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Andreas Brandhorst: Diamant
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Inhalt:
Tausende von Jahren in der Zukunft haben die Menschen zahllose Sonnensysteme kolonisiert. Das war nur mit Hilfe zweier Alien-Völker möglich - der Kantaki und der Horgh -, die verschiedene Techniken für die lichtschnelle Raumfahrt entwickelt und der Menschheit zur Verfügung gestellt haben. Zwei riesige Wirtschaftskonglomerate haben sich gebildet, die nun erbittert um die Vorherschaft kämpfen. Doch Valdorian, hat ein ganz anderes Ziel: Er ist auf der Suche nach einer Frau, die unter dem Namen »Diamant« eines der gigantischen Kantaki-Schiffe steuert. Um sie zu finden, ist ihm jedes Mittel recht - und dabei ahnt er nicht, dass das Schicksal der gesamten Galaxie in seinen Händen liegt...
(Buch)
Bewertung:
Diamant ist ein Science Fiction Buch der besseren Sorte. Das erschaffene Universum wirkt in sich schlüssig ebenso wie die Personen. Manchmal kam ich fast an den Rand meiner Vorstellungskraft, aber ein wenig Forderung des Lesers ist gut.
Mit Valdorian steht eine negative Person im Mittelpunkt, was eine Idee ist, die mir gut gefallen hat. Man musste nicht nach dem Bösen suchen oder über die Motive nachgrübeln. Man konnte sein Handeln mitverfolgen und dem Bösen quasi hinterherlaufen. Trotzdem gibt es noch andere Personen, die auch gefährlich, bösartig oder beides sind, sodass an Spannung nichts verloren geht.
Dorian gibt dem Leser die Gelegenheit sich richtig über ihn aufzuregen. Dazu hat man sehr oft Gelegenheit, denn es geht meistens noch schlimmer.
Besonders tragisch ist es, dass er an seinem eigenen Unglück selbst schuld ist, doch deswegen tat er mir trotzdem nur selten leid.
Ein wenig schwergetan habe ich mich hingegen mit Lidia. Sie erschien mir äußerlich zu perfekt und ich mag keine zu perfekten Hauptpersonen. Auch schien mir ihr Charakter nicht genug durchleuchtet zu sein. Ich hätte gerne mehr über sie gewusst.
Während man über Dorian sehr viel erfahren kann, bleiben einige andere Figuren eher blass. So zum Beispiel Jonathan, über den es erste gegen Ende hin mehr zu erfahren gibt, nachdem ich schon dachte, da käme nichts mehr zu.
Sehr wichtig für die Handlung ist der Sakrale Kodex, über dessen genauen Inhalt ich gerne mehr gewusst hätte. In Zusammenhang mit diesen möchte ich auch die Kantaki erwähnen, die eine wichtige Rolle einnehmen, da sie die Lebewesen durch das Weltall transportieren und das zu manchmal sehr seltsamen Bedingungen, jedoch immer auf Grundlage des Sakralen Kodexes. Diese Lebewesen konnte ich mir sehr gut vorstellen und ein bisschen von der Ehrfurcht, welche die Handlungsfiguren des Buches bei einer Begegnung mit ihnen ergreift, färbt auch auf den Leser ab.
Zwar gibt es am Ende des Buches ein Glossar, wo wichtige Begriffe erklärt werden, doch aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man diese nach einem kurzen Einlesen auch beherrscht ohne ständig hinten nachzuschauen.
Die Geschichte spielt nicht immer zur gleichen Zeit, sodass man die Zeitangaben am Anfang jedes Kapitels genau lesen sollte, um zu wissen, zu welchem Zeitpunkt man gerade unterwegs ist.
Manche Erfindungen hätte ich gerne selbst gehabt, auf andere könnte ich gut verzichten, aber bei der Erfindung von beidem war der Autor kreativ. :smile:
Meiner Meinung nach nimmt Dorians Wunsch dem Tod ein Schnippchen zu schlagen teilweise etwas viel Raum ein. Wenn das Dreh- und Angelpunkt des Ganzen sein soll, erscheint mir das doch etwas dürftig.
Für Diamant brauchte ich Ruhe zum Lesen, weil ich Angst hatte Einzelheiten zu verpassen. Ganz wohlgefühlt habe ich mich in der Handlung nicht immer, woran genau das gelegen hat, ist schwierig festzustellen. Vielleicht war die Grundstimmung etwas befremdlich.
Liebe Grüße
Nirika