>> Spezial-Weihnachts-Lesewochenende ~ 19.-21.12.2008

Es gibt 82 Antworten in diesem Thema, welches 15.147 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Seychella.

  • Guten Morgen!



    Ich glaube, das reicht für dieses Jahr mit Weihnachtslektüre.


    Ach ja? Und wieso lese ich dann jetzt E. T. A. Hoffmann - Nussknacker und Mausekönig? :vogelzeigen:
    Weit bin ich noch nicht gekommen: Die Weihnachtsbescherung bei den Stahlbaums hat stattgefunden, die Kinder sind mit der Ausbeute vollauf zufrieden. Die siebenjährige Marie hat besonders den Nussknacker ins Herz geschlossen, der leider in Ausübung seines Dienstes schon einige Zähne lassen musste. Marie verbindet ihn und schützt ihn vor weiteren Übergriffen ihres älteren Bruders.
    Ich frage mich die ganze Zeit, ob ich den "Nussknacker" schon mal gelesen habe, denn irgendwie kommt er mir bekannt vor. Hatten wir ihn vielleicht in einer Kinderbuchversion? Hatte ich ihn im Bücherschrank meiner Eltern gefunden? Oder kenne ich ihn aus dem Fernsehen?

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Guten Morgen!


    Ach ja? Und wieso lese ich dann jetzt E. T. A. Hoffmann - Nussknacker und Mausekönig? :vogelzeigen:


    Ist doch klar: damit du mir noch ein bisschen Gesellschaft leisten kannst! :breitgrins: Ich bin nämlich auch wieder zugegen und lese weiter an meinen weihnachtlichen Fantasy-Kurzgeschichten. Auch gestern Nacht habe ich (nach einem schönen Abend in der Pizzeria) noch zwei Geschichten als Betthupferl gelesen. Tja...



    Für einen Fantasy-Fan ist das tatsächlich unvorstellbar, noch nichts von Pratchett gelesen zu haben. Umso mehr bin ich gespannt, wie Miramis die Kurzgeschichte findet.


    ... es kommt noch viel besser: ich hab die Geschichte von Pratchett nicht verstanden. Überhaupt kein bisschen. :heul: Dabei soll es ein Weihnachtsklassiker von ihm sein:


    Terry Pratchett - Zwanzig Pence mit Umschlag und Weihnachtsgruß


    Es geht schon los mit den verschiedenen Erzählebenen: am Anfang kommt ein Zeitungsartikel über einen Kutscher; dann ein Tagebucheintrag des Arztes des Kutschers, der in diesem Zuge dann die Geschichte des Kutschers erzählt. Dieser Kutscher ist mit seinen Fahrgästen während eines Schneesturms unterwegs und hat ein Erlebnis, dass ihn in den Wahnsinn treibt: er trifft auf ein quadratisches Loch, das er später dann als Tor zu Hölle bezeichnet. Dahinter befindet sich eine schneefreie, braune Ebene, in der sich auch andere Menschen orientierungslos bewegen. Mal scheint eine vertraute Straße aufzutauchen, mal trifft man auf Dinge wie ein überdimensionales Rotkelchen. Überall befinden sich reflektierende Silberplättchen, und im Text tauchen immer wieder Einwürfe wie "Zwanzig Pence, mit Umschlag und Weihnachtsgruß!" oder "Weihnachtsgrüße! Von allen im Büro!" auf. Ich bin vollkommen ratlos. Sind das alles Anspielungen auf das Pratchett-Universum? Verstehe ich es nur nicht, weil ich noch nichts von Pratchett gelesen habe? Kennt von euch jemand die Geschichte und kann sie mir erklären? :schulterzuck:


    Daniela Knor - Mittwinternacht


    Hm, ich finde es ja immer ein bisschen unglücklich, wenn Autoren ihre Kurzgeschichten als Ausschnitte aus einem ihrer bisherigen Werke konzipieren; der treue Leser hat zwar seinen Spaß aufgrund von Wiedererkennungseffekten und hat außerdem unter Umständen ein umfassendes Bild der Welt, aus der die Geschichte stammt. Nicht so der Neuling, der sich ganz unvoreingenommen und ohne Vorkenntnisse an die Geschichte wagt. So ging es mir auch bei Daniela Knor; bereits die Vorbemerkung der Autorin: "Diese Geschichte spielt 10 Jahre vor den Ereignissen, die in meinem Roman "Nachtreiter" beschrieben werden." hat mir ein bisschen die Freude an der Geschichte genommen. Die Handlung selbst fand ich nichtssagend, zwei Kinder huschen nachts durch eine (mittelalterliche?) Burg und zaubern ein bisschen; es ist gerade die Wintersonnenwende und der Zauber klappt offenbar. Hm. Dazu noch ein Sprachstil, den ich ganz offen gesagt als hölzern bezeichnen würde. Nein, der Bringer ist diese Geschichte nicht und ich werde auch vorerst meine Finger von "Nachtreiter" lassen.


    Jetzt geht es erst einmal mit Michael Peinkofer weiter, dessen Geschichte in der letztjährigen Weihnachtsanthologie mir richtig gut gefallen hat. Mal sehen, ob er sich toppen kann.


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis


    PS: ganz vergessen: die vierte Kerze brennt! :klatschen: Und wir haben Wintersonnenwende - bei uns in Bayerisch-Schwaben sagt man dazu: "Jetzt gehts nauswärts." :zwinker:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

    Einmal editiert, zuletzt von Miramis ()

  • Und da bin ich auch schon wieder, diesmal hocherfreut angesichts zweier wirklich gelungener Kurzgeschichten, die ich soeben gelesen habe.


    Michael Peinkofer - Das Geschenk


    Ein zweit- oder eher drittklassiger Illusionist gerät unversehens in den Kampf zwischen den Mächten der Finsternis und den Mächten des Lichts. Das gibt doch jede Menge Stoff für eine temporeiche Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Schon allein die Schilderung der missglückten Versuche des großen Raganrick, sein Publikum mit billigen Zaubertricks zu fesseln, sind lesenswert und hat mich zum Schmunzeln gebracht - natürlich blamiert sich der Künstler bis auf die Knochen. Mit seinem Latein am Ende, sitzt er in seiner Garderobe und fängt an, sich zu betrinken, damit es ihm nachher leichter fällt, sich die Kugel zu geben. Da tritt ein alter Mann in sein Leben und ab da ist nichts mehr so, wie es wahr.... Diese Geschichte ist bis jetzt die actionreichste, es gibt eine Verfolgungsjagd und ein paar wirklich düstere Momente, aber auch ein Verwandlung und ein neues Leben für unseren glücklosen Zauberer. Die Geschichte ist nicht weihnachtlich im eigentlichen Sinn, aber sie hat Bezug zu meiner aktuellen Lektüre "Wintersonnenwende" von Susan Cooper und damit irgendwo meinen Nerv getroffen. Michael Peinkofer ist also weiterhin ein Garant für spannende und spritzige Kurzgeschichten. Vielleicht sollte ich auch wieder mal einen Roman von ihm lesen, schliesslich hat mir "Die Bruderschaft der Runen" recht gut gefallen. Im Februar 2009 gibts ein neues Buch von ihm ----> Wunschliste! :zwinker:


    Thomas Plischke - Horch, was kommt von draußen rein


    Noch ein Knaller - Mann, ist diese Geschichte vielleicht böse! :breitgrins: Sehr gekonnt gemacht, wie zunächst aus der Perspektive eines kleinen Mädchens erzählt wird, das auf den Weihnachtsmann oder notfalls auch Knecht Rupprecht wartet. Er kommt auch tatsächlich, sieht allerdings ein wenig seltsam aus, so ganz ohne Bart und rote Mütze... es entspinnt sich ein netter Dialog zwischen den beiden und der "Weihnachtsmann" stellt ganz seltsame Fragen. Warum er dann einen Zettel an die Eltern schreibt, versteht Leonie nicht so ganz, und mit ihm mitkommen möchte sie eigentlich auch nicht, obwohl er ihr eine Fahrt im Rentierschlitten versprochen hat. Aber was so ein kleines Mädchen ist, das weiß sich schon zu wehren gegen falsche Weihnachtsmänner... wie, das lest besser selbst. :breitgrins: Für mich bis jetzt die Geschichte mit der besten Pointe von allen. Thomas Plischke hat dieses Jahr "Die Zwerge von Amboss" veröffentlicht, ein Zwergenkrimi, auf den ich jetzt natürlich ganz schön neugierig geworden bin. Ob der wohl auch so böse ist?


    Als nächstes kommt eine Geschichte von Thomas Finn, und das ist ja bekanntermaßen einer meiner Lieblingsautoren. Mal sehen, ob er sich auch beim Kurzgeschichtenschreiben bewährt hat.


    Übrigens haben wir immer noch ein schauderhaftes Wetter, ständig regnet es und im Grunde ist es viel zu warm, gestern um Mitternacht hatte es immer noch 6 ° plus - wo soll denn da der weihnachtliche Schnee herkommen?


    fragt sich
    Miramis :winken:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • @ Miramis: Ich kenne die Geschichte von Pratchett leider nicht, aber es kann schon sein, dass ein "Fremder" anfänglich Probleme mit der Scheibenwelt und ihren ganzen sehr phantastischen Eigenarten hat. Ich glaube daher, dass Kurzgeschichten von Pratchett nur für diejenigen sind, die die Scheibenwelt bereits kennen. Nicht umsonst sagt man, dass man mit seinen ersten Büchern anfangen soll, wo noch sehr viel erklärt und beschrieben wird.


    Vielleicht kannst Du Dir ja mal einen in der Bibliothek ausleihen, dann weißt Du genau, ob Pratchett etwas für Dich ist. Denn diesen Humor muss man mögen, sonst ist Pratchett nichts.


    Deine Kurzgeschichten werde ich mir fürs nächste Jahr zulegen, hört sich wirklich sehr interessant an, auch wenn leider nicht viele Vampire darin vorkommen :zwinker:


    LG Murkxsi, die heute "Jesus liebt mich" auf jeden Fall noch auslesen wird (ist wirklich witzig)

    Mein Lebensmotto: Leben und leben lassen!

  • Hallo zusammen,


    ich habe heute morgen gleich meinen Adventskrimi für heute gelesen und der war echt klasse. Er handelte von dem nachbarlichen Beleuchtungswettbewerb mit Lichterketten bis hin zu lebensgroßen Rentieren samt Weihnachtsmann. Leider war dann am Ende die Beleuchtung der übergroße Tanne, die in den Wettbewerb mit eingeschlossen wurde, doch endgültig zu viel des Guten und sorgte dann für eine sehr lebensechte und gleichtzeitig tote Weihnachtsdekoration :teufel: Herrlich!



    Hm, ich finde es ja immer ein bisschen unglücklich, wenn Autoren ihre Kurzgeschichten als Ausschnitte aus einem ihrer bisherigen Werke konzipieren; der treue Leser hat zwar seinen Spaß aufgrund von Wiedererkennungseffekten und hat außerdem unter Umständen ein umfassendes Bild der Welt, aus der die Geschichte stammt. Nicht so der Neuling, der sich ganz unvoreingenommen und ohne Vorkenntnisse an die Geschichte wagt. So ging es mir auch bei Daniela Knor; bereits die Vorbemerkung der Autorin: "Diese Geschichte spielt 10 Jahre vor den Ereignissen, die in meinem Roman "Nachtreiter" beschrieben werden." hat mir ein bisschen die Freude an der Geschichte genommen.


    So etwas mag ich auch nicht. Natürlich ist es schön, wenn man die entsprechenden Bücher kennt, aber ich finde von dieser Art Werbung sollten die Autoren die Finger lassen und sich liebe etwas ganz Neues ausdenken, was man für sich alleine lesen kann. Trotzdem würde mich jetzt natürlich interessieren, wie die Kinder heißen? :breitgrins:

  • Ich bin leider gestern nicht all zu viel zum Lesen gekommen, demnach bin ich in meinem Buch auch noch nicht all zu weit gekommen. :redface: Im Moment lese ich einen Geschichte über einen Mann der nach 30 Jahren das erste Mal sein Heimatdorf wieder besucht und während er auf den Zug wartet, mit einem anderen Mann über dieses vergangene Leben spricht und ihm die Geschichte zweier Brüder erzählt, die sich des Nachts im Eis um brachten.


    Davor gab es einige Geschichte über einen Sarg gelesen, der sich am Tag seiner Beerdigung selbstständig macht und eine Familie damit ins Unglück stürzt und eine Geschichte über einen Alkoholschmuggler, dessen Alkohol von Elfen getrunken wurde und der sich deswegen zu einer gefährlichen Tour über das Eis nach Norwegen aufmachen musste, um die Elfen wieder glücklich zu stimmen.


    Heute Nachmittag werde ich sicherlich noch weiterlesen und mich mit einem Kakao ins Bett kuscheln.

    [color=slategrey][size=8pt]Bücher müssen schwer sein, weil die ganze Welt in ihnen steckt [/size][size=7pt]- Tintenherz<br /> :leserin:<br />[color=darkorchid][size=7pt] <br />Erich Kästner - Als ich ein kleine

  • Hallo,


    bin auch wieder da, und habe zwei Geschichten gelesen.

    Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern von H.C. Andersen:


    Ich habe so das Gefühl das ich nur traurige Geschichten lese, obwohl sie für die Personen in der Geschichte ja gar nicht so traurig erscheinen. Das arme Mädchen traut sich nicht nach Hause weil sie keine Schwefelhözer verkauft hat, und sie von ihrem Vater dann Prügel bekommen würde. Da beschließt sie sich in eine Ecke zu hocken und macht ein Hölzchen nach den anderen an um sich zu wärmen. Sie sieht dann ihre tote Oma die ihr rät alle Hölzer auf einmal zu entzünden, was sie tut, und ihre Oma nimmt sie mit nach oben zu Gott. Am nächsten Morgen finden die Leute ein totes Mädchen mit Schwefelhölzern in der Hand, und wundern sich warum keiner dieses Arme Ding mit rein genommen hat. Hallo, was soll das denn, keiner wollte sie doch mit rein nehmen, ihr noch nicht mal was abkaufen.


    Die Schneekönigin von H.C. Andersen:


    Das ist ein schönes Märchen, wie ich finde von einer starken Frau/Mädchen. Der Teufel erfindet einen Spiegel der genau das Gegenteil zeigt, dieser zerbricht in Tausenden von Teilchen die auf der Erde landen und den Menschen ins Auge und in die Herzen fallen, auch den kleinen Kay der immer lieb und gutmütig war, ist jetzt egoistisch und böse, weil ihm zwei Splitter in Auge und Herz gefallen sind. Er trifft auf die Schneekönigen und geht mit ihr in Schloss und vergisst dort ganz seine Freundin Gerda. Doch Gerda vergisst ihren Kay nicht und macht sich auf die Suche nach ihm. Dort trifft sie auf allerhand Menschen, Zauberinnen, und Tiere die ihr alle helfen, und sie findet ihren Kay, doch er erkennt sie nicht, sie fängt an zu weinen, und Ihre Tränen schaffen es das der Splitter aus deinem Herzen geschwemmt wir, und er erkennt sie wieder, fängt selber an zu weinen und auch der Splitter aus seinen Auge verschwindet. So machen sie sich auf den Weg nach Hause. Ende gut alles gut. :zwinker:


    Werde erst am spähten Nachmittag noch was weiter lesen.


    LG Nad


  • Avila:
    Fast schon vorüber? Nennst du wirklich 24 Stunden "fast schon vorüber"? Greif zu den Weihnachtsgeschichten und lies!


    Na ja, so ganz 24 Stunden sind es jetzt nicht mehr, aber für ein oder zwei Geschichten reicht es wohl doch noch. Also reih ich mich hier noch ein mit diesem Buch:


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    Sandra Maiwald (Hrsg.) - Die schönsten Weihnachtsgeschichten aus Deutschland (Erzählungen von Erich Kästner, Theodor Fontane, Hermann Hesse u.v.a.


    Ich meld mich, sobald ich die erste Geschichte gelesen hab, wieder.


    Euch anderen viel Spaß noch bei euren Büchern. :winken:

  • Erstmal wünsche ich Euch heute ein schönes Julfest a045.gif


    Ich bin gestern leider nicht mehr zum Lesen gekommen, aber ich hoffe, ich kann jetzt noch wieder ein wenig aufholen! Leider fand ich mein Buch bis jetzt noch nicht so mitreißend. Evelyn Sanders schreibt zwar so, dass man ihr Geschichten einfach weglesen kann, aber leider hatten die bisherigen Kapitel immer noch eher wenig mit Weihnachten zu tun. Mein Problem ist wohl auch eher, dass mir die meisten der Probleme, die sie schildert gänzlich unbekannt sind und damit der "Ah, das kenn ich, das geht mir auch immer so"-Faktor sehr gering bis nicht vorhanden ist..
    Ich habe mir jetzt ein Kapitel lang durchgelesen, wie stressig es ist kurz vor Weihnachten einen Christbaumständer kaufen zu gehen, und wie Mann im Baumarkt die Aufgabe erledigt. Die anderen Kapitel finde ich auch nicht viel spannender und das nächste heißt: "Noch eine Weihnachtsbaumständergeschichte". Wie vielversprechend - ich bin gespannt..... :rollen:

    ~ The world is quiet here ~

  • Und weiter gehts mit "Das Fest der Vampire", diesmal mit


    Thomas Finn - Meister Calamitas' erstaunliche Kuriositäten


    Diese Kurzgeschichte ist eine der längsten im ganzen Buch, aber für jemanden, der normalerweise ganz Trilogien braucht, um eine Geschichte zu erzählen, hat Tom sich relativ kurz gefasst. :breitgrins: Sie ist eingebettet in die Rahmenerzählung, in der ein Großvater seinen beiden Enkelkindern erzählt, warum in Tannfurt jedes Jahr das Lichterfest gefeiert wird. Der Autor bastelt sich also quasi sein eigenes Weihnachten, was für mich in Ordnung geht, da die Stimmung passt - es gibt Gans, viele Lichter brennen und die Kinder sind ganz ungeduldig.


    In der Kerngeschichte geht es um Ivo, einen jungen Dieb, der sich ausgerechnet einen Zauberer ausgesucht hat, um ihn zu beklauen. Das Ganze ist sehr märchenhaft und poetisch erzählt, was mir natürlich sehr gut gefallen hat. Durch die magische Verkleinerung der Hauptfiguren auf Däumlingsgröße (ein Motiv, dass auch in den "Chroniken der Nebelkriege" vorkommt), erhält die Geschichte einen besonderen Reiz; denn die Schilderung der Räume des alten Fachwerkhauses aus Däumlingssicht ist ein besonderer Leckerbissen. Bücher werden plötzlich zu haushohen Gegenständen, Lesebändchen zu schweren Teppichen und Fliegenklatschen zu Mordinstrumenten. Nicht zu vergessen Kater Abraxas, der als schwarzes Riesenmonster erscheint, noch dazu als hungriges. :breitgrins: Sehr phantasiereich ausgearbeitet, dieses Märchen, und am Ende bekommt der böse Zauberer, was er verdient. Für alle anderen gilt: wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. :zwinker: Sehr gelungen, sehr stimmungsvoll und einer der Höhepunkte der Weihnachtanthologie.


    Da freue ich mich doch jetzt schon auf das neueste Buch von Tom Finn, nämlich "Die flüsternde Stadt", der Band 2 der Reihe "Die Wächter von Astaria". Das soll im Frühjahr erscheinen, und nachdem Band 1 mir schon gut gefallen hat, wird Band 2 auch nicht lange auf der Wunschliste stehen.


    Charlotte Kerner - Vierundzwanzig Hahnenschreie


    Puh, diese Geschichte ist natürlich nach dem märchenhaften Vorgänger wie eine kalte Dusche. Aber vom Text her nicht uninteressant; die Autorin schildert den Spaziergang eines Mannes an Heilig Abend durch ein mediterranes, trostloses Örtchen. Er hat offenbar Migräne und dadurch geht es ihm einerseits gar nicht gut, andererseits heuchelt ihm sein Gehirn so einiges vor; zum Beispiel trifft er auf Agatha Christie, die gerade eine mörderische Kurzgeschichte schreibt :breitgrins: "Problem in Pollensa Bay", hat das jemand von euch gelesen? Naja, er hat noch weitere Halluzinationen und Assoziationen, zwischendurch kommen ihm immer wieder verschiedene Weihnachtlieder in den Sinn. Der beste Satz des Buches steht fast am Ende: "Die besinnlichen Tage haben schon so manchen um die Besinnung gebracht." :breitgrins: Ja, ein sehr bemerkenswerter Beitrag, an dem mich nur zwei längere Fußnoten gestört haben, die zwar zum Textverständnis ganz gut waren, mich aber zweimal aus dem Lesefluss gebracht haben, was bei Kurzgeschichten natürlich fatal ist. Das wäre sicher auch eleganter gegangen. Trotzdem, Charlotte Kerner - eine interessante Autorin mit einem messerscharfen Schreibstil. Die sollte man sich merken. :breitgrins:



    Trotzdem würde mich jetzt natürlich interessieren, wie die Kinder heißen? :breitgrins:


    Die Kinder heißen *nachblätter* Arion und Sava. Kennst du die beiden vielleicht? :zwinker:


    Was Terry Pratchett betrifft, gut, da muss ich mich wohl abfinden, dass ich mir als Unbedarfte in der Scheibenwelt auf die Geschichte keinen Reim machen kann. Ich würde ja gerne mal bei Pratchett einsteigen, aber zum einen schreckt mich die große Anzahl an Romanen, die es zur Scheibenwelt gibt (wo da nur anfangen?) und zum anderen subben noch ganz viele gute Autoren bei mir, wie zum Beispiel die Elfenreihe von Bernhard Hennen oder auch die Mammut-Reihe von Tobias O. Meißner, so dass ich nicht noch eine weitere Lesebaustelle aufmachen möchte. Außerdem gibt es ja außer Fantasy auch noch viele andere Genres, in denen ich als Querbeetleserin mich herumtreibe. :breitgrins: ----> die Scheibenwelt muss warten, da hilft alles nichts. :zwinker:


    So, nun muss ich aufbrechen und bei strömenden Regen meine Stallarbeit erledigen und vielleicht auch noch eine kurze Pony-Gymnastik-Einheit einlege, damit ich nachher pünktlich zum Weihnachtsmarkt fertig bin. Ich bin zwar überhaupt nicht in Stimmung, bei diesem Wetter auf den Weihnachtsmarkt zu gehen, aber ausgemacht ist ausgemacht und dieser spezielle Weihnachtsmarkt hat auch viele überdachte Flächen, so dass ich hoffentlich nicht allzu nass werde. Kalt ist es ja nicht, und zur Not wärme ich mich eben von Innen mit Glühwein auf. :breitgrins:


    Zwei kurze Geschichten mit insgesamt 12 Seiten fehlen mir noch, dann bin ich durch mit "Das Fest der Vampire". Das sollte doch in jedem Fall heute abend noch zu schaffen sein. Also, bis später dann und einen schönen Lesenachmittag euch allen!


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Ich bin durch! Und die letzten Geschichten haben mir sogar richtig gut gefallen. Lag wohl daran, weil sie alle an Heiligabend spielten und ich mich grade auf solche gefreut hatte :breitgrins: Man erlebt ein Weihnachtsfest bei Familie Sanders mit, in der es für die Kinder noch eine Carrera-Bahn anstatt Computer und Handys gab und erfährt, welches Chaos das mit sich bringen kann, es gibt eine fast missglückte Verlobung, Weihnachten mit der Pflegekatze Luzifer (die komischer Weise genau so heißt wie meine Katze. Auch die Eigenschaften ähneln sich stark - komisch! :breitgrins:) und zum Schluss wird es noch ein wenig kulinarisch. Ein Rezept hat mich so zum Schmunzeln gebracht, das möchte ich euch nicht vorenthalten:


    Truthahn mit Whisky aus "Alle Jahre wieder.. der gleiche Stress" von Evelyn Sanders


    Nachdem erstmal erläutert wird, welche Zutaten man neben dem Truthahn und dem Whisky benötigt, geht es los:
    "Ofen auf 200 Grad einstellen. Dann ein Glas Whisky einschenken und auf gutes Gelingen trinken. Danach den Truthahn in den Ofen schieben. Nun schenke man sich noch zwei schnelle Gläser Whisky ein und trinke wieder auf ein gutes Gelingen. Nach 20 Minuten Thermostat auf 250 Grad stellen, damit es ordentlich brummt. Danach gönne man sich zwei oder drei weitere Whisky.
    Nach halm Schdunde öffnen, wenden und den Braten überwachn. Fisskieflasche ergreifn unn sich eins hinner die Binde kippen.
    Nach weitern halm Schuunde langsam zzum Ofen hinschlendern un die Trute rumwenden. Drauf achtn, sisch nich die Hand vabrenn an die scheißheiße Ohfntür. Sich wieder ffier oder siehm Wixie innen Glas und denn unsoweiter machen. Die Drute weehrent drei Schunn´t oder so weiderbraatn und all ssehn Minutn aufs Klo gehn zum Pinkeln. Wenn üürntwi möchlisch, ssum Trathaun hinkrieschn unn den Viech aus´m Ofen sssziehn. Noch mal´n Schlugg geneehmign unn anschliesnt wieda vasuchn, das Biest rausssukriegen. Den vadammtn Vvvogel vom Boden aufssammeln und aufe Pladde hinrichtn. Aufpassen, nich ausrutschn aufm scheißfettichn Küchenbodn. Wenn ssichs drossdem nich vameidn lass, vasuchn, Trutsche wieda aufssuschichtn oder so - ha ha ha, is eh alles gaaaanzegaaaal."


    Das ist wahrscheinlich der Grund, warum ich es an Feiertagen vermeide für alle zu kochen :zwinker:


    Ich lese jetzt übrigens Das Albtraumreich des Edward Moon von Jonathan Barnes weiter.

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    Einmal editiert, zuletzt von WitchCookie ()

  • Mit dem Lesen von Weihnachtsgeschichte kommt ja wirklich richtige Stimmung auf - ich wollte es ja nie glauben ...
    Ich bisher nur zu einer Geschichten gekommen - nämlich zur ersten, die in meinem Büchlein steht.


    E.T.A. Hoffmann - Marie und ihr Nussknacker


    Die Geschichte ist wirklich herrlich süß. Ein kleines Mädchen, dass einen Nussknacker für sich entdeckt und nachher furchtbar traurig und mitfühlen ist, als ihr böser Bruder dem Nussknacker die Zähne "ausknackt".
    Wie sie den Nussknacker dann hegt und pflegt ist total niedlich und erinnert mich so ungemein an mich selbst! So geh ich selbst heute mit meinen fast zwanzig Jahren noch mit Kuscheltieren um. :breitgrins: Immer schön zureden und ganz traurig sein und streicheln und zu decken, damit die Kuscheltiere auch ja nicht frieren! ...
    Süße Geschichte. Als nächstes steht auf meinem Programm:
    Theodor Fontane - Weihnachten in Hohen-Viertz


    Aber dazu später mehr! :winken:

  • E. T. A. Hoffmans "Nußknacker und Mausekönig hat mir ausnehmend gut gefallen. Ich musste allerdings feststellen, dass ich die Erzählung doch nicht kannte.
    Jedenfalls ist es eine sehr phantasievolle Geschichte, in der sich auf interessante Weise Realität und Traum mischen. Macht Lust auf mehr Hoffmann. Da passt es sich gut, dass ich seine gesammelten Werke im Regal stehen habe.


    Avila:
    Ich habe den Eindruck, dass dein "Marie und der Nussknacker" ein Ausschnitt aus "Nussknacker und Mausekönig" ist. Die Erzählung besteht nämlich aus mehreren miteinander verwobenen Geschichten.


    Miramis:
    Die Geschichte von Pratchett kenne ich leider nicht. Deiner Beschreibung nach zu urteilen, ist es keine Scheibenweltgeschichte. Die Ausgangsszene mit einem Kutscher, der von einer abenteuerlichen Reise erzählt, erinnert mich an eine Geschichte aus Dickens "Pickwick Papers", in der Mr Weller Senior erzählt, was ihm selbst (oder einem Freund?) als Kutscher mal geschchen ist. Leider finde ich die Stelle auf Anhieb nicht.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo,


    Nad
    Das Mädchen mit den Schwefelhölzern fand ich schon als Kind so schlimm, dass ich es nie mehr erzählt oder vorgelesen bekommen wollte. Und auch als Erwachsene habe ich es nie mehr gelesen.



    Die Kinder heißen *nachblätter* Arion und Sava. Kennst du die beiden vielleicht? :zwinker:


    Ja :breitgrins: . Das Vampirbuch kaufe ich mir auf jeden Fall. Die Geschichten hören sich sehr interessant an.


    Nussknacker und Mausekönig will ich auch mal lesen, wie einige andere, die ihr vorgestgellt habt, auch. Für die nächste nWeihnachtslesenächte habe ich jedenfalls genug Anregungen bekommen. Und ich habe ja sogar auch noch Das Fest der Zwerge auf meinem SUB. Irgendwie wird ein Wochenende nächstes Jahr nicht reichen :breitgrins:


    Meine hintgerhältigen Weihnachtsgeschichten habe ich jetzt aufgegeben. Die gefallen mir fast alle gar nicht richtig. Die Geschichte von Patricia Highsmiths war noch ganz gut, bis auf das abgehackte lieblose Ende, aber den Rest spar ich mir nach kurzem Überfliegen.


    Ich wünsche euch noch schöne Lesestunden, werde mich jetzt aber meinem neuen Leserundenbuch widmen :winken:


  • Avila:
    Ich habe den Eindruck, dass dein "Marie und der Nussknacker" ein Ausschnitt aus "Nussknacker und Mausekönig" ist. Die Erzählung besteht nämlich aus mehreren miteinander verwobenen Geschichten.


    Das würde ich auch nicht abstreiten. In dem Buch ist nämlich auch ein Romanausschnitt aus "Buddenbrooks" von Thomas Mann. Ich hab jetzt mal im Quellenverzeichnis nachgeschaut, aber irgendwie steht da Hoffmann gar nicht erwähnt, was ich grad ein wenig merkwürdig finde ...

  • Kurz vor dem Ende dieses Lesewochenendes melde ich mich auch noch mal zu Wort. :winken:


    Heute morgen im Bett habe ich Hans Scheibners Weihnachtssatiren "Wer nimmt Oma?" zu ende gelesen. Wer Hans Scheibner kennt, weiß was ihn erwartet. Sozial- und konsumkritisches zur Weihnachtszeit. Am besten gefallen hat mir die Erzählung "Der Weihnachtsmann in Nöten". Der Weihnachtsmann ist im Himmel in Ungnade gefallen, weil er auf Erden gerne mal einen Glühwein oder Grog zuviel trinkt und außerdem die Menschheit den Sinn von Weihnachten nicht mehr kennt, was dem Weihnachtsmann anglastet wird. Er soll nun einen Menschen finden, der an Weihnachten richtig froh ist...


    Eben habe ich dann mit dem Büchlein "Josef, es ist ein Mädchen" aus dem Coppenrath Verlag angefangen. Eine Sammlung von kleinen kuriosen Weihnachtsgeschichtchen und Gedichtchen. Eine nette Lektüre, die auf amüsante Weise weihnachtlich stimmt.


    Schuld dieses Lesewochenendes ist es übrigens, dass auch auf meinem Wunschzettel ein neues Buch steht: Vicky und der Weihnachtsengel. :nikolaus:

    Liebe Grüße

    SheRaven


  • Schuld dieses Lesewochenendes ist es übrigens, dass auch auf meinem Wunschzettel ein neues Buch steht: Vicky und der Weihnachtsengel. :nikolaus:


    Ja, furchtbar! Lesenächte/-wochenenden haben das (leider) irgendwie so an sich.. :zwinker: Auf meiner Liste steht nun das Buch, was Miramis grade liest: Carsten Polzin (Hrsg.) - Das Fest der Vampire. Und ich werde es wohl nächstes Jahr noch ein paar Mal verschenken!

    ~ The world is quiet here ~

  • Ich wollte mich heute auch noch kurz zu Wort melden: "Die Schneekönigin" habe ich ausgelesen, und mit der "Gold Collection" werde ich gleich entnervt das Gleiche tun.


    Mit Kai und Gerda gehe ich immer wieder gern auf die Reise, aber jedes Mal wünsche ich mir, dass die beiden ein ganzes Buch fü sich hätten, statt "nur" ein Märchen. Da stecken so viele Ideen, Charaktere und Erzählzweige drin, von denen ich gern mehr gehabt hätte...


    Heute bin ich kaum zum Lesen gekommen sondern habe stattdessen an den Geschenken gearbeitet, aber jetzt im Bett muss schon noch!


    Danke für das schöne Wochenende, und ein paar möglichst stressfreie Tage vor Weihnachten wünsche ich euch noch!

    &quot;A book is to me like a hat or a coat - a very uncomfortable thing until the newness has been worn off.&quot; (Charles B. Fairbanks)

  • so ich habe mein Buch Elche im Schnee doch noch geschafft und es mit einer wunderbaren Geschichte von Astrid Lindgren abgeschlossen. :klatschen:
    Sie heißt: Ich mach, was mir gefällt
    und handelt von dem kleinen Prinzen Hubertus, der sich nicht benehmen kann und nur Flausen im Kopf hat.
    Als er dem Oberhofmarschall einen Streich spielt, bitten seine Eltern Hubertus Patin zur Hilfe, eine Fee.
    Die Fee bringt den Jungen zur einer Familie, die abgelegen einen einstündigen Ritt entfernt liegt.
    Dort lernt der Prinz die Geschwister Nisse und Lasse kennen, sowie den Alltag mit dessen Mutter.
    Er lernt Holz zu hacken und normalen Brei zu essen und nicht immer etwas anderes zu wollen und sich höher gestellt zu fühlen.
    Als er von der Fee eines Nachts wieder zurück ins Schloss gebracht wird, hat er sich verändert und will am liebsten sofort zurücl zu seinen neuen Freunden Nisse und Lasse.


    Ich gerne mehr gelesen, aber leider hatte ich so viel zu tun, dass ich schon glücklich bin dieses Buch geschafft zu haben.
    Ein tolles Buch, ich kann es nur jedem weiter empfehlen zu lesen.
    Und jetzt werde ich wohl auch ins Bett entschwinden.
    Gute Nacht :winken:

    [color=slategrey][size=8pt]Bücher müssen schwer sein, weil die ganze Welt in ihnen steckt [/size][size=7pt]- Tintenherz<br /> :leserin:<br />[color=darkorchid][size=7pt] <br />Erich Kästner - Als ich ein kleine


  • Süße Geschichte. Als nächstes steht auf meinem Programm:
    Theodor Fontane - Weihnachten in Hohen-Viertz


    Aber dazu später mehr! :winken:


    Ich sollte nicht zu viel versprechen ... Aber dadurch, dass mein momentanes Buch einfach zu spannend und fesselnd ist, bin ich nicht dazu gekommen, diese Weihnachtsgeschichte zu lesen. Ich komm gerade ich nicht zu sehr viel außer zu diesem Buch ... Ganz schlimm, aber auf der anderen Seite auch wieder gaaaaanz toll. :klatschen: