Ich habe diese Reihe bereits im letzten Jahr gelesen. Aber nachdem jetzt die deutsche Übersetzung ansteht und Lyx dem armen Buch ein so gruseliges Cover verpasst hat (ja, die englischen sind auch nicht toll, aber nicht ganz so albern), dachte ich, ich stelle diese wirklich gelungene Urban Fantasy-Reihe mal hier vor. (Auch wenn ich weiß, dass es hier nicht viele Leute gibt, die sich für deratige Bücher begeistern können ;))
Ilona Andrews - Kate Daniels Series:
1. Magic Bites
2. Magic Burns
3. Magic Strikes
Novella: Magic Mourns (aus der Sicht von Kates Freundin Andrea) [enthalten in: Must Love Hellhounds]
4. Magic Bleeds (ab 06/2010)
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Deutsche Übersetzung:
Reihentitel: Stadt der Finsternis
1. Die Nacht der Magie
2. Die dunkle Flut
3. Duell der Schatten (ab Januar 2010)
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Magic Burns (Die Nacht der Magie)
Atlanta in nicht näher bestimmter Zukunft: Die Welt ist gefährlicher geworden, als wir sie kennen.
Die Magie, die durch die technischen Errungenschaften der Moderne fast vollständig verdrängt worden ist, sucht sich ihren Weg zurück in die Welt der Menschen. Unvorhergesehen bricht sie in unregelmäßigen Abständen über die Stadt herein und bringt jegliche technische Errungenschaft zum Stillstand. Telefon, Auto, Schusswaffen, alles wird mit einem Mal völlig nutzlos. Düstere Gestalten wohnen in dieser Welt: Gestaltwandler, Nekromanten, Vampire und weit schlimmere Monster machen das Leben der Menschen unsicher. Kate Daniels ist eine Söldnerin, die ihren Lebensunterhalt damit verdient, den Monstern entgegenzutreten. Als sie eines Tages vom Tod ihres Mentors Greg erfährt, ist sie fest entschlossen, seinen Mörder zu finden und den Freund zu rächen. Doch schnell muss sie feststellen, dass das nicht so einfach werden wird, und sie Aufmerksamkeit von Leuten auf sich zieht, denen sie lieber nicht begegnet wäre...
Wenn ein Buch mich dazu bringt mir die Nacht um die Ohren zu schlagen, was mir nicht so oft passiert, ist das immer ein gutes Zeichen. Ilona Andrews (eigentlich das Ehepaar Gordon und Ilona Andrews) hat hier einen unglaublich schnellen und spannenden Roman vorgelegt.
Wer den frühen Anita Blake Bänden hinterhertrauert, sollte es mal mit Ilona Andrews versuchen. Die Reihen sind nicht eins zu eins vergleichbar und „Kate Daniels" ist zum Glück auch kein „Anita"-Klon, aber der Hang zum comichaft Übertriebenen und der Fokus auf Action statt Romantik, ohne auf einen Schuss Erotik zu verzichten, ist durchaus vergleichbar.
Der Einstieg in den Roman ist recht unvermittelt. Es wird kein Wort zu viel verloren, die Handlung ist sehr dicht, Längen oder lange Erklärungen und Schilderungen gibt es nicht. So wird der Leser auch gleich in eine neue Welt hineingeworfen, deren durchaus komplexes Konzept er sich nach und nach selbst erschließen muss. Das ist vielleicht am Anfang ein wenig irritierend, aber wenn man erst einmal in die Geschichte eingetaucht ist (und das geht sehr schnell) möchte man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Kate ist eine typische extrem toughe Urban-Fantasy-Heldin, die sich von nichts einschüchtern lässt und mit Vorliebe Leute provoziert, die größer und stärker sind als sie. Das verführt bisweilen zum Augenrollen, auch wenn Kate sonst eine sehr sympathische Figur ist, der man gerne durch ihre Abenteuer folgt.
Die Welt, in der Kate agiert, ist ziemlich düster und morbide und zwar in einem gänzlich unromantischen Sinne. Vampire sind keine verführerischen Gestalten, sondern bis auf die Knochen abgemagerte, von Blutlust besessene Kreaturen, die von Nekromanten gelenkt werden. Kate Daniels' Welt ist brutal und gefährlich. Entsprechend geht es hier auch etwas härter zu als in vielen anderen Romanen des Genres.
Gewürzt ist die ganze Geschichte mit einer guten Prise Humor, die die düstere Stimmung immer wieder ein wenig auflockert. Dazu kommt der unverzichtbare Schuss Romantik, der aber nur einen kleinen Teil der Geschichte einnimmt. Mit den zahllosen Vampir- und Gestaltwandlerromanzen hat das hier nur wenig zu tun, auch wenn Lyx' grauenhaftes Cover auf der deutschen Ausgabe etwas anderes transportiert.
Das Schöne an "Magic Bites" ist, dass der Plot wirklich gut ist. Die Geschichte ist komplex, spannend und schlägt den ein oder anderen Haken. Zumindest für mich kam die Auflösung ähnlich überraschend wie für die Heldin selbst.
Alles in allem hat mir "Magic Bites" sehr gut gefallen. Man muss allerdings diese Art der Urban Fantasy mögen. Das ist eben in erster Linie Popcornkino in Buchform, das einfach Spaß machen soll.
Nur an einigen Stellen haben die Autoren für meinen Geschmack etwas dick aufgetragen. Seien es nun die Streitereien zwischen Kate und Curren, oder auch die Brutalität der Ereignisse im letzten Viertel. Aber gut, damit kann ich leben.
Empfehlenswert für alle, die die Romane von Laurell K. Hamilton, Patricia Briggs und Kim Harrison mochten und nach guter Urban Fantasy suchen, die etwas mehr zu bieten hat als eine Romanze.
+
2. Magic Burns
Über Jahrhunderte hatte die Magie die Welt verlassen, doch nun bricht sie wieder über die moderne Zivilisation herein. Immer wieder setzen kleinere Eruptionen von magischer Kraft für Stunden jegliche moderne Technik außer Kraft. Die Menschen haben sich mehr oder weniger damit arrangiert, doch alle sieben Jahre gerät die Magie für eine Weile vollkommen außer Kontrolle und was dann passiert kann niemand voraussagen.
Nun ist es wieder so weit, Atlanta wird von der Magie überflutet und Geschöpfe aus einer Zeit, in der Magie noch an der Tagesordnung war, beginnen zu erwachen. Ein Amateur-Hexenzirkel verschwindet spurlos und Kate Daniels, Söldnerin für übersinnliche Aufträge, wird von einem Bekannten, dem sie noch einen Gefallen schuldet, gebeten auf Julie, die Tochter einer der Hexen, aufzupassen. Während Kate noch versucht die Mutter des Mädchens ausfindig zu machen, überschlagen sich die Ereignisse. Ein offenbar unverwundbarer mysteriöser Bogenschütze taucht immer wieder auf und scheint nicht nur hinter einem Schäferstündchen mit Kate, sondern auch hinter einer Karte im Besitz der Gestaltwandler her zu sein. Und Monster aus alten Sagen tauchen plötzlich in Kates Wohnung auf und versuchen Julie zu entführen...
Wie ich schon im letzten Band bemerkt habe: Ilona Andrews klotzt und kleckert nicht. Die Monster sind richtig monströs und in den Kämpfen geht es ordentlich zu Sache. Das macht die Bücher um Söldnerin Kate Daniels noch trashiger als sie sonst schon wären. Gleichzeitig machen sie aber auch gerade deshalb unglaublichen Spaß.
In diesem Band wird man mit einer ordentlichen Portion keltischer Mythologie konfrontiert, aus der Ilona Andrews eine bis zum Ende spannende Geschichte webt. Dabei gelingt ihr wie schon im Vorgänger ein schöner Mix aus Humor, ein wenig Erotik und viel Action, kombiniert mit einem originellen Plot. Was die Erotik angeht, setzt sie, anders als viele andere Autorinnen dieser Tage, nicht auf möglichst viele Kopulationsszenen, sondern auf viele kleine Momente, in denen ordentlich die Funken fliegen, ohne dass die eigentliche Story darunter leiden würde.
Über die Welt, in der die Reihe angesiedelt ist, erfährt man einige neue Details, es tauchen aber auch neue Fragen auf und die Heldin selbst hat offenbar ebenfalls noch einige Geheimnisse zu bieten. Das macht gespannt auf die folgenden Bände und damit gehört diese Reihe zu einer der wenigen, bei denen ich wirklich das Gefühl habe, dass die Autorin noch eine Menge zu erzählen hat. Der im Moment geplante Umfang von vier Bänden scheint mir daher fast zu knapp gewählt. Aber es wäre nicht der erste Reihe, bei der der Verlagsvertrag nach erfolgreicher Veröffentlichung der ersten Bände auf weitere Teile erweitert wird. Zu hoffen ist es, denn nach diesem gelungenen zweiten Band gehört die Reihe definitiv zu meinen Favoriten.
3. Magic Strikes
Als der junge Werwolf Derrek sich in die Kämpferin Livia verliebt, ahnt er noch nicht in welche Schwierigkeiten er sich bringen wird. Denn Livia nimmt mit einer Truppe, die sich die „Reaper“ nennen an geheimen Gladiratorenkämpfen teil. Da Derrek davon ausgehen muss, dass sie das nicht ganz freiwillig tut, möchte er sie befreien. Doch beevor es überhaupt dazu kommen kann, wird Derrek überfallen und fast zu Tode geprügelt. Schlimm genug, doch plötzlich fehlt ihm die Fähigkeit sich zu verwandeln und damit auch die Möglichkeit seine Wunden auf die übliche Weise zu heilen.
Während Derrek in absoluter Lebensgefahr schwebt, versucht Kate zu ermitteln, was es mit den „Reapern“ auf sich hat und was sie mit ihrem Freund angetan haben. Was sie herausfindet erweist sich nicht nur als Bedrohung für die Gemeinschaft der Gestaltwandler, sondern betrifft auch sie selbst in ganz besonderer Weise...
Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich diese Reihe mag. Vor allem diesen sehr gelungenen dritten Band. Anfangs war ich nicht so wirklich überzeugt, denn das Motiv der Gladiatorenkämpfe ist mir einfach schon ein bißchen zu oft verwurstet worden. Aber die anfänglichen Zweifel waren schnell vergessen, denn Ilona Andrews zieht den Leser mit ihren gewohnt rasanten Tempo sofort in die Geschichte hinein. Wir erfahren endlich mehr über Kate und ihre Vergangenheit. Jetzt wird verständlich, warum sie eine so knallharte Kämpferin sein kann und warum sie vorsichtig ist, wenn es um zwischenmenschliche Bindungen geht. Kate erhält noch etwas mehr Substanz und Tiefe, weil man als Leser ihr Handeln besser nachvollziehen kann und ist damit so menschlich wie eine Actionheldin nur sein kann.
Übrigens gilt das gleiche für unseren Love Interest Curran. Eigentlich kann ich diesen muskulösen Alphamännern mit überbordendem Sebstbewusstsein nur wenig abgewinnen. Das schöne an Curran ist, dass er vielseitig und damit wesentlich interessanter als vergleichbare Figuren in anderen Reihen ist. Er hat Sinn für Humor und vor allem auch Köpfchen und er weiß, wann er letzteres benutzen muss.
In Kombination sind Kate und Curran eine Schau. Ich liebe die Schlagabtäusche zwischen beiden, in denen keiner so recht den Sieg davonträgt. In diesem Band wird auch ihre Beziehung ein wenig vorangetrieben. Ich mag es, wenn sich so etwas langsam entwickelt und man merkt, wie die Beziehung immer enger wird. Das ist für mich um vieles spannender und romantischer, als andere Romane, in denen die Protagonisten bereits auf Seite 30, von der magischen Anziehungskraft dahingerafft, im Bett landen.
„Magic Strikes“ ist vermutlich der witzigste Band der Reihe, weil Ilona Andrews einen tollen Sinn für Situationskomik hat. Gleichzeitig ist er aber auch gewohnt blutig.
Ich bin froh, dass der Umfang der Reihe nun tatsächlich auf mindestens sieben Bände erweitert wurde. Denn langsam bildet sich ein Stamm an vertrauten Figuren heraus, auf deren Auftauchen man sich freut. Außerdem wurde in diesem Band etwas angestoßen, was durchaus zu einem größeren Handlungsbogen werden könnte.
Leider erscheint der nächste Band erst 2010 und alles, was man bis dahin tun kann, ist, sich von den Autoren, mit kleinen Ausschnitten aus dem Buch, in ihrem Lifejournal quälen zu lassen oder die zwei in diesem Jahr in Anthologien erscheinenden Novellas zu lesen (wovon nur eine im Kate-Universum spielt) und im September „On the Edge“, den ersten Band einer neuen Reihe der Autoren zu kaufen. Es versteht sich von selbst, dass ich beides brav tun werde.