Jodi Picoult - Das Herz ihrer Tochter

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 11.768 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von British_Soul.

  • Hallo elsabina,


    freut mich, dass dir das Buch doch so gut gefallen hat! :winken:



    Das kleine Manko, dass ich mir auch jetzt noch über einige Ereignisse der Geschichte im Unklaren bin (Shays Wundertaten haben mich in ein großes Loch der Verwirrung gestürzt und nicht mehr daraus zurückgeholt), ändert nichts daran, dass dieses Buch definitiv ein Highlight meines Lesejahres 2010 ist.


    Ich habe das am Ende so verstanden, dass


    :gruebel:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Tammy1982


    Während dem Lesen war mir schon klar. dass


    Sehr geschockt war ich auch, als ich erfahren habe, dass

  • Wenn ich die Spoiler so lese, bin ich ganz froh über meine Entscheidung, das Buch nicht weiterzulesen.


    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de


  • Wenn ich die Spoiler so lese, bin ich ganz froh über meine Entscheidung, das Buch nicht weiterzulesen.



    Ich konnte es mir nie wirklich erklären.


  • Hallo Ihr Lieben,



    Sehr geschockt war ich auch, als ich erfahren habe, dass


    Irgendwie, hatte ich damit schon fast gerechnet.



    Also ich habe das schon so verstanden,

    :zwinker:


    Auf jeden Fall hat mich das Buch sehr zum Nachdenken gerade über das Thema Todesstrafe angeregt. Weil klar ist es nachvollziehbar, dass man den Mörder seiner Liebsten etc. am liebsten auch tot sehen möchte, aber was ist, wenn er unschuldig ist? Ist die Strafe wirklich vertretbar, auch wenn dabei Unschuldige sterben müssen? Schwieriges Thema! :smile:


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ich lese das Buch auch gerade, werde mich dann an euren Diskussionen beteiligen :)


    @ Tammy
    Gut zu wissen mit dem Übersinnlichen... Mir ging/geht es nämlich wie elsabina ;)
    Daher danke für deine Aufklärung :)

  • Ich würde so gern eure gespoilerten Nachrichten lesen ;) Aber nein, ich tu's nicht! Bin erst bei ca. der Hälfte des Buches.
    Find es ja witzig, dass Ian Fletcher auch wieder seinen Platz findet, wobei ich ehrlich zugeben muss, dass "Die Wahrheit der letzten Stunde" nicht mein Lieblingsroman von Picoult war... Aber mal sehen, wie es weitergeht.

  • Nach all den Hinweisen auf den unglücklich formulierten Klappentext und den irreführenden Titel habe ich das Buch einfach gelesen, ohne vom Inhalt viel zu wissen, so konnten keine falschen Erwartungen entstehen. Und im Gegensatz zu den letzten Büchern von Picoult (Ausnahme: 19 Minuten), die thematisch randvoll geladen waren, gefiel es mir gerade wegen der Religions- und Todesstrafenthematik. Eigentlich sind zwei so gehaltvolle Themen fast zu viel für ein Buch, aber in diesem Fall gehörten sie untrennbar zusammen, weil sie die Grundlage die Handlung bildeten. Außerdem regen sie zum Nachdenken an, auch dabei eine Meinung aufdrängen zu wollen.


    Die Protagonisten gefielen mir fast alle gut, vor allem Maggie mit ihrem leicht chaotischen Privatleben erschien sehr lebensecht.


    Über die "Wunder" schüttelte ich anfangs auch den Kopf, aber da ich viel zu realistisch bin, um daran zu glauben, hoffte ich auf logische Erklärungen, die letzten Endes auch kamen.


    Was mich störte, waren die vielen Perspektivwechsel, die bei Jodi Picoult zwar nichts Neues sind, aber in diesem raschen Wechsel teilweise wirklich sehr störten. Im Mittelteil hatte die Geschichte einige Längen, aber wenn man überlegt, dass die Vorbereitung eines Prozesses im wirklichen Leben zunächst auch wenig sichtbare Ergebnisse zeigt, passte es zum Ablauf. Die zweite Hälfte des Buches wurde dann zunehmend spannender, vor allem rückten dann auch die Mutter-Tochter-Beziehung und die Transplantation etwas mehr ins Rampenlicht.


    4ratten

  • Es gibt in diesem Buch verschiedene Ich-Erzähler, die abwechselnd auftreten: June, Michael, Lucius und Maggie. Das kennt man ja schon von anderen Picoult-Büchern, z.B. „Beim Leben meiner Schwester“. Dadurch erhält man gut Einblick in verschiedene Sichtweisen derselben Sache. Sehr schön kommen hier die Gedanken und Gefühle des jeweiligen Ich-Erzählers zum Ausdruck. Es fällt nicht schwer, sie nachzuvollziehen.


    June hat durch einen Mord ihren 2. Ehemann und ihre Tochter Elizabeth verloren. Sie wurden scheinbar von Shay Bourne, der als Handwerker bei der Familie arbeitete, erschossen, das Mädchen vorher missbraucht. Kurz danach kommt ihr 2. Kind, Claire, zur Welt, allerdings mit einem kranken Herzen. Als Claire 11 Jahre alt ist, kann nur noch eine Herztransplantation helfen.


    Michael, ein junger Student der als Geschworener geladen wurde, muss mitentscheiden, ob der Mörder hingerichtet werden soll oder nicht. Er tut sich sehr schwer damit und ist der letzte der 12 Geschworenen, der für die Todesstrafe stimmt. Doch er hat kein gutes Gefühl dabei. Nach dem Studium wird er Priester und in dieser Eigenschaft Shay Bournes Seelsorger im Todestrakt des Gefängnisses.


    Lucius ist Bournes Zellennachbar im Gefängnis. Er hat AIDS, und es geht ihm schon ziemlich schlecht.
    Als Bourne in den Todestrakt verlegt wird, kommt es hier zu diversen Wundern und Wunderheilungen. Das kennt man ja auch schon aus Picoults Roman „Die Wahrheit der letzten Stunde“ (Die Autorin bringt auch eine Figur aus diesem Buch, nämlich Ian Fletcher, hierher mit.)


    Maggie ist Anwältin für Menschenrechte. Sie möchte natürlich gerne die Todesstrafe abgeschafft sehen. Shay Bourne möchte allerdings sterben und nicht gerettet werden. Um noch etwas Gutes zu tun, möchte er Claire sein Herz spenden. Maggie kämpft dafür, dass er das tun kann.


    Die Bücher von Jodi Picoult sind doch immer wieder eine schöne Diskussionsgrundlage. Sie bringt Themen auf, die nicht einfach abzuhandeln sind. In diesem Buch geht es vor allem um die Todesstrafe und um Religionen. Wobei die Religionen für meinen Geschmack einen viel zu großen Raum einnehmen. Nach dem Titel und dem Klappentext hatte ich eigentlich erwartet, dass das Hauptanliegen dieses Buches die Organspende ist bzw. die Zwickmühle, in der sich June befindet. Das hätte ich auch weitaus interessanter gefunden. Leider wird dieses Thema verhältnismäßig kurz abgehandelt. Stattdessen liest man über irgendwelche Evangelien, die nicht in die Bibel aufgenommen wurden, Shay Bourne kann scheinbar Wunder wirken und hat insgesamt sehr viel Ähnlichkeit mit Jesus. Als er hingerichtet werden soll, ist er 33 Jahre alt, er ist Zimmermann und gibt einige mystische Sätze aus einem gnostischen Evangelium von sich, obwohl er absolut ungebildet ist. Das ist mir persönlich alles zu abstrus, und doch hat mich dieses Buch gefesselt, nicht durch die Geschichte, sondern vor allem durch den typischen Erzählstil von Jodie Picoult.


    4ratten

  • Ich lese das Buch gerade und bin derzeit irgendwo um Seite 150 herum. So genau habe ich eure Meinungen noch nicht gelesen, das mache ich dann, wenn ich das Buch zu Ende gelesen habe.


    Ich habe schon das ein oder andere Buch der Autorin gelesen und war eigentlich immer ganz begeistert davon. Diesmal bin ich mir nicht ganz sicher. Die Sprache gefällt mir zwar wieder sehr gut, und auch, dass man aus der Sicht verschiedener Personen erfährt, was passiert. Aber diese religiöse Richtung, die sich da gerade auftut, lässt mich nichts Gutes vermuten. Ich hoffe mal, das wird alles anders aufgeklärt, und es bleibt nicht dabei, dass ein Wunder nach dem anderen geschieht. Das würde mir dann nicht gefallen. Jodi Picoults Bücher haben mir auch deshalb gefallen, weil sie realistisch sind. Ich hoffe, das bleibt so...

  • Ich habe ganz vergessen, zu berichten, wie ich das Buch denn nun gesamt fand.


    Also, begeistert ist was anderes. Der Stellenwert der Religion war mir viel zu groß. Ich rechnete eigentlich eher damit, dass es um den Gewissenskonflikt der Mutter geht, ob sie

    Und darum, ob die Todesstrafe denn nun gut ist oder nicht. Beide Themen wurden angeschnitten, aber meistens ging es eben nur um den religiösen Aspekt. Das ist leider gar nichts für mich.
    Ich fand auch, dass Picoult die Geschichte ziemlich in die Länge zog. Seiten vergingen, aber es passierte einfach nichts. Man bewegt sich nicht vorwärts.


    Ich habe dem Buch 3ratten gegeben. Jetzt im Nachhinein weiß ich nicht, ob es das überhaupt verdient hat.

  • Ich habe vorhin mit dem Buch angefangen. Bin zwar erst auf Seite 50, aber Schreibstil und die unterschiedlichen Charaktere gefallen mir bisher wieder mal sehr gut. :klatschen:

    One must always be careful about books and whats inside them. For words have the power to change us.~Tessa Gray in Clockwork Angel by Cassandra Clare~

  • So ich habe das Buch heute durchgelesen und bin sehr zwiegespalten.


    Zunächst einmal liest sich das Buch sehr flüssig und es wird nicht langweilig. Jodi Picoults Schreibstil fand ich
    einfach schon immer toll, er is sofort wiedererkennbar und ich hab mich (nach so langer Abstinenz von ihren Büchern)
    so gefühlt, als würd ich nach Hause kommen.


    Das Thema Todesstrafe ja oder nein finde ich immer sehr faszinierend und es wurde meiner Meinung nach in dem Buch
    sehr gut verarbeitet.


    Personentechnisch bin ich unentschlossen. Die einzige wirkliche Sympathieträgerin für mich ist Maggie. Lucius und June
    fand ich ganz in Ordnung. Mit Michael hatte ich meine Probleme. Und damit kommen wir auch direkt zu meinem größten Negativpunkt.
    Das Buch ist einfach viel zu religiös. Ich, als jemand der nicht an Gott glaubt, tue mich mit Religion in Büchern immer schwer, aber
    wenn sie gut eingearbeitet ist und mir nicht aufgezwungen wird, kann ich sehr gut mit ihr leben. (z.b. 'Die Wahrheit der letzten Stunde',
    ebenfalls ein Roman von Jodi Picoult, oder auch 'Das Schweigen der Nacht' von Kristen Heitzmann). Hier fühlte ich mich jedoch völlig
    erschlagen von dem ganzen religiösen Zeug und ich fühlte mich auch so, als wolle man mir den Glauben and Gott aufzwingen.


    Michael war mir unsympathisch, weil er anderen Personen im Buch etwas aufzwingen will.

    Sorry, aber wenn er mit seiner Entscheidung von vor 11 Jahren nicht umgehen konnte, ist das ja wohl sein Problem.
    Ich habe mich wirklich über ihn aufgeregt, das merkt man glaub ich ganz deutlich.
    Die komischen Wunder fand ich einfach nur affig, das kann Jodi besser (wie oben bereits erwähnt).
    Ja die Tatsache, dass


    So, Schluss mit meinem Ausbruch. Ich bin ja ein Riesen Jodi Picoult fan und wurde von ihr bisher erst einmal richtig enttäuscht
    ('Bis ans Ende aller Tage', weil das Buch einfach komplett langweilig war) und einmal ein wenig enttäuscht ('19 Minuten',
    weil mir einfach der letzte Schliff gefehlt hat).
    Dies ist nun das dritte Buch. Und das noch nicht mal, weil es schlecht ist. Die Geschichte bleibt spannend und liest sich schnell.
    Aber mir war es zu religiös und manche Personen waren mir zu anstrengend und naiv.


    Deshalb nur:



    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    One must always be careful about books and whats inside them. For words have the power to change us.~Tessa Gray in Clockwork Angel by Cassandra Clare~

    Einmal editiert, zuletzt von Melly ()

  • Leider leider ist dies ein Buch von Jodi Picoult, das mich das Buch lange nicht gepackt hat. Der einzige Grund, deshalb ich ab der Gefängnisstraße weitergelesen habe, war der, dass ich das vermutet hatte, was letztlich am Ende erzählt wurde.


    Mir persönlich ist einfach zu viel ohne Erklärung passiert wie bereits mehrfach geschrieben wurde. Vermeintlichen Wundern in Büchern kann ich nichts abgewinnen. Das Verhalten der Charaktere war immer wieder unglaubwürdig oder nicht nachvollziehbar. Alleine die Figur Michael – wie hier bereits geschrieben wurde, hat mich der Grund, dass er sich zum Priester hat weihen lassen nicht ganz überzeugt. Ganz abgesehen von seinem Verhalten – jemanden so lange anrufen zu wollen, bis er mürbe wird, nur damit er sein Ziel erreicht? :entsetzt:
    Letztlich hatte ich das Gefühl, dass viele der Charaktere Alleinkämpfer waren – sie alle hatten ihren eigenen mehr oder weniger egoistischen Grund für ihr Verhalten.


    Ehrlich gesagt hatte ich gedacht, dass dies eines der frühen Bücher von Jodi Picoult wäre, da ich anders als Doris diese weniger als die neuen mag. :zwinker: Dass es von 2008 stammt, hat mich sehr gewundert. Ich bin es nicht gewohnt, dass Jodi Picoult so viel stehen lässt. Manchmal schien es mir wie z. B. Sookie, als hätte sie zu viele Fäden in der Hand (ganz abgesehen von einfach zu vielen großen Themen), als wollte sie zu viel und konnte kaum etwas vertiefen. Vielleicht war es aber genauso gewollt, gerade weil Religion und Glauben ohne zu wissen – überraschenderweise - einen so großen Teil des Buches ausmachen.
    Vielleicht liegt meine fehlende Begeisterung aber auch zum Teil daran, dass hier wenig Reflektion meinerseits im Nachhinein passiert. Sonst kann ich den verschiedenen Seiten einiges abgewinnen oder zumindest verstehen, hier aber hat mich fast alles kalt gelassen.


    Grundsätzlich mag ich es, wenn Bücher mich überraschen, aber wenn die Geschichte so völlig anders ist, als es im Klappentext angedeutet wird, komme ich mir auch ein bisschen veralbert vor.


    :daumen:


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing