Beiträge von GeezLouise

    Oh, das ist ja interessant, danke für den Hinweis, darauf wäre ich wegen der Schreibweise nicht gekommen. (Ich meine, es wäre auch noch kursiv gedruckt gewesen).
    Dass unser "über" sehr praktisch ist, merke ich immer dann, wenn ich im Französischen überübermorgen sagen will. :smile:

    @Holden
    Ich bin neugierig, darf man fragen, warum nicht?
    Ich habe die Tintentrilogie irgendwann abgebrochen, weil ich nichts recht damit anfangen konnte. Reckless habe ich aber jetzt trotzdem zuhause liegen, mich hat die Märchenthematik angesprochen. Mal sehen, ob es mir damit jetzt doch so geht wie mit den Tintenbüchern.

    Maggie Stiefvater: Linger


    Gebunden, 360 Seiten
    Deutscher Titel: Ruht das Licht


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    Inhalt:
    Was Grace und Sam sich so sehr gewünscht haben, ist eingetreten: Sam ist von der Meningitis-Infektion und damit dem Werwolfsein geheilt und kann mit Grace zusammen sein. An den Gedanken seiner Heilung muss er sich erst gewöhnen und auch daran, dass er nun die Pflicht hat, sich an Stelle von Beck um das Rudel zu kümmern. Insbesondere der Neuwolf Cole St. Clair ist ihm da nicht ganz geheuer. Zudem machen Graces Eltern ihnen das Leben schwer. Isabel indes hat schwer am Tod ihres Bruder und an ihren Selbstvorwürfen zu tragen. Und auch Cole versucht, den Geistern der Vergangenheit zu entfliehen. Doch dann wird klar, dass es Grace ist, um die man sich besonders sorgen muss.


    Meine Meinung:
    Nach "Nach dem Sommer" musste ich unbedingt wissen, wie es weitergeht und konnte nicht auf das deutsche Buch warten. Auch diese amerikanische Ausgabe ist wunderschön, mit dunkelgrün gedruckter Schrift, die gut zur (Wald-)Atmosphäre des Buches passt.


    In vieler Hinsicht bleibt sich die Autorin zum Glück treu: auch hier wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und in unterschiedlich langen Kapiteln erzählt und auch hier wird Sams poetische Ader durch seine Liebe zu Gedichten und sein Songtexten unterstrichen. Schön fand ich, dass Rilke auch hier wieder erwähnt wird, sogar auf Deutsch zitiert (wenn auch mit Rechtschreibfehler :smile:). (Überhaupt gibt es ja einige Verweise auf Deutschland, Sams VW zum Beispiel, Ulrik, und einmal wurde das Wort "überwarm" verwendet, was mir nicht unbedingt geläufig ist, aber gut, mir war auch der Name Ulrik nicht geläufig).
    Neu ist hier allerdings, dass es nicht nur Sams und Graces Perspektive gibt, sondern auch die von Isabel und dem neuen Wolf, Cole. Meiner Meinung nach profitiert die Geschichte davon, die verschiedenen Kapitel setzen sich zu einem gelungenen Mosaik zusammen und der Wechsel von Innen- und Außenperspektive ist für mich einfach reizvoll (insbesondere grade, was das Verhältnis zwischen Sam und Cole angeht). Isabel mochte ich ja schon im ersten Band und so fand ich es gut, dass ihr Part ausgebaut wird. Die Passagen mit ihr und Cole, einem ehemaligen Rockstar, haben mir besonders gut gefallen, da hier auch mal die Fetzen flogen und ich die beiden etwas temperamentvoller empfinde als Grace und Sam. (Ich mag die beiden ja als Paar, aber irgendwie sind sie mir dann manchmal doch zu romantisch und zu melancholisch verliebt.)


    Insbesondere zwischen Cole und Sam kommt es zu Verstimmungen aufgrund ihrer Einstellung zum Werwolfsein: Cole, der versucht, seiner Rockstar-Vergangenheit zu entfliehen, möchte am liebsten nie wieder ein Mensch sein, was natürlich vollkommen unverständlich ist für Sam, der soviel riskiert hat, um für immer einer zu sein.
    Und dann passiert etwas, dass sie zwingt, zusammenzuarbeiten, um den Gesetzen des Werwolfstum genauer auf den Grund zu gehen. Dabei ist der analytisch veranlagte Cole von besonderer Hilfe. Hier werden einige Vermutungen, die in Band 1 zur Verwandlung aufgestellt werden, etwas revidiert. Normalerweise mag ich sowas nicht so gern (also wenn etwas, das in einem vorherigen Band als Regel galt, nun nicht mehr zutrifft), aber hier ist es plausibel dargelegt.
    Und hier ist eigentlich der einzige Punkt, der mich etwas gestört hat: dass Grace und Sam solange die Augen vor dem Offensichtlichen verschließen und wie in einer Seifenblase leben. Es wird ihnen aber auch viel aufgebürdet.
    Das Buch endet mit einem Cliffhanger und die letzten Sätze habe ich als tieftraurig empfunden.
    Und jetzt hätte ich gerne den dritten Band.


    Meine Wertung:
    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

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    Maggie Stiefvater: Nach dem Sommer
    Gebunden, 18,90€, 420 Seiten
    Originaltitel: Shiver


    Inhalt:
    Als kleines Kind wurde Grace von Wölfen angegefallen und gebissen. Dennoch fürchtet sie nicht vor ihnen und wartet den ganzen Sommer darauf, dass sie im Winter wieder erscheinen, damit sie sie beobachten kann. Welches Geheimnis die Wölfe umgibt, erfährt sie erst nach Jahren, als sie Sam, "ihren" gelbäugigen Wolf, in seiner Menschengestalt kennenlernt. Für die beiden beginnt ein Kampf gegen die Zeit bzw. die Temperatur, um zu verhindern, dass Sam sich zurückverwandelt.


    Der erste Satz:
    Ich erinnere mich, wie ich im Schnee lag, ein kleines, armes Bündel, das langsam kälter wurde.


    Meine Meinung:
    Eigentlich kann ich mich der Rezension oben in allen Punkten nur anschließen.
    Ich war noch am Überlegen, ob ich mir das Buch kaufen sollte, als mir in der Buchhandlung eine Leseprobe mit den ersten 9 Kapiteln in die Hände fiel. Also genug, um sich ein ausführliches Bild von der Geschichte zu machen. Ich habe aber nur bis Kapitel vier gelesen, ab da war ich mir relativ sicher, dass es mir gefallen würde, und so war es ja auch.


    Auffallend waren natürlich auch schon in der Leseprobe die Kapitelüberschriften mit den Temperaturangaben, die im Laufe der Geschichte eine wesentliche Rolle spielen und so mehr aussagen, als man das am Anfang vielleicht noch meint.
    Der Perspektivwechsel erlaubt es, das Geschehen sowohl mit Sams als auch mit Graces Augen zu sehen, andererseits charakterisieren sich die beiden Figuren durch Schilderungen natürlich auch wieder selbst. Schön fand ich hier vor allem das Gedicht-/Song-Motiv, das die Sam-Kapitel durchzieht.
    Auch ansonsten finden sich sehr poetische Stellen im Buch finden, zum Beispiel die oben in der Rezension schon erwähnte Passage im Süßwarenladen. Man sollte sie vielleicht nicht, so wie ich, lesen, wenn man hungrig ist!
    An dieser Stelle passt es, einen Satz zu nennen, der mir besonders gefallen hat, es wird zwar nichts über den Inhalt verraten, aber ich schreibe ihn sicherheitshalber mal in Spoiler.


    Das Buch passt nicht nur vom Titel zur Jahreszeit, es liegt eine Art melancholische Endzeitstimmung über dem Geschehen, so wie mir der Herbst manchmal schon vorkommt. Da fand ich dann Isabels Kommentare häufig eine willkommene Abwechslung und Auflockerung, auch wenn ich Isabel zunächst nicht so sympathisch empfand, aber das hat sich im Laufe des Geschehens geändert.
    Erschreckend und traurig fand ich, wie eigentlich alle Eltern-Kind-Beziehung dargestellt waren.


    Was mir gut gefallen hat, war, dass die Begegnung zwischen Grace und Sam nicht nur in ein paar Tage gepresst wird, sondern sich das ganze schon länger hinzieht. So können sie sich besser kennenlernen, vertrauer miteinander werden, halt richtig miteinander leben.


    An ein, zwei Stellen war ich mir nicht so sicher, ob nicht die Übersetzung vielleicht etwas merkwürdig war, zum Beispiel an der Stelle,


    Hat vielleicht jemand die englische Version und kann mal nachschauen, was da stand?


    Ähnlich wie Aredhel fand ich das Ende ein wenig kurz.


    Es fällt mir nicht sooo leicht, dem Buch eine Bewertung zu geben, da es ja eine Trilogie ist und man dann manchmal, nach der Lektüre aller Bücher, einen anderen Blick auf die ersten hat. Ich lasse noch etwas Luft nach oben und gebe


    4ratten


    Ich werde auf jeden Fall die Bücher von script5 gut im Auge behalten, ähnlich wie bei "Splitterherz" fand ich das Cover sehr schön und die Geschichte an sich natürlich auch.

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    Krystyna Kuhn: Die Katastrophe (Das Tal Season 1.2)
    308 Seiten, 9,95€


    Inhalt
    Nach dem Tod der Studentin Angela Finder war Ruhe eingekehrt am Grace College, doch nun steht der Besuch der Generalgouverneurin bevor. Den Wirbel darum will die kletterbegeisterte Katie nutzen, um unbemerkt endlich ihren großen Traum zu verwirklichen: auf dem Gipfel des 3000m hohen Ghosts zu stehen. Doch alleine wäre dies nicht zu realisieren, weshalb sie Chris, David, Julia und Benjamin überzeugt, mit ihr zu kommen, die aus den verschiedensten Gründen zusagen. In allerletzter Minute schließt sich noch Paul Forster, der Sohn eines Dozenten, ihnen an.
    Und so macht sich die Gruppe, geleitet von der Bergführerin Ana Cree, auf den Weg, immer im Bewusstsein, dass vor 30 Jahren eine Gruppe von Studenten auf diesem Berg verschollen ist. Und die schlechten Vorzeichen mehren sich und es wird klar, dass das Unternehmen unter keinem guten Stern steht.


    Der erste Satz:
    Irgendwo stürzte ein Stein die Felsen hinab, schlug in seinem Fall mehrfach gegen die Wand und das dumpfe Geräusch des Aufpralls wiederholte sich noch lange als Echo, als der Felsbrocken schon längst auf die glatte Oberfläche des Lake Mirror eingeschlagen und innerhalb weniger Sekunden hinab auf den Grund des Gletschersees gesunken war.


    Meine Meinung
    Der erste Band hat mich nicht sooo begeistert. Mit Julia bin ich nicht so warm geworden, auch die anderen Charaktere blieben für mich ziemlich blass und so richtig spannend fand ich die Handlung nicht.


    Katie West, aus deren Sicht das Geschehen größtenteils erzählt wird, schien mir zu Beginn ähnlich verschlossen, eigenbrötlerisch und schwer an einem vergangenen Geschehen tragend wie Julia. Für ihren großen Traum ist sie bereit, viele Risiken auf sich zu nehmen und schlägt zum Beispiel Roberts Warnung in den Wind. Ich habe keine Ahnung vom Klettern/Bergsteigen, aber diese Tour schien mir doch etwas dilettantisch vorbereitet, wodurch ich auch den Eindruck bekam, dass sie unbedingt mit dem Kopf durch die Wand will, was sie mir nicht unbedingt sympathischer machte.


    Dieser Extremtrip zeigt dann aber auch andere Seiten von ihr und sie wuchs mir zunehmend als Erzählerin ans Herz. Als die Gruppe in Gefahr ist, beweist sie Mut und Teamgeist, auch auf Kosten ihrer eigenen Wünsche, während andere kneifen.
    Und vor allem am Ende des Buches lässt sie einiges an Humor und Sarkasmus durchblicken, was mir, wenn ich mich recht erinnere, im ersten Band und bei Julia gefehlt hat.
    Ähnlich wie in "Das Spiel" und bei Julias und Roberts Vergangenheit gibt es in das Geschehen eingestreute Rückblicke über ihre Vergangenheit mit ihrem Freund Sebastien, bis dann am Ende alle Rätsel um dieses dunkle und traurige Kapitel komplett aufgelöst sind.
    Die veränderte Erzählperspektive ermöglicht es auch, einen Blick von außen auf Julia und ihre Beziehung zu werfen, was ich recht aufschlussreich fand. Auch die anderen Figuren, insbesondere die männlichen, gewannen für mich viel mehr an Profil als im ersten Band. Ich bin gespannt, wie sich die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander weiter entwickeln.


    Das Buch ist von der Sorte "ich lese mal schnell abends im Bett noch ein paar Seiten und kann dann nicht aufhören, bis ich es ganz verschlungen habe". Also unglaublich spannend. So manche Stelle hat bei mir ein Gruseln verursacht und ich war froh, nicht auf dieser Expedition zu sein und durch dunkle Gänge laufen oder über Gletscherspalten springen zu müssen. Neben den Gefahren der Bergtour trägt zum Nervenkitzel auch noch bei, dass die Gruppe auf Spuren der verschollenen Studenten stößt - am Ende werden da aber mehr Rätsel aufgegeben als gelöst.
    Überhaupt endet das Buch mit einem Cliffhanger. Gut, dass der nächste Band im November erscheint. Ich werde ihn lesen. Mal sehen, welche Figur dann im Vordergrund steht. Ich tippe mal auf Rose, wobei auch die anderen Figuren noch so manches Geheimnis zu verbergen scheinen.


    Meine Wertung:
    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Hallo,




    Von dem Buch habe ich noch nie was gehört, nicht mal den Titel. Ich muss wohl eine Bildungslücke schließen.


    Gemeinsamkeiten wären halt dieses "Kinder auf einer Insel"-Thema und psychologische Machtspiele. Aber ich kann mich nicht mehr so richtig erinnern.



    Ich kenne das Buch ja nicht. Beim Lesen des Namens kam mir außer "Hoffnung" auch gleich die Assoziation zu dem Entertainer Bob Hope
    Damit würde der Regisseur des ganzen Inselexperiments zum Unterhalter, bzw. das Experiment an sich ein reines Unterhaltungsprogramm, das nur pro forma einen tieferen Sinn haben soll. Was haltet ihr, die ihr das Buch kennt, von der Deutung?


    Ui, darauf bin ich gar nicht gekommen :redface:, obwohl es ja eigentlich schon offensichtlich ist. Die Assoziation ist bestimmt gewollt, umso mehr, da "Bob Hoop" ja auch ein Künstlername ist, keiner weiß, wie er richtig heißt.
    Über Deine Interpretation musste ich erst ein bisschen nachdenken, aber sie leuchtet mir immer mehr ein und erklärt vielleicht zum Teil auch einen meiner Kritikpunkte an dem Buch (das was ich in meiner Rezension meinte, dass ich die Geschichte ein bisschen "verschenkt" finde).


    Liebe Grüße, Louise

    Hallo,



    Übrigens gibt es in dem Buch noch mehr solche Wortspiele. Ist dir das aufgefallen? z.B. Grünngesetz lässt sich sehr schön mit GG abkürzen und erinnert auch sonst bei oberflächlichem Lesen ans Grundgesetz. Ich finde allerdings diese Beziehung sieht man noch offensichtlicher im norwegischen Original zwischen grønnloven (das Grüngesetz) und grunnloven (die Verfassung).


    Irgendwann bin ich da auch draufgekommen, aber nicht gleich ehrlich gesagt. :redface: Bei Bob ging es schneller, obwohl ich da erst das "oo" wie "u" aussprechen wollte, da war ich ein bisschen verwirrt. Aber die Übersetzung ist da ja wirklich gut gemacht, wenn diese Anspielungen auch in der Übersetzung funktionieren.



    An dieser Stelle würde mich mal interessieren wie



    pankratz
    Ich habe "Isola" vor ein paar Jahren gelesen und kann mich da Nirika nur anschließen, dass es da gewisse Parallelen gibt, aber die Geschichten dann schon in unterschiedliche Richtungen gehen. Ich muss mir das Buch von der Abedi aber nochmal anschauen, um das genauer vergleichen zu können. Auf jeden Fall war ich nach der Lektüre von "Isola" nicht so verwirrt wie hier und auch die Sprache fand ich nicht so rätsel-/bildhaft.
    Wäre ja mal interessant, einen Vergleich zwischen den beiden Büchern und "Der Herr der Fliegen" zu machen.


    Liebe Grüße, Louise

    Hallo,



    Wobei so mancher ja schon bei der Andeutung brisanter Fragen reißaus nehmen dürfte.
    Ein bisschen gesteigerte Aufmerksamkeit kann sicher nicht schaden. Es wirkt nur manchmal so als würde es extra viel betont. Als hätte der Autor das dringende Bedürfnis gehabt, seine Botschaft auch ja zu jedem durchzudringen zu lassen.


    Ja, das stimmt, es ist schon recht eindringlich.



    Also ich habe das so verstanden




    Ja, ich habe das Buch auf Norwegisch gelesen. Das dumme daran ist, dass ich natürlich nicht wissen kann inwiefern Namen usw. verändert wurden. Ich hätte mir aber denken können, dass ein å in einer deutschen Übersetzung für ein Kinder- und Jugendbuch gerne gestrichen wird. Aber es ist ja erkennbar, wen ich meine.


    Ja, das war erkennbar, ich habe nur nachgefragt, weil es ja doch eher außergewöhnlich ist, wenn jemand ein Buch auf Norwegisch lesen kann. Bei mir reicht es halter leider nur zu den "Klassikern" Englisch und Französisch.
    Den Nachnamen von Bob habe ich als Wortspiel mit "Hoffnung" gesehen, ist das im Norwegischen auch so?



    Ich hab mir "Das Inselexperiment" gerade vorhin bestellt - wegen euren beiden Rezis, die mich unheimlich neugierig gemacht haben. Bin gespannt, ob ich nach dem Lesen begeistert oder enttäuscht sein werde.


    Oh ja, da bin ich auch gespannt und ich freue mich überhaupt über den Austausch über das Buch hier.


    Saltanah
    Ich habe jetzt schnell nochmal nachgeschaut, nicht, dass ich noch etwas Falsches schreibe, aber es stimmt, und verstanden habe ich es ähnlich wie Arjuna.
    Solche Sätze kommen immer mal wieder, das war das, was ich in meiner Rezi mit der bildhaften Sprache meinte und den Leerstellen, die man schließen muss. Ist für mich schon ein großes Plus des Buches.


    Viele Grüße, Louise

    Hallo,



    Das ist bestimmt ein Buch, das polarisiert, und auch ich bin etwas zwiegespalten.


    Der Autor hat das wohl so gewollt.


    Ich kann's mir eigentlich auch nicht anders vorstellen.



    Es kommen nicht gerade wenig Personen vor in diesem Buch, aber ich muss sagen: so richtig sympathisch war mir außer Max (und auch noch ein bisschen Egil) niemand.



    Du fandest Max sympathisch?
    Ich konnte mit ihm nicht so viel anfangen, sehr tiefgründiger als die anderen Kinder finde ich ihn nicht beschrieben.


    Ja, doch. Ich mochte es z. B., wie er versucht hat, sich für seine Ideale einzusetzen, oder wie er über Freundschaft denkt. Ich hätte ihm auf jeden Fall mehr Erfolg gegönnt. Aber es ist, wie du in deiner Rezension schreibst, es bekommt halt nicht der mit den besten Ideen die meiste Aufmerksamkeit.



    Und ich frage mich schon, ob es realistisch ist, dass 8-13 jährige Kinder über einen solchen Wortschatz und ein solches politisches Wissen verfügen wie diese hier (auch wenn sie speziell dafür gecastet wurden).



    Ich denke schon, dass das realistisch ist. Die kleinen Kinder haben diesen Wortschatz nicht und von den großen nur die, die sich wirklich interessieren.


    Ah okay, auf den Altersunterschied habe ich gar nicht so geachtet (ich konnte mir auch nie merken, wer wie alt ist :) ), dann ist es schon plausibler. Naja, vielleicht sehe ich ja unsere Jugend zu pessimistisch.



    Die Welt mit seinen Augen zu sehen, fand ich erschreckend, und nicht zuletzt ist das Buch natürlich ein Appell an jeden Leser. Zum Beispiel etwas gegen den Klimawandel zu tun. Zum Beispiel mal darüber nachzudenken, woher das eigene Essen herkommt und unter welchen Bedingungen es hergestellt wurde. Manchmal bin ich mir geradezu unverantwortlich/gedankenlos vorgekommen. Anhand der Figur des Max wird uns gezeigt, welche Auswirkungen unser Umgang mit dem Planeten auf ein Kind haben kann.



    Es steht die Frage ihm Raum, ob diejenigen, die das Buch lesen, sich nicht ohnehin schon Gedanken darüber machen. Die die es nicht tun, werden das Buch vermutlich sowieso nicht lesen.


    Kann sein. Aber man sieht dem Buch ja nicht an, dass zum Beispiel so ein Thema wie Klimawandel in dem Maße thematisiert wird, es steht ja nur was von "brisanten Fragen" auf dem Buchrücken. Und mir hat es ehrlich gesagt auch noch mal den Antrieb gegeben, da etwas aufmerksamer zu sein.



    und vor allem auch daran, dass die Handlung nach der Wahl eine Wende nimmt, die ich nicht erwartet hatte und nicht verstand.



    Was konkret hast du nicht verstanden?


    Es geht in die Richtung dessen, was ich unten geschrieben habe, dass der Autor ein bisschen seine eigene Geschichte verschenkt.



    Für mich hat Melli seinen Stoff da eigentlich etwas verschenkt und ein etwas anderes Buch geschrieben, als es uns in der Beschreibung angekündigt wird.



    Ja, ich habe auch ein bisschen was anderes erwartet.



    Der Schluss hat mich etwas ratlos zurückgelassen und ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob ich ihn richtig verstanden habe. Auch nicht unbedingt das angenehmste Gefühl.



    Ein angenehmes Gefühlt hatte ich da auch nicht, was aber sicher Absicht war.



    Hast du eigentlich das Buch im Original gelesen oder so? Weil du den norwegischen Namen von Bob Hoop verwendet hast.


    Viele Grüße, Louise

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    Aleksander Melli: Das Inselexperiment
    Originaltitel: Barneregjeringen
    704 Seiten, 14,95€


    Inhalt
    Im Frühjahr 2006 ist in Norwegen die "Kinderregierung" in aller Munde: Für eine geplante Realityshow des Fernsehsender TV7 sollen 20 Kinder zwischen 8 und 13 Jahren dabei gefilmt werden, wie sie 50 Tage auf einer Insel im Oslofjord über gesellschaftliche, politische und soziale Themen diskutieren und eigene Lösungsansätze finden.
    Max, 12, wird zusammen mit seinem besten Freund Egil nach einem Vorsprechtermin ausgewählt, eines dieser Kinder zu sein. Als Nachrichten-Fan ist er politisch bestens informiert, hält sich jeden Tag mit der Lektüre zahlreicher norwegischer und englischsprachiger Print- und Onlinemedien auf dem Laufenden. Er hofft, auf der Insel auf Gleichgesinnte zu treffen und möchte sich vor allem gegen den Klimawandel engagieren.
    Das Zusammenleben der Kinder auf der Insel wird zunächst durch die Anwesenheit von Erwachsenen und vor allem durch das von ihnen ersonnene "Grüngesetz" strukturiert. Bei Gesetzesbruch gibt es Punktverlust, auch ein Verlassen der Insel und damit der Sendung ist möglich.
    Bereits nach einer Woche sollen die ersten Wahlen durchgeführt werden, so dass die Kinder Parteien bilden und Parteiprogramme erarbeiten müssen, um damit beim "Volk" (1000 Kinder, die per Internet alles verfolgen) punkten zu können. Die Kinder finden sich je nach politischer Gesinnung zusammen, wobei die einzelnen Programme mehr oder weniger ernsthaft sind. Doch die daraus entstehenden Konflikte sind noch harmlos zur Situation nach der Wahl, die das ganze Leben auf der Insel verändert.


    Der erste Satz:
    Es war ein glaubwürdiger Tag im November.


    Meine Meinung
    Die Idee scheint nicht unbedingt neu, aber es ist zu lange her, dass ich "Der Herr der Fliegen" gelesen habe, ich kann da keine Vergleiche mehr ziehen.


    Das ist bestimmt ein Buch, das polarisiert, und auch ich bin etwas zwiegespalten.


    Es kommen nicht gerade wenig Personen vor in diesem Buch, aber ich muss sagen: so richtig sympathisch war mir außer Max (und auch noch ein bisschen Egil) niemand. Ich finde auch, dass die Kinder, trotz einer Vorstellungsrunde zu Beginn, merkwürdig blass bleiben. Häufiger musste ich Namen und Vorstellung nachschlagen.
    Und ich frage mich schon, ob es realistisch ist, dass 8-13 jährige Kinder über einen solchen Wortschatz und ein solches politisches Wissen verfügen wie diese hier (auch wenn sie speziell dafür gecastet wurden).
    Dies gilt auch für Max, obwohl sich sein Wissen natürlich durch seine obszessive Zeitungslektüre erklärt. Max ist mir sehr ans Herz gewachsen, er ist ein engagierter Junge, der sehr unter dem leidet, was seiner Meinung nach schief läuft. Die Welt mit seinen Augen zu sehen, fand ich erschreckend, und nicht zuletzt ist das Buch natürlich ein Appell an jeden Leser. Zum Beispiel etwas gegen den Klimawandel zu tun. Zum Beispiel mal darüber nachzudenken, woher das eigene Essen herkommt und unter welchen Bedingungen es hergestellt wurde. Manchmal bin ich mir geradezu unverantwortlich/gedankenlos vorgekommen. Anhand der Figur des Max wird uns gezeigt, welche Auswirkungen unser Umgang mit dem Planeten auf ein Kind haben kann.


    Das Buch war für mich mit Sicherheit kein Pageturner. Das lag auch daran, dass ich die Handlungsweisen vieler Figuren häufig nicht nachvollziehen konnte (aber gut, so ist das in der Literatur) und vor allem auch daran, dass die Handlung nach der Wahl eine Wende nimmt, die ich nicht erwartet hatte und nicht verstand. Für mich hat Melli seinen Stoff da eigentlich etwas verschenkt und ein etwas anderes Buch geschrieben, als es uns in der Beschreibung angekündigt wird.


    Trotz dieser Kritikpunkte fand ich das Buch auf der anderen Seite extrem fesselnd.
    Das lag zum Beispiel an der (an manchen Stellen) poetischen, bildhaften Sprache, wie man sie sonst nur in Gedichten findet. Solche Sätze finden sich besonders oft gerade an den Kapitelanfängen, an denen häufig eine Beschreibung des Tages steht (siehe erster Satz oben), was sich also als roter Faden durch das Buch zieht. Ich fand diese Sätze etwas rätselhaft, Worte, die aus ihrem normalen Kontext gerissen werden, Leerstellen, die man als Leser schließen muss.
    Neben dieser Nähe zur Lyrik durch die Sprache finden sich in der Form auch dramatische Elemente wieder. Da wird das Geschehen dann in kursiv gedruckten Regieanweisungen vermittelt und anschließend das Geschehen und die Äußerungen der Figuren direkt (also Name und Doppelpunkt), ohne einmischenden Erzähler wiedergegeben. Eben wie im Theaterstück oder wie es uns im Fernsehen vorgesetzt wird, passend zum Hintergrund des Buches.
    Diese Stellen haben mir gut gefallen, man wird regelrecht in das Geschehen hineingezogen und -gesogen.


    Der Ich-Erzähler - denn diesen gibt es- tritt dagegen an anderen Stellen wieder umso mehr in Erscheinung. Dort macht er dem Leser ganz besonders klar, welche Rolle er spielt, nämlich dass er derjenige ist, der die Geschichte erzählt und dem Leser präsentiert. Und auch zum Beispiel mal "vorspult", wie er es nennt. Man könnte ja fast schon von einem Brechtschen Verfremdungseffekt sprechen, allerdings schafft der Ich-Erzähler dadurch Nähe zum Leser, dass er ihn konsequent mit "du" anspricht, wo man eigentlich von "man" sprechen würde, und den Leser so in die Handlung einbezieht.
    Diesen Gegensatz zwischen direkt vermittelten "dramatischen" Szenen und den Passagen mit stark in Erscheinung tretendem Ich-Erzähler fand ich jedenfalls besonders interessant.


    Der Schluss hat mich etwas ratlos zurückgelassen und ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob ich ihn richtig verstanden habe. Auch nicht unbedingt das angenehmste Gefühl.


    Das Buch lebt für mich von dem Spiel mit der Form und von der liebenswerten Figur Max und so wird es mir, auch wenn ich die anderen Figuren oft kalt und hart fand und die Handlung teilweise abstoßend, eher positiv in Erinnerung bleiben, so denke ich jedenfalls jetzt. Beschäftigt und nachdenklich gemacht hat es mich auf jeden Fall.


    Meine Wertung
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

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    Originaltitel: Bug Muldoon
    Übersetzt von Andreas Steinhöfel
    189 Seiten, 7,95 €


    Inhalt:
    Es klingt wie ein reiner Routinefall für Wanze Muldoon, Käfer und Privatdetektiv: der Ohrenkneifer Eddie ist verschwunden. Muldoon nimmt den Fall an ("Jemand muss schließlich die Miete zusammenkratzen") und beginnt mit den Nachforschungen. Doch spätestens als er beim abendlichen Absacker in Dixies Bar von einer Ameisentruppe aufgegriffen, in ihr Nest eskortiert und mit einem Spezialauftrag betraut wird, ist ihm klar, dass in seinem Garten Abenteuerliches im Gange ist: Ameisen, die sich von ihrem Staat lösen wollen, andere Ameisen, die Allianzen mit Wespen eingehen. Und das sind nicht die einzigen Gefahren, die im Garten lauern. Zum Glück erhält Muldoon (mehr oder weniger) Unterstützung von der Stubenfliege Zucker-Jake, Raupen-Billy und der Grashüpfer-Starreporterin Wilma.


    Erster Satz:
    Die Sonne verzog sich angewidert hinter dem Horizont.


    Meine Meinung:
    Ein tierischer "Krimi", der mir beim Lesen Spaß gemacht hat. Endlich bekommt man mal die Augen geöffnet, was in unseren Gärten so los ist.
    Wer eine kurze (knapp 190 Seiten mit großer Schrift), vergnügliche Lektüre und nichts Bierernstes und Anspruchsvolles für zwischendurch sucht, liegt hier sicherlich richtig.
    Allerdings finde ich das Buch für die paar Seiten, die man doch schnell runterlesen kann, relativ teuer.
    Es gibt momentan einen Nachfolgeband ("Heiße Spur in Dixies Bar"). Der würde mich schon auch mal reizen.


    Meine Wertung:
    4ratten


    (Anmerkung: Wegen der richtigen Kategorie für diese Rezension war ich mir etwas unsicher. Weil "Krimi" draufsteht, habe ich es mal hierein gesetzt, bei der Kinder- und Jugendliteratur wäre sie aber sicher auch gut aufgehoben.)

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    Trenton Lee Stewart: Die geheime Benedict-Gesellschaft
    Originaltitel: The mysterious Benedict Society
    Taschenbuch, 9,95 €


    Inhalt:
    Eines Morgens entdeckt das Waisenkind Reynie eine Anzeige in der Zeitung, die ihm gleich ins Auge springt. Gesucht werden begabte Kinder, die nach neuen Herausforderungen und Aufgaben suchen. Genau das trifft auf Reynie, der wenig Freunde hat und in seiner Schule wenig gefördert wird, zu und so meldet er sich zu der Prüfung, die in mehreren Etappen abläuft. Es sind ungewöhnliche Aufgaben und während viele andere Kinder scheitern, kann Reynie sich vieles durch logisches Denken erschließen und besteht so neben Kate, Kleber und Constance den Test.
    Doch damit fangen die eigentlichen Herausforderungen erst an. Der Initiator der Prüfung, Mr Benedict, braucht ihre Hilfe, um dem geheimnisvollen Mr Curtain das Handwerk zu legen, der nach Benedicts Informationen mit wahnsinnigen Plänen das Wohl der Menschheit bedroht. Nach mehr oder weniger Überlegungszeit sagen die vier Kinder zu, die Geburtsstunde der "geheimen Benedict-Gesellschaft". Ihre Aufgabe nun: als Spione in Mr Curtains Internat hinter sein Geheimnis kommen und ihn dann möglichst unschädlich machen. Und dabei sind sie so ziemlich auf sich allein gestellt...


    Der erste Satz:
    In einer Stadt namens Stonetown mit einem Hafen namens Stonetown Harbor bereitete sich ein Junge auf eine wichtige Prüfung vor.


    Meine Meinung:
    Ich habe das Buch in der Buchhandlung entdeckt und eigentlich hauptsächlich deshalb gekauft, weil mir das Cover so gut gefallen hat. Auch vor jedem Kapitel gibt es eine solche Illustration, die immer ein Hingucker sind (wobei Kleber immer ziemlich gruselig aussieht, finde ich).
    Den Anfang des Buch, die Schilderung der verschiedenen Testaufgaben und -abläufe, fand ich superspannend und gelungen. Es ist interessant, wie die vier Kinder auf die einzelnen Aufgaben reagieren und welche Lösungen sich je nach ihrem Naturell aussuchen. Man kann sich dabei ja mal die Frage stellen, wie man sich selbst wohl geschlagen hätte. :)


    Nach diesem tollen Auftakt fällt für mich der Spannungsbogen allerdings ab. Einige Erklärungen sind schon ein wenig fantastisch/oberflächlich und sollten da vielleicht besser nicht zu sehr hinterfragt werden. Damit geht für mich aber auch viel von der Faszination an der Geschichte verloren.
    Die Handlung im Mittelteil konnte mich also weniger fesseln, dafür wird man mit einer sehr liebevollen Schilderung der vier Kinder entschädigt. Im Gegensatz zu anderen Kinder-Undercover-Agenten (z.B. Alex Rider) sind sie herrlich verschroben und etwas altmodisch, zum Beispiel in der Wahl ihrer Kommunikationsmittel. Nix Handy, Morsen ist angesagt. :)


    Spannend fand ich die Darstellung ihrer Beziehung zueinander. Constance hat in der Gruppe nicht die leichteste Stellung und sie macht es den anderen vielleicht auch nicht gerade leicht, sie zu mögen, aber ihr unvorhersehbares Verhalten und ihre Kommentare bringen Schwung in die Geschichte und sorgen für Lacher. Oft wird deutlich, wie alleine sich die Kinder ohne Eltern fühlen und dass sie sich nun gegenseitig Familie und Halt sind.
    Das haben sie in diesem Internat mit seinem feindseligen Umfeld auch nötig. Einzig S.Q. sticht aufgrund seiner liebenswerten Schusseligkeit hier heraus.


    Gegen Ende wird es wieder etwas spannender, auch wenn einiges durchaus auch vorhersehbar ist. Allerdings wurde ich in einem Punkt doch sehr überrascht,


    Was den Schluss betrifft,


    Das Buch wird für Kinder ab 10 empfohlen und ich denke, das passt auch sehr gut.


    Es gibt momentan zwei Nachfolgebände, aber ich hab's nicht sooo eilig damit, sie zu lesen.


    Meine Wertung:
    3ratten

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    Inhalt
    "Du siehst deiner Schwester gar nicht ähnlich." Kein Wunder, ist Jonas doch adoptiert, was in seiner Familie immer offen thematisiert wurde. Eines Tages erhält er mysteriöse Post ("Du bist einer der Verschollenen."), ebenso wie sein Freund Chip, der dadurch erst erfährt, dass auch er adoptiert ist. Nachdem klar ist, dass kein Streich dahinter steckt, beginnen beide, sich Gedanken über ihre Herkunft zu machen.
    Noch undurchschaulicher wird das Ganze, als sich herausstellt, dass das FBI in ihre Adoption verstrickt ist. Doch weitere Informationen werden ihnen dort nicht gegeben, auch Jonas' Eltern beißen auf Granit, stattdessen wird ihnen massiv gedroht. Damit ist das Interesse der Jungen natürlich erst recht geweckt, auch Jonas' Schwester Katherine hilft ihnen nun bei den Nachforschungen.
    Und schließlich finden sie heraus, dass das Geheimnis ihrer Herkunft etwas mit einer mysteriösen und später vertuschten Flugzeuglandung 13 Jahre zuvor zu tun hat und sie sich nicht die Frage stellen müssen, von wo sie eigentlich kommen, sondern von wann.


    Meine Meinung
    Ich habe bereits die "Schattenkinder-Reihe" von Haddix gelesen und mag Zeitreisen als Thematik sehr, deshalb habe ich mich wirklich gefreut, als ich die ersten beiden Bände der Reihe in der Buchhandlung entdeckt habe.
    Schon der Prolog setzt wie ein Paukenschlag ein und wirft viele Fragen auf: woher kommt das mysteriöse Flugzeug, das einfach ohne Pilot auf einem Flughafen auftaucht, und, noch spannender: wer sind die Insassen? Wie kamen sie an Bord? Ein wenig hat mich das alles an die "4400" erinnert.
    Die im Prolog erzeugte Spannung kann meiner Meinung nach das ganze Buch über gehalten werden. Am Ende erhält man einige Antworten auf die zuvor gestellten Fragen - finde ich gut, denn ich mag es nicht, wenn alles so offen bleibt und erst nach mehreren Bänden Licht ins Dunkle kommt. Allerdings erwartet den Leser am Ende ein gigantischer Cliffhanger, der neugierig auf mehr und Band 2 macht.
    Den Protagonisten Jonas fand ich sehr liebenswert, er hat einen lustigen Humor. Deshalb gefällt mir dieses Buch auch etwas besser als das erste der Schattenkinder, das ja schon eine eher traurige Grundstimmung hat.
    Wie häufig in Jugendbüchern wirkt Jonas allerdings für sein Alter etwas unglaubwürdig reif, ebenso wie seine elfjährige Schwester und vor allem Alex, der erst relativ am Ende in Erscheinung tritt. 1-2 Jahre älter wäre da vielleicht etwas glaubwürdiger.
    Wie die "Schattenkinder" ist diese Reihe auf 7 Bände ausgelegt. Mal sehen, in welche Zeiten sie uns führen.
    Jedes Buch scheint am Ende ein bisschen Zusatzmaterial zu enthalten, in den ersten beiden Bänden gab es einmal ein Interview mit der Autorin über die neue Reihe, einmal einen Lebenslauf mit der Beantwortung der Frage, warum sie Autorin werden wollte. (Ich habe gerade beide Bücher verliehen und kann nicht nachschauen, was in welchem ist).


    Für diesen spannenden Reihenauftakt mit einem meiner Lieblingsthemen gibt es von mir


    5ratten


    EDIT: Amazonlink eingefügt. LG, Saltanah