Ahoi
Nun bin auch ich durch den Wälzer und das auffälligste am Buch ist, wenn man einsteigt, das Schätzing überraschend Stilvoll vorgeht. Ich weis nicht. Er hat all dies was zb. ein Dan Brown nicht hat. Er lässt sich sehr viel Zeit mit den Charakteren und er weis auch wie man um Typische Durchhänger herum schreibt. (zumindest in der ersten Hälfte)
So hat mir die Szene am See, (die verhinderte Romanze) sehr gut gefallen. Im Gegensatz dazu konnte man sich zb. in Thrillern wie Cupido (von Hoffman) ,sobald es intimer wurde, kaum mehr vor "...schwüler Feuchtigkeit ..." an allen Ecken und Enden retten . Nein, nein ,der Autor hat schon gut daran getan nichts zu überstürzen und statt dessen eher ein, kann man schon fast sagen, elegantes Storytelling an den Tag zu legen. Genau so ist natürlich auch die einfache wie aber auch schon geniale Grundidee des Buches hervorzuheben die kaum so schnell getopt werden dürfte. Der geschickte Umgang mit Fachbegriffen und die Anwendung klassischer Vorlagen, die jeden an diverse Katastrophenfilme erinnert haben dürften, hat sein übriges zur gelungenen Atmosphäre beigetragen.
Wo viel Licht ist, ist aber auch viel Schatten ...zumindest ein wenig.
Kritik an der einzig verbliebenen Supermacht zu üben ist schon ein ziemlich alter Hut und zeugt kaum von Kreativität. Hier hätte es gereicht einfach nur ein- zwei Personen den Stempel des Größenwahns aufzudrücken und nicht der ganzen Nation. Genauso stolpert Schätzing, gegen Ende hin, in ein paar Logikfallen. Das schlimmste jedoch, aus meiner Sicht, war der zu esoterische Schluss. Ich meine, man liest mit Begeisterung die knapp 1 000 Seiten in 2 Wochen ,und wird dann mit solch einem Ende "belohnt". Verstehe ich nicht ganz. (hab mich ein bisschen wie auf der letzten Seite von Otherland gefühlt)
Aber auch wenn der Schluss eher Geschmacksache ist, sollte sich niemand davon, und den 990 Seiten, vom Lesen abhalten lassen, denn der verpasst eines der besseren Bücher der letzten Jahre.
Einzige Einschränkung für Fans von Dan Brown und Co. dürfte die Tatsache sein das erst ab Seite 150 die "Action" beginnt. Sowieso ist der Actiongehalt, jetzt auf den Umfang des Buches hochgerechnet, eher gering so das Leutz mit nervösen Augen , bei denen der Held bereits auf Seite 10 von Polizei, Mafia und dem Tierschutzverein mit 180 über die Autobahn gejagt werden muss, etwas enttäuscht sein könnten.
Ca
NtM