Marie Phillips - Gods Behaving Badly (Götter ohne Manieren)

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    Das griechische Götterpantheon hat es in der heutigen Zeit nicht leicht. Irgendwie hat ihnen dieser Zimmermann aus Nazareth mit seiner neumodischen Religion den Rang abgelaufen, und nun haust die ganze Sippschaft in einem heruntergekommenen Uralthaus in London. Aphrodite verdient sich ein paar Kröten mit Telefonsex, während Apollo sich als TV-Wahrsager versucht, Dionysos als DJ jobbt, wenn er nicht gerade besoffen ist (oder auch gerade dann) und Artemis gegen Bezahlung die Hunde anderer Leute ausführt. Zeus und Hera hat man schon seit Jahren nicht mehr gesehen, und Eros ist gar dabei, zum Christentum überzutreten! Athena hat so ihre Theorien, wieso sie alle so irrelevant geworden sind, nur blöd, dass ihr keiner zuhören will, weil sie es immer so kompliziert macht.


    Eines Tages steht Alice vor der Tür, eine unscheinbare junge Frau, die ihre Dienste als Putzfrau in Eigenregie anbietet, nachdem sie ihre Anstellung bei einer Gebäudereinigungsfirma verloren hat. Da die versiffte Bude eine grundlegende Reinigung gut vertragen kann, wird sie angestellt und sieht sich einem Haus voller Halbverrückter gegenüber, denn als Mensch weiß sie natürlich nicht, dass es sich bei ihren neuen Arbeitgebern um Götter handelt.


    Und eben jenes unauffällige Mädchen ist diejenige, die eine Kette von Ereignissen auslöst, die nicht nur für die Ex-Olympier die Welt für immer verändern könnten.


    Eine witzige Idee, die ehrwürdigen Götter des alten Griechenlands ins 21. Jahrhundert zu versetzen. Etwas nervig zu Beginn die häufig verwendete Fäkalsprache und der ewige Sex (wobei sich auch da durchaus Schmunzelszenen ergeben). Zum Glück treten diese Kritikpunkte später in den Hintergrund, und es wird nicht nur immer wieder ziemlich lustig, sondern auch richtig spannend, Abstecher in die Unterwelt (die man übrigens per U-Bahn erreichen kann) und Auseinandersetzungen mit dem Höllenhund Zerberus inklusive.


    Je mehr die Handlung an Fahrt gewinnt, umso unterhaltsamer liest sich diese spritzige neue „Göttersage“. Am besten im englischen Original, weil in der Übersetzung sicher einige Wortspiele verlorengehen.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo Valentine! Schön zu lesen, dass der Roman noch andere Fans hat! Ich habe ihn im Januar gelesen und war begeistert!


    Man stelle sich folgendes Szenario vor: die alten Olympier leben in einem heruntergekommenen Bungalow in Islington. Im Pestjahr 1665 billig als Spekulationsobjekt erstanden, konnten sie es nach dem großen Brand Londons (1666) nicht wieder veräußern. So sitzen sie seit Jahrhunderten im eigenen Dreck in ihrem "Heim" fest und denken wehmütig an die "guten alten Zeiten" in Griechenland und Rom. "Sie" sind die Vollgötter der griechischen Mythologie: Apollo und Artemis, Aphrodite und Hephaistos, Hera und Zeus, Ares und Athene, Hermes, Athene und Eros. Seitdem der menschliche Glaube auf Jesus und Gott überging, ist nichts mehr beim Alten und sie werden täglich schwächer...


    Doch im 21. Jahrhundert kommt die Wende in Form der Putzfrau Alice und ihres Freundes Neil. Alice hat das Pech die Frau zu sein, auf die Apollos Blick fällt, nachdem ihn Eros' Liebespfeil erwischt. Der Sonnengott entzündet vor Liebe zu der Sterblichen und muss ihr nah sein. Schade nur, dass diese sich nicht für ihn interessiert... Rache muss her, auch wenn er sie aufgrund eines bindenden Schwurs auf Styx nicht selbst töten kann. Wozu hat man allerdings einen Vater, der allmächtig ist (Zeus)? Damit nimmt die Katastrophe allerdings erst Fahrt auf...



    Ich habe mich wirklich erstklassig unterhalten gefühlt und die Erinnerung an einige Episoden lässt mich jetzt beim Schreiben noch immer schmunzeln.
    Wie man sich vorstellen kann, wirken sich die Jahre der Unzufriedenheit gepaart mit dem beschränktem Raum und den unendlich großen Egos nicht besonders förderlich auf den Familienfrieden aus. Intrigen sind an der Tagesordnung und daraus entsteht so manche (aber)witzige Situation. Über Dyonysos, Aphrodites und Apollos Berufe hat Valentine ja schon einiges gesagt. Ares hingegen führt Planspiele durch und Athene erforscht die Grundlagen der schwindenden göttlichen Kräfte. Hera bewacht Zeus, der unter Alzheimer zu leiden scheint. Eros erforscht sein Gewissen und versucht sich als Christ, während Hermes wie immer der Bursche für alles ist. Artemis scheint halbwegs normal zu sein - doch ist das wirklich so?


    Mit viel schrägem Humor und Witz geschrieben, war diese etwas andere Heldengeschichte für mich ein echter Überraschungserfolg! Die viele kurzen Kapitel verleiten dazu zu sagen "nur noch ein Kapitelchen bevor ich das Buch niederlege und mich den wichtigen Dingen im Leben stelle" - bis man es kurzerhand doch durchgeschmökert hat.


    4ratten


    Zitat von Valentine


    Etwas nervig zu Beginn die häufig verwendete Fäkalsprache und der ewige Sex (wobei sich auch da durchaus Schmunzelszenen ergeben).


    Einerseits fand ich es auch etwas überflüssig - andererseits hates mich von Apollo und Aphrodite nicht besonders überrascht.

    Ich werde kein&nbsp;Geld hinterlassen. Ich werde keinen Aufwand und Luxus hinterlassen. Aber ich möchte ein engagiertes Leben hinterlassen.<br />(Martin Luther King)

  • Inhalt:


    Einst waren die Götter des Olymps mächtig und stark, die Menschen fürchteten und respektierten sie. Sie wurden angebetet und verehrt. Doch jetzt, im 21. Jahrhundert, ist von all dem nicht mehr viel übrig. Die Götterfamilie wohnt in einem abbruchreifen Haus in London und verdienen sich mit mittelmässigen Jobs ihren Unterhalt. Artemis führt Hunde aus, Apoll moderiert eine Sendung mit Zuschaueralter 50+ und Aphrodite bietet Telefonsex an.


    Alice führt ein unscheinbares und einfaches Leben als Putzfrau und schwärmt schon lange für Neil, mit dem sie eine langjährige Freundschaft verbindet.
    Als Alice jedoch ihren Job verliert, macht sie sich auf die Suche nach einer neuen Stelle - und landet mitten in einem Haus voller Götter...


    Meine Meinung:


    Marie Phillips hat mit "Götter ohne Manieren" eine interessante Idee aufgegriffen. Was machen eigentlich die die griechischen Götter im 21. Jahrhundert? Auf diese Frage liefert die Autorin eine nette, aber auch trostlose Antwort: Sie altern.


    Alle Gottheiten haben mit ihren Sorgen und Ängsten zu kämpfen. Artemis trauert den Zeiten nach, als sie durch die Wälder gestreift ist, Aphrodite sucht nach Männern und Sex und von Zeus hat schon langer keiner mehr etwas gehört. Nur Ares und Hermes sind auch in der heutigen Zeit noch vielbeschäftigte Leute und Athene versucht vergeblich, ihren Mitgöttern wichtige Dinge mitzuteilen.


    Wie man sieht, schafft Phillips es, jedem Gottheit eine entsprechene Aufgabe in unserer Zeit zuzuteilen, die sogar überaus passabel und nachvollziehbar sind. Warum sollte Apoll, der nach Aufmerksamkeit lechzt, nicht in einer TV-Show auftreten?


    Doch leider schafft die Autorin es nicht, die Geschichte mit dem nötigen Elan rüberzubringen. Es gibt eine lustige Stellen, die einen oft zum Schmunzeln und manchmal sogar zum Lachen bringen, aber leider ziehen sich diese Stellen nicht durchs Buch hindurch und dort, wo es Spannung oder Gefühl benötigt, fehlt oft jegliches Gefühl. So muss man sagen, dass Marie Phillips noch keinen passenden Schreibstil entwickelt hat, was sehr schade ist, denn hätte die Autorin das richtige Geschick bewiesen, hätte man aus dieser Geschichte so viel mehr machen können. Denn, wie schon erwähnt, das Grundgerüst des Buches gefällt mir sehr gut und ist auch gut durchdacht. Nur am Schreibstil happert es, sodass es oft zähe Strecken gibt.


    Mit Alice ist mir jedoch ein Charakter begegnet, den ich von Anfang an ins Herz geschlossen habe. Sie erinnert mich mit ihrer Schüchternheit und ihrer Zurückhaltung sehr stark an mich selbst, jedoch kann ich mir gut vorstellen, dass sie manchen Lesern mit ihren begonnen und nicht zu Ende gesprochenen Sätze auf die Nerven gehen kann.
    Es gefällt mir auch, dass sich dieser Charakter zwar im Verlauf der Geschichte weiterentwickelt, sich aber dennoch treu bleibt. Während die Gottheiten von Natur aus Helden sind, stehen ihnen mit Alice und Neil zwei Personen gegenüber, die überhaupt nichts Heldenhaftes an sich haben. Ein weiteres interessantes Konzept im Buch.


    Fazit:


    Das Lesen von "Götter ohne Manieren" hat sich länger hingezogen, als ich gedacht hätte, vor allem das es über einige trockene Stellen verfügt. Dennoch macht die Geschichte Spass und die Querelen der Götter ist einfach nur herrlich (Dionysus als DJ gefällt mir einfach super).
    Alles in Allem hätte das Buch um Längen besser sein können, dennoch ist es ein lockeres Buch, gut geeignet für eine längere Bahnfahrt, in der man sich etwas beschäftigen möchte. Ausserdem erfährt man nebenbei noch ein paar Dinge über die griechische Mythologie.


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    3ratten

    //Grösser ist doof//

  • Meine Meinung
    Ich schwärme ja für alles, was mit der antiken Götterwelt zu tun hat und so hat es das Buch nicht schwer gehabt, auf meinem SuB zu landen. Doch so richtig begeistern konnte mich das Buch dann leider nicht.


    Den Anfang fand ich noch recht gelungen. Die Einführung der verschiedenen Götter und ihre Aufgaben in unserer heutigen Zeit fand ich witzig (der erste Dialog ist einfach göttlich) und auch die Verknüpfungen zu anderen Götterwelten haben mir gefallen. Die Figur des Ares hat mir dabei besonders gefallen (ich sage nur: "Start-the-war-Demo" :breitgrins:), aber auch die meisten anderen Götter fand ich ganz gut dargestellt. Allerdings hat mich Aphrodites Rolle ziemlich genervt: sie wird auf eine rein sexuelle Rolle reduziert und ist ziemlich gehässig ... etwas komisch bei der Göttin der Liebe. :gruebel: Da hätte ich mir mehr Differenziertheit gewünscht.


    Dafür hätte man dann andere Teile der Geschichte weglassen können. Bis Alice in das Haus der Götter kommt, fand ich das Buch wirklich ganz amüsant, aber dann flacht die Geschichte deutlich ab. Sie plätschert zunächst nur so dahin, bis etwas völlig Unerwartetes passiert ... allerdings macht das die Geschichte auch nicht besser. Ich hatte an besagter Stelle zumindest das Gefühl, dass die Autorin selbst nicht so recht wusste, wohin und einfach mal wild drauflos geschrieben hat. Schade eigentlich, denn ich denke, man hätte aus der Idee an sich mehr machen können.


    Insgesamt hat mich das Buch soweit schon ganz gut unterhalten, auch wenn ich mir ehrlich gesagt etwas anderes vorgestellt habe. Die Idee ist gut und die Ansätze sind vorhanden, aber die Umsetzung hätte einfach noch etwas mehr bieten müssen.
    Mein Tipp: weniger Sexszenen, mehr Inhalt.


    3ratten
    (hauptsächlich für die Idee und das Vorhandensein von antiken Gottheiten ... ich mag die einfach :breitgrins:)

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Grundsätzlich teilen wir also die Meinung über das Buch :breitgrins: Aber ähm... ich kann mich unterdessen an gar rein nichts mehr erinnern was das Buch betrifft... :redface: Sagt wohl genug, oder?

    //Grösser ist doof//

  • Hm, liest sich etwas durchwachsen hier ;)
    Jari: Irgendwie schon :breitgrins:

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.


  • Grundsätzlich teilen wir also die Meinung über das Buch :breitgrins: Aber ähm... ich kann mich unterdessen an gar rein nichts mehr erinnern was das Buch betrifft... :redface: Sagt wohl genug, oder?


    Kann ich verstehen. Letztendlich bleiben einem die mittelmäßigen Bücher meist weniger in Erinnerung als die wirklich guten oder wirklich schlechten. Ich bin mir auch nicht sicher, wie lange ich mich an dieses Buch erinnern werde. :rollen:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

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    Klappentext:
    Es ist nicht einfach, unsterblich zu sein. Die griechischen Götter haben es im 21. Jahrhundert besonders schwer, denn niemand glaubt mehr an sie. Selbst die eigene Familie hat keinen Respekt mehr, man wohnt im Norden Londons unter einem Dach mitzu vielen Geschwistern und zu wenig warmen Wasser. Artemis, Göttin der Jagd, führt die Hunde der Nachbarschaft aus, Aphrodite, Göttin der Liebe, bietet Telefonsex an, und Apollo, der Sonnengott, moderiert eine miese Fernsehshow - da kann einem die Ewigkeit schon lang werden.



    Das erste Kapitel, da es sehr kurz ist, ist schnell gelesen. Artemis ist gerade mit den Hunden unterwegs, als ihr ein Baum auffällt, der gestern noch nicht da stand und den es eigentlich gar nicht geben dürfte. Kurzerhand spricht sie ihn an und will wissen, wer er sei. Der Baum entpuppt sich als Angestellte von Goldman Sachs mit leich australischem Akzent. Wie sich herausstellte, war sie gestern abends spazieren, als ein großer blonder und gutaussehender Mann sie ansprach und sie fragte, ob sie nicht etwas für ihn tun wolle. Sie lehnte ab und machte sich davon. Leider nicht schnell genug. Und schon war sie in einen Baum verwandelt. Artemis weiß sofort wer das war und verspricht ihr wider besseren Wissens, dass ihr Bruder dies wieder rückgängig machen wird.

  • Oh, da bin ich mal gespannt, wie es Dir gefällt. Ich hatte ein wenig Startschwierigkeiten, aber dann habe ich mich ziemlich gut unterhalten.


    Das mit dem Baum wusste ich gar nicht mehr :lachen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Durch die kurzen Kapitel ist es möglich zwischendurch mal wieder zu lesen.
    Von Startschwierigkeiten kann ich nicht gerade reden, aber ich war doch etwas verwundert, wie oft die Götter ihren fleischlichen Lüsten nachgehen, um es mal so auszudrücken. :breitgrins:
    Andererseits, früher waren sie, laut ihren Sagen, ja auch nicht besser, wenn es auch nicht so ausführlich beschrieben wurde.
    Ich konnte mir die Szene im Badezimmer, nach der Beschreibung, recht gut vorstellen und ja, ich kann mir diese entsetzliche Langeweile vorstellen, die alle in ihrem Bann hat. Tausende von Jahren immer mit der Familie so eng zusammenleben, immer das gleiche tun, das kann schon nervtötend sein.


    Gelernt habe ich auch was: Nun weiß ich das Catherine Zeta-Jones aus Wales stammt. :zwinker:

  • Das Buch hört sich nett an. Ich bin mal auf deine weiteren Ausführungen und abschließende Rezi gespannt. Dann wandert es vielleicht auch auf meine Wunschliste.

  • So, weiter geht es mit meinem Götterhaufen!


    Zu all den griechischen Göttern gesellten sich nun zwei Sterbliche. Alice und Neil. Letzterer ist heftig in erstere verknallt, weiß aber nicht, wie er sich offenbaren soll. Alice hat eben ihren Job verloren. Sie arbeitete als Putzfrau in dem Sender, in dem auch Apoll eine Sendung hat. Durch einen Zufall gelangt Alice beim Visitenkarten verteilen in eigener Sache zu unseren Göttern, bei denen eine Putzfrau, das wissen die Götter, sich so richtig austoben könnte. Und nun auch tut. Dort begegnet sie Apoll wieder, der ihr fortan nicht mehr von der Seite weicht. Sehr zum Mißfallen von Neil.


    Alice Anstellung war für sie schon sehr eigentümlich. Ohne es selbst zu wollen, wurde ihr diese Stelle einfach von Artemis verpasst. Da es aber auch für die griechischen Götter Regeln gibt, die selbst in Abwesenheit Zeus eingehalten werden müssen, war dies gar nicht so problemlos. Alice hat einen seitenlangen Katalog von Verhaltensregeln bekommen, die sie tunlichst einzuhalten hat.
    Die Beschreibungen der Verschmutzungen des göttlichen Herrschaftshauses sind ebenso ausführlich wie ihre sexuellen Escapaden. Zartbesaitete sollten diese Stellen nicht unbedingt beim Essen lesen. Einem abgebrühten Charakter wie mir macht dies nichts aus und so kann ich genüsslich weiter futtern.


    Interessant sind auch die Gründe, warum jemand den einen oder anderen mag oder eben nicht, und welche Anstrengungen unternommen werden um das Zimmer nicht mit Persephone teilen zu müssen.


    Eros, der arme Tropf, tut mir richtig leid. Ein Gott mit Gewissen, der so sehr bereut sich immer zu viel Zeit zu nehmen und daher so viele interessante Leute nie kennen gelernt zu haben, weil die einfach stets so schnell sterben. Was würde er dafür geben diesem Jesus begegnet zu sein.


    Für alle, die gerne wüßten, was aus Kate wurde, es steht auf Seite 64. Und wer glaubt, in einer gräslichen kleinen Bude zu hausen, der sollte mal mit Artemis auf Wohnungssuche gehen. :zwinker:


    @claire: Bisher fühle ich mich recht gut unterhalten von dem Buch. Man darf sich halt an der Ausdrucksweise der Götter nicht zu sehr stören.


  • @claire: Bisher fühle ich mich recht gut unterhalten von dem Buch. Man darf sich halt an der Ausdrucksweise der Götter nicht zu sehr stören.


    Steht doch schon vorne drauf, dass die keine Manieren haben :lachen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Och, "zartbesaitet" bin ich ja auch nicht, von dieser Seite her, würde es schon passen. :breitgrins:

  • Ah, das klingt ja bislang gut! Ich habe das Buch schon länger auf meiner Bibliotheks-Merkliste stehen und war auch schon ein paar Mal kurz davor, es auszuleihen. Ich sollte das vielleicht wirklich mal tun! :breitgrins:

  • Oh, Apoll ist so eine miese kleine Ratte. :grmpf:



    Während also Apoll Ränke schmiedet, steht Athene im Wohnzimmer vor der versammelten Mannschaft und hält einen Power Point Vortrag über die Rückgewinnung der göttlichen Macht. Es hört nur keiner zu. Dann wird die Versammlung derbe aufgerüttelt und es kommt so richtig Bewegung rein. :zwinker:


    Nur gut, dass Alice und Neil noch ihren gesunden Menschenverstand haben!

  • Apolls gekränkter Stolz hat schreckliche Auswirkungen gezeigt. Während Alice dadurch eher eine Statistenrolle zugewiesen wurde, wird Neil eine völlig andere Rolle angeboten. Natürlich hat Apoll auch wieder seine Finger mit drin und schon läuft alles aus dem Ruder. Aber ganz gewaltig.
    Artemis anfängliche Erzürnung greift um sich und entwickelt sich rasend schnell in ein viel schlimmeres Gefühl, nicht nur unter den Göttern.


    Aber wozu ist man Gott oder Göttin, einen Hoffnungsstrahl gibt's doch immer und sei er noch so klein. Auch wenn es dann plötzlich eine Eigendynamik entwickelt, die, außer von einer anderen Göttin, nicht vorhersehbar war, wichtig ist doch nur, was am Ende dabei herauskommt und das kann sich alle Mal sehen lassen.

  • Im 21. Jahrhundert, in dem die Kirchen mit Austritten zu kämpfen haben, Gotteshäuser schließen müssen und an Priesterknappheit leiden, haben es die alten Götter vom Olymp noch viel schwerer. Kaum einer erinnert sich ihrer und so verloren sie, besonders seit dieser Jesus auf der Bildfläche erschien, deutlich an Einfluss und Macht. Seit einigen Jahrhunderten bewohnen sie ein altes Haus in London, das durch Verfall und Verschmutzung gekennzeichnet ist. Heruntergekommen wie ihre Bewohner könnte man sagen.
    Zwar betätigen sich die einzelnen Götter nach wie vor auf ihrem Fachgebiet, aber ihre Kraft ist begrenzt. Aphrodite verdient sich mit Telefonsex etwas dazu, Artemis führt Hunde Gassi, Dionysos besitzt einen eigenen Nachtclub. Vollbeschäftigung gibt es nur für wenige, wie beispielsweise Hermes.
    Eros dagegen hat sich einer christlichen Glaubensgemeinschaft angeschloßen und bedauert sehr Jesus nicht kennen gelernt zu haben.


    Apoll versucht sich mit einer Fernsehwahrsageshow, kann aber nicht Fuß fassen. Doch genau bei dieser ersten Sendung kommt es zu einem entscheidenden Zwischenfall. Aphrodite, die sich an Apoll rächen will, veranlasst Eros ihn mit Liebespfeilen zu beschießen. Fortan ist Apoll an die erste Frau gebunden, die seine Augen erblickten. So verknüpft sich das Schicksal einer jungen Sterblichen namens Alice mit ihm. Schon kurze Zeit später wird diese durch Zufall Putzfrau im Hause der Götter.


    Alice, eine schrecklich schüchterne Person, verlor wegen dieser Fernsehsendung, zu der sie ihren guten Freund Neil eingeladen hat, ihre Job. Alice und Neil sind unsterblich in einander verliebt, nur leider beide viel zu gehemmt um sich dem anderen zu erklären. Neil glaubt sich schuldig am Verlust von Alices Job und hat in Apoll einen übermächtigen Gegner, wie er glaubt. So beginnt der Wettkampf um die Gunst der scheuen Alice.



    In kurzen Kapiteln, die teils mit recht derber Sprache ausgestattet sind, zeichnet Marie Phillips das triste Dasein der griechischen Götter, weit ab der Heimat und in Vergessenheit geraten, auf. Oft haben sie es mit nur allzu menschlichen Problemen zu tun. Bald schon verstrickt sich ihr Leben mit den zweier unscheinbarer Sterblicher, wie einst in mancher Sage. Die Launen der Götter waren noch nie ausschließlich zum Vorteil des einfachen Volkes, so auch hier. Apolls gekränkter Stolz und einiges mehr führen letztendlich zu Heldentaten und der Einsicht, wie man Göttern ihre Macht zurück geben kann.
    Aber bis es soweit ist und dieser verkommene Haufen in neuem Glanz erstrahlen kann, darf man auf ein paar vergnügliche Lesestunden freuen.
    Ich schwöre bei Styx, es hat Spaß gemacht!


    4ratten