David Foster Wallace - Unendlicher Spaß

Es gibt 58 Antworten in diesem Thema, welches 15.306 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von b.a.t..

  • Ich hatte an der Uni ein Seminar zu dem Buch. Aus diesem Grunde habe ich das Buch ziemlich schnell durchgelesen, was ich mittlerweile ein wenig bereue, weil ich schon einiges vergessen habe.
    Beim Lesen habe ich mir immer Notizen gemacht, was gerade in welcher Zeitschiene passiert, und so kann man es doch irgendwie schaffen, ein bisschen Struktur in den Roman zu bringen.
    Auf jeden Fall ganz großes Kino, und ich hoffe, dass ich irgendwann noch mal dazu komme, es in Ruhe zu lesen.

  • Hallo Bücheraxt,
    ein Seminar klingt doch bei diesem Buch sehr spannend, da ist man mit seinen Gedanken nicht allein und findet vielleicht noch ein paar Aspekte, die man sonst nicht so schnell gefunden hätte.


    Konntest Du beim Lesen der Bewertung eines amazon-Rezensenten zustimmen, dass das Buch eigentlich als Nicht-Mutterpsrachler in Originalsprache unlesbar ist?


    Robert Brandl schreibt:


    Zitat

    Also eigentlich hätte ich das Buch mit "gar nicht - bewertbar" bewerten müssen, aber das ist im Prozess nicht vorgesehen. Deshalb habe ich die Bewertung "Gefällt mir gar nicht" gewählt, um all jene vorzuwarnen, die mal DF Wallace im Original lesen wollen, wenn Englisch/Amrerikanisches Englisch nicht ihre Muttersprache ist. Ich bestreite seit 30 Jahren beruflich täglich meine Kommunikation in Englisch und lese auch englische Zeitungen und Bücher - aber das: keine Chance. Ich habe mich auch mit einem Bekannten von dem ich weiß, dass er auch englische/amerikanische Literatur im Original liest unterhalten und er hat mich in meinem Urteil bestätigt.


    LG von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Vielleicht wenn du es mit anderen in einer Leserunde in Angriff nimmst? :breitgrins:


    Lach - meinst du da würde eine zusammen kommen, bin mir da nicht so sicher :breitgrins:

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane


  • Vielleicht wenn du es mit anderen in einer Leserunde in Angriff nimmst? :breitgrins:


    Lach - meinst du da würde eine zusammen kommen, bin mir da nicht so sicher :breitgrins:
    [/quote]


    Nun, man kann nie wissen. :zwinker: Also ich hätte es auch noch auf dem SuB...

  • Konntest Du beim Lesen der Bewertung eines amazon-Rezensenten zustimmen, dass das Buch eigentlich als Nicht-Mutterpsrachler in Originalsprache unlesbar ist?


    Dem stimme ich nicht zu. Zwar hätte ich mir stellenweise gewünscht, mal in die Übersetzung reinzuschauen, insgesamt war das aber doch ganz gut machbar. Man liest es halt nicht so leicht wie sonstige Belletristik.


    Ich bin unglaublich dankbar für das Seminar, weil wir auf diese Weise sehr viel aus dem Buch herausziehen konnten. Schade war nur, dass nicht alle das Buch (komplett) gelesen hatten.

  • Der WDR hat eine Mitmachaktion ins Leben gerufen, wobei aus "Unendlicher Spaß" das größte Hörbuch aller Zeiten entstehen soll. Dabei ist die Hilfe vieler Leser erforderlich, die sich online eine Seite aus dem Buch aussuchen und lesen können. Jeder kann mitmachen, das Ergebnis wird ins Netz gestellt. Die Aktion geht schneller voran als geplant. Die ersten 600 Seiten kann man sich bei unendlichesspiel.de bereits anhören. Hier wird auch genau erklärt, wie alles funktioniert.

  • Cool - ich hab es immer noch nicht angefangen... hüstel..

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Ich kann verstehen, dass es bis jetzt nur wenige Rezensionen gibt. Auf mich wirkt Unendlicher Spaß aufgrund seines Formats fast schon abschreckend. Ich lese das Buch parallel zu anderen Büchern, jeden Tag eine bestimmt Seitenzahl. Einen Tag Pause traue ich mir nicht zu weil ich befürchte, den roten Faden zu verlieren (falls ich ihn überhaupt finde). Puh, das ist wirklich eine Mammutaufgabe :schwitz:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich finde das klingt sehr interessant, aber auch anstrengend. Kommst jetzt besser vorwärts? (so als 5. Roman...)

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • nein - wie hast du dass geschafft, so einen Wälzer und dann noch 3 andere nebenher :entsetzt:


    Ich bin immer wieder erstaunt wie ihr lest... :redface:

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • nein - wie hast du dass geschafft, so einen Wälzer und dann noch 3 andere nebenher :entsetzt:


    Stückchenweise, jeden Tag eine bestimmte Anzahl Seiten. Sonst hätte ich es nicht geschafft. Wobei eines der anderen Bücher auch ein zäher Brocken war (und auch in Häppchen "genossen" wurde).

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Meine Meinung
    War es die richtige Entscheidung, das Buch wirklich von Anfang bis Ende zu lesen? Spaß gemacht hat es keinen und wirklich verstanden habe ich es auch nicht. Da ist mehr der Ulysses deutlich leichter gefallen.


    Trotzdem Unendlicher Spaß hat etwas an sich, das mich zum Weiterlesenquälen veranlasst hat. Manchmal hat es mich tatsächlich berührt. Nicht sehr stark, eher ein Antippen. Nicht zu vergessen die Sprache, die mir trotz der endlosen Sätze gut gefallen hat. Aber insgesamt war es zu wenig, um zu sagen dass mir das Buch gefallen hat.
    1ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Oh je - das klingt ja nicht wirklich berauschend. Mal sehen wann ich mich mal traue...

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Haha - ich schreib doch immer keine Rezis...

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Ich habe das Buch im Herbst zum zweiten Mal gelesen, das erste Mal war 1998 kurz als es herauskam, ich habe damals in den USA gelebt und die Marketingmaschinerie wurde damals sehr stark angeworfen. Ein riesiger Hype ist entstanden.


    Ich wurde damals auch etwas mitgezogen und hatte das Buch in sehr guter Erinnerung., Ich fand es passagenweise sehr komisch, ironisch. Allein die Idee sogar die Jahreszahlen an die Werbung zu verkaufen erinnerte mich an den großen Christbaum in San Antonio, der Statt Weihnachtsschmuck mit Werbeschildern aufgeputzt war. Kodak, Coca Cola und Co lachten vom Christbaum. So weit hergeholt war Wallaces Idee also gar nicht.


    Als ich das Buch zum zweiten Mal gelesen habe, sind mir natürlich viele Dinge aufgefallen, die ich beim ersten Mal gar nicht so auf dem Schirm hatte. Vor allem habe ich die unzähligen Fußnoten ausgelassen, das machte das lesen etwas flüssiger und meine englische Paperback Version hat auch um 500 Seiten weniger als die deutsche Version. Eine kompakte Sprache spart nicht nur Seiten, sondern auch Zeit, wobei ich in einem Interview mit ihm gehört habe, dass sein Verleger rund 600 Seiten rausgestrichen hat.


    Der größte Unterschied aber zur ersten Lektüre war, dass sich der Autor in der Zwischenzeit leider umgebracht hat. Mit dem Wissen lest man das Buch auch anders, weil natürlich Hal Incadenza (Ungleichschritt übersetzt oder auch nonkonform) stark autobiographische Züge hat und auch der Selbstmord des Vaters im Buch anders gesehen werden kann.


    Die deutsche Version ist ja überhaupt erst nach dem Tod von DFW erschienen.


    Ich mag auch seine Tennisbetrachtungen im Buch "String Theory. David Foster Wallace on Tennis" oder seine Essays über Roger Federer.

    In Infinite Jest schreibt er auch in einem Kapitel über den jungen Jimmy Connors, der gegen seinen Vater spielte.



    Für mich ist es schon eines der stärkeren englischsprachigen Bücher der letzten 30 Jahre. Ich möche nicht sagen, das beste, wie es ja oft promoted wird, weil ich generell vermeide in Superlativen zu denken. Wie ein Buch auf mich wirkt ist auch immer stimmungsabhängig. Manchmal mag ich ein gutes Buch nicht so besonders, weil ich es wahrscheinlich zum falschen Zeitpunkt gelesen habe. Daher habe ich mir angewöhnt vorm Bücherregal zu stehen und mir dann ein Buch auszuwählen das mich in dem Augenblick reizt. Ist fast schon zu einem Ritual geworden.


    Ich kann mir auch vorstellen es in einigen Jahren wieder zur Hand zu nehmen. Vielleicht dann auch mal die deutsche Version.


    Ich wünsche den bis-jetzt-Abgeschreckten, dass sie die Scheu verlieren, weil es zahlt sich definitv aus :)