Christoph Marzi - Lycidas

Es gibt 174 Antworten in diesem Thema, welches 45.550 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tina.

  • Ich habe zwar die Auflage mit dem alten Cover (gefällt mir persönlich auch besser) gelesen, wollte aber trotzdem auf die neue Aufmachung hinweisen:


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    Meine Meinung
    Ich bin wohl eine der wenigen hier, deren Meinung irgendwo zwischen "Boah, scheiße!" und "Supergut!" steht. Bei mir hats nämlich einige Zeit gedauert, bis ich mich mit dem Schreibstil anfreunden konnte bzw. bis ich die wortwörtlichen Wiederholungen (teilweise ja ganze Absätze) nur noch überflogen oder nicht mehr wahrgenommen habe. Anfangs dachte ich mir nämlich, dass ich ausflippe, wenn ich noch einmal "Dieses Kind!" oder "Es gibt keine Zufälle" lesen muss. Aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt und den Satz "Fragen Sie nicht" fand ich sogar irgendwann liebenswert.


    Die Handlung hat mich für den Schreibstil entschädigt. Die fand ich nämlich richtig klasse. Gerade die Geschichte rund um Lycidas und Lilith hat mir sehr gut gefallen und ich betrachte es als Pluspunkt, dass Marzi so viele Mythen aufgreift und sie miteinander vermengt. Überhaupt fand ich die Vielfalt der fantastischen Wesen wunderbar und ich habe mich immer wieder gefreut, wenn etwas Neues dazukam. Verwirrend fand ich ich dabei weder die springende Handlung noch die Unmengen an Personen. Marzi nimmt sich einfach genug Zeit, um alles einzuführen und wenn man doch mal was vergisst, egal: später wird es sicher nochmal erklärt. :breitgrins:


    Die Personen mochte ich eigentlich alle, auch wenn ich zu keiner eine richtige Beziehung aufgebaut habe. Dinsdale mochte ich wohl am liebsten und Wittgenstein ist sowieso eine Sache für sich. Etwas unglücklich gewählt fand ich die Erzählperspektive. Eigentlich wird alles aus der Sicht Wittgensteins erzählt, trotzdem erfährt man selten etwas von seinen Gefühlen. Und komischerweise weiß er immer, was Emily denkt und fühlt. Ich fand diese Kombination nicht so toll.
    Allerdings fand ich es "toll", dass Emily nur ein Auge hat. Das macht aus ihr etwas Besonderes und gerade in einer Zeit der perfekten Hauptpersonen hat mich dieser Makel für sie eingenommen.


    Ob ich nochmal in die uralte Metropole zurückkehren werde, weiß ich noch nicht. Eigentlich fand ich es dort sehr schön, aber ich denke, eine kleine Pause bis zum nächsten Besuch schadet auch nicht. :winken:
    4ratten

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

    Einmal editiert, zuletzt von mondy ()

  • Das neue Cover kannte ich noch gar nicht. Finde ich aber so auch ganz nett, wobei ich meine älteren auch sehr schön finde.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Das Cover finde ich auch nett, aber total unpassend. Obwohl ja tatsächlich Emily auf dem Cover ist und mir der Stil gut gefällt, sieht mir das zu süß und witzig aus. Die düstere Version, die auch bei mir noch verstaubt, gefällt mir da besser.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Avila: Ja, an die Bücher habe ich dabei auch gedacht!

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Och nööö, das neue Cover gefällt mir gar nicht. Das alte sah viel mysteriöser aus. Und es war Big Ben drauf.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe vor einiger Zeit Grimm gelesen und fand den Roman zwar eher mittelmäßig, bin dann aber doch neugierig auf Lycidas geworden. Leider war der Roman überhaupt nicht mein Fall weshalb ich ihn nun auch abgebrochen habe. Weder Emily noch Wittgenstein (der mit seinem ständigen "Dieses Mädchen" sehr genervt hat), noch die anderen Figuren konnten mich überzeugen.
    Ein weiterer Grund ist auch die Tatsache das ich mit Phantastischer Literatur und Fantasy etwas schwierig bin. Manchmal kann ein einziges Element dafür Sorgen das es mir zuviel Fantasy ist bzw. zuviel phantastisches daher kommt und hier war mir die ganze Geschichte mit dem Wechselbalg und den Elfen irgendwie zu viel.

  • Ich finde es immer sehr interessant und sogar amüsant, dass gewisse Dinge an den Lycidas Romanen, die mir sehr gut gefallen haben, andere als ihre größten Kritikpunkte nennen. Daran sieht man, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind.
    So wie mir die Wiederholungen von Wittgenstein und manchen Satzbausteinen sehr gut gefallen hat, und irgendwie gar nicht nervig oder künstlich aufgesetzt vorkamen, habe ich hier schon mehrmals gelesen, dass genau das andere sehr gestört hat.


    Allerdings sind die Romane bei mir schon ein paar Jährchen her. Ich könnte also nicht sagen, ob sich mein Leseeindruck nicht verändert hat.
    Leider konnten mich andere Marzi-Bücher allesamt ja nicht so ganz überzeugen, waren aber jetzt auch nicht so viele :zwinker:

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Das Buch fing gut an, dann wurde es immer verrückter und schließlich wollte ich es einfach nur beenden!


    Schade, dass ich das Buch nicht eher beiseite gelegt habe, doch hatte ich erwartet, dass sich alles zu einem großen Ganzen fügt. Stattdessen wird hin- und hergerannt, niemand weiß genau was Sache ist und es tauchen Kreaturen und Figuren von überall her auf - bunt gemischt, etwas aus der Schöpfungsgeschichte, der ägyptischen Mythologie, andere mystische Gestalten oder neu erdachte Kreaturen. Das war mir einfach zu viel, insbesondere, da die meisten namenlos bleiben und es scheint, als sollte das Ganze lediglich möglichst phantastisch sein.


    Das Buch hat mich nicht gepackt, allenfalls die kleine Emely, die Spielball der Erwachsenen ist, die an ihr als Person mehrheitlich nicht im geringsten interessiert scheinen, ruft noch sympathische Gefühle hervor. Vieles wird einfach so hingenommen (kein einziger der Erwachsenen reagiert mit irgendeinder Gefühlregung auf den Tod einer Person - schlimmer noch: Die Veränderung einer Ratte ruft emotionalere Reaktionen hervor :gruebel:), es häufen sich nervige Redewendungen (an "Dieses Kind" und "Fragen Sie nicht" wird man sich wohl immer erinnern werden) und insgesamt ist es, als würde niemand wissen, was zu tun sei, sodass letztlich alle immer wieder in die uralte Metropole hinabsteigen, nur um erneut in Lebensgefahr zu geraten.


    Die Idee an sich (obwohl nicht neu) ist gut und man hätte so viel daraus machen können. Aber 860 Seiten für diese Hin und Her, gespickt mit allerlei Übernatürlichem und Absurditäten sind einfach zu viel des Guten und haben bei mir als einzige Reaktion Stirnrunzeln hervorgerufen.


    Zusammenfassend würde ich sogar so weit gehen, dass die Nennung der Tube-Stationen für mich als Liebhaberin Londons das Highlight waren! :wegrenn:


    Für den Beginn und Ansatz würde ich allenfalls
    1ratten
    vergeben.

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

    Einmal editiert, zuletzt von British_Soul ()

  • Das verstehe ich nun garnicht, ich liebe dieses Buch und gerade Wittgenstein würde ich sofort heiraten.lach.
    Von allen 4teilwn fand ich Lycidas auch immer noch das Beste und seid dem ist Marzi mein Lieblingsautor.
    Und eigentlich hatte ich es nur wegen der Ratte im Klappentext gekauft.....

  • Ich lese dieses Buch nun zum zweiten Mal, aber nicht alleine. Wir werden am 19. Dezember nach London fliegen und ich dachte, das ist eine wunderbare Vorbereitung.
    Ich war mir nicht sicher, wie das Buch meiner Tochter gefällt, aber sie liebt es. In jeder freien Minute möchte sie weiterlesen. Sie ist völlig gefangen von dieser bizarren Welt und ihre Liste mit den Dingen, welche sie in London sehen möchte, wird immer länger. Ich fürchte, um diese abzuarbeiten, müssen wir noch einige Male auf die Insel. :breitgrins:


    Besonders gut gefallen ihr die Beschreibungen der Atmosphären im realen London, wie auch in der uralten Metropole. Genau aus diesem Grund, mochte ich auch dieses Buch, als ich es das erste Mal las.