Jerome K. Jerome - Drei Mann in einem Boot

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  • Jerome K. Jerome - Drei Mann in einem Boot


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    Inhalt
    J. beschließt mit seinen Freunden George und Harris (und natürlich auch mit dem Hund Montmorency) einen Bootsausflug auf der Themse zu unternehmen. Schwierigkeiten mit dem Boot, Beobachtungen unterwegs und zahlreiche Anekdoten, die nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun haben, werden von J. sehr humorvoll erzählt.


    Meine Meinung
    Das Buch ist durchaus unterhaltsam geschrieben und man kann es auch gut heute noch lesen, obwohl der Humor nicht mehr ganz zeitgemäß ist. Zu viel sollte man sich allerdings nicht versprechen.


    Die Flußfahrt nimmt nicht sehr viel Platz in der Erzählung ein, immer wieder schweift die Erzählung ab, man weiß nicht genau zu welchem Zweck und wo das alles hinführen soll, dabei sind es meistens nur kurze Anekdoten, die wiedergegeben werden, weil sie dem Erzähler gerade in den Sinn kommen. Diese kleinen Geschichten in der Geschichte sind manchmal witzig, manchmal interessant, manchmal aber auch langweilig und anstrengend zu lesen.


    Vor allem wenn es um das Boot selbst ging und die Routine bei der Flußfahrt, sei es das Rudern oder andere Tätigkeiten, wurde es oft richtig langweilig. Entweder fehlten mir die englischen Wörter zum Verständnis oder das Buch ist stellenweise einfach für den modernen Leser wenig interessant.


    Da die Flußfahrt nur die Rahmenhandlung bildet, kann man das Buch getrost mehrere Tage zur Seite legen und dann wieder problemlos weiterlesen. Vielleicht hätte ich das auch machen sollen, denn die geballte Ladung "Three Men in a Boat" an zwei Tagen war fast zu viel des Guten.


    Trotzdem hat das Buch mich stellenweise gut unterhalten und mir auch das ein oder andere Lachen entlockt


    3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Ich fand es eigentlich recht witzig für eine Zwischendurchlektüre. Durchaus vier Sterne wert.


    Gruß, Thomas

  • man weiß nicht genau zu welchem Zweck und wo das alles hinführen soll,


    Es hat keinen Zweck. Und es soll nirgends hinführen ...


    Das ist ja das Schöne an diesem Büchlein ... :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hallo!


    stefanie_j_h: damit bestätigst Du den Eindruck den mein Mann von diesem Buch hatte.


    Wir haben vor ein paar Jahren einen Film darüber gesehen wie drei Männer versucht haben diese Geschichte im 20. Jahrhundert zu wiederholen und sind so auf das Buch gestossen. Mittlerweile liegt auch Three men on the bummel bei mir auf dem SUB, davor will ich aber Three men in a boat lesen. Ich denke mal, dass ich meinen Eindruck demnächst posten werde :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Mir hat das Buch gefallen. Gerade das Abschweifen, das stefanie_j_h erwähnt, ist "der Weg".


    Wer Dr. House mag, könnte Gefallen finden am englischen Audiobook Three Men in a Boat, hervorragend von Hugh Laurie gelesen.


    Gruß, mohan :winken:

  • Und: das erste Ziel ist der Weg. Wenigstens für die, die wissen wollen, wo es lang geht. :zwinker:


    Themse-aufwärts, wenn ich mich recht erinnere ... :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hallo!


    Ich habe Kapitel 6 beendet. Die drei Mann befinden sich mittlerweile nach einigen Startschwierigkeiten auf ihrem Boot und es sieht so aus, als ob ihre Fahrt ähnlich chaotisch weitergehen wird.. Dabei haben sie die besten Absichten und sind sogar in gewissem Maß organisiert. Leider ist dieses Maß eher klein und erzeugt die eine oder andere (unfreiwillig) komische Situation. So mußte ich über die Suche nach einer Zahnbürste und später nach dem Tabak in der vollgepackten Tasche des Trios schmunzeln. Jeder, der schon einmal mit einem Rucksack auf Tour gegangen ist kann davon wahrscheinlich ein Lied singen :zwinker: Allerdings finde ich, dass der Autor manchmal ein wenig umständlich schreibt, deshalb habe ich das Buch zur Seite gelegt bevor es mich stört und werde morgen weiterlesen.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo!


    Wie Klassikfreund weiter oben schon geschrieben hat: als Zwischenlektüre sind die "Three men in a boat" durchaus zu gebrauchen. Ich habe sie häppchenweise genossen, am Stück wären mir die Marotten der drei wahrscheinlich auf die Nerven gegangen. Dazu waren sie mir einfach zu umständlich. So aber konnte ich mich über die kleinen Episoden wie Probleme beim Schleusen, eine erboste Waschfrau die für ihre Hemden den doppelten Preis genommen hat (das Wäschewaschen im Fluß hatte nicht den erwarteten Erfolg gebracht) oder die immer wieder vorkommenden Kämpfe ihres Hundes amüsieren.Trotzdem wurden meine Erwartungen an das Buch nicht ganz erfüllt. Ich habe vor Jahren eine Reportage darüber gesehen, wie drei Männer diese Reise nachstellen wollten und mich königlich darüber amüsiert. Ähnliches habe ich auch vom Buch erwartet, was leider nicht erfüllt wurde.
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

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    Klappentext
    Wenn drei Männer und ein Hund eine Vergnügungsfahrt auf der Themse unternehmen, dann kommt es unweigerlich zu tückischen Alltagskatastrophen, die dem Leser Lachtränen bescheren.
    Dieser Klassiker des englischen Humors eignet sich aber auch vorzüglich als Reiseführer oder lehrreiche Fibel für Freizeitkapitäne.



    Die Freunde George, Harris und Jim beschließen, mit dem Ruderboot eine zweiwöchige Tour auf der Themse machen. Mit von der Ruderpartie ist etwas widerwillig der Terrier Montmorency. Jim, der Erzähler, berichtet auf sehr humorvolle Weise. Schon die Planung und die Vorbereitungen sind für einige Lacher gut, besonders die Suche nach der Butter. Jim nimmt auch immer wieder manches als Stichwort, um eine lustige Anekdote aus seinem Leben zu erzählen. So wird es nicht langweilig, bis die drei endlich zu ihrem Boot kommen.


    Die Kapitelüberschriften allein sind schon lesenswert:


    Zitat

    2. Kapitel


    Diverse Pläne diskutiert - Vom Vergnügen, in schönen Nächten im Freien zu kampieren - Ditto, wenn es regnet - Einigung auf Kompromiß - Montmorency, erste Eindrücke von - Befürchtungen, daß er für diese Welt zu gut ist; Befürchtungen in der Folge als grundlos fallen gelassen - Sitzung vertagt.

  • Inzwischen bin ich bei der Hälfte des Buches. Nach den Vorbereitungen hat die Reise endlich begonnen, aber ein Reisebericht im eigentlichen Sinn ist es nicht. Der Erzähler Jim lässt keine Gelegenheit aus, lustige Begegenheiten zu erzählen, und einige sind wirklich amüsant. Es ist einfach zu komisch, wenn Onkel Podger ein Bild aufhängt oder die drei Männer am ersten Abend versuchen, ihre Unterkunft zu bauen, wobei eine Art Zelt über dem Boot errichtet wird.


    Nebenbei schildert Jim sehr malerisch die Umgebung, vor allem die Themse und ihre Uferbereiche. Wenn das ein Buch aus heutiger Zeit wäre, würde es wahrscheinlich kitschig klingen, aber 1889 war das eine Sprache, die einfach zur Handlung passt.

  • Meine Reise mit den drei Männern geht weiter, wir sind schon bald am Ziel. Immer wieder wechseln sich die Handlung auf dem Boot mit Erinnerungen an frühere Erlebnisse ab, was aber nicht stört, da die eigentliche Reise immer nur sehr bruchstüchhaft erzählt wird und keine fortlaufende Handlung unterbrochen wird.


    Die drei sind sehr eigenwillige Charaktere und der Hund passt genau dazu. Manchmal ist es schon erstaunlich, dass sie sich so gut verstehen, aber echte Freunde akzeptieren nun mal die jeweiligen Eigenheiten der anderen. So gesehen passen sie perfekt zusammen.


    Jim nimmt sich neben seinen humorigen Anekdoten auch Zeit für kurze historische Berichte und macht sich mitunter auch ernsthafte Gedanken. Letztere allerdings nur ziemlich begrenzt, denn im Grund ist er ein Mensch, der sich lieber vergnügt und in allem etwas Positives sieht. Selbst wenn es Begebenheiten sind, über die man sich im wirklichen Leben ärgern würde, hat er die Fähigkeit, es hinzunehmen und sich nicht groß den Kopf darüber zu zerbrechen. Seine Talente als Bootsführer lassen zu wünschen übrig, aber als Therapeut könnte er gut ankommen. :zwinker:

  • Schön, dass es Dir bisher gut gefällt, Doris!


    Ich kann mich kaum noch an Einzelheiten erinnern (außer dass mal irgendwer unfreiwillig baden gegangen ist), aber ich weiß noch, dass ich ständig vor mich hingekichert habe, weil mir der Humor total gelegen hat.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich verfolge schon die ganze Zeit deine Beschreibungen. Noch ein Buch, das auf meine Wunschliste kommt. Wenn das so weiter geht, bestehen meine Weihnachtsgeschenke nur aus Büchern :breitgrins:

  • @ Valentine
    Diese Art von Humor gefällt mir auch gut. Ein bisschen erinnert er mich an Loriot. So manche Episoden, z. B. die Butter an der Hose, sah ich buchstäblich vor mir, gespielt von Victor von Bülow und Eveline Hamann. Auch aus den verstrickten Treidelleinen hätte er bestimmt den perfekten Sketch gemacht.


    Mit leichtem Bedauern habe ich heute die Reise beendet. Anhaltender Regen ließ die drei Männer samt Hund nach London zurückkehren, um sich den gewohnten Luxus wieder zu gönnen. Vorher galt es in gewohnter Manier noch einige kleine Abenteuer zu bestehen, die beweisen, dass eine Ruderpartie nicht unbedingt geruhsam oder gar langweilig sein muss. Mir fiel auf, dass der Erzähler gerne auch auf die stillen und beschaulichen Plätze entlang der Themse aufmerksam machte. Ein- oder zweimal sprach er mit Wehmut davon, dass sich überall immer mehr Menschen mit immer mehr Ausrüstung tummeln und die guten alten Zeiten dahin sind, in denen man in aller Ruhe die Natur genießen konnte. Und das in einem Buch von 1889. Es hat sich also nicht viel geändert; den guten alten Zeiten wurde auch früher schon nachgetrauert. Aber Jim (bzw. Jerome) macht es vor: Das Leben ist mit wenig Ballast leichter zu ertragen. Lieber erfreut man sich an Kleinigkeiten, als sich über Dinge zu ärgern, die man nicht ändern kann.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • “Three man on a boat” ist mir als eine Art Inspiration eines Romans meiner Lieblingsautorin Connie Willis (Die Farben der Zeit) begegnet, deren Humor ich sehr schätze. Da wurde es mal Zeit, das Original zu lesen.


    So traurig ich das finde, ich hätte es gerne gemocht, aber leider gefiel mir das Buch so gar nicht. Der Humor konnte mich nur ganz selten erreichen, meistens ging er mir nur auf die Nerven und das wurde mit jeder Meile, die die drei Männer und der Hund zurücklegten, schlimmer. Die zwischendurch eingefügten historischen Exkurse zur Vergangenheit der besuchten Orte waren hingegen einfach nur langweilig. Am meisten störte mich die Ignoranz/Arroganz des Erzählers – ich weiß, dass das witzig sein sollte, aber bei mir kam es einfach nicht an, ich habe nur die Augen verdreht und wollte ihn in den Fluss schubsen. Dazu kam dieses dauerhafte fröhliche Schultergeklopfe, dieses „good old boy“ Sportsman – Gehabe, was ich einfach nicht ertragen habe. Ich habe immer nur ein Kapitel am Stück lesen können, bis es mir zu viel wurde. Schade, ich wollte das Buch wirklich mögen.


    Weil ich tatsächlich einmal laut auflachen musste, gibt es noch


    2ratten

  • illy: Ich hab mir das Buch aus demselben Grund wie du aus dem Tauschregal mitgenommen, nachdem es in "To say nothing of the dog" so eine wichtige Rolle gespielt hat. Ich habe noch nicht damit begonnen, aber ich denke, wenn ich zu Beginn einen ähnlichen Eindruck habe wie du, werde ich es vermutlich abbrechen und wieder zum Tauschregal bringen. Dafür ist mir meine Zeit dann doch zu schade, und gerade selbstgefällige Ich-Erzähler hab ich ja gefressen... :grmpf: Aber gut, dass ich vorgewarnt bin.

  • "Ironie" klingt schon besser in meinen Ohren. Humor in Büchern ist immer eine gewisse Gratwanderung. Dem einen ist es zu wenig und er lächelt nur müde; der Zweite ist genervt und der Dritte begeistert. Ich bin gespannt auf das Buch; vielleicht sollte ich vorher noch mal Connie Willis lesen und meine Erinnerung auffrischen.