Beiträge von tjaa

    Ich kann klassikfreunds Argument verstehen und unterstreichen.


    Ich denke, oft liegt es einfach an Unwissenheit. Mir geht es zumindest so. Ich würde beispielsweise gerne öfter vegetarisch/vegan essen. Wenn ich dann aber z.B. in Attilas Kochbuch reingucke, sind da so viele unbekannte Sachen drin, dass ich schon zu faul bin das alles zu suchen, kaufen, auszuprobieren (ich weiß, das ist meine Schuld). Daher wäre ich z.B. sehr aufgeschlossen, mal von einem Vegetarier oder Veganer Gerichte kennen zu lernen.
    (Liegt bei mir vielleicht auch dran, dass ich generell nicht so gerne koche, und je aufwändiger es scheint, desto weniger Lust habe ich).


    Was ich schade finde, eben gerade in Kantinen und auch manchen Restaurants: Dass vegetarisches Essen immer so betont werden muss und auf das Vegetarische reduziert.
    Ich glaube, viele Leute haben da einfach Vorurteile, und wenn man die Gerichte anders nennen würde, nicht immer Tofu dazuschreiben würde und am besten noch ein großes "Vegetarisch!" Schild, würden die Leute auch eher (vielleicht auch zufällig) probieren.
    Mrs Dalloway hatte ein gutes Beispiel, kann leider gerade nicht weit genug runterscrollen...


    Natürlich kann man andererseits argumentieren, dass die Fleischesser auch interessierter und aufgeschlossener sein müssten. Ich denke aber, dass eben durch Offenheit von Restaurants etc. auch Meinungen umgestimmt werden könnten.


    Wo mir gerade die Frage einfällt: Kennt denn jemand ein gutes vegetarisches oder veganes Kochbuch mit simplen Gerichten für den Alltag? :smile:

    Aber Du musst jetzt schon zugeben, dass diese Wertung eher von Dir kommt und die Autorin nichts von wegen "schlechte Menschen" jemals erwähnt hat (das passiert übrigens immer wieder: Dieses "Veganer sind die besseren Menschen" kommt nicht von den Veganern - jedenfalls nicht zwingend. Ich selbst z.B. fühle mich nicht als besseren Menschen) :winken:


    Ich finde nicht, dass das meine Wertung ist.
    Ich finde schon, dass es einen negativen wenn auch nicht offensichtlichen Unterton gegen Fleischesser ist.


    Und was ist mit der Diskussion hier? Es wurde ja erwähnt, dass Schweine als dreckig empfunden werden - dabei gehören sie nachweislich zu den saubersten Tieren überhaupt (wenn man sie lässt). Ich habe inzwischen schon so viele Statements gehört von verschiedenen Menschen und kann sagen: Das ist kein bisschen unglaubwürdig. Und das macht das ganze sehr traurig.


    Ich glaube ja manchmal, dass Menschen ganz andere Statements ablassen, je nachdem, mit wem sie sprechen. Zu mir hat das noch keiner gesagt.
    Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass Menschen auch gerne doofe Kommentare ablassen, wenn sie z.B. mit einem Vegetarier oder Veganer sprechen, um zu provozieren. Das sind dann aber zugegebenermaßen eher die ungebildeten Leute.

    Das würde ich so unterschreiben.
    Obwohl es auch Veganer/Vegetarier gibt, die einmal im Monat/Jahr sagen, dass sie alles essen dürfen. Ich finde es interessant, dass sie das dann noch können, denn ich finde immer wieder, dass man sich daran gewöhnt (ohne das Gefühl des Verzichts zu haben!), bestimmte Dinge nicht zu essen. Ich kenne viele Veganer, die inzwischen sagen, von Milchprodukten wird ihnen schlecht oder Vegetarier, die nicht einmal mehr an Fleisch denken können.


    Hm, schwierig.


    Also ich denke halt, wenn man doch Vegetarier aus Überzeugung ist, macht es keinen Sinn, Fisch zu essen? Da wäre man sonst ja auch wieder beim Karnismus.
    Aber gut, es gibt sicherlich auch Vegetarier, die es eben wegen des Geschmacks oder Verträglichkeit sind.

    @ Jaqui
    So hat sie ja auch argumentiert. Sie hat gesagt, sie hatte den Vertrag gelesen, und wusste, was auf sie zukommt. Sie hat dem Ganzen zugestimmt, und somit war die Sache eindeutig.


    @ Jari
    Ja, das ist ja genauso wie Vegetarier, die aber Fisch essen. Kenne ich auch.
    Ich darf mich ja als Allesesser nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber das ist ja auch irgendwo eine Wahl von "welche Tiere sind essbar, welche nicht".

    Hallo ihr,


    ich bin nun auch mit dem zweiten Kapitel durch und mal wieder gab es Passagen, die mir mehr und welche, die mir weniger gefallen haben.


    Beginnend mit dem Interview amerikanischer Studenten. Na ja, ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich dazu sagen soll. Ich fand es sehr oberflächlich (von der Autorin) und an den Haaren herbei gezogen, so als ob sie Beispiele für schlechte Menschen benötigt hätte, die eben keine Vegetarier sind. Dass Amerikaner (und natürlich auch Deutsche) teilweise ziemlich doofe Kommentare ablassen, habe ich ja schon öfter gehört. Und dass manche Menschen hinter dem Mond leben, ebenso. Ich will auch gar nicht behaupten, dass keiner so geantwortet hat.
    Aber dass angeblich kein Mensch dabei ist, der jemals ein Schwein gesehen hat, oder der nicht so klischeehaft antwortet, kann ich mir wirklich bei bestem Willen nicht vorstellen.
    Tut mir leid, aber bei dieser Passage fehlt mir einfach die Glaubwürdigkeit.
    Zudem ist es natürlich sehr auf Amerikaner zugeschnitten, vermute ich.
    Oder bin ich zu blauäugig zu glauben, dass die meisten Deutschen schonmal ein Schwein gesehen haben und nicht so antworten würden?
    Man muss ja auch bedenken, dass junge gebildete Menschen geantwortet haben sollen...


    Genauso kann man ja wieder mit anderen exotischen Tiere weiterargumentieren, wo dieses Niedlich/Nicht niedlich-Argument einfach nicht zieht. Was ist z.B. mit einem Känguru, oder einem Strauß, oder eben auch Pferd?


    Teilweise verstehe ich auch nicht ganz, was die Autorin uns genau sagen will. Entscheiden wir uns denn nun bewusst für das Essen von Tieren oder machen wir es, weil es eben so ist?


    In folgendem Punkt gebe ich Joy recht: Wer entscheidet, was normal ist?
    Wieso muss ein Vegetarier sich rechtfertigen, wieso er einer ist?
    (Ich habe schon öfter Fragen gehört, wieso jemand einer ist, wenn er quasi "zugegeben" hat, einer zu sein. Das ist ja teilweise schon fast so, als müsste man sich outen, wieso man homosexuell ist)


    Sollte die Frage nicht viel mehr lauten: Wieso bist du KEIN Vegetarier? Wäre vielleicht eine gute Gegenfrage :zwinker:
    Ich muss nämlich zugeben, mir als Fleischesser würden da die Argumente fehlen...

    Aber es ist eigentlich verwunderlich, bei einem Meerschweinchen würde keiner auf die Idee kommen, das zu verspeisen (außer in anderen Kulturen).


    Heute habe ich eine "SWR1-Leute"-Sendung mit Ingrid van Bergen gehört (ich höre die immer als Broadcast). Passte irgendwie kurz zum Thema.
    Da ging es ums Dschungelcamp, wo sie ja mitgemacht hat. Und dort musste sie ja auch so allerhand merkwürdige Teile von Tieren essen.
    Was ich allerdings interessant fand: Sie ist eigentlich Vegetarierin, hat das aber dort gemacht, um irgendwelche Sterne für mehr Essen zu bekommen (ich kenne das System nicht genau). Ich frage mich dann aber doch, wo die Überzeugung ist, wenn man vegetarisch lebt (ich nehme mal an, aus Gründen der Überzeugung), und dann Tiere bei lebendigem Leibe verspeist.
    Findet ihr das auch komisch oder inkonsequent, oder sehe ich das vielleicht als Nicht-Vegetarierin zu eng?

    Ich glaube, das ist abhängig von dem Umfeld, in dem man aufgewachsen ist. In ländlichen Gegenden, wo es mehr Bauernhöfe gibt, war es tatsächlich normal, dass die Tiere zu Nahrungszwecken dienten. Bei uns waren es Hasen, die geschlachtet wurden, ein Anwesen weiter Schweine. Aber alles geschah zum Eigenverzehr und nicht, um damit großartig Geld zu verdienen. Damals war auch Massenproduktion, sofern es sie in dem heutigen Ausmaß schon gab, noch nicht in aller Munde. Und wo keine Informationen fließen, regt sich auch kaum jemand auf.


    Das könnte man ja auch mit Pferden weiterführen...
    Pferde werden ebenso als "Haustiere" gehalten und teilweise auch verzehrt.
    Der Hase ist ein gutes Argument, da scheiden sich ja wirklich die Geister: Bei vielen gehört der Hase zu bestimmten Festen auf den Tisch, obwohl er gemeinhin als Haustier gilt...


    Zum einen sagt Joy, soweit ich das mitbekomme, nichts anderes. Zum anderen...wo ist bei dir der Unterschied zwischen Kurltur und Gesellschaft? Ich komme da grade nicht mehr mit :gruebel: :smile:


    Hallo Scatterbrain,


    vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt: Ich sehe nicht wirklich einen Unterschied :zwinker:
    Es ging mir zum Einen um das, was sich durch die Kultur ergibt bzw. die Gesellschaft vorschreibt, andererseits aber auch darum, wie man sich selbst durch verschiedene Einflüsse verändert.


    Liebe Grüße
    tjaa

    Hallo zusammen,


    ich habe auch das erste Kapitel gelesen und es geht mir wie vielen hier: Mit manchen Thesen stimme ich überein, mit anderen nicht.


    Bei der Diskussion, wieso wir manche Tiere essen und manche nicht, und der Begründung, dass das oft schon in der Kultur und den Gewohnheiten definiert wird, kann ich nicht 100% zustimmen. Sicherlich ist es richtig, dass vieles geprägt ist wie und wo man aufwächst. Wären wir in China aufgewachsen, würden wir vielleicht Hunde essen. Wären wir in Afrika in einem Stamm aufgewachsen, würden wir wieder ganz andere Dinge essen. Das ist sicherlich richtig. Mir ist die Betrachtung nur auf Fleisch bezogen aber etwas zu wenig. Wie verhält es sich denn mit anderen Lebensmitteln? Da ist es ja tatsächlich so, dass sich der Geschmack im Laufe des Lebens sehr verändert. Natürlich sind wir oft sehr geprägt vom Elternhaus und der Familie. Was Mama oder Oma kocht, schmeckt immer am besten. So wie man es kennt, mag man es am liebsten. Und was der Bauer nicht kennt, isst er auch nicht.
    Andererseits sind wir heutzutage so sehr durch äußere Einflüsse beeinflusst, durch die Globalisierung, vieles Reisen, etc., dass das so auch nicht mehr stimmt.
    In vielen Punkten ist es denke ich auch die Gesellschaft als Ganzes, die vorschreibt, was zu schmecken hat bzw. was essbar ist und was nicht.


    Die Argumentation, dass wir recht wählerisch sind, welches Fleisch und was vom Tier wir essen, war mir auch nicht ganz zu Ende gedacht. Ich finde, es gibt da so eine Spaltung: Einerseits entscheiden wir bewusst, dass wir beispielsweise Hunde nicht essen, Kühe schon. Andererseits finde ich immer wieder, dass wir (Deutschen?) beim Essen sehr schmerzfrei sind: Wir essen Tiefkühl-Lasagne, Chicken Nuggets (da gab es ja auch schon Diskussionen, was genau mit reingemischt wird, z.B. Augen, ...). Einerseits tun die Leute immer so, als seien sie total "bio", schauen drauf, was sie essen. Andererseits darf es natürlich auch nicht zu teuer sein und man drückt dann bei der Qualität gerne ein Auge zu oder guckt einfach nicht so genau hin.


    Ich kann mich gut erinnern, wie bis vor wenigen Jahren (und teilweise noch heute) meine Mutter sehr gerne belächelt wurde, weil sie gleich als Bio-Tante abgestempelt wurde, weil sie bei Nahrungsmitteln eben nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Herkunft und Herstellung achtet.


    Komischerweise gibt es auch das Argument der psychischen Betäubung. Wie kommt es dann aber, dass manche Leute wenn sie ein Huhn oder eine Kuh sehen gleich an ein Göckele oder Steak denken? (Ich denke da gerne an nimues Beispiel, ich kann mich nicht mehr erinnern in welchem Thread das genau war..)


    In vielen Punkten bin ich sehr zwiegespalten. Ich lese mir jetzt mal eure Kommentare und Gedanken durch :winken:

    Da hast du aber schnell gelesen :zwinker:
    Mir gefällt bei dem Buch vor allem die Retrospektive. Vor allem ist es dieses Mal die Sicht der Person, die die Geschichte tatsächlich erlebt hat. Hat so ein bisschen was von Oma erzählt von früher :zwinker:
    Ich fürchte nur, ich habe jetzt alle Romane von Kate Morton durch. Tipps für ähnliche Autorinnen? :smile:

    So, ich bin mittlerweile seit ein paar Tagen auch fertig, komme aber erst jetzt dazu, hier was zu schreiben.


    Das Buch hat definitiv seine Längen, und ich kann nicht abstreiten, dass es mich anfangs immer wieder Überwindung gekostet hat, weiterzulesen. Vielleicht lag es an der Schreibweise, an den vielen Buchzitaten (die finde ich über das Buch weniger geworden sind), den langen Sätzen, keine Ahnung. Ehrlich gesagt war mir am Anfang auch ziemlich schleierhaft, worum es eigentlich genau geht und wohin das Ganze führen soll.
    Meiner Meinung nach hat es sich aber gelohnt, die ersten Seiten durchzustehen und weiterzulesen. Wenn die Geschichte endlich in Fahrt kommt, entwickelt sich eine ganz interessante Geschichte um die Lehrerin und ihre Schüler.
    Das Ganze nahm für mich teilweise sogar eine gruselige Gestalt an, und richtig spannend wurde es, als Blue dann beginnt zu recherchieren (ich verrate an dieser Stelle nun nicht, worüber :zwinker: ). Im Endeffekt ergibt doch alles Sinn und die unterschiedlichen Leben werden miteinander verbunden.
    Ich war sogar ein klein wenig traurig, als das Buch zu Ende war.
    Alles in allem sicherlich eine Lektüre, in die man erst reinkommen muss. Wenn man aber dann richtig drin ist, macht es Spaß :smile: