Amazon kooperiert(e) mit NPD

Es gibt 129 Antworten in diesem Thema, welches 16.226 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tintinnell.


  • Es aber dann verteidigen zu wollen, zu sagen, dass man akzeptieren muss, was nicht strafbar ist, da hört bei mir die Akzeptanz auf.


    Mir ist ein Buchhändler lieber, der keine eigenen Einschränkungen des Programms vornimmt. Ich bin da auf der anderen Seite ziemlich empfindlich. Da kann dann auch mal schnell ein Buch auf die Liste rutschen, welches ich für unbedenklich halte. Dass nun auch ein paar Bücher mit bedenklichem Gedankengut verkauft werden, muss man dafür wohl leider in Kauf nehmen. So wie man halt auch ein bestimmtes Maß an Straftaten in Kauf nehmen muss, wenn man nicht die totale Überwachung zulassen will.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Holden, den Buchhandel vor Ort wird es freuen. :zwinker:


    Aber ich haue nochmal in dieselbe Kerbe: Testet Ihr vorher aus, ob Ihr an solche Bücher auch kommt, bevor Ihr beim Buchhändler vor Ort oder bei bol oder bei Buch.de bestellt? Nur dann wäre man konsequent.


    @ Yklamyley: Das wirst Du Dir aber vermutlich nicht mit vielen Chefs erlauben können...

  • @Tintinnell
    Ich hab so oder so schon vorher selten bei amazon bestellt, meist eh eher DVDs.^^


    Der Punkt ist nicht der das man die Bücher nicht auch im normalen Buchhandel besteht. Den wenn man sie über Amazon bekommt bekommt man nicht indizierte Bücher natürlich auch im normalen Handel.
    Was mir persönlich aufstößt ist eher die Kooperation von amazon mit der NPD. Also eine Zusammenarbeit.


  • Ich, als Buchhändlerin, würde es nicht bestellen.


    Aber wo wäre deine persönliche Schmerzgrenze? Es gibt auch andere gewaltverherrlichende Bücher, an denen ein Leser sich ergötzen kann. Sofern dir die (menschenverachtenden) Inhalte bekannt wären, würdest du diese Bücher dann nicht bestellen? Das ehrt dich zwar, aber müsste man da nicht auch immer etwas über die Motive des Lesers in Erfahrung bringen. Und das ginge dann doch etwas zu weit als Aufgabe eines Buchhändlers, oder?


    Gruß, Thomas


  • @Tintinnell
    Ich hab so oder so schon vorher selten bei amazon bestellt, meist eh eher DVDs.^^


    Der Punkt ist nicht der das man die Bücher nicht auch im normalen Buchhandel besteht. Den wenn man sie über Amazon bekommt bekommt man nicht indizierte Bücher natürlich auch im normalen Handel.
    Was mir persönlich aufstößt ist eher die Kooperation von amazon mit der NPD. Also eine Zusammenarbeit.


    Ich betrachte das eher nüchtern. Weil ich weiß, wie leicht man an diese Partnerprogramme dran kommt. Aufgrund der Menge an täglich neu hinzukommenden Partnern kann ich mir gut vorstellen, dass das einfach durch die Lappen gegangen ist und man dann eben auf Hinweis hin unverzüglich gelöscht hat.
    Sollte sich beweisen lassen, dass Amazon von diesem Partnerprogramm mit der NPD gewusst hat, dann wäre das für mich etwas anderes. Dann zöge ich für mich auch Konsequenzen.


  • Aber ich haue nochmal in dieselbe Kerbe: Testet Ihr vorher aus, ob Ihr an solche Bücher auch kommt, bevor Ihr beim Buchhändler vor Ort oder bei bol oder bei Buch.de bestellt? Nur dann wäre man konsequent.


    Okay, dann werfe ich mal etwas anderes ein: in allen Buchhandlungen, in denen ich bislang gearbeitet habe, wurden eindeutig rechtsextreme Publikationen (schließt im übrigen auch die Presse ein) und Verlage nicht eingekauft und auch nicht für Kunden bestellt. Damit möchte ich jetzt nicht behaupten, dass es nie passiert ist, dass mal ein Titel durchgerutscht ist und erst beim Einräumen in die Abholung klar wurde, was für ein Müll das ist (oder gar nicht bemerkt wurde).
    Menschen mit wissenschaftlichem Interesse bekunden dies spätestens bei der sachlichen Begründung unsererseits. Abgesehen davon bestellen diese meist Bücher von historischen Interesse (Mein Kampf, van Helsing, etc.) und nicht aktuelle Werke.
    Im übrigen möchte ich noch einmal betonen, dass kein Händler in Deutschland gezwungen wird, etwas zu verkaufen. Auch wenn dies von einigen als indirekte Zensur verstanden wird, so halte ich es für wichtiger, dass die verkaufenden Stellen sich erst einmal Gedanken darüber machen dürfen, was sie verkaufen möchten und was nicht.
    Im übrigen waren meine erwähnten Buchläden allesamt weder linksradikal noch alternativ. Soviel dazu - bevor entsprechende Vermutungen aufkommen.



    dubh

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Sollte sich beweisen lassen, dass Amazon von diesem Partnerprogramm mit der NPD gewusst hat, dann wäre das für mich etwas anderes. Dann zöge ich für mich auch Konsequenzen.


    [url=http://www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Rechtsextremismus-Amazon;art122,2814745]Der Tagesspiegel vom 4. Juni[/url] – also zumindest um einiges länger gewußt als eine Reaktion für nötig befunden.

  • Aber wo wäre deine persönliche Schmerzgrenze? Es gibt auch andere gewaltverherrlichende Bücher, an denen ein Leser sich ergötzen kann. Sofern dir die (menschenverachtenden) Inhalte bekannt wären, würdest du diese Bücher dann nicht bestellen? Das ehrt dich zwar, aber müsste man da nicht auch immer etwas über die Motive des Lesers in Erfahrung bringen. Und das ginge dann doch etwas zu weit als Aufgabe eines Buchhändlers, oder?


    Gruß, Thomas


    Natürlich trenne ich Sachbücher von Belletristik, also Kunst. Und ich trenne jede Art von Geisteshaltung, die ich einfach nicht verstehe, von faschistischem Gedankengut, das ich zwar auch nicht verstehe, das aber bekämpft werden muss. Ich bin sicher nicht die einzige, die sich da Gedanken machen muss, die die eigene Schmerzgrenze immer ausloten muss. :gruebel: Ich will niemanden vorschreiben, was er denken, lesen, glauben soll; es gibt eben einige Sachen, die ich für absolut nicht argumentierbar und verwerflich halte. Faschismus/Neonazimus/Rassismus ist nicht akzeptabel, nur weil es nicht verboten ist...



    Okay, dann werfe ich mal etwas anderes ein: in allen Buchhandlungen, in denen ich bislang gearbeitet habe, wurden eindeutig rechtsextreme Publikationen (schließt im übrigen auch die Presse ein) und Verlage nicht eingekauft und auch nicht für Kunden bestellt. Damit möchte ich jetzt nicht behaupten, dass es nie passiert ist, dass mal ein Titel durchgerutscht ist und erst beim Einräumen in die Abholung klar wurde, was für ein Müll das ist (oder gar nicht bemerkt wurde).
    Menschen mit wissenschaftlichem Interesse bekunden dies spätestens bei der sachlichen Begründung unsererseits. Abgesehen davon bestellen diese meist Bücher von historischen Interesse (Mein Kampf, van Helsing, etc.) und nicht aktuelle Werke.


    Wenn du das schreibst klingt es so nüchtern und nachvollziehbar, ich muss immer gleich polemisieren... Liegt wohl an meinem aufbrausendem Charakter :zwinker:

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried


  • Aufgrund der Menge an täglich neu hinzukommenden Partnern kann ich mir gut vorstellen, dass das einfach durch die Lappen gegangen ist und man dann eben auf Hinweis hin unverzüglich gelöscht hat.
    Sollte sich beweisen lassen, dass Amazon von diesem Partnerprogramm mit der NPD gewusst hat, dann wäre das für mich etwas anderes. Dann zöge ich für mich auch Konsequenzen.


    Aldawen hat zwischenzeitlich ja bereits einen von vielen weiteren Artikeln zu dem Thema verlinkt. Und genau das meinte ich mit:

    Zitat

    dennoch aber eine Partnerschaft mit der NPD eingegangen ist. UND, was viel wichtiger ist, weil beim Zustandekommen noch automatische Prozesse eine Rolle gespielt haben können, diese Partnerschaft wurde ERST beendet, nachdem entsprechender Druck seitens der Öffentlichkeit ausgeübt wurde.

  • Ok, den Artikel kannte ich noch nicht. Ich verstehe, was Ihr meint...