William Somerset Maugham - Silbermond und Kupfermünze

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    William Somerset Maugham – Silbermond und Kupfermünze


    Ein Buch das ganz zu unrecht sehr lange ungelesen auf meinem Schrank stand.
    In diesem wunderbaren Buch geht es um einen erfolgreichen Börsenmakler, verheiratet 2 Kinder und in der guten Gesellschaft bestens bekannt.
    Charles Strickland!.
    Von heute auf morgen verschwindet er aus London verlässt, Heim und Familie um in Paris zu leben.
    Jeder denkt es stecke eine Frau dahinter, aber dem ist nicht so.
    Strickland will malen, er kann nicht anderes, selbst wenn er wollte
    Armselig von Brot und Milch lebt er in einem billigen und schäbigen Hotelzimmer, was ihn aber nicht weiter stört.
    Ihm ist egal was andere von ihm denken oder halten, er will nur malen und zieht das auch durch.
    Strickland ist ein Ekel und rücksichtslos vieler Mitmenschen gegenüber, was ihn mir auch sehr unsympathisch gemacht hat.
    Gönner verletzt er immer wieder und doch lassen sie ihn nicht fallen.
    Nach langer Krankheit verschwindet er aus Paris und lebt einige Zeit in Marseille, welches er aber nach einer Schlägerei Fluchtartig verlassen muß.
    Er landet auf Tahiti und lebt dort bis zu einem grausamen Tod.



    Ich möchte nicht zu viel verraten, denn das Buch hat es verdient von jedem gelesen zu werden.


    Maugham ist ein Wortkünstler wie ich ihn selten gelesen habe.
    Er schafft es mit Bravour seine Leser zu fesseln, obwohl sein Buch nicht vor Spannung übersprudelt.
    Aber man möchte immer mehr erfahren und kann somit das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Ich frage mich allerdings schon die ganze Zeit ob es ein Roman ist oder eine wahre Geschichte.
    Irgendwie wurde ich daraus nicht schlauer. Maugham ist so begabt, das ich glauben könnte er habe die Geschichte tatsächlich selbst erlebt.


    Er beschreibt seine Protagonisten so gut, dass man das Gefühl hat diesen gegenüber zustehen.
    Seine Landschaften sind unbeschreiblich und auch hier fühlt man sich mittendrin.


    Dass bleibt mit Sicherheit nicht das einzige Buch, welches ich von ihm gelesen habe.
    Auf meinem Regal steht noch „ Ein Abstecher nach Paris“ und ich hoffe dass es mich ebenso fesselt wie.


    Silbermond und Kupfermünze


    5ratten

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten



  • Ich frage mich allerdings schon die ganze Zeit ob es ein Roman ist oder eine wahre Geschichte.


    Maugham hat sich von Paul Gauguin inspirieren lassen bzw. von dessen Lebensgeschichte. Eines seiner Werke ist auf dem Cover der von dir verlinkten Ausgabe. :zwinker:


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Hach das freut mich das Dir der Roman so gut gefallen hat! Meine Lektüre ist irgendwie auch schon wieder viel zu lange her^^ Ich liebe Maughams Stil und lese seine Sachen immer total gerne. Ich finde er kann ein paar unwichtige Kleinigkeiten und Begebenheiten so schön und spannend (wobei das keine Spannung im Sinne eines Krimis ist) erzählen das man gar nicht aufhören kann weiterzulesen und sei die Geschichte eigentlich noch so trivial.


  • Ich finde er kann ein paar unwichtige Kleinigkeiten und Begebenheiten so schön und spannend (wobei das keine Spannung im Sinne eines Krimis ist) erzählen das man gar nicht aufhören kann weiterzulesen und sei die Geschichte eigentlich noch so trivial.


    Genau so ist es, durch seinen Schreibstil werden diese unwichtigen Kleinigkeiten und Begebenheiten plötzlich immens wichtig.
    Man stelle sich vor er würde diese nicht so schön und ausführlich beschreiben. Das Buch hätte mir wahrscheinlich nicht so gut gefallen.


    Wo ich doch herzhaft lachen mußte, war die Stelle als er Tiaré das erste Mal begegnet und diese dann beschreibt...Köstlich

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


  • Ein wunderbares Buch! Silbermond und Kupfermünze gilt vielen als Maughams Meisterwerk. Da möchte ich zwar nicht zustimmen, aber berechtigt wäre die Wahl doch. Jedenfalls ein begnadeter Erzähler, der mir auch als Mensch durch und durch sympathisch ist.

  • Meine Meinung
    Ich habe mich lange vor der Lektüre von Silbermond und Kupfermünze gedrückt, weil ich das letzte Buch, das ich von dem Autor gelesen hatte, in keiner guten Erinnerung habe.


    Lange Zeit sah es auch so aus, als ob sich meine schlechte Meinung bestätigen würde. Ich fand die Personen entweder langweilig oder unsympathisch. Besonders Stricklands Ruppigkeit ist mir auf die Nerven gegangen und ich konnte nicht verstehen, warum er immer wieder die Hand gereicht bekommen hat, nachdem er wirklich jeden vor den Kopf gestoßen hatte.


    Stricklands Zeit in der Südsee hat mir besser gefallen. Vielleicht lag es auch daran, dass er ruhiger wurde, vielleicht aber auch, weil der Erzähler ihn nicht mehr selbst erlebte und so vielleicht einiges an schlechten Benehmen unter den Tisch gefallen ist. Trotzdem hat mich dieser Teil nicht genug mit dem Autor versöhnt, um noch ein Buch von ihm lesen zu wollen.
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Ein Satz aus dem Buch ist mir allerdings sehr positiv aufgefallen "Manche Menschen werden weit von ihrer wahren Heimat geboren" :herz:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

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    Mich hat dieser Roman über (den zu Beginn ziemlich langweiligen) Charles Strickland, der ohne seinen Schritt auch nur eine Sekunde zu bereuen, Arbeit, Frau, Kinder und gesellschaftliches Leben hinter sich lässt, um in Paris als mittelloser Maler zu leben, sehr beeindruckt.


    Strickland ist sicher in Unsympath. Er ist egoistisch und skrupellos und hat keinen Funken Mitgefühl für andere Menschen. Seine Kunst, die "Suche nach Schönheit", wie es im Buch einmal heißt, steht für ihn über allem und für sie geht er sogar fast buchstäblich über Leichen. Mögen würde man ihn sicher nicht, aber faszinierend könnte er sein, ein Mann, der sich gar nichts um die bürgerlichen Vorstellungen vom richtigen Leben schert und ohne Kompromisse seinen Weg geht, bis er auf Tahiti landet und dort endgültig zu sich und seiner Kunst findet.


    Maughams brillante Erzählweise trägt sicher auch nicht wenig dazu bei, dass man das Buch nur ungern wieder aus der Hand legt. Ich habe vor Jahren schon einige Kurzgeschichten vom ihm gelesen, die mir auch schon sehr gefallen haben, aber trotzdem nicht eher zu weiteren Büchern von ihm gegriffen, was ich jetzt sicher nachholen werde.



    Ein Satz aus dem Buch ist mir allerdings sehr positiv aufgefallen "Manche Menschen werden weit von ihrer wahren Heimat geboren" :herz:


    Auch mir sind dieser Satz und das nachfolgende Kapitel aufgefallen. Wunderbar dann die kleine Geschichte über den Arzt, der, obwohl er England vorher nie verlassen hatte, beschließt, in Alexandria zu bleiben. Ist dieser Mann tatsächlich unglücklicher als der, der seinen Platz im Londoner Krankenhaus eingenommen hat und nun viel Geld verdient? Sicher nicht. Doch wer hat den Mut, sein bequemer Leben aufzugeben und einem Traum zu folgen?


    Dieses fiktive Künstlerleben, erzählt von einem Bekannten, dem Strickland immer mal wieder über den Weg gelaufen ist, ist sicher am Leben von Paul Gauguin orientiert, ich denke aber, dass es keine 1:1 Biographie sein sollte, sondern vielleicht eher ein Roman über die Kunst und die Bedeutung, die sie im Leben des Künstlers einnehmen kann. Und eben darüber, dass der Weg zum persönlichen Glück oft an den gesellschaftlichen Vorgaben vorbeiführt.


    Einziger Kritikpunkt ist die Darstellung der Frauen in diesem Roman, die allesamt nur darauf aus sind, Männer an sich zu fesselnd und ihnen ihre Kreativität und ihr Genie zu rauben. Na ja...


    Trotzdem vergebe ich für dieses wunderbare Lesevergnügen
    5ratten

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen