Dass man psychoanalytische Deutungen von Märchen den Kindern mitteile / mitteilen soll, lese ich allerdings zum ersten Mal ...
Ums Mitteieln geht es gar nicht, vielmehr wird unterstellt, dass die Kinder das selbst merken würden, also sozusagen instinktiv wüssten. Wenn ich mich recht entsinne ist das eine Theorie von Bruno Bettelheim in "Kinder brauchen Märchen"... Ja, da seh ich es doch gerade:
Ich zitiere hieraus z.B. zum Thema "Blaubart": „Ich glaube, daß das Kind auf vorbewußter Ebene versteht, daß das nicht mehr abzuwaschende Blut am Schlüssel und andere Details bedeuten, daß Blaubarts Frau diesen mit einem anderen Mann betrogen hat.“ [S. 355] (Das ist seine Theorie. Seiner Meinung nach bedeutet uns das Märchen: „Ihr Frauen, gebt eurer sexuellen Neugier nicht nach; ihr Männer, laßt euch nicht von eurem Zorn hinreißen, wenn ihr von eurer Frau betrogen werdet.“ [S.356])
Mit dem Beruf hast Du natürlich Recht.