H. P. Lovecraft - Verschiedenes

Es gibt 155 Antworten in diesem Thema, welches 27.406 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mohan.

  • Hat schon jemand die Geschichte dieser Woche, "Der Flüsterer im Dunkeln", gelesen?

  • Wollte nur kurz sagen, dass ich wohl erst ab Ende nächster Woche dabei sein werde. Mein Buch ist nämlich noch nicht da (wurde ja auch erst vor 3 Wochen verschickt :rollen:) und ich habe gerade wenig Lust, die Geschichten online zu lesen. Wenn es Montag nicht kommt, teile ich bol mit, dass ich mein Geld zurück will und bestelle eine andere Ausgabe bei amazon.

  • Hallo,


    (ich hoffe, ich lese gerade die richtig Geschichte, in unserer Liste die Zweite)


    Mein Eindruck zu "Der Flüsterer im Dunkeln"


    Die ersten sechs Kapitel habe ich gelesen. Meines Erachtens ist schon ab Kapitel V absehbar (Akeleys Brief vom 06. September), das die außerirdischen Wesen sich Akeley bemächtigt haben, und Herr Noyes aus Kapitel sechs ein Abgesandter der Cthulhu-Wesen ist. Für meine Theorie, ich habe die Erzählung ja noch nicht beendet, spricht der üble Geruch, der aus Akeleys Wohnung strömt. Ich hoffe, dass Lovecraft in den beiden letzten Kapiteln das Grauen noch steigern kann. Erst dann bin ich zufrieden.


    Typische Motive allgemein: Das Grauen, das Unerklärliche passiert in einer sehr abgelegenden Gegend, in der kaum ein Mensch hinkommt. Es gibt Horrorfilme, da spielt sich das Grauen am Nordpol ab oder in Meerestiefe. In Kurd Laßwitz' Roman "Auf zwei Planeten" entdeckt eine Forschergruppe eine Station hochentwickelter Außerirdischer am Nordpol. In Michael Chrichton's Roman "Die Gedanken des Bösen" sitzt das Grauen in der Tiefe des Meeres. Es werden also bewusst Gegenden gewählt, die noch ziemlich unerforscht und einsam sind. Bei Lovecraft lösen sich die Außerirdischen, wenn sie tot sind, in nichts auf, deswegen geht ein Beweis verloren. Solange nichts bewiesen wird, kann Akeley ja immer als unglaubwürdig, oder als Spinner abserviert werden. Das ist ja das Programm. Die Aktivitäten der Außerirdischen sollen auf jedenfall geheimbleiben, und wenn irgendwelche Leute meinen, man kann in Legenden von Indianern evtl. Spuren fremder Wesen ausmachen, so bleibt das für immer eine Theorie, kann aber nicht als Beweis hingehalten werden. Die Fußspuren, die Akeley entdeckt, ist nur ein einzelner Beweis für Akeley. Die Fotos von den Fußspuren, mich erinnert das an Yeti, werden sicherlich noch verschwinden, damit kein Mensch etwas erfährt. Darin liegt doch das Geheimnisvolle. Die Außerirdischen sind in greifbarer Nähe, aber doch nicht fassbar. Die Fahrt mit Mr. Noyes in die Berge Vermonts, wo das Grauen existiert, ist ja schon schön unheimlich beschrieben.


    Eine Schwäche, diese Erzählung ist, dass das Ende schon ab Kapitel V absehbar ist. Es sei denn, Lovecraft fällt in den beiden letzten Kapiteln noch ein genialer Wurf ein. Also abwarten.


    Das tolle, was mir an dieser Erzählung gefällt, dass sie so erzählt wird, als ob alles real wäre. So dachte ich heute am Frühstückstisch, solche Cthulhu-Wesen könnte es theoretisch wirklich geben. So wie jemand an Gott glaubt, so könne jemand an Cthulhu glauben. :breitgrins:


    Liebe Grüße
    mombour

    Einmal editiert, zuletzt von mombour ()


  • Die „Ratten“ ist zwar eine gute Geschichte für den Einstieg, soweit es um die Atmosphäre geht, aber viel über die erzählerische Welt Lovecrafts erfahren wir dort nicht. Es reicht gerade aus, um unsere Phantasie in Gang zu setzen.


    Schlimm? :smile:


    Ich hatte leider noch keine Zeit für "Der Flüsterer im Dunkeln". Werde hoffentlich morgen damit anfangen. Ich kenne die Geschichte zwar schon, freue mich aber schon sehr darauf sie mal wieder zu lesen.


    gruss

  • Ich wollte mich nur schnell melden und sagen, dass ich diese Woche aussetze. Nächste Woche bin ich wieder dabei! :winken:

    ~ The world is quiet here ~

  • Der „Flüsterer“ wurde im Jahr der Entdeckung des Planeten (heute: Planetoiden) Pluto geschrieben und veröffentlicht. Kaum vorstellbar für uns, wie die Geschichte damals gewirkt haben mag. Etwas gruseliger durch diesen Bezug, als für sich allein genommen?


    Mir gefällt die Entwicklung Akeleys, obwohl ich sie selbst nicht durchlaufen möchte. Anfangs wirkt er rational, dann scheint er über die Paranoia (so: Beweise werden auf dem Postweg abgefangen; Nachbar Brown ist Spion und Kollaborateur, dessen Fußabdruck sogar eindeutig zuordenbar sein soll :verschwoerung:) in den Wahnsinn abzugleiten, um sich bald wieder zu erholen und mit den Wesen friedlich zu kommunizieren :trinken:, bis von ihm schließlich nur noch zwei Hände und ein Gesicht im Stuhl sowie das Gehirn im Zylinder übrig sind. :entsetzt:


    Parallel wollen die Außerirdischen ihn erst loswerden, ihn von seiner Welt abkoppeln ("Little by little they are trying to cut me off from our world because I know too much about their world."), auf ihren Planeten verschleppen, bis sie ihn schließlich als netten Onkel akzeptieren, mit dem sich gut reden lässt. :knuddel:


    An diesen beiden Entwicklungen macht sich für mich der ganze Horror fest. Mein Eindruck ist, dass ähnlich der Geschichte über die
    „ 5ratten“ hier Innenansichten eines Menschen geliefert werden, der wahnsinnig sein könnte.


    Liebe Grüße,
    mohan :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von mohan ()


  • Das tolle, was mir an dieser Erzählung gefällt, dass sie so erzählt wird, als ob alles real wäre. So dachte ich heute am Frühstückstisch, solche Cthulhu-Wesen könnte es theoretisch wirklich geben. So wie jemand an Gott glaubt, so könne jemand an Cthulhu glauben. :breitgrins:


    Liebe Grüße
    mombour



    ...oder an das Necronomicon. Es gibt offensichtlich einige Menschen, die an die Existenz dieses Buches aus alten Zeiten glauben. Als dann tatsächlich ein Necronomicon geschrieben wurde, steigerte sich die Verwirrung noch. (Lässt sich gut ausgoogeln)



    von Abdul Alhazred


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    Liebe Grüße,
    mohan

    Einmal editiert, zuletzt von mohan ()

  • Das ewige Theater um das Necronomicon und dessen wahre Existenz ist doch Quatsch. Ich kenne die zwei Bücher die uns mohan da zeigt und fand beide ganz witzig, mehr ist es aber auch nicht.


    Man nehme doch nur mal den Namen. Speziell den Nachnamen - Alhazred = All has read. :winken: Da hat Lovecraft mal wieder ein schönes Ei gelegt (und das gibt es noch mehr) und manche Menschen wollen daraus dann Geld machen, denn anders kann ich mir den Necronomicon Wahn nicht vorstellen.


    Und es gibt wirklich ganz viele Menschen mit denen man sich darüber sogar streiten kann, ob das Necronomicon nun existiert oder nicht. Schlimm, schlimm, schlimm...


  • Das ewige Theater um das Necronomicon und dessen wahre Existenz ist doch Quatsch. Ich kenne die zwei Bücher die uns mohan da zeigt und fand beide ganz witzig, mehr ist es aber auch nicht.


    Man nehme doch nur mal den Namen. Speziell den Nachnamen - Alhazred = All has read. :winken: Da hat Lovecraft mal wieder ein schönes Ei gelegt (und das gibt es noch mehr) und manche Menschen wollen daraus dann Geld machen, denn anders kann ich mir den Necronomicon Wahn nicht vorstellen.


    Und es gibt wirklich ganz viele Menschen mit denen man sich darüber sogar streiten kann, ob das Necronomicon nun existiert oder nicht. Schlimm, schlimm, schlimm...



    Sind die beiden Bücher Erweiterungen des Lovecraft-Universums? Als Autor wird der „verrückte Araber“ angegeben. Das zweite Buch, laut Angabe ein Faksimile in einer arabischen Schrift (die vermutlich ein Fake ist), enthält ein Vorwort des Lovecraft-Biographen Sprague de Camp. Die amazon-Kritiken sind widersprüchlich: Mal sollen sich acht Seiten ständig wiederholen, mal die Seiten 5-20. Dann wird es auch noch als New Age-Literatur geführt.

  • Hallo allerseits! :winken:


    Wollt nur schnell vermelden, dass ich diese Woche nicht schaffe, mitzulesen. Die Wohnungssuche hält mich so in Atem. :zwinker:

  • Ich will versuchen, die Geschichte heute fertig zu lesen. Ich bin jetzt in der Mitte des sechsten Kapitels und finde diese Geschichte ehrlich gesagt noch besser und spannender als die letzte. :klatschen: Wenn ich dann fertig bin, schreib ich hier nochmal. :winken:

    :kaffee:

  • Moin...


    ich habe es endlich geschafft die Geschichte zu lesen. Gestern Abend begonnen, heute Morgen beendet. Für mich einer der besten Lovecraft Geschichten (mit "Die Berge des Wahnsinns", "Herbert West - Reanimator" & "Der Fall Charles Dexter Ward"). Was macht die Geschichte so gut? Mir gefällt die Mischung aus Verschwörung, Sci-Fi & Horror und wie diese geschrieben ist. Ich mag Lovecrafts Sprache und muss sagen das ich sehr gut mit seinem Englisch zurecht komme. Das war übrigens das erste mal das ich "The Whisperer in Darkness" in Original Sprache gelesen habe. Und ich muss sagen das mir die Geschichte in Englisch besser gefällt als in Deutsch. Das gleiche Problem hatte und habe ich immer noch bei Clive Barkers - Books of Blood. Aber da gefallen mir die deutschen Übersetzungen gar nicht. Bei HPL ist das nicht der Fall, da finde ich die deutschen Texte schon sehr gut aber in Englisch noch einen Tick besser. Doch das ist ein anderes Thema...


    Zurück zum "Whisperer"...


    Die Atmosphäre die Lovecraft aufbaut ist einfach faszinierend. Die Geschichte zieht einen mal wieder voll in ihren Bann. Klar kann man voll früh erkennen wie es wohl ausgeht, was mombour ja erwähnte, jedoch birgt die Geschichte noch das ein oder andere Geheimnis. Hab ich schon erwähnt das ich die Geschichte sehr mag? :zwinker:


    Die üblichen Lovecraft Verdächtigen werden auch erwähnt - Cthulhu, Nyarlathotep, R'lyeh, Leng, Azathoth... Ich denke diese Geschichte führt uns schon etwas tiefer in die Lovecraft Welt oder?


    Was ich auch ganz witzig finde, ist die Erwähnung "neuer" Inspirationsquellen von Lovecraft. So wird Poe mal wieder genannt, Dante, Milton, Rimbaud und Doré!


    In "Der Flüsterer im Dunkeln" tauchen auch (mehr oder weniger "richtige") Dialoge auf. Ansonsten läßt Lovecraft so was ja eher weg, was mich aber noch nie gestört hat.


    Zum Abschluss kann ich nur sagen Pluto = Yuggoth und das ist auch gut so. Pluto klingt sowieso doof!


    Zum Thema Necronomicon wollte ich noch sagen, das ich folgende Bücher selbst besitze:


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    Und zu beiden ist zu sagen, das sie vorgeben das Necronomicon gab es wirklich. Das erste soll ja eine Übersetzung davon sein, mit Texten und Zeichnungen. UND Warnungen! Einige Texte darf man nicht laut vorlesen! Etc. etc. etc. Ich fand das so witzig das ich es doch mal ausprobieren musste. :teufel: Und was ist passiert? Nix!
    Das zweite Buch ist auch vollgepackt mit Texten und Bildern und vielen Lovecraft Zitaten. Es wird aber auch hier behauptet das es das Buch wirklich gab und Lovecraft es eben in seinen Romanen oft erwähnt bzw. viel daraus für seine Romane benutzt. Bla, bla, bla... Alles nur Geldmacherei.
    Aber das Beste ist immer noch, das es wirklich Leute gibt die daran glauben. Siehe Amazon Rezessionen! Der gute Howard Phillips lacht sich einen ab! Als nächstes versuchen wir dann die Asche von Lovecraft zu bekommen um in wie in "Der Fall Charles Dexter Ward" wieder zu erwecken! Har! Har! Har!


    Genug, genug!


    Aber wen es interessiert, es gibt recht gute Lovecraft Hörspiele. Hier:


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    Berge des Wahnsinns

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    Aber ich denke diese werden erst interessant wenn wir die dazu passenden Geschichten hier lesen.


    Was auch noch sehr zu empfehlen ist, ist das Lovecraft Brettspiel, für diejenigen die sich vor so etwas begeistern können:


    Arkham Horror

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    So, jetzt aber genug.


    gruss

  • Die Geschichte hat mir gut gefallen; zwar war sie nicht extrem gruselig, aber eine angenehm schaurige Atmosphäre kam schon auf, wenn auch mehr durch die Briefe, als während des tatsächlichen Besuchs bei Akeley - irgendwie wurde da alles ein bisschen zu... "konkret".

    und Herr Noyes aus Kapitel sechs ein Abgesandter der Cthulhu-Wesen ist.

    Ja, ich hatte auch gleich vermutet, dass Noyes' Stimme dem Erzähler so bekannt vorkommt, weil er auf der Aufnahme zu hören war.


    mich erinnert das an Yeti

    Jep, an Bigfoot oder Yeti musste ich schon gleich von Anfang an denken, zumal letzterer ja auch in der Geschichte erwähnt wird.


    Allerdings finde ich, dass der Erzähler etwas zu gutgläubig auf den letzten Brief und die darin enthaltene Einladung reagiert. Nachdem er vorher schon ein gefälschtes Telegramm erhalten hatte, hätte er da doch misstrauischer sein müssen.


    Ich denke diese Geschichte führt uns schon etwas tiefer in die Lovecraft Welt oder?

    Ja, fand ich auch sehr gut so, nachdem die vorige Geschichte da ja nicht so informativ war.


  • Allerdings finde ich, dass der Erzähler etwas zu gutgläubig auf den letzten Brief und die darin enthaltene Einladung reagiert. Nachdem er vorher schon ein gefälschtes Telegramm erhalten hatte, hätte er da doch misstrauischer sein müssen.


    Ach ich glaube ich wär da auch hingefahren! :smile:


    Wer ist denn noch nicht durch mit der Geschichte? Und wann starten wir die nächste?


    gruss

  • Ach ich glaube ich wär da auch hingefahren! :smile:


    Naja, er ist sehr neugierig und wollte schon viel früher hinfahren. Plausibel ist es schon. Was an seiner Gutgläubigkeit wohl nichts ändert.



    Wer ist denn noch nicht durch mit der Geschichte? Und wann starten wir die nächste?


    Bin durch. Von mir aus können wir jetzt Cthulhus Ruf folgen...


    Liebe Grüße,
    mohan

  • Klar, dass er hinfährt ist logisch und notwendig für die Geschichte, aber es hätten angesichts des Briefs und der Abholung durch Noyes ruhig etwas mehr Zweifel durchschimmern können. Aber vielleicht wollte Lovecraft das auch seinen Lesern überlassen, anstatt es ihnen einfach so vor die Nase zu setzen.


    Zu Cthulhu: Hab's ehrlich gesagt gestern schon gelesen, richte mich da also ganz nach euch.


    Ach ja, fast vergessen: Hat jemand schon mal was von dem in dieser und der nächsten Geschichte erwähnten Arthur Machen gelesen? Falls ja, lohnt es sich?

  • Hallo allerseits! :winken:


    Cthulhu hab ich vor einigen Wochen schon gelesen, bin aber gerade dabei, es noch einmal zu lesen.


    Aber mal was anderes:
    Gestern Abend habe ich ein merkwürdiges grün-blaues Leuchten und Blitzen am Himmel gesehen, fünf Minuten später folgte ein Knall. Heute hat sich herausgestellt, dass es ein Meteorit war. Hier ein Video dazu. Was hätte wohl der gute alte Lovecraft dazu gesagt? Musste dabei gleich an ihn denken, denn dieses Phänomen verarbeitet er in mindestens zwei Shortstorys, "The Green Meadow" und "The Colour out of Space". Letztere werden wir ja in der Leserunde auch noch kennen lernen. Ich fands gestern jedenfalls richtig gruselig und hab schon an schlimmeres gedacht. Nach dem Motto, Cthulhu ist erwacht. :breitgrins:

    Einmal editiert, zuletzt von Ophelia ()