente auskommt – es gibt keinen Drachen, keinen Alberich, keinen Goldschatz. Sie wird erzählt, wie sie sich hätte real zutragen können. Damit wurde die Sage ein bisschen entstaubt, denn ohne die märchenhaften Elemente steht die sehr spannende Handlung viel stärker im Vordergrund.
Die Nibelungensage mochte ich schon als Kind und ich stand (und stehe) immer auf Seiten Brynhilds – Kriemhild war (ist) mir zu fad und zu „schön“. Deshalb habe ich mich gefreut, dass auch in diesem Buch die Sympathie eindeutig bei Brynhild liegt, die so schäbig hintergangen wurde. Hagen wird weniger düster dargestellt und Siegfried weniger heldenhaft, am Hof von Burgund sind auch keine Helden unterwegs, sondern Menschen mit Machtinteressen, alles ist eben menschlicher und weniger heroisch, was der Geschichte, die ich (in Nacherzählungen) schon so oft gelesen und gehört habe, ein frisches Gesicht gibt.
Vom Stil her liest sich das Buch etwas getragen, man muss sich daran gewöhnen und sich auch darauf einlassen, aber dann kann man sich von der Sprache auch buchstäblich in die Geschichte hineintragen lassen. Das Lesen war daher am Anfang nicht sofort leicht und eingängig, aber es lohnt sich, dran zu bleiben.
Das Buch hat mir sehr schöne Lesestunden beschert. „Das Herz des Königs“ hat mir zwar einen Tick besser gefallen, aber eine tolle Empfehlung ist es allemal.
Meine Bewertung:
Viele Grüße von Annabas