Michail Bulgakow - Der Meister und Margarita

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    Inhalt:
    Ende der 1920er Jahre taucht während der Karwoche in Moskau der Satan Voland mit Gefolge auf, um Freitagnacht seinen alljährlichen Ball zu geben. Einige Tage lang wird Moskau vom Teufelsspuk heimgesucht. Den Menschen, die mit Volands Gefolge in Berührung kommen, wird übel mitgespielt – doch sie verdienen es nicht anders, denn sie sind fast allesamt verlogen, geldgierig und anmaßend. Eine Ausnahme bilden der namenlose Meister, der geniale Autor eines Pilatus-Romans, und seine Geliebte Margarita. Sie verloren einander aus den Augen, als der Meister, dessen Roman von Literaturfunktionären als konterrevolutionär eingestuft und für den Druck abgelehnt wurde, einen Nervenzusammenbruch erlitt, das Manuskript verbrannte und in eine Nervenheilanstalt eingewiesen wurde. In der Hoffnung, etwas über ihren Geliebten zu erfahren, ist Margarita bereit, die Gastgeberin auf dem Ball beim Satan zu spielen. Als Lohn für ihren selbstlosen Einsatz wird sie wieder mit dem Meister zusammengeführt; sein Roman wird vor dem Vergessenwerden gerettet.


    Es lesen:
    chil
    Ninette
    Puenktchen
    Breña

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo zusammen,


    bisher habe ich nur die ersten beiden Kapitel gelesen, mich aber schon köstlich amüsiert (und nutze jetzt aus, dass mein Schatz Formel 1 schaut, um schnell meinen ersten Eindruck zu schreiben...).


    Volands trockene Art und wie er sich in das Gespräch von Berlioz und dem Dichter einmischt, finde ich herrlich. Berlioz ist natürlich braver Stalinist, daher existieren für ihn weder Gott noch Jesus. Dies kann der dazustossende Voland natürlich nicht so stehen lassen. :breitgrins:
    Ich musste breit grinsen, als er beiläufig sein Frühstück mit Kant erwähnte. Und über die Gedanken der beiden Moskauer,
    dass Voland ein Ausländer sei, wobei sie aber immer verschiedene Staaten vermuten.


    Im zweiten Kapitel war ich erstaunt, wie menschlich Bulgakov Jesus darstellt. Und auch hier musste ich schmunzeln, nämlich über seine Entrüstung über den Aposteln, der ihm folgt und seine Taten und Worte aufschreibt, nur leider nicht wahrheitsgemäß. :breitgrins: Und auch die Menschlichkeit des Präfekten hat mich erstaunt, denn in der Kirche wird an ihm ja kaum ein gutes Haar gelassen. Als er mit seinen Kopfschmerzen kämpfte konnte ich aber sehr gut mit ihm fühlen...


    Weiß einer von euch, ob Bulgakov die Namen (Jerschalaim, War-Rawwan) direkt aus dem Hebräischen übernommen hat?


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • *meld* und off topic: kann ich noch mitmachen? Das steht schon lang auf meiner Liste :smile:

    :schmetterling: <br /><br />Wer zu lange in sich geht, kommt auf der anderen Seite wieder heraus.


  • *meld* und off topic: kann ich noch mitmachen? Das steht schon lang auf meiner Liste :smile:


    Immer hereinspaziert! The more the merrier! :breitgrins:

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Das mit den Namen weiß ich nicht, aber dass der Autor Bulgakow heißt, meine ich zu wissen :zwinker:


    Meine Begeisterung ist nicht so groß wie deine, ich muss mich irgendwie sehr konzentrieren, um auch ja alles richtig auf die Reihe zu bekommen. Ein wenig verwirrend findet ich es schon. Aber ich bin ja auch erst auf Seite 85 oder so, ich bin also gespannt, wies weiter geht!


  • Das mit den Namen weiß ich nicht, aber dass der Autor Bulgakow heißt, meine ich zu wissen :zwinker:


    Entschuldigt, dass ich mich hier einmische, obwohl ich nicht mitlese, und klugscheiße :belehrerin: .
    Also eigentlich heißt er ja Булгаков. Wie er mit lateinischen Buchstaben heißt, beruht auf der gewählten Transkription. Normalerweise schreibt er sich auf Deutsch tatsächlich mit "w", aber die wissenschaftliche Transliteration ist Bulgakov. Auch auf Englisch schreibt er sich mit "v", dafür wird aber der Vorname "Mikhail" transkribiert. Auf Schwedisch entsprechen Vor- und Nachname der wissenschaftlichen Transliteration, dafür wird aber der Vatername anders geschrieben. :rollen:

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Danke für die "Rettung", Saltanah! So fundiert hätte ich es nicht erklären können. :zwinker: Ich entscheide mich aber in Zukunft auch für die Schreibweise mit w, damit es einheitlich bleibt.


    Mein Leseabschnitt begann erstmal damit, dass

    Eindrucksvoller kann ihm wohl kaum Recht gegeben werden, ein deutliches Zeichen dass die Zeit der hohlen Diskussionen nun vorbei ist.


    Im Folgenden war ich verwirrt durch die vielen Namen, mit denen ich mich wirklich schwer tue. Ich hoffe, das wird im Laufe der Lektüre noch besser. :rollen: Auch die eingeschobene Geschichte über das Gribojedow bzw. besonders dessen Restaurant fand ich auch verwirrend und zu langatmig, rundherum überschlugen sich schließlich die Ereignisse.
    Das zunehmende Chaos, das für mich auch die innere Verwirrung Besdomnys wiederspiegelt, finde ich gelungen dargestellt. Die gesellschaftskritischen Spitzen sind auch hier ziemlich deutlich, ich hätte wirklich gedacht, dass Bulgakow sie weniger offensichtlich platziert.


    Inzwischen bin ich irgendwo in Kapitel 7, aber dazu später mehr.


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Wah ich bin hier :winken:
    Ich habe heute fleißig die Bahnfahrten genutzt und bin jetzt äääh sie haben gerade Besdomny in die Klapse gesteckt.
    Die Szene auf der Parkbank fand ich sehr amüsant, das Frühstück mit Kant, dann die Geschichte mit Pointus Pilatus.
    Als der schwarze Kater Strassenbahn fahren will, musste ich noch mehr grinsen.


    Die ganze Gribojedow Geschichte hat mich auch ziemlich verwirrt. Die ganzen Naben und alles. Wobei ich beim Auftritt von Besdomny schon wieder sehr amüsiert war. Ich hab mir vorgestellt, wie er in Unterhose und diesem Hemd in einem feineren Restaurant auftaucht. :breitgrins:

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Recht viel weiter bin ich heute nicht gekommen. Ich bin während beider Bahnfahrten über dem Buch eingeschlafen. Und das passiert mir normalerweise selten, scheint aber ein Barometer für meine Eindrücke zu sein. Es ist zwar hin und wieder recht amüsant (eben die Szene mit dem Kater und mit dem Tolstoihemd), aber andererseits kommen viele Wörter vor, die ich nicht kenne (was ist ein Tolstoihemd?) und viele verschiedene russische Namen, die ich schwer auseinander halten kann, weil es zu den Namen keine Anhaltspunkte gibt, es sind flüchtige Begegnungen. Mal sehen, ob ich heute im Bett weiter komme, denn irgendwie zieht es mich doch immer wieder an!

  • Ach wie schön, eine Leserunde. Da ich das Buch vor ein paar Wochen erst wieder gelesen hatte, inzwischen zum dritten mal, werde ich nicht teilnehmen. Bin trotzdem gespannt auf eure Beiträge, dieses Buch liegt mir sehr am Herzen.


    chil: Vielleicht das hier? :gruebel:


    Wenn man bedenkt, das "Das Hemd eines Glücklichen" von ihm stammt, könnte vielleicht auch gemeint sein, das der Kater schlicht gar kein Hemd trug?


    EDIT: Bild durch Link ausgetauscht wegen Traffic-Klau. LG, Saltanah

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()


  • Ich bin während beider Bahnfahrten über dem Buch eingeschlafen. Und das passiert mir normalerweise selten, scheint aber ein Barometer für meine Eindrücke zu sein.


    Oje! Mir gefällt das Buch eigentlich sehr gut, und abgesehen von manchen langatmigen Szenen kann ich es im Zug so runterlesen. Sogar an die Namen gewöhne ich mich langsam.



    was ist ein Tolstoihemd?


    Ich vermute mal, das ist eines dieser sackähnlichen Hemden, in denen Tolstoi aussieht wie Gandalf. :zwinker: Yvanna hatte zumindest die gleiche Idee. :winken:


    Ich habe heute die Kapitel 7-12 geschafft. Das siebte Kapitel, in dem es um die Wohnung Nr. 50 geht, fand ich wieder sehr langatmig. Aber ich vermute, dass Bulgakow hier wieder eine große Portion Kritik untergebracht hat: Menschen verschwinden schließlich nicht einfach so, das hat weniger mit Spuk als mit Politik zu tun. Und Stjopa wird auch als scheinheiliger Kapitalist entlarvt.
    Im folgenden Irrenhaus-Kapitel fand ich auffällig, dass der hervorragende Arzt zwar nur Besdomnys Worte wiederholt, von diesem aber für besonders schlau gehalten wird - so einfach sind wir Menschen gestrickt! :zwinker: Wie er den Dichter allerdings dazu bekommt in der Klinik zu bleiben zeigt, dass er wirklich im richtigen Beruf arbeitet.
    Als nächstes gefiel mir das Hin und Her der Telegramme sehr gut - wieder ein Zeichen für das sich ausbreitende Chaos und die allgemeine Ratlosigkeit, bei der Probleme nur verlagert, nicht gelöst werden.
    "Die Spaltung Iwans" im 11. Kapitel gefiel mir auch gut, diese Passagen im Irrenhaus gefallen mir zunehmend gut. Zum Ausruf Idiot: kennt jemand den Roman von Dostojewski und kann mit verraten, ob der thematisch in die Situation passt?
    Im 12. Kapitel geht es schließlich um die Varieté-Vorstellung, und Voland und seine Gehilfen zeigen ihre dämonischen Absichten. Sie spielen mit der Habgier der Zuschauer und stellen verschiedene von ihnen bloß. Auffällig fand ich, dass die Auflösung der "Zaubertricks" angekündigt war und auch gefordert wurde. Anscheinend ist nicht nur kein Platz für Religion, also Glaube, sondern auch für Aberglaube. Real ist nur, was man sehen, anfassen, (be-)greifen kann, das Metaphysische hat keinen Platz im sozialistischen Wertesystem.


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Ich bin jetzt ca. auf Seite 200 gelandet und nach und nach gefällt mir die Geschichte immer besser. Ich muss mich zwar immer noch sehr konzentrieren beim Lesen, weil ich einige russische Begriffe nicht kenne und mir mit den langen Namen etwas schwer tu, aber ich lerne täglich dazu :breitgrins:


    Dennoch bin ich, denke ich, mit falschen Erwartungen an das Buch heran gegangen. Eine Freundin, die mir bisher nur super Bücher empfohlen hat (Jane Eyre, die Bücher von John Irving etc...), hat es mir mehrmals ans Herz gelegt. Und jetzt, da ich es lese, kommt es mir ganz anders vor, als alles, was diese Freundin sonst so gerne liest. Jetzt warte ich eben die ganze Zeit darauf, dass etwas passiert, was ihre Meinung in meinen Augen rechtfertigt.


    Da ich das nunmal erkannt habe, kann ihc die Sache, dh das Buch, jetzt vielleicht ein wenig weniger voreingenommen angehen und ihm deshalb eine etwas weniger beeinträchtigte Meinung angedeihen lassen. Mal sehen :breitgrins:


  • Da ich das nunmal erkannt habe, kann ihc die Sache, dh das Buch, jetzt vielleicht ein wenig weniger voreingenommen angehen und ihm deshalb eine etwas weniger beeinträchtigte Meinung angedeihen lassen. Mal sehen :breitgrins:


    Ich hoffe doch sehr, dass du das Buch nun mehr genießen kannst!
    Eine leichte Lektüre ist es wirklich nicht, aber mir macht es Spaß die verschiedenen Ebenen zu entpuzzeln. Außerdem bin ich überrascht, wie schnell ich trotzdem vorwärts komme. Leider konnte ich heute nur wenige Seiten lesen, aber immerhin habe ich nun den Meister kennengelernt. :zwinker:


    Über die Leserunde bin ich auch sehr froh, weniger weil ich sie als Lesemotivation brauche sondern weil das Buch so verschiedene Eindrücke hervorruft. Und eben auch, weil ich immer neugierig auf Eindrücke und Hintergrundwissen von anderen Lesern bin.


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Ach was chil, jeder liest so schnell und so viel wie er kann und will. :trost:


    Ich habe heute endlich den Meister kennen gelernt. Ich finde er ist eine interessante Person.
    Nun bin ich wirklich gespannt, wie das alles endet, besonders weil das Kapiel in dem er auftritt "Das erscheinen des Helden" heißt. Ich bin jetzt mitten in Kapitel 14 und im Moment sind Besdomny und der Meister meine Sympathieträger.
    Ich finde die Geschichte bis jetzt trotzdem noch sehr verwirrend, weil ich keinen Schimmer habe, worauf das hinaus laufen wird. All die Dinge, die erzählt wurden bis jetzt sind schon sehr verworren und skurril. Vielleicht wird es jetzt mit dem Meister klarer. Ich meine schon eine Idee zuhaben, wer Magarita ist. :breitgrins:

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Also die Ereignisse verwirren mich nun einigermaßen.
    Ich stecke mitten in Kapitel 18 indem auf einmal der Onkel von Berlioz auftaucht.
    Die vorherigen Kapitel sind vom Chaos dominiert, dass der schwarze Kater und die anderen 2 anrichten, oder sind es insgesammt 4? Ich bin sichtlich verwirrt.
    Kapitel 16 gibt Aufschluss über das Ende der Geschichte mit Pointus Pilatus. Der Teil hat mich zumindest nicht verwirrt.
    Allerdings bin ich echt gespannt, wie und vor allem wann es mit dem Meister weiter geht.


    Verwirrt euch das Buch auch oder liegt das vielleicht nur an den vielen russischen Namen?

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Voland hat 4 Gefährten: Behemoth (Kater), Asasello, Korowjew (Fagott) und die rothaarige Frau, die vorzugsweise nackt rumläuft, wobei nur die ersten drei einen wichtigen Part in der Handlung haben.


    So verwirrend die Anzahl an Personen und Schauplätzen im Moment auch sein mag, am Ende wird sich alles fügen und seinen Sinn ergeben!

  • [spoiler]Ich habe jetzt endlich auch begonnen, das Buch zu lesen und es gefällt mir richtig gut. Ich mag die skurrilen Aspekte so gerne. Als Voland behauptet, kürzlich Kant getroffen zu haben, dachte ich erstmal, dass er schlichtweg verrückt ist. Und dann nahm die Diskussion zwischen den Dreien ja erst so richtig Fahrt auf. Die Darstellung Volands über Jesus´ Verurteilung fand ich sehr interessant. Zunächst dachte ich ja, dass er sich im Kontrast zu den beiden Atheisten als Verfechter der kirchlichen Variante herausstellen würde, aber ich wurde überrascht. :)
    Als die Prophezeiung über Berlioz Tod dann auch noch zur Realität wurde, keimte bei mir dann langsam der Verdacht, dass Voland sicher noch mehr Unerwartetes auf Lager haben wird.