Beiträge von Lilli33


    Wie blöd, daß unseren Drei ausgerechnet von Kipps bloßgestellt werden, war ja klar, daß der wieder Ärger macht. Inzwischen wissen wir auch den Grund, warum er sich so auf Lockwood eingeschossen hat. Ich war übrigens überrascht, daß Kipps schon Anfang 20 ist, irgendwie ist das mir im ersten Band entgangen, ich dachte die ganze Zeit, er wäre genauso alt wie Anthony, Lucy und George. Und diesmal fällt George keine scharfe Erwiderung ein, er wrid von Bobby leider ziemlich bloßgestellt. Aber man sieht sich wieder: und ich hoffe sehr, daß Lockwood & Co. die Wette gewinnen werden *tschacka*


    Ich hoffe natürlich auch, dass unsere Freunde die Wette gewinnen werden. Aber sicher bin ich mir da nicht. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie sich immer noch tiefer reinreiten :breitgrins:



    Ja, das war gut :breitgrins:


    Darüber kann man nur lachen, wenn man nicht selbst so gut wie blind ist :rollen::zwinker:




    Ehrlich gesagt hat mich auch ein wenig gewundert, wie lax unsere drei Protagonisten ihre Arbeit verrichten. Zuerst die unzureichende Recherche von George, die zu der Schlappe mit Kipps führte. Dann spürt Lucy diese Kälte an Bickerstaffs Grab, aber sie sagt Anthony, daß alles in Ordnung sei. Dann Georges Unachtsamkeit. (Ich hätte mir ja diese Inschrift vor der Sargöffnung genauer angesehen.) Und der Eisensarg, da hätten sie sich doch auch wundern und alarmiert sein müssen - also insgesamt kommen unsere Freunde mir reichlich unvorsichtig vor. Auf jeden Fall wird es dadurch für den Leser schön spannend! Ständig fürchtet man um die drei und fragt sich, was als nächstes wohl Unheimliches passieren wird.


    Ja, besonders professionell gehen die drei nicht gerade vor. Das fängt ja schon mit der meist mangelhaften Ausrüstung an, weil sie sich nichts Besseres leisten können. Aber gerade dann müssten sie doch bei der Arbeit umso umsichtiger vorgehen. Es hat schon seinen Grund, warum sie immer wieder mal im Schlamassel stecken :breitgrins:

    Ich habe den 1. Leseabschnitt gestern Abend gelesen. Leider bin ich nicht mehr zum Posten gekommen. Also jetzt …


    Ich weiß noch, dass der 1. Band mich begeistert hat und ich aus dem Schmunzeln und Gruseln überhaupt nicht mehr rausgekommen bin. Und was soll ich sagen: Der 2. Band lässt mich bisher relativ kalt :heul: Ich hoffe, das wird für mich noch besser. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich gestern beim Lesen so müde war.


    Typisch, dass gleich der erste Auftrag für Lockwood & Co. total in die Hose geht und die drei ausgerechnet von Kipps und seinen Leuten gerettet werden und die natürlich auch den Gewinn einstreichen dürfen. Dass George so nachlässig seine Recherchen betreibt, hätte ich gar nicht gedacht. Naja, jeder hat mal einen schlechten Tag.


    Schön, dass wir endlich mal erfahren, warum Kipps so gar nicht gut auf Lockwood zu sprechen ist. Das mit dem Degen im Allerwertesten ist Kipps bestimmt oberpeinlich. Ich meine, ein normaler Treffer hätte iihn schon geärgert, aber dann ausgerechnet noch an dieser Stelle! Wenn Lockwood böse wäre, würde er Kipps bei jeder Gelegenheit öffentlich daran erinnern :breitgrins: Aber Lockwood ist ja ein Gentleman :) Oder ist da im Finalkampf vielleicht noch etwas passiert, das auch Lockwood nicht positiv erscheinen lässt? Der Junge schweigt sich ja mal wieder darüber aus ;)


    Dass unsere drei Freunde zum Fest der Agentur Fittes eingeladen wurden, hat mich etwas gewundert. Mal sehen, was sie dort erwartet.


    Auch der zweite Auftrag für Lockwood & Co. geht erwartungsgemäß nicht ganz problemlos ab. Seltsam, dass der Leichnam in einem Eisensarg liegt und dass er noch „relativ gut“ erhalten ist, obwohl die Ratten ihn doch gefressen haben sollen. Es dürfte sich also wohl kaum um Edmund Bickerstaff handeln, den sie gefunden haben. Der Geist scheint ein Dreier zu sein, denn er spricht mit ihnen und lähmt sie. Zum Glück kann Lucy den Bann durchbrechen. Der Degenwurf war dann allerdings doch sehr riskant. Wie leicht hätte sie George treffen können :entsetzt: Aber zum Glück ist es ja gut gegangen, weil George im richtigen Moment das Gleichgewicht verloren hat. Puh, das war echt knapp!


    Wer hat wohl den Spiegel gestohlen? Und was bewirkt der überhaupt?


    Der titelgebende wispernde Schädel ist auch schon aufgetaucht, wir haben ihn ja schon am Ende des 1. Bandes kennengelernt, und er war mir damals schon suspekt. Das hat sich nicht geändert. Er spricht nur mit Lucy. Dass er mit George nicht reden mag, kann ich ja verstehen bei all den schmerzhaften Experimenten, die der mit ihm anstellt. Aber Lockwood hat ihm doch eigentlich nichts getan, mit dem könnte er ruhig auch reden. Ich frage mich, woher der Geist so gut über alles Bescheid weiß, über die verbotene Tür usw. Er ist ja nicht frei und kann überall seine Geisternase reinstecken.

    Erfrischende High Fantasy


    „Der letzte Drache“ ist der 1. Band der Weltenmagie-Trilogie, die wiederum der Weltennebel-Trilogie nachfolgt. Auch wenn beide in derselben Welt spielen und auch einige Personen in der einen wie in der anderen Trilogie ihren Platz haben, kann man ohne Weiteres hier quer einsteigen, denn der Weltentwurf sowie bedeutende Ereignisse in der Vergangenheit werden hier noch einmal kurz angerissen. Wichtige Charaktere werden am Anfang des Buches noch einmal in Erinnerung gerufen. Für neue Leser ist das zu Beginn vielleicht viel geballte Information, deren Sortierung aber durch das Personenverzeichnis am Ende des Buches erleichtert wird.


    Nach dem Ende der Weltennebel-Reihe sind etwa 20 Jahre vergangen. Im vorliegenden Band übernehmen die damaligen Kinder die Hauptrollen: Leána, die Tochter von Darian und Aramia, Kayne, der Sohn von Elysia und ? ( :breitgrins: ) und Toran, der Sohn von Atorian und Kaya. Sie brechen zu einer Reise durch Albany auf und erleben allerhand Abenteuer. Schließlich gelangen sie sogar durch ein Portal in unsere Welt, wo die Abenteuer weitergehen. Hier lernen sie den geheimnisvollen Rob kennen. Außerdem müssen sie sich mit unseren neumodischen Errungenschaften wie Banknoten, Autos und Computern auseinandersetzen. Das Erstaunen der jungen Leute aus Albany wird von der Autorin sehr einfühlsam beschrieben.


    Schon die Weltennebel-Trilogie hat mich aufgrund der vielfältigen fantastischen Welt und des angenehmen, lebendigen Schreibstils von Aileen P. Roberts fasziniert. Aber „Der letzte Drache“ hat mir sogar noch besser gefallen. Die jungen Protagonisten sind so herzerfrischend. Freunde, die sich ständig kabbeln und gegenseitig necken, die aber füreinander da sind, wenn es darauf ankommt. Die Erzählung sprüht geradezu vor witzigen Dialogen und ulkigen Szenen. Dabei bleiben aber die Spannung und auch romantische Gefühle nicht auf der Strecke. Alles ist wohldosiert und ergibt eine wirklich tolle Mischung.


    Die Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet. Speziell in die drei Protagonisten kann man sich gut hineinversetzen, weil man sie ganz gut kennenlernt. Gerade weil jeder seine Ecken und Kanten, seine ganz speziellen Eigenarten und Vorlieben hat, wirken sie sehr realistisch. Und jeder ist auf seine eigene Art liebenswert. Unter den Nebenfiguren gibt es einige, die man (noch) nicht durchschauen kann, die noch ein Geheimnis mit sich herumtragen. Hier kann man wunderbar spekulieren, wohin die Geschichte uns noch führen wird.


    Band 2 soll im März 2015 unter dem Titel „Das vergessene Reich“ erscheinen. Ich freue mich jetzt schon darauf.


    5ratten :tipp:

    Ein Roman zwischen Tragödie und Thriller

    Inhalt:
    Jenna Lord ist 16. Ihre Mutter führt einen traditionsreichen, aber bankrotten Buchladen und trinkt mehr Alkohol, als ihr und der Familie guttut. Jennas Vater ist Schönheitschirurg und betrügt seine Frau, über die Familie herrscht er mit eiserner Kontrolle. Kein Wunder, dass Jenna psychische Probleme hat. Sie macht gerade einen Neuanfang an einer neuen Schule. Hier kümmert sich der sympathische Chemielehrer Mr Anderson um sie. Seit langer Zeit fühlt Jenna sich zum ersten Mal wieder umsorgt. Doch auch Mr Anderson hat seine Geheimnisse …


    Meine Meinung:
    Das Buch beginnt quasi mit dem Ende: Jenna wurde mitten im Winter aus einem See gefischt, wo sie fast ertrunken wäre. Was ist geschehen? Genau dies will der zuständige Kommissar, Bob Pendleton, von ihr wissen. Um Jenna die Aussage zu erleichtern, drückt er ihr ein Diktiergerät in die Hand, auf das sie ihre Geschichte sprechen soll, und lässt sie dann allein. Als Leser erwartet uns also eine mehr oder weniger ins Unreine gesprochene Erzählung aus Jennas Perspektive.


    Diese Art der Erzählung finde ich hier sehr passend und absolut gelungen. Zuweilen hat man den Eindruck, dass die Chronologie nicht ganz stimmt, dass vielleicht auch mal Dinge ausgelassen wurden. Aber das ist ja logisch. Aus dem Stehgreif in der richtigen Reihenfolge zu berichten, ist ja nicht einfach. Man vergisst etwas und fügt es später ein. Man möchte der Polizei auch nicht unbedingt alles sagen. Man betont manche Dinge mehr, als ihnen an Bedeutung zukommt, die Aussage ist schließlich subjektiv. Und so hat man beim Lesen nie die Sicherheit, dass sich wirklich alles so abgespielt hat, wie Jenna das erzählt. Man fragt sich immer, ob sie aufgrund ihrer psychischen Probleme etwas falsch verstanden hat oder sich etwas zusammenreimt, was sie sich wünscht.


    Ilsa J. Bick spielt sehr gekonnt ein großes Verwirrspiel mit dem Leser. Im Laufe der Geschichte kommen so viele Fragen auf, und kaum meint man, die Antwort zu kennen, muss man sie schon wieder revidieren, weil weitere Erkenntnisse offengelegt werden, die meist auch eine große Überraschung beinhalten. So werden nach und nach viele Puzzleteilchen aufs Tonband gesprochen. Dabei kommen schockierende Dinge zutage, aber auch große Gefühle. Und was wirklich passiert ist, erkennt man erst ganz am Schluss. Der Weg dahin ist äußerst spannend und interessant.


    Die Protagonistin Jenna ist mir schnell ans Herz gewachsen. Trotzdem hätte ich sie manchmal schütteln können, wenn sie gerade dabei war, einen großen Fehler zu machen. Doch meist weiß man ja erst hinterher, dass es ein Fehler war. Und nicht nur Jenna macht hier Fehler. Hätte jemand an einer Stelle anders gehandelt, hätte die Geschichte schon eine ganz andere Wendung nehmen können.


    Auch Mr Anderson, der Chemielehrer, war mir über weite Strecken sehr sympathisch, ein richtiger Gutmensch, fast zu gut, um wahr zu sein. Doch schon bald bekommt man Zweifel an seinen guten Absichten. Wie schon im Klappentext erwähnt, ist es schwierig zu entscheiden, wer hier das Opfer und wer das Monster ist. Es gibt eben nicht nur Gut und Böse, Schwarz und Weiß.


    Die Autorin versteht es, die Spannung von Anfang bis Ende hochzuhalten, indem sie den Leser lange im Unklaren lässt, indem Jenna immer wieder kleine Andeutungen auf etwas Schlimmes macht, die erst später wieder aufgegriffen werden. So liest man sich atemlos durch das Buch und will es gar nicht aus der Hand legen, bis man endlich weiß, was geschehen ist.


    Fazit:
    Ein spannender, beeindruckender, aber auch verwirrender und zum Nachdenken anregender Roman für Menschen ab ca. 14 Jahren. Für Jüngere könnten manche Szenen zu schockierend sein.


    Meine Empfehlung: LESEN!


    5ratten

    Eine magische Welt und eine Prophezeiung


    Inhalt:
    Es gibt Menschen, die in Türmen leben und über diejenigen herrschen, die in den Schluchten leben. Die Schluchter müssen den Türmern dienen und einen Zehnt abgeben. Da relative Unfruchtbarkeit der Menschen das Land wie eine Epidemie überfallen hat, werden den Schluchtern sogar Kinder geraubt. Kein Wunder, dass es über kurz oder lang zu einer Rebellion kommt.


    Daneben existiert noch eine Prophezeiung, nach der die Schluchter und die Türmer zusammen den Turm Null finden und dort den Ewigen König erwecken sollen, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Diese Aufgabe fällt der Schluchterin Elster und dem Türmer Valentin und ihren Freunden zu. Eine abenteuerliche Reise beginnt, die aufgrund der Feindschaft der beiden Gruppen nicht immer harmonisch verläuft.


    Meine Meinung:
    Wieder einmal beweist Susanne Gerdom mit ihrem neuesten Werk, über welch enorme Fantasie sie verfügt. Sie hat eine tolle Welt entwickelt, die ganz entfernt an unsere reale Welt erinnert, aber dann doch wieder nicht. Dabei beschreibt sie die Umgebung so bildhaft, dass bei mir sofort das Kopfkino in Gang gesetzt wurde. So macht das Lesen gleich noch viel mehr Spaß! Susanne Gerdom schreibt wie gewohnt sehr fesselnd und immer wieder mit einer Prise Humor, was das Lesen zu einem spannenden Vergnügen macht.


    Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, anfangs abwechselnd aus der Sicht von Elster und Valentin, später auch aus Melanias Perspektive. Dadurch wird das Geschehen umfassend beleuchtet, und der Leser erhält Einblick in die Gedanken und Gefühle verschiedener Charaktere.


    Die Protagonisten sind hervorragend ausgearbeitet. Man kann sich ein Bild von ihnen machen, man kann ihre Handlungsweisen meistens gut nachvollziehen. Sie sind mit Ecken und Kanten versehen, keine der Figuren ist nur schwarz oder nur weiß. Sie sind teilweise mit Zweifeln und zwiespältigen Gefühlen ausgestattet, was sie umso authentischer wirken lässt.


    Besonders die Figur der Elster mochte ich sehr. Sie ist ein bisschen unzufrieden, rebellisch, aber im Grunde doch herzensgut. Ihr zur Seite steht ihr bester Freund Indigo, dessen romantische Gefühle Elster zu seinem Leidwesen nicht erwidert. Auch die anderen Paarungen geben viele Rätsel auf. Es wartet manche Überraschung auf den Leser, wer hier mit wem wie verbandelt ist. Doch auch hinter den Identitäten mancher Personen stecken Geheimnisse, die entdeckt werden wollen. So kann ich nur genaues Lesen, auch zwischen den Zeilen, empfehlen, um die versteckten Hinweise rechtzeitig zu bemerken.


    Das Buch ist ein Einzelband, am Ende sind die wichtigsten Fragen aufgeklärt. Doch gibt es über diese Welt noch so viel zu erfahren, dass ein Fortsetzungsband durchaus vorstellbar und wünschenswert ist.


    Fazit:
    Ein toller, vielschichtiger Fantasyroman für Menschen ab ca. 14 Jahren, nach oben ohne Altersbeschränkung. Ich kann nur eines empfehlen: LESEN!


    5ratten :tipp:

    Spannendes und märchenhaftes Abenteuer


    Inhalt:
    Die elfjährige Jo, eigentlich Jolanda, liebt Wasser in jeder Form, ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter Inge, die immer eine Heidenangst hat, wenn Jo schwimmen geht. Als Inges Tante Mette ihr ein Häuschen in Dänemark vererbt, muss sie wohl oder übel ans Meer fahren, um sich um die Angelegenheit zu kümmern. Natürlich ist auch Jo dabei und nach und nach entdeckt sie mit Hilfe ihrer Freundin Julie und deren Bruder Mads, dass hinter dem Erbe nicht nur das Häuschen am Strand steckt, sondern sich ein viel größeres Geheimnis verbirgt.


    Meine Meinung:
    „Lillesang - Das Geheimnis der dunklen Nixe“ richtet sich eigentlich ganz klar an Kinder ab ca. zehn Jahren. Die Sprache ist, deren Alter entsprechend, leicht verständlich, das Alter der Protagonisten ist ca. 11 bis 14 Jahre, und Hintergrund der Handlung ist das Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ von Hans Christian Andersen. Dieses wunderbare Märchen und seinen Autor hat Nina Blazon genial in ihre Geschichte eingewoben. Und obwohl es sich um ein Kinderbuch handelt, fühlte ich mich als Erwachsene mit dem Buch sehr wohl. Es ist dermaßen spannend geschrieben, dass sich mancher Roman für Erwachsene eine Scheibe davon abschneiden könnte, doch nicht so spannend oder gruselig, dass Kinder Albträume davon bekommen würden. Die Handlung ist so komplex, dass es auch für Erwachsene nie langweilig wird, doch nicht zu kompliziert, als dass Kinder dieses Alters nicht folgen könnten. Hier ist der Autorin eine Gratwanderung hervorragend gelungen. Ich würde das Buch damit fast als „All-age-Fantasy“ einordnen.


    Die Protagonistin Jo war mir von der ersten Seite an sehr sympathisch, ein Mädchen mit dem Herz am rechten Fleck, aufgeweckt und intelligent, mutig und loyal. Unterstützt wird sie von ihrer besten Freundin Tanja, und in Dänemark lernt sie schnell die gleichaltrige Julie kennen und mögen. Die drei wachsen zu einem unschlagbaren Team zusammen, das es mit dem Bösen aufnehmen muss. Doch wer ist hier der Böse? Ist es die alte Bente, die immer nach Fisch stinkt? Oder ist es Julies Bruder Mads, der sich in letzter Zeit sehr verändert hat und nachts heimlich aus dem Haus schleicht? Oder ist es das dunkle Wesen im Meer, das Jo mit seinem Gesang zu sich lockt? Immer wieder lockt Nina Blazon den Leser auf eine falsche Spur. Oft trügt der Schein und es ist ganz anders, als es auf den ersten Blick wirkt. Jo weiß bald nicht mehr, wem sie trauen kann und wem nicht. Sie muss einige Gefahren überstehen, bevor sie ihr wahres Erbe antreten kann. Doch mit Hilfe wahrer Freundschaft und Liebe scheint schließlich alles überwindbar.


    Fazit:
    Ich kann das Buch allen märchenbegeisterten Lesern jedes Alters nur wärmstens empfehlen. Für mich war es ein Highlight in diesem Jahr.


    5ratten :tipp:

    Maria Regina Heinitz - Als der Sommer eine Farbe verlor


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    Das Ende einer Kindheit


    Hamburg, Sommer 1976.
    Bénédicte ist glücklich. Maman, ihre geliebte französische Großmutter, ist zu Besuch und spielt mit den Kindern, der dreizehnjährigen Bénédicte, genannt Bic, und ihrem viele Jahre jüngeren Bruder Marcel. Alles scheint perfekt. Bis Bic ihre Mutter Aimée in einer Blutlache findet. Aimée leidet schon lange unter Depressionen und hat versucht sich umzubringen. Aimée wird von Sanitätern weggebracht. Die Familie zieht in das westfälische Städtchen Sprede, wo der Vater die Leitung des Irrenhauses übernimmt. Über Aimée wird nicht gesprochen. Die Kinder haben keinen Kontakt zu ihr. Sie wissen nicht, wo sie ist, und man kann Zweifel haben, ob sie überhaupt noch lebt.


    Mich hat Heinitz’ Debütroman stark beeindruckt. Sehr einfühlsam schildert die Autorin etwa ein Jahr im Leben von Bénédicte und ihrer Familie. Der Neuanfang in Sprede ohne die Mutter, ohne die gewohnten Freunde, ist vor allem für Bic nicht leicht. In der neuen Schule ist sie die Außenseiterin. Als sie sich mit Susi anfreundet, geht es etwas besser. Auch Susi wird von den anderen Kindern gemieden. Schließlich gibt es da aber auch noch einen sehr interessanten und netten Jungen …


    Begeistert war ich auch von der Lebensgeschichte Philos, eines Bewohners des Irrenhauses. Auch er ist ein Außenseiter, und so ist kein Wunder, dass Bic sich mit ihm wohl fühlt und sich mit ihm anfreundet.


    Bic war mir von Anfang an sympathisch und ich habe sie gerne durch ihr neues Leben begleitet. Sie strotzt nur so vor Fantasie und malt sich alles Mögliche aus. Man erlebt ihre Welt fast wie durch ihre Augen, so dicht ist man als Leser am Geschehen dran. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass eine Nebelwand um Bic herum wabert, die sie vor der echten Welt abschirmt, ihr den Zugang verwehrt, sie aber auch vor ihr beschützt. So tastet Bic sich langsam durchs Leben, ohne klar zu sehen, wo es lang geht.


    „Als der Sommer eine Farbe verlor“ ist ein leises Buch, das von atmosphärischen Beschreibungen lebt und von sehr interessanten Charakteren. Es hat mich bis zum Schluss gefesselt und dann leider eiskalt fallen gelassen. Denn mit dem Schluss kann ich mich gar nicht anfreunden. Für mich ergibt das keinen Sinn. Aber das kann man sicherlich auch anders sehen.


    Noch ein kleiner Tipp: Es kommen immer wieder französische Wörter und Sätze vor. Dazu gibt es hinten im Buch teilweise Übersetzungen.


    4ratten

    Krähenmann - Corina Bomann


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    Spannender Jugendthriller


    Inhalt:
    Nach dem Unfalltod ihrer Eltern ist Clara im Waisenhaus aufgewachsen. Mit 16 Jahren schafft sie mit einem Begabtenstipendium den Sprung in das Eliteinternat Rotensand auf Rügen. Doch ihr Aufenthalt dort beginnt nicht gerade positiv. Ihre Mitbewohnerin Susanne ist alles andere als begeistert, dass sie nun mit der Neuen das Zimmer teilen soll. Auch Melanie ist von Anfang an auf Konfrontation aus. Doch damit nicht genug. Eine Schülerin des Internats ist verschwunden und wird schließlich tot aufgefunden, geschmacklos zugerichtet. Und der Mörder schlägt noch einmal zu. Clara befindet sich unversehens mitten in den Ermittlungen und gerät damit auch ins Visier des Täters.


    Meine Meinung:
    Corina Bomanns Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist locker und wirkt sehr lebendig. Das Buch lässt sich dadurch flott lesen. Die Beschreibungen sind ausreichend detailliert, sodass man eine klare Vorstellung von der Szenerie bekommt.


    Clara erzählt in der Ich-Form. So begleitet man diesen Charakter hautnah durch das Geschehen und bekommt alle ihre Gedanken und Gefühle mit. Clara finde ich als Protagonistin sehr interessant und spannend. Obwohl sie es als Waise sicher nicht leicht hatte in den letzten Jahren, kämpft sie sich durchs Leben, lässt sich nichts gefallen, ist absolut kein Weichei und besitzt jede Menge Rückgrat. Dass sie dabei auch noch höflich ist, ist ein weiterer Pluspunkt. Die Figur der Clara weist viel Tiefe auf. Auch einige der Nebencharaktere sind sehr interessant aufgebaut und bilden einen gelungenen Gegensatz zur Protagonistin oder ergänzen sie gut.


    Die Erzählung wird aufgepeppt durch kurze Einschübe aus Sicht des Täters. Hier benutzt die Autorin die personale Erzählweise. Somit lassen sich beide Perspektiven leicht auseinanderhalten.


    Ein bisschen schade fand ich, dass die Handlung doch relativ geradlinig verläuft. Es gibt wenig wirkliche Überraschungen. Das „Labyrinth aus Verdächtigen und falschen Fährten“, das der Covertext verspricht, habe ich vergeblich gesucht.


    Trotzdem hat mir das Lesen dieses Jugendthrillers recht viel Spaß gemacht. Es gibt einige sehr spannende Momente, wo man mit Clara mitfiebert und mitbangt und den Atem anhält. Es gibt aber auch für ein Jugendbuch doch ziemlich grausame Szenen, die für sensible Gemüter sicher nicht so prickelnd sind. Wer hier ein bisschen empfindlich ist, sollte bei diesem Buch vielleicht vorsichtig sein.


    Erwähnenswert sind auch das thematisch passende Cover, das ein bisschen
    gruselig wirkt, und der rote Buchschnitt, der schon gleich an Blut
    erinnert und dadurch die perfekte Atmosphäre schafft.


    4ratten

    Daniel Glattauer - Geschenkt


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    Humor und Tiefgang vereint


    Inhalt:
    Gerold Plassek, 43, ist Journalist bei einer Gratiszeitung. Hier verbringt er den Tag mit Nichtstun zwischen den wenigen Zeilen, die er schreibt. Abends flüchtet er sich in seine Stammkneipe und spricht dem Alkohol mehr zu, als ihm guttut. Sein Leben ändert sich plötzlich, als Alice ihm ihren 14-jährigen Sohn Manuel aufdrängt. Alice will ein halbes Jahr im Ausland arbeiten, Manuel aber unbedingt in Wien bleiben. Und wer bietet sich da als Aufsichtsperson mehr an als der leibliche Vater, auch wenn der von seinem Vaterglück bisher nichts ahnte und Manuel keine Ahnung hat, wer sein Vater ist und auch gar nichts von diesem wissen will?


    Als dann auf eine kleine Zeitungsnotiz hin, die Gerold geschrieben hat, ein anonymer Spendensegen losbricht, gerät er immer mehr ins Rampenlicht und erweist sich schließlich gar nicht als der Loser, für den ihn immer alle gehalten haben, einschließlich er selbst.


    Meine Meinung:
    Dieser Roman basiert auf einer wahren Begebenheit, dem sogenannten „Wunder von Braunschweig“, einer Serie von anonymen Spenden an soziale Einrichtungen oder bedürftige Einzelpersonen, die im November 2011 begann. Den Spenden lagen meistens kleine Zeitungsausschnitte bei, in denen auf die Nöte der Einrichtungen bzw. Personen eingegangen wurde.


    Daniel Glattauer hält sich in seinem Roman weitgehend an diese Vorlage. Auch im Roman gibt es eine Serie von anonymen Spenden, denen Zeitungsnotizen beiliegen, und zwar Zeitungsnotizen, die Gerold Plassek verfasst hat. Warum ausgerechnet Notizen des Versagers Gerold? Weder sein Chef noch er selbst können sich einen Reim darauf machen. Auf jeden Fall kann sein Lotterleben so nicht weitergehen, denn nun hat er eine moralische Verpflichtung. Er hat es quasi in der Hand, wer Spenden bekommt, indem er einen Artikel darüber schreibt. Und dass er diese Verpflichtung ernst nimmt, dafür sorgt Manuel, der Gerold kräftig in den Hintern tritt und ihm mal ordentlich die Meinung geigt. Konnten sich die beiden anfangs nicht ausstehen, dreht sich das Blatt schon bald, und Gerolds Ziel ist es, Manuels Respekt und Liebe zu gewinnen.


    Da die Geschichte aus Gerolds Sicht in der Ich-Form erzählt wird, kann man sich dabei gut in den Protagonisten hineinversetzen. Seine Gedanken, seine Gefühle werden direkt zum Leser transportiert. Und auch wenn einem dieser Typ Mensch im richtigen Leben eher unsympathisch wäre, kann man Gerold doch irgendwie mögen, zumal er sich im weiteren Verlauf ja auch ganz stark ändert. Manuels Enthusiasmus ist einfach ansteckend, vor allem wenn man vor dem eigenen Kind gut dastehen will.


    Die Annäherung zwischen Vater und Sohn beschreibt Glattauer sehr einfühlsam und berührend. Beide profitieren von dieser Beziehung. Gerold bekommt endlich mal wieder den Hintern hoch und Manuel findet in seinem Vater nach und nach eine Vertrauensperson. Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet und sehr interessant mit viel Tiefgang gezeichnet. Obwohl die Geschichte an sich recht ernst ist, liest sie sich sehr amüsant, denn Glattauer hat sie mit viel Humor, mit Selbstironie und Sarkasmus gespickt.


    Fazit:
    Ein Buch mit dem typischen Humor von Daniel Glattauer, aber auch mit viel Tiefe. Womöglich sein bester Roman. Auf jeden Fall absolut lesenswert.


    5ratten

    Spannender Jugendthriller

    Inhalt:
    Die junge Schauspieler Myriam Bellinger wurde entführt. Sie hatte die Hauptrolle in der Internet-Serie „Missing“, in der es auch um eine Entführung geht. Wie in der Serie kann die Außenwelt die Gefangenschaft und die Leiden von Myriam über ein Videoblog beobachten. Nimmt sich der Täter die Serie zum Vorbild? Als eine Lösegeldforderung an den Produzenten Erik Holm eingeht, steht die Fan-Welt kopf. Denn Holm ist bankrott, das Geld muss über Crowdfunding hereinkommen, also über Spenden der Fans.


    Meine Meinung:
    Wieder einmal ist Gina Mayer ein spannender Jugendthriller gelungen. Er kommt ohne Blut aus, dafür befasst er sich mit Themen, die die Jugend interessieren: Serien, Internet, Foren, Drogen, Liebe, Familie.


    Von Anfang an gibt es eine Reihe von Verdächtigen, die sich im Verlauf des Buches in der Favoritenrolle abwechseln. Alle haben mehr oder weniger starke Motive und Möglichkeiten für die Tat, und doch traut man es keinem wirklich zu. Allmählich kommen immer mehr Details ans Tageslicht, sodass man als Leser schließlich einen guten Überblick über die beteiligten Personen hat. Trotzdem bleibt die Geschichte bis zum Schluss undurchsichtig. Die Auflösung ist dann aber logisch. Überrascht hat sie mich nicht unbedingt, es war einfach eine von mehreren Möglichkeiten, die es gab.


    Gina Mayers Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er lässt sich leicht und locker lesen. Durch viele Dialoge wirkt die Handlung sehr lebendig. Erzählt wird aus zwei verschiedenen Perspektiven, einmal aus der Sicht von Amelie Fröhlich, der ermittelnden Kommissarin, zum anderen aus der Sicht von Jo Steiner, dem Freund der Entführten. Dadurch ergibt sich ein rundes Bild.


    Leider ist mir Amelie mit ihrer ewigen Unentschlossenheit und ihren körperlichen Befindlichkeiten ziemlich auf die Nerven gegangen. Auch die meisten anderen Figuren strotzen nicht gerade vor Sympathie. Doch sind sie alle gut charakterisiert, daher kann ich auch ohne Sympathieträger auskommen.


    Fazit:
    Klasse Jugendthriller! Undurchsichtig bis zum Schluss.


    4ratten

    Ausgefeilter Jugendthriller, auch für Erwachsene lesenswert!


    Inhalt:
    Emma hat vor wenigen Wochen durch einen Unfall ihre Mutter verloren. Der Vater starb schon vor ihrer Geburt. Nun ist die Jugendliche ganz auf sich gestellt. Sie macht sich heftige Vorwürfe, denn ihre letzte Begegnung mit ihrer Mutter endete im Streit. Da erhält sie einen Hinweis, dass es sich gar nicht um einen Unfall, sondern um Mord gehandelt haben könnte. Auf der Suche nach den Mördern gelangt Emma in ein äußerst dubioses Camp für Jugendliche in den Bergen. Schon bald ist klar, dass es hier um Leben und Tod geht …


    Meine Meinung:
    „Stigmata“ konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistern. Es war mein erstes Buch von Beatrix Gurian aka Beatrix Mannel, aber ganz sicher nicht mein letztes.


    Der Plot ist sehr ausgefeilt. Die Autorin überschüttet einen mit Details, die zusammen ein dichtes Netz ergeben. Manches davon ist wichtig, anderes ist eine falsche Fährte. Man wird geradezu gezwungen, über die Zusammenhänge zu spekulieren, und das macht wahnsinnig viel Spaß! Auf manche Dinge bin ich leichter als auf andere gestoßen, aber das große Ganze hat sich mir erst am Ende offenbart. Obwohl im Nachhinein alles logisch erscheint, tappte ich bis zum Schluss im Dunkeln, wer nun wirklich der Drahtzieher hinter der Geschichte ist. Es gibt jede Menge Verdächtige, die sich mit wechselnder Intensität die Favoritenrolle teilten. Kaum glaubte ich, Anhaltspunkte dafür zu haben, dass es nur „X“ sein könnte, wurden diese ein paar Seiten weiter wieder entkräftet und dafür schien nun „Y“ verdächtig. Hier hat die Autorin mich wirklich gekonnt an der Nase herum geführt und immer wieder überrascht.


    Es gibt verschiedene Handlungsstränge, die sich abwechseln. Einmal befinden wir uns mit Emma in der Gegenwart im Camp. Diese Szenen werden in der Ich-Form von Emma im Präsens erzählt. Die Geschehnisse einige Wochen zuvor werden von Emma in der Vergangenheitsform berichtet. Und schließlich erfahren wir Dinge aus der Vergangenheit von Agnes, Emmas Mutter.


    Über Fotos, die ihr zugespielt werden, taucht Emma immer weiter in die Vergangenheit ihrer Mutter ein. Diese Fotos sind im Buch auch abgebildet und lassen einen noch tiefer in die Handlung hineinrutschen, weil sie einfach perfekt passen. Überhaupt ist die Aufmachung des Buches sehr schön, ein echter Hingucker im Regal!


    Der Spannungsbogen ist perfekt und steigt immer mehr an. Einmal konnte ich mich wirklich nicht mehr zurückhalten und musste vorblättern, weil ich das Ende einer Szene vor Anspannung nicht erwarten konnte. Die rätselhaften Vorkommnisse werden immer schlimmer und gruseliger. Gleichzeitig entwickeln sich aber auch die Protagonisten weiter und gehen schließlich mit der Situation souveräner um als am Anfang. Die Interaktionen zwischen den Jugendlichen im Camp fand ich sehr interessant und gut dargestellt.


    Fazit:
    Ein Buch, das viele Rätsel aufgibt und zum Spekulieren einlädt. Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht. Ich kann diesen Roman allen jugendlichen und jung gebliebenen Thrillerfreunden wärmstens empfehlen!


    5ratten :tipp:

    Anna Gavalda - Nur wer fällt, lernt fliegen

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    Eine Liebesgeschichte der anderen Art


    Bei einem Wanderurlaub fallen Billie und Franck in eine Felsspalte. Während Billie sich nur am Arm verletzt hat, hat Franck starke Schmerzen und kann sich nicht bewegen. Bald wird er bewusstlos. Billie lässt ihrer beider Leben Revue passieren.


    Das Leben meint es nicht gut mit Billie und Franck. Billie wurde als Säugling von ihrer Mutter verlassen, wuchs bei der verhassten Stiefmutter auf. Liebe und Fürsorge lernt das Mädchen nicht kennen. Zitat: “Irgendwann und ohne dass es seine Absicht gewesen wäre, meinte mein Vater es endlich einmal gut mit mir und starb." (S. 107)


    Franck ist schwul und leidet sehr unter seinem herrischen Vater. Beide haben nichts zu lachen, bis sie in der Schule zusammen für ein Theaterstück proben. Hierbei kommen sie sich nahe und werden Freunde. Freunde fürs Leben. Auch wenn das Schicksal sie immer wieder auseinander treibt, kommen sie früher oder später doch wieder zusammen und sorgen füreinander.


    Mir fiel es nicht leicht, in das Buch hinein zu finden. Billies ungehobelte Sprache mit vielen Vulgär- und Fäkalausdrücken hat mich abgestoßen. Natürlich wirkt diese Sprache authentisch, aber lesen mag ich so etwas einfach nicht.


    Die erzählten Episoden aus den Leben der zwei jungen Menschen sind anfangs recht kurz. Alles wirkt ein bisschen abgehackt und wenig geschmeidig. Für den Lesefluss ist das zwar nicht förderlich, aber es spiegelt das Erzählte wider. Insofern passt es gut.


    Ist das Buch anfangs mehr oder weniger trostlos, wirkt es später doch hoffnungsvoll. Anna Gavalda zeigt, dass man sich nicht aufgeben darf, dass man sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen kann und dass mit wahrer Liebe alles leichter geht.


    "Nur wer fällt, lernt fliegen" ist vielleicht nicht Anna Gavaldas bestes Werk, aber durchaus lesenswert.


    4ratten