Linwood Barclay, Dem Tode nahe

Es gibt 29 Antworten in diesem Thema, welches 10.967 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kaluma.


  • Ein kleiner Kritikpunkt für mich liegt in der Übersetzung:
    (1) Wie habe ich mir denn einen Schreibtisch vorzustellen, der (S. 110) "mit Computerzeitschriftem, Skateboards und Girls zugemüllt ist"?


    Leider weiß ich ja nicht, wie es im Original geschrieben steht, aber ich stell mir das so vor: man braucht z.B. ja nur einen größeren Eckschreibtisch mit 2 Schreibtischplatten zu haben und schon ist genügend Platz da. Und unter Girls denke ich mal, dass da einfach nur Poster von nackten Frauen gemeint sind. :zwinker: Obwohl der Satz, zugegeben, doch recht seltsam ist.



    (2) Ich habe mich gefragt, ob alle deutschen Leser wissen, was "French Toast" (ab S. 95) ist.
    Wäre es hier nicht von Seiten des Übersetzers angebracht, es entweder auch zu übersetzen (=Armer Ritter) oder zumindest kurz zu erklären, was es ist?


    "French Toast" finde ich nich so schrecklich, denn schließlich heißt es in den USA eben so. Und mir, als Österreicherin, ist der Begriff "French Toast" sogar geläufiger als "Armer Ritter".


    :winken:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

  • "French Toast" finde ich nich so schrecklich, denn schließlich heißt es in den USA eben so. Und mir, als Österreicherin, ist der Begriff "French Toast" sogar geläufiger als "Armer Ritter".


    Ich zumindest hatte keine Ahnung, dass es sich bei "french toast" um Arme Ritter handelt.
    Grundsätzlich bin ich schon der Meinung, dass die Namen von Gerichten übersetzt werden sollten; immerhin ist es doch von Interesse, was die Personen essen. Lese ich ein Buch in Übersetzung, möchte ich nicht erst diverse Sachen im Wörterbuch nachschlagen müssen - und in diesem Fall hätte das auch nicht geholfen. "French toast" steht in meinem "Langenscheidts Großes Schulwörterbuch" (rund 100.000 Stichwörter) nicht drin.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich hab jetzt mal bei Wikipedia nachgelesen. French Toast, Armer Ritter oder wie auch immer dürfte so wieso ein recht schwierig zu übersetzender Begriff sein, da es dafür jede Menge regionaler Varianten gibt. Denn mir persönlich z.B. ist der Begriff "Armer Ritter" doch recht unbekannt...

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

    Einmal editiert, zuletzt von Juggalette ()

  • Ich zumindest hatte keine Ahnung, dass es sich bei "french toast" um Arme Ritter handelt.
    Grundsätzlich bin ich schon der Meinung, dass die Namen von Gerichten übersetzt werden sollten; immerhin ist es doch von Interesse, was die Personen essen. Lese ich ein Buch in Übersetzung, möchte ich nicht erst diverse Sachen im Wörterbuch nachschlagen müssen - und in diesem Fall hätte das auch nicht geholfen. "French toast" steht in meinem "Langenscheidts Großes Schulwörterbuch" (rund 100.000 Stichwörter) nicht drin.


    Hmm...aber ich finde, "French Toast" ist wesentlich geläufiger als "Armer Ritter". Ich kenne zwar beides, aber ich kenne sicherlich mehr Leute, die wissen was ein "French Toast" ist als ein "Armer Ritter".

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • So, das Buch ist durch, und trotz einiger Ungereimtheiten in der Logik (ein Auto, das auf Kies mit quietschenden Reifen wegfährt) oder in der Übersetzung (es wird ab der 2. Hälfte des Buches mehrmals zwischen "Du" und "Sie" hin- und hergesprungen, wenn sich zwei Personen unterhalten) fand ich es sehr fesselnd.


    Ich musste mich heute abend beinahe dazu zwingen, mir endlich etwas zu essen zu machen, denn ich wollte das Buch nur ungern aus der Hand legen. Die Seiten flogen nur so dahin, dabei ist es ein Roman, der gut 500 Seiten und ein nicht all zu großes Schriftbild hat. (Ich nehme an, es liegt an den vielen wörtlichen Reden, aus denen das Buch zu 97% besteht - für jede Person wird eine neue, eingerückte Zeile begonnen, und viele Sätze sind nicht sehr lang.)


    Auf der einen Seite ist es Trivialliteratur; die Lösung ist wie bei so vielen Büchern mehr oder weniger aus dem Baukasten für Thriller hervor gekramt, aber auf der anderen Seite ist das Buch einfach gut geschrieben und hielt mich in Atem.
    "Ohne ein Wort" werde ich mir wohl auch noch kaufen.


    4ratten

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

    Einmal editiert, zuletzt von Schokomaus ()

  • Habe das Buch letzte Woche in einem riesigen Stapel Mängelexemplare entdeckt und sofort mitgenommen, da ich es ja nun schon seit einer Weile lesen wollte.
    Ich fand es nicht so gut wie "Ohne ein Wort", hatte es aber ziemlich schnell durch (was bei mir immer Pluspunkte bedeutet).
    Irgendwie war die Story etwas durcheinander, oder vielleicht musste unbedingt eine Wende in der Geschichte her, ich weiß es nicht.


    Ich vergebe nur 2ratten , man hätte einfach mehr aus der Geschichte machen können.

  • Meine Meinung
    Dieses Buch ist so spannend und verzwickt, dass man es beim Lesen nicht mehr aus der Hand legen möchte. Vor allem stelle ich es mir sehr grausam vor, wenn man mitbekommt, wie der beste Freund und die ganze Familie getötet wird. Doch wie kam es dazu?
    Der Mord an der Nachbarsfamilie beginnt schon im Prolog. Die Familie möchte in den Urlaub fahren. Derek ist bei ihnen, um sich von ihnen zu verabschieden. Er hat jedoch einen Plan, dem er selbst seinem besten Freund Adam nicht verrät: Er möchte sich während der Abwesenheit der Familie Langley im Keller einquartieren. Nicht dauerhaft, doch immer wieder für einige Stunden. Denn dort möchte er sich heimlich mit seiner Freundin Penny treffen. Daher sucht er sich ein Versteck innerhalb des Hauses und wartet, bis die Familie endlich abgefahren ist. Unerwarteterweise kommen diese jedoch kurz darauf schon wieder zurück – ein schwerwiegender Fehler, denn nun tritt ihr Mörder auf den Plan. Derek kauert noch immer in seinem Versteck und traut sich erst einige Zeit später aus diesem und macht die grausige Entdeckung, dass alle tot sind. Doch wem soll er sich anvertrauen? Niemand wusste davon, dass er sich auch in dem Haus aufhielt. Als er sich seinem Vater schließlich doch anvertraut, ist er längst selbst im Visir der Ermittler, denn er hat kein Alibi. Nun beginnt die Suche nach der eigentlichen Wahrheit und natürlich nach dem tatsächlichen Mörder.
    Wie gesagt, dieses Buch ist äußerst spannend und jedem Thriller-Liebhaber wärmstens zu empfehlen. Ich weiß auf jeden Fall, dass ich mir nun auch die anderen Bücher von Linwood Barcley zulegen werde.


    Ich gebe dem Buch:
    5ratten

    ~~ Was wäre die Welt nur ohne Bücher? ~~


    :lesen: Berühre mich. Nicht. - Laura Kneidl

    :lesen: Hexenblut - Neil White

    :lesen: Sofies Welt - Jostein Gaarder

  • Uff, das Buch habe ich in einem Rutsch runter gelesen, weil ich es auch so super spannend fand. Irgendwie macht es das Rezensieren schwerer ... :rollen:


    Die Figuren fand ich nicht sonderlich facettenreich, aber das erwarte ich bei einem Thriller eigentlich auch gar nicht. Viel mehr fand ich es gut, dass ihre Handlungsweisen für mich immer nachvollziehbar sind, auch wenn ich persönlich Geheimnissen wenig abgewissen kann und ich mir mehrmals gedacht habe: Redet doch einfach ... Aber dann wäre es mit der spannenden Handlung auch ziemlich schnell dahin. Dennoch gab es immer einen guten Grund, warum man nicht geredet hat und den fand ich auch immer nachvollziehbar.
    Die Spannung bleibt dabei konstant. Von der ersten Seite an war ich eigentlich gefesselt und der Autor schafft es ganz wunderbar mehrere Stränge in das Buch einzubauen, alles fesselnd zu halten, nach und nach aufzuklären und am Ende eine einleuchtende Lösung zu präsentieren. Erst ein paar Seiten vor der Aufschlüsselung fiel es mir wie Schuppen vor den Augen, wer der Mörder war. Gefallen hat mir wirklich, dass fast jede Kleinigkeit, die eingestreut wurde, eine Bedeutung hatte und aufgeklärt wurde. Es blieben eigentlich keine Fragen offen.
    Es gibt eigentlich nichts wirkliches zu beanstanden. Der Thriller hatte alles, was ein Thriller haben soll und hat mir spannende Lesestunden gegeben.


    (Nur mit der Sonderaufgabe für den SLW tu ich mich noch ein bisschen schwer, aber ich kann ja mal in Ruhe darüber nachdenken. :breitgrins: )


    4ratten

  • Meine Meinung:


    Linwood Barclay hat mit seinem Thriller genau meinen Lesegeschmack getroffen. Ein Buch, welches ich nur schwer aus der Hand legen konnte. Es beginnt mit der Tat: Um ein paar ungestörte Tage mit seiner Freundin verbringen zu können, lässt Derek sich im Haus seines besten Freundes einschließen als die Familie in den Urlaub fährt. Noch während Derek sich im Keller der Langleys versteckt hält, kommen diese unerwartet wieder zurück. Plötzlich klingelt es an der Tür und es fallen drei Schüsse.


    Ab hier erzählt Dereks Vater die Geschichte weiter, was ich schon sehr ungewöhnlich fand. Aber Linwood Barclay hat das Geschehen so überzeugend geschrieben, dass ich mich richtig in die Personen und in die Handlung reinversetzen konnte. Zwar hält sich der Autor mit vielen Nebensächlichkeiten auf, und stellenweise wirkt die ein oder andere Beschreibung etwas lang - aber auf keinen Fall jemals langweilig.


    Man wird süchtig danach, mehr über die Personen zu erfahren und welche Leichen sie im Keller vergraben haben. Man lernt immer neue Leute kennen und hinter jedem von ihnen kann ein eiskalter Mörder stecken.


    Zum Schluss setzt Barclay noch einmal richtig einen drauf. Das Ende hat mir wirklich gut gefallen.
    Ich kann einfach nur sagen: Ein gelungener Thriller mit Sucht-Effekt!


    5ratten

    Wer lesen will, der liest, und jedes Buch wird gefunden von dem, der es sucht.<br />(Eduard Engel)

  • Linwood Barclay: Dem Tode nah



    Meine Meinung


    Dies war mein erstes Buch von Linwood Barclay, von dem mir gegenüber schon mehrfach geschwärmt wurde, wie spannend doch seine Bücher seien. Das kann ich bestätigen - das Buch war wirklich spannend, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Da es einfach und flüssig geschrieben ist, ließ es sich auch schnell weglesen. Jim Cutter ist eine sympathische Hauptfigur, deren Gedankengängen man gut folgen konnte. Anfangs wusste man als Leser ja mehr als er (durch den Prolog aus Sicht seines Sohnes). Trotzdem war es spannend zu verfolgen, wie Jim seine Nachforschungen anstellte, zumal dabei ja noch andere "Leichen im Keller" aufgedeckt wurden, die Jim und mit ihm den Leser zeitweise etwas in die Irre führten. In der ersten Buchhälfte hatte ich ständig ein grusliges Gefühl, als nach und nach immer mehr Details zutage kamen, die Jims Sohn Derek belasteten, und Derek auch selber noch vieles dazu beitrug, sich verdächtig zu machen... :entsetzt:


    Der Kriminalfall selbst war schön rätselhaft angelegt, ich habe bis zuletzt nicht durchschaut, welche Gefahr vom Täter noch ausgeht (dessen Identität oder zumindest Beteiligung konnte man sich nach einigen Hinweisen jedoch schon viel früher zusammenreimen). Die Auflösung am Ende kam mir jedoch etwas überkonstruiert vor und stellenweise auch nicht ganz logisch. Insgesamt bietet das Buch gute, leichte Unterhaltung.


    3ratten

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()