Henry James - Bildnis einer Dame (LR 2009)

Es gibt 39 Antworten in diesem Thema, welches 9.965 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von stefanie_j_h.

  • Guten Morgen,


    hier ist euer Thread für die Leserunde. Ich wünsche euch viel Spaß!


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    Bildnis einer Dame (The Portrait of a Lady) ist die Geschichte der jungen Amerikanerin Isabel Archer, die nach dem Tod ihres Vaters zum ersten Mal in ihrem Leben nach Europa kommt und mit ihrem Charme, ihrem Wissensdurst und ihrer selbstbewußten Offenheit die Sympathie ihrer Verwandten dort erringt. Sie wird zur Haupterbin ihres Onkels. Doch obwohl ihr ihre Unabhängigkeit zunächst über alles geht, heiratet sie schließlich und merkt zu spät, daß sie einer Intrige zum Opfer gefallen ist. Dabei wird kein Herz gebrochen, kein Schurke triumphiert. Isabel Archer kommt zur Einsicht, reift an ihrem Irrtum und wird schließlich zu jenem Bildnis einer Dame, deren Gesicht Züge des Leidens und der Erfahrung trägt und dessen Schönheit nicht nur an der Oberfläche haftet. Dieses Gesicht ist bedeutend geworden. James gelingt es meisterhaft, Anteilnahme am Schicksal der Protagonistin und die Neugier auf den weiteren Verlauf ihres Lebens zu wecken. Ein Meisterwerk. Die Verfilmung von Jane Campion mit Nicole Kidman in der Titelrolle war 1996 ein großer Erfolg in den Kinos.


    Das Buch wurde auch unter dem Titel Porträt einer jungen Dame veröffentlicht.


    Teilnehmer:
    bibliomonster
    finsbury
    Hildegunst
    nad
    nikki
    Sookie
    Stefanie_j_h
    Doris

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo zusammen,


    habe heute morgen angefangen und bin bis ins fünfte Kapitel vorgestoßen.
    Ich lese eine unkommentierte Ausgabe in der Übesetzung von Lore Krüger.


    Der Roman ist mein Einstieg in das Werk Henry James'.
    Bisher bin ich sehr zufrieden: Wenn man die großen englischen Romane des 19. Jahrhunderts, besonders der Autorinnen Austen und Eliot mag, dann gefällt einem dieser hier bestimmt auch.


    James lässt einen seine Protagonisten sehr gemächlich kennen lernen: Auf den ersten 50 Seiten passiert nichts Anderes, als dass die Heldin, Isabel Archer, auf dem Landsitz der Touchetts in England ankommt und von den dort befindlichen Herren und Hunden begrüßt wird.


    Ansonsten lernen wir in Rückblenden und Beschreibungen die Hauptcharaktere kennen, dies in einer liebevoll-ironischen Brechung.
    James Kunst scheint mir auch darin zu bestehen, Gebäude und Gärten so zu skizzieren, dass man förmlich dort ist. Außerdem spiegelt sich in ihnen die Gemütsverfassung der sich dort Aufhaltenden: Der ehrwürdige englische Landsitz mit seiner Spätsommernachmittagsatmosphäre ist die passende Umgebung für den alten abgeklärten Touchett und seinen durch Krankheit gereiften Sohn; Das merkwürdig durch grünes Fensterpapier und zur Straße verriegelte Kabinett hinter der Bibliothek spiegelt Isabels Wartezustand: Noch im Dunkeln ohne Zugang zur Welt (Straße) hat sie bereits viel Fantasie und Lebensentwürfe durch das Lesen der Bücher in der Bibliothek gespeichert und wartet jetzt neugierig darauf, dass sich ihr die Welt öffnet und Licht und Leben hereinkommen.


    Erst heute Abend werde ich mit dem Lesen fortfahren können. Ich glaube, das Buch wird uns viel Freude machen!


    HG
    finsbury

  • huhu ^^
    ich lese auch eine unkommentierte ausgabe in der übersetzung von Lore Krüger.
    Habe gerade die ersten zwei Kapitel geschafft und kann mich finsbury nur anschließen: Die Atmosphäre ist sehr schön, man fühlt sich in diesen Garten hineinversetzt und ich hab ein Gefühl von Ruhe und gelassenheit beim Lesen gespürt.
    Sehr interessant finde ich, die Annäherungsversuche des Herrn Warburton, mal schaun ob was daraus wird :)

    :leserin:

  • Hallo zusammen,


    ich habe ebenfalls die ersten beiden Kapitel gelesen. Mein Buch ist eine Insel-Ausgabe in der Übersetzung von Hildegard Blomeyer, die unproblematisch zu lesen ist. Von James kenne ich bisher nur Vertrauen und Die Aspern-Schriften.


    Der Einstieg mit der Beschreibung der Gegend und vor allem des Landhauses gefiel mir gut. Die efeuüberwucherten Fenster geben dem Haus einen geheimnisvollen Anstrich, mal sehen, ob sich das auf den Charakter seiner Bewohner übertragen lässt. Zu den Personen lässt sich noch nicht viel sagen. Isabel scheint einen eher offenherzigen Charakter zu haben, der für die zurückhaltenden Engländer sicher gewöhnungsbedürftig ist. Der alte Herr Touchett bildet mit seiner ruhigen Art den Gegenpol. Vom Klappentext her weiß ich, dass Isabel eine Ehe eingeht, und fange deshalb schon an zu spekulieren, ob einer der jungen Männer ihr späterer Gatte ist.


    Ich freue mich auf eine unterhaltsame Leserunde mit euch.


    Liebe Grüße
    Doris

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()

  • Hallo,


    bin jetzt im 10. Kapitel. Vom Personal her haben sich Mrs. Touchett und seit diesem Kapitel, Miss Stackpole, Isabels Freundin von der schreibenden Zunft, hinzugesellt.


    Mrs. Touchett ist ein etwas ruppiger Typ mit sehr kantigen Eigenheiten. Wenn man auch die ironische Distanz James' zu dieser Figur, aber eigentlich zu allen anderen auch, deutlich erkennt, wirkt sie keineswegs völlig unsympathisch, sondern eher originell. Ihre Entscheidung, von ihrem Mann getrennt zu leben, obwohl dieser doch so angenehm zu sein scheint, wirkte wahrscheinlich auf zeitgenössische Leser abstoßender als auf uns heute, die wir ständig mit geänderten Lebensentwürfen von Weiblein und Männlein konfrontiert werden.


    Miss Stackpole dagegen, mit ihrem anmaßenden Patriotismus und ihrer Aufdringlichkeit erscheint mir bisher wenig liebenswert, aber auch hier spielt, denke ich, wieder der Zeitkontext der Rezeption eine Rolle. Was man so über Paparazzi hört, fließt vielleicht auch in meine Bewertung dieser Figur ein.


    Einen schönen Sonntag wünscht noch


    finsbury

  • Hallo zusammen,


    ich lese auch die Insel-Ausgabe. Bin noch nicht weit gekommen da ich am WE umgezogen bin, aber die ersten zwei Kapitel habe ich schon gelesen. Und finde die schön, sehr schön, ich mag es wenn der Autor alles beschreibt, so als ob man einem Blinden eine Kulisse beschreibt. Da hat man das Gefühl bekommen mit im Garten zu sein.
    Isabel ist mit vom ersten Auftritt an ganz sympathisch, ich mag ihre offene Art, Mrs. Touchett kann ich noch nicht wirklich einschätzen, aber ich denke sie ist nicht leicht zu nehmen, hat bestimmt auch das ein oder andere Haar auf den Zähnen, aber vielleicht übertreibe ich da, wobei es schon komisch ist das sie getrennt von ihrem Mann lebt, und er das ja nicht all zu schlimm findet. Zu den beiden jüngeren Herren kann ich noch nicht viel sagen.


    Ach so, das ist mein erstes Buch von James.


    Schönen Abend noch, LG Nad. :winken:

  • ahja ich möchte auch noch anmerken, dass das mein erstes Buch von henry James ist ^^


    Zitat

    Miss Stackpole dagegen, mit ihrem anmaßenden Patriotismus und ihrer Aufdringlichkeit erscheint mir bisher wenig liebenswert


    Also ich bin jetzt beim 10ten Kapitel angekommen und finde die Beschreibung von Miss Stackpole sehr sympathisch. Liegt vielleicht daran, dass ich ein Anhänger der aufgeklärten, emanzipierten Frau bin und mich die finanzielle Unanbhängigkeit und Hilfsbereitschaft dieser Person doch sehr beeindruckt hat. Schließlich spielt das ganze in einer Zeit, in der die Frauen es schwieriger hatten in der Männerwelt zu bestehen als heute. Hoffentlich tauch diese Miss Stackpole bald in England auf, das würde mich freuen.


    Im 9ten Kapitel hab ich den Eindruck gewonnen, dass Mr. Warburton mit Isabel doch ziemlich stark flirtet. Ich hoffe sie kommen zusammen *-* Aber da ich ihn eigentlich sehr gerne hab (ich liebe seine radikalität und den geist des reformers in ihm ), kann ich mir doch nicht ganz vorstellen, dass sie heiraten. Im Inhalt steht ja, dass sie einer Intrige zum opfer fallen wird und ich kann mir nicht Vorstellen dass die Intrige von mr. Warburton ausgeht !!!

    :leserin:

  • Ich stecke noch im 7. Kapitel. Mir gefällt, wie James alle Figuren eingehend charakterisiert und auch diejenigen, die bislang nur vorübergehend in der Handlung auftauchen, mehr als nur beiläufig beschrieben werden. Irgendwie schafft er es sogar, den Häusern Leben einzuhauchen. Die Schilderung des Hauses, in dem Isabel ihr bisheriges Leben verbracht hat, lässt es richtig vor meinem geistigen Auge entstehen.


    Der Satz, in dem Isabel als Bücherwurm beschrieben wird, ließ mich aufhorchen. Er las sich ganz so, als seien leidenschaftliche Leser damals schlecht angesehen. In Isabels Fall sieht es aber auch ohne den schlechten Ruf der Leseratten so aus, als hätte sie sich mit Büchern in eine zeitweilig selbst gewählte Isolation zurückgezogen.


    Mrs. Touchett entpuppt sich mit ihren Eigenarten als sehr interessanter Charakter. Sie scheint frei zu sein von jeglichen Konventionen, schert sich nicht um die Meinung ihrer Mitmenschen und hat doch genügend Mitgefühl, um sich um ihre Nichte zu kümmern, die sie gar nicht kennt. Ich denke, sie wird noch eine zentrale Rolle spielen.

  • Ich lese das Buch im englischen Original und Henry James macht es mir da nicht ganz leicht, vor allem sein ellenlanges Vorwort war sehr kompliziert geschrieben und viele Stellen habe dann einfach nur überflogen, weil es mir zu ermüdend war.


    Von der Geschichte selbst war ich dann positiv überrascht, denn die ist ein gutes Stück einfacher geschrieben. Ich bin gestern noch bis Kapitel V gekommen. Bisher kann ich noch gar nicht so richtig viel sagen, nur dass es mir recht gut gefällt. Ich kann mich nicht erinnern, waurm und an welcher Stelle ich das Buch bei meinem letzten Versuch abgebrochen habe, aber ich bin ja zuversichtlich, dass mich die Leserunde mitreißt, falls das Buch mir irgendwann doch nicht mehr gefallen sollte.



    James Kunst scheint mir auch darin zu bestehen, Gebäude und Gärten so zu skizzieren, dass man förmlich dort ist. Außerdem spiegelt sich in ihnen die Gemütsverfassung der sich dort Aufhaltenden: Der ehrwürdige englische Landsitz mit seiner Spätsommernachmittagsatmosphäre ist die passende Umgebung für den alten abgeklärten Touchett und seinen durch Krankheit gereiften Sohn; Das merkwürdig durch grünes Fensterpapier und zur Straße verriegelte Kabinett hinter der Bibliothek spiegelt Isabels Wartezustand: Noch im Dunkeln ohne Zugang zur Welt (Straße) hat sie bereits viel Fantasie und Lebensentwürfe durch das Lesen der Bücher in der Bibliothek gespeichert und wartet jetzt neugierig darauf, dass sich ihr die Welt öffnet und Licht und Leben hereinkommen.


    Genau so ging es mir auch, durch die Erzählweise von Henry James habe ich mich direkt in die Geschichte hineinversetzen können, man hat wirklich das Gefühl als wäre man selbst dort.
    Dass die Häuser die Gemütsverfassung der Menschen widerspiegeln ist mir selbst beim Lesen nicht aufgefallen, aber ich finde das einen schönen Gedanken und werde darauf achten, ob im weiteren Verlauf nochmal solche Parallelen auftauchen.


    Isabel weckt bei mir eher zwiespältige Gefühle, einerseits scheint sie ganz sympathisch, aber ich vermute, dass sie sehr eigensinnig und "zickig" sein kann.



    Der Satz, in dem Isabel als Bücherwurm beschrieben wird, ließ mich aufhorchen. Er las sich ganz so, als seien leidenschaftliche Leser damals schlecht angesehen. In Isabels Fall sieht es aber auch ohne den schlechten Ruf der Leseratten so aus, als hätte sie sich mit Büchern in eine zeitweilig selbst gewählte Isolation zurückgezogen.


    Mich hat es auch ein wenig erstaund, dass Lesen eher einen schlechten Ruf zu haben scheint, zumindest bei jungen Frauen. Dabei macht gerade das Isabel sympathisch für mich.


    Im Gegensatz zu euch finde ich manche Rückblenden und Hintergrundinformationen über die Personen etwas ermüdend. Das kann aber auch daran liegen, dass ich gestern als ich gelesen habe wirklich sehr müde war.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Hallo,


    stecke in Kapitel 23.
    Isabel ist mittlerweile in Italien, an Personen sind Madame Merle, Mr. Osmond und dessen Tochter Pansy dazu gekommen. Um Spoiler zu vermeiden, möchte ich nichts weiter zum Inhalt sagen.


    Naru - Henrietta Stackpole hat sicherlich auch ihre guten Seiten, dennoch finde ich, dass die Emanzipationsgeschichte der Frau nicht als Entschuldigung für Impertinenz herhalten kann und Züge dieser trägt sie nunmal.


    Auch im Verlauf des Aufenthalts in Italien spielen Räumlichkeiten eine wichtige Rolle. So nimmt sich James zum Beispiel mehrere Absätze Zeit, um den Wohnsitz Mr. Osmonds zu beschreiben: ein Haus nach vorne verschlossen, nach hinten offen, das Apartment geschmückt mit schönen, aber ein wenig hohlen artifiziellen Dingen. Wir werden sehen, inwiefern der Herr dem Interieur ähnelt.


    Mme Merle erscheint zunehmend verstrickt in die Geschehnisse, was ihrem Charakerbild, dem von vorneherein eine dunkle Komponente nicht ganz fehlte, weitere Minuspunkte einträgt.


    Bis dann


    finsbury

    Einmal editiert, zuletzt von finsbury ()

  • huhu,
    gerade bin ich beim 17ten kapitel angekommen.
    finsbury: du hast recht, Miss Stackpole mischt sich für meinen Geschmack auch zu sehr in die Angelegenheiten anderer Leute ein. Das war am Anfang noch nicht so erkennbar, aber jetzt hat sie den Bogen besonders im Zusammenhang mit Caspar Goodwood meiner Meinung nach überspannt.
    Aber auch Mr. Goodwood ist mir zu aufdringlich. Glaubt ihr der Name hat hier eine Bedeutung? Good Wood klingt für mich nach gutem Holz und diese Metapher scheint mir zu dem Herrn gut zu passen. Er ist ein hart arbeitender, ehrlicher, kluger und starker Mann. Etwas hart erscheint er mir mit seinem mehrmals beschriebenen eckigen Kinn. Holz ist auch hart und wenn man es anzündet verbrennt es zu Asche. Ob das im 16, Kapitel auch auf den Herrn Goodwood zutreffen mag,

    :leserin:

  • Ich komme derzeit wenig zum Lesen und bin jetzt erst mit dem 10. Kapitel fertig geworden. Miss Stackpole ist eine vielschichtige Persönlichkeit, berechnend, selbstbewusst und einerseits sehr offen und direkt, andererseits auch sensibel und empfindlich. Sie kann gut austeilen - wenn auch wohl dosiert - aber offensichtlich weniger gut einstecken. Außerdem halte ich sie für karrieresüchtig.


    Ralph erscheint mir nun in einem ganz anderen Licht als zu Beginn des Romans. Während ich ihn zuerst als zurückhaltend, pessimistisch und eigenbrötlerisch eingeschätzt habe, scheinen die jungen Damen nun seine positiven Seiten ans Licht zu locken. Mitunter ist er so humorvoll und schlagfertig, dass er mir wie ein ganz anderer Mann vorkommt.


    Ich rätsele ständig herum, wie alt die jungen Leute wohl sind. Stackpole würde ich angesichts ihrer beruflichen Position auf mindestens 25 Jahre schätzen, Ralph und Warburton ebenso, aber Isabel höchstens auf 20. Sie hat noch so etwas Unverdorbenes an sich.


    @ Stefanie
    Hab ich das richtig gelesen - fünf Bücher gleichzeitig? :entsetzt:

  • Hallo,
    bin schon seit Tagen vergrippt zu Hause und komme mit dem Lesen so la la voran, da ich mich nicht so gut konzentrieren kann. Dennoch bis in das Kapitel 34 bin ich jetzt vorgestoßen.


    Isabel und auch die Stimmung des Buches haben sich verändert:


    HG
    finsbury


  • @ Stefanie
    Hab ich das richtig gelesen - fünf Bücher gleichzeitig? :entsetzt:


    Jetzt nur noch 4 :zwinker: Ich komme momentan nicht so viel zum Lesen, deshalb schiebe ich öfter mal dünne Bücher dazwischen, die man dann an einem Tag beenden kann. Dafür komme ich mit diesem Buch auch nicht richtig weiter. Bis Kapitel 8 habe ich es dank Dailylit.com jetzt gebracht, denn dann kann ich an der Uni auch manchmal ein Kapitel lesen.


    Viel kann ich deshalb auch gerade nicht sagen, Ralph ist sehr sympathisch, Isabel hat so was arrogantes aber gleichzeitig naives an sich, das gefällt mir nicht so gut. Ich befürchte fast, dass sich zwischen ihr und Lord Warburton was anbahnt, obwohl sie beide Mr. Touchett versprochen haben, sich nicht zu verlieben.



    Ich rätsele ständig herum, wie alt die jungen Leute wohl sind. Stackpole würde ich angesichts ihrer beruflichen Position auf mindestens 25 Jahre schätzen, Ralph und Warburton ebenso, aber Isabel höchstens auf 20. Sie hat noch so etwas Unverdorbenes an sich.


    Isabel schätze ich auch eher jung ein, allerhöchstens 20, für mich ist sie um die 18.

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    Einmal editiert, zuletzt von stefanie_j_h ()

  • Wisst ihr in welchem Jahr das ganze spielt? Hab ich das vielleicht überlesen oder wurde das nicht erwähnt? Das Buch ist ja im 19 jahrhundert geschrieben und es wirkt auch so als wäre das genau die zeit in der die geschichte spielt, aber ich weiß es nicht..


    Ich würde Isabel auch auf 20 schätzen.. sie muss zumindest im heiratsfähigen alter sein.. aber ich weiß nicht was das heiratsfähige alter zur zeit in der das buch spielt war 8|

    :leserin:

  • @ Naru
    Ich kann mich auch nicht erinnern, eine Jahresangabe gelesen zu haben. Ein vager Anhaltspunkt wäre der Sezessionskrieg, der von 1861 - 1865 dauerte und während Isabels (später?) Kindheit stattfand. Das Buch wurde 1881 geschrieben, und da ich annehme, dass James die Handlung in seine Vergangenheit legte, könnte Isabell zwischen 20 und 25 Jahren sein. Das ist in dem Alter noch eine wesentliche Spanne, macht uns also auch nicht klüger. Nach dem, was ich inzwischen von Isabel gelesen habe, besonders im 14. - 16. Kapitel, schätze ich sie mittlerweile doch älter als 20 ein.


    @ Stefanie
    Über Isabel bin ich mir noch nicht ganz im Klaren, das hängt aber auch sehr mit der fehlenden Altersangabe zusammen. Einerseits wirkt sie naiv, andererseits aber schon sehr bestimmt. In gewisser Hinsicht ähnelt sie ihrer Freundin Henrietta, nur sehr viel gemäßigter.


    @ finsbury
    Du bist schon recht weit gekommen im Buch. Auf Deine jeweiligen Postings kann ich leider erst eingehen, wenn ich selbst so weit durch die Handlung vorgestoßen bin. Nicht, dass Du denkst, ich übergehe Dich :zwinker:. Gute Besserung!

  • Hallo ihr!
    Ich versuche jetzt seit einer Woche vergeblich Zeit zum Lesen zu finden. Zum einen stecke ich bis zum Hals im Schulstress (obwohl ich doch erst nächstes Jahr Abi mache :grmpf: ) und zum anderen noch in der Schuld und Sühne Leserunde...
    Somit muss ich leider aussteigen... :sauer:


    Lg,
    Sookie

    :kaffee:

  • Hallo,


    habe jetzt andere Zwischenlektüre eingelegt, um euch nicht zu sehr davonzugaloppieren.
    Der Anfang der Handlung spielt nach meiner Berechnung ungefähr um 1870/71, denn zu Beginn des Kapitels 36 befinden wir uns nach einem Zeitsprung im Jahre 1876 und seit Isabels Ankunft in Garden Court sind ca. 6 Jahre vergangen.
    Zur Handlung will ich hier nichts schreiben, nur soviel,


    Mitte nächster Woche spätestens setze ich meine Lektüre fort.


    Doris,
    danke für deine Genesungswünsche, sie haben schon geholfen :winken:, es geht mir viel besser!


    Noch einen schönen Sonntag und dir, Sookie, abnehmenden Schulstress und viel Spaß noch mit Dostojevskij, einem meiner Lieblingsautoren!


    HG
    finsbury

  • Hallo,


    wollt mich nur mal melden, nicht das ihr denkt das ich nicht mehr dabei bin. War am WE weg, und bin deshalb erst bis zum 8 Kapitel gekommen :redface:. Werde aber ab jetzt wieder mehr Zeit zum lesen finden.


    Bis ganz bald, Nad. :blume:

  • @ Sookie
    Lass Dich nicht kirre machen vom Schulstress. Hoffentlich kannst Du wenigstens Schuld und Sühne angemessen würdigen. :winken:


    @ Nad
    Nur die Ruhe! :smile:


    Ich komme nach wie vor weniger zum Lesen, als mir lieb ist, bin aber heute bis zum 22. Kapitel gekommen.



    Auch im Verlauf des Aufenthalts in Italien spielen Räumlichkeiten eine wichtige Rolle. So nimmt sich James zum Beispiel mehrere Absätze Zeit, um den Wohnsitz Mr. Osmonds zu beschreiben: ein Haus nach vorne verschlossen, nach hinten offen, das Apartment geschmückt mit schönen, aber ein wenig hohlen artifiziellen Dingen. Wir werden sehen, inwiefern der Herr dem Interieur ähnelt.


    Wieder eine sehr anschauliche Beschreibung eines Hauses. Das Anwesen scheint nach vorne, also für die Öffentlichkeit, eher abweisend zu wirken, und entfaltet seine Schönheit mehr in der Rückansicht. Den Ausblick stelle ich mir anhand der Beschreibung grandios vor. Ob Osmond dem Interieur ähnelt, kann ich noch nicht beurteilen, aber ich denke, dass man durch die Art eines Hauses auch Rückschlüsse auf seinen Bewohner schließen kann und schätze Osmond so ein, dass er nach außen ebenso verschlossen ist wie die Fassade seines Wohnsitzes.
    Ob James wohl eine besondere Beziehung zu Häusern hatte? Er räumt ihnen beim ersten Kennenlernen genauso viel Platz ein wie den Personen.



    Mme Merle erscheint zunehmend verstrickt in die Geschehnisse, was ihrem Charakerbild, dem von vorneherein eine dunkle Komponente nicht ganz fehlte, weitere Minuspunkte einträgt.


    Madame Merle scheint auf den ersten Blick ganz sympathisch zu sein, freundlich und sehr kultiviert, doch mit der Zeit entpuppt sie sich als etwas geheimnisvoll und verschlossen. In ihren Gedankengängen stellt sie sich gar nicht so zuvorkommend und wohlwollend dar. Sie hat irgendetwas zu verbergen. Ralph scheint mehr darüber zu wissen, da er offensichtlich eine Abneigung gegen sie hegt. Ich ergehe mich derzeit in Spekulationen, was Madame Merle mit Mr. Osmond zu tun hat. Sie scheinen auf eine gewisse Weise miteinander vertraut zu sein.