Volker Klüpfel / Michael Kobr - Rauhnacht

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  • Volker Klüpfel / Michael Kobr – Rauhnacht
    Kluftingers fünfter Fall


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    Inhaltsangabe:


    Hauptkommissar Kluftinger von der Kripo Kempten/Allgäu ermittelt wieder. Zusammen mit seiner Frau Erika hat er einen Wochenendaufenthalt zur feierlichen Wiedereröffnung eines Allgäuer Berghotels gewonnen. Es soll ein „Mörderspiel“ stattfinden – die Gäste sollen einen von Schauspielern inszenierter Mord aufklären, und Kluftinger soll die Rolle des Meisterdetektivs übernehmen. Doch gleich am ersten Abend wird einer der Gäste tot in seinem Zimmer aufgefunden, und dies war nicht Teil des Spiels. Inzwischen ist das Berghotel eingeschneit – aufgrund von Lawinengefahr kann keine Hilfe von außerhalb kommen. Die Hotelchefin Julia König – ein ehemaliger Sportstar – bittet Kluftinger, den Todesfall aufzuklären, denn für sie steht ihre Existenz auf dem Spiel. Kluftinger nimmt sich des Falles an und kann auch nicht verhindern, dass sich sein „Freund“ Langhammer als Watson berufen fühlt und sich ihm nicht immer hilfreich an die Fersen heftet ...


    Der erste Satz:


    „In sich zusammengesunken sog Kluftinger die feuchtwarme Luft in seine Lungen.“


    Meine Meinung zum Buch:


    :tipp:


    Lange habe ich auf das neue Kluftinger-Abenteuer gewartet, und ich wurde nicht enttäuscht.


    In diesem Buch ist Kluftinger wieder in Bestform. Wie er sein Hotelzimmer inspiziert und dabei sofort alle Hotelartikel einheimst, wie er das Frühstücksbuffet abräumt, wie er mit seinem Kollegen chattet oder wie er seine erste Massage erlebt – das ist einfach köstlich. Die Autoren machen Kluftinger bei seinen Aktionen niemals lächerlich, man nimmt es der Figur einfach ab, dass sie so ist, denn Kluftinger agiert mit großer Selbstverständlichkeit und lässt keinen Fettnapf aus, egal ob es sich um die Behandlung einer Leiche oder um sein Lieblingsgericht Kässpatzen handelt.


    Parallelen zu Agatha Christies Romanen sind hier durchaus erwünscht. Schon der Plot „Mord in einem eingeschneiten Hotel“ lässt an „Mord im Orient-Express“ denken und das ist nicht die einzige Ähnlichkeit. Kluftinger darf beim Mörderspiel die Rolle des Hercule Poirot übernehmen, eine Rolle, in der er sich überraschend wohl fühlt. Mit Doktor Langhammer, der sich als Dr. Watson berufen fühlt, erhält er auch einen passenden Partner, auch wenn Kluftinger davon gar nicht begeistert ist. Doch Langhammer lässt sich nicht abschütteln und gemeinsam gehen sie auf Spurensuche. Dabei bleibt kein Auge trocken. Und auch die große Schlussszene „Aufklärung im Kreis aller Verdächtigen“ ist eine Hommage an Agatha Christie.


    Dass die eigentliche Krimihandlung etwas dünn ist, macht überhaupt nichts aus, denn wer liest einen Kluftinger-Krimi schon wegen der Handlung? Es genügt, dass sie originell, in sich geschlossen und logisch ist und einen perfekten Hintergrund gibt für Kluftingers Aktionen.


    Die Hauptpersonen sind Kluftinger, seine Frau Erika und das Ehepaar Langhammer, Bekannte aus seinem Wohnort Altusried, mit denen Kluftinger zusammen angereist ist. Diese vier Personen sind sehr gut charakterisiert, wobei es in Bezug auf die Kluftingers sicher hilft, wenn man die vier vorangegangenen Romane auch gelesen hat. Von den Langhammers hat der Ehemann Martin einen größeren Anteil an der Handlung und wird auch entsprechend deutlicher charakterisiert, und zwar als genaues Gegenteil von Kluftinger. Das macht die beiden dann auch zu einem spannenden und witzigen Ermittlerpaar. Die Konkurrenz zwischen Kluftinger und Doktor Langhammer treibt beide zu seltsamen Taten, sehr zum Spaß des Lesers, z. B. beim Silvesterfeuerwerk:

    Zitat

    Na, dann wollen wir doch mal sehen, wer hier den Größten hat, dachte sich Kluftinger.


    Wie dieser Böller zündet, kann man sich denken ...
    Die weiteren Nebenfiguren sind weniger tief charakterisiert, aber das ist kein Manko, denn jede Figur erfüllt ihren Zweck und ist für sich genommen glaubwürdig.


    Vom Stil her lässt sich das Buch leicht und flüssig lesen, ich hatte es in kurzer Zeit durch.
    Unterhaltung vom Allerfeinsten!


    Meine Bewertung: 5ratten


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Tolle Rezi :klatschen:
    Hach, den neuen Klufti muss ich mir unbedingt noch besorgen :herz:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Inhalt
    Endlich wieder Neues von unserem allgemein beliebten Kluftinger. Und diesmal ist nicht nur er am Start, sondern auch sein "Freund" Langhammer .... und das kann ja nur lustig werden!


    Kluftiner wird, zusammen mit seiner Frau Erika und dem Ehepaar Langhammer, in ein Berghotel zu einem Krimispiel eingeladen. Doch es dauert nicht lange und aus dem Spiel wird Realität: Ein Gast wird ermordet. Zu allem Überfluss ist das Hotel auch noch eingeschneit und damit von der Außenwelt abgeschnitten. Kluftinger muss nun ganz alleine diesen Fall lösen - doch halt! Was heißt hier allein? Martin Langhammer steht ihm natürlich mit Rat und Tat zur Seite ... auch, wenn das vielleicht nicht immer unbedingt erwünscht ist! :breitgrins:


    Meine Meinung
    Fazit: Spitze! Ich bin sowieso ein großer Fan von Kluftinger und dieses Buch hat mir mal wieder gezeigt, warum. Der Kommissar ist einfach ein sehr sympathischer Ermittler ... schrullig, grummelig und auf den ersten Blick etwas dümmlich. Aber hinter der tollpatschigen Fassade befindet sich ein logisch denkender Mann, der früher oder später die verzwicktesten Fälle löst. Und das macht ihn so einzigartig!


    Noch dazu finde ich den allgäuer Dialekt liebenswert und, da ich ja selbst aus Bayern stamme, vertraut. Bei manchen Ausdrücken muss ich immer kichern, sei es, weil ich sie aus eigener Erfahrung kenne, sei es, weil sie einfach so schön peinlich sind (Butzele *lol*).


    Die Story hält auf jeden Fall einige Lacher. Langhammers Einwürfe sind zwar meistens superpeinlich, aber für den Leser sehr witzig, und auch Kluftinger lässt so meineige Sachen vom Stapel. Super fand ich die Frühstücks- und Silvester-Szenen ... Lachorgien garantiert!


    Auch der Kriminalfall an sich ist ansprechend. Im alten Agatha-Christie-Stil wird hier im begrenzten Täterfeld ermittelt ... da kommt es natürlich zu gewissen Überraschungen. Spannung ist hier trotz viel Witz garantiert.


    Allerdings gibt es auch Kritikpunkte: Teilweise fand ich das Privatleben und Langhammers Generve zu viel. Etwas weniger davon und etwas mehr Fall wäre hier mehr gewesen. Und der Schluss ... naja, ich lasse ihn mal als gewollt übertrieben so stehen.


    Ansonsten kann ich Kluftis neusten Fall uneingeschränkt empfehlen und es gibt sogar ein Schmankerl: Der erste Buchstabe von Kluftingers Vornamen wird verraten!


    4ratten

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

    Einmal editiert, zuletzt von mondy ()

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    Autor: Klüpfel, Volker/Kobr, Michael
    Titel: Rauhnacht
    Verlag: Piper
    Erschienen: 11. September 2009
    ISBN 10: 3492052045
    ISBN 13: 978-3492052047
    Seitenzahl: 363
    Einband: Gebunden


    Inhalt lt. Klappentext:

    Zitat

    Eigentlich sollte es für die Kluftingers ein erholsamer Kurzurlaub werden, auch wenn das Ehepaar Langhammer mit von der Partie ist: ein Winterwochenende in einem schönen Allgäuer Berghotel samt einem Live-Kriminalspiel. Doch aus dem Spiel wird blutiger Ernst, als ein Hotelgast unfreiwillig das Zeitliche segnet. Kluftinger steht vor einem Rätsel: Die Leiche befindet sich in einem von innen verschlossenen Raum. Und über Nacht löst ein Schneesturm höchste Lawinenstufe aus und schneidet das Hotel von der Außenwelt ab. Kommissar Kluftinger ist ganz auf sich allein gestellt. Das heißt: fast. Denn Doktor Langhammer mischt bei den Ermittlungen kräftig mit. Und das alles während der berüchtigten Rauhnächte, von denen man sich hier in den Bergen grausige Geschichten von bösen Mächten erzählt.


    Über die Autoren:

    Zitat

    Volker Klüpfel, geboren 1971 in Kempten, aufgewachsen in Altusried, studierte Politologie und Geschichte. Er ist heute Redakteur in der Kultur-/ Journal-Redaktion der Augsburger Allgemeinen und wohnt in Augsburg. Mit seinem Co-Autor Michael Kobr ist er seit der Schulzeit befreundet. Nach ihrem Überraschungserfolg »Milchgeld« erschienen »Erntedank«, ausgezeichnet mit dem Bayerischen Kunstförderpreis 2005 in der Sparte Literatur, »Seegrund« und »Laienspiel«, für den die Autoren den Weltbild-Leserpreis Corine 2008 erhielten. Zudem gewannen sie 2008 und 2009 die MIMI, den Krimi-Publikumspreis des Deutschen Buchhandels. Zuletzt erschien Kluftingers neuer Fall »Rauhnacht«.


    Michael Kobr, geboren 1973 in Kempten, studierte Romanistik und Germanistik, arbeitet heute als Lehrer und wohnt mit seiner Frau und seinen Töchtern im Allgäu. Mit seinem Co-Autor Volker Klüpfel ist er seit der Schulzeit befreundet. Nach ihrem Überraschungserfolg »Milchgeld« erschienen »Erntedank«, ausgezeichnet mit dem Bayerischen Kunstförderpreis 2005 in der Sparte Literatur, »Seegrund« und »Laienspiel«, für den die Autoren den Weltbild-Leserpreis Corine 2008 erhielten. Zudem gewannen sie 2008 und 2009 die MIMI, den Krimi-Publikumspreis des Deutschen Buchhandels. Zuletzt erschien Kluftingers neuer Fall »Rauhnacht«.


    Quelle: piper.de


    Meine Rezi:
    Das Cover versetzt den Leser in einen kalten Winter. Im Vordergrund ist ein Hinweisschild für Schnee- oder Eisglätte, zu sehen, das mit Schnee und Eiszapfen bedeckt ist. Links im Hintergrund ist im Dunkeln eine Almhütte zu sehen. Dahinter türmt sich ein großer Berg, hinter dessen Spitze die Sonne, verdeckt von Wolken, zu sehen ist.


    Eine echte Leiche in einem Hotel, in dem spielerisch kriminalisiert hätte werden sollen. Dazu kann man nur eines sagen: "Priml"!
    Auf Hilfe von Außen muss Kommissar Kluftinger leider verzichten, da Schneestürme angesagt sind und Lawinengefahr besteht. Nur der gute und, zu Kluftingers Bedauern, motivierte Doktor Langhammer ist stets zur Stelle und will helfen, wo er nur kann. Da der Doktor es allerdings trotz der echten Leiche eher als Spiel sieht, vermasselt er so dem Kommissar ein ums andre Mal manch eine wichtige Situation.
    Größtenteils wurden Verhöre gemacht, bei denen Dr. Langhammer immer dabei war, was vom Kommissar mit gemischen Gefühlen befürwortet wurde.
    Bei manchen Zeugen kamen interessante Fakten zutage, die diese über den Ermordeten wußten. Dadurch wuchs allerdings auch die Zahl der Tatverdächtigen.
    Dabei kam Dr. Langhammer auf die tollsten Mordtheorien, bei denen ich, wie auch bei ganz anderen Schnitzern, die er sich leistete, nur noch mit den Augen rollen konnte. Manches, was er von sich gab, war kaum zu fassen.


    Es kam nie Langeweile auf, auch wenn Kluftinger eigentlich fast nur Verhöre und normale Gespräche führte.
    Durch den personnellen Erzählstil aus Kluftingers Sicht fühlte ich mich als Leser mitten im Geschehen und konnte mir selbst gut ein Bild von der Situation machen, mir meine Verdächtigen herausfischen.


    Manche Situationen, wie z.B. der Aufenthalt am Frühstücksbüfett, sind sehr ausführlich, aber humorvoll beschrieben. Ich wollte mich selbst immer umschauen, ob dem Klufti jemand über die Schulter sieht.
    Besonders toll fand ich den Konkurrenzkampf zwischen Kluftinger und Langhammer, den man besonders an der Silvesterparty gut rauslesen konnte. Besonders amüsant fand ich die hin und wieder eingestreuten Gedanken des Kommissars, und auch sonst gab es in dem Krimi einige grandiose Lacher.


    Die Familien Kluftinger und Langhammer werden größtenteils nur oberflächlich vorgestellt. Einem Quereinsteiger wäre das womöglich zu wenig, um manche Zusammenhänge verstehen zu können. Wobei Martin Langhammer, alias Dr. Watson an Kluftis Seite, doch etwas ausführlicher dargestellt wurde, da er eine aktive Rolle als Kluftingers rechte Hand spielte.


    Für das große Format des Buches war die Schrift leider sehr klein und so auf längere Zeit schwer zu lesen.
    Der Schreibstil der Autoren ist jedoch sehr flüssig, wodurch sich der Krimi gut lesen ließ.
    Die Kapitel sind unterschiedlich lang und gut bestückt mit Abschnitten.


    Fazit:
    Ein gelungener fünfter Roman von dem Autorenpaar Klüpfel und Kobr über den Kultkommissar Kluftinger!
    Sehr zu empfehlen.
    Ich vergebe fünf volle Sterne.
    5ratten


    Von Volker Klüpfel und Michael Kobr schon erschienen:
    Milchgeld
    Erntedank
    Seegrund
    Laienspiel
    Rauhnacht

    gesegnete grüße, dine *wink* :schmetterling:

  • Inhalt:
    Zwischen Weihnachten und Neujahr (den soganannten Rauhnächten) werden Kluftingers und Langhammers in ein Berghotel im Allgäu eingeladen.
    Mit von der Partie sind noch andere Gäste die alle eingeladen wurden bzw an einem Kreuzwort Rätsel teilgenommen und dieses gewonnen haben.
    Aber es hört sich schöner an als es ist, denn das Berghotel wird eingeschneit und es herrscht höchste Lawinenwarnstufe.
    Wenn das alles gewesen wäre, nein Herr Weiss wird am ersten Abend ermordet im Zimmer aufgefunden und alle anwesenden Gäste hätten ein gutes Motiv es getan zu haben.


    Meine Meinung:
    Dieses hier war mein erster Kluftinger und ich muss sagen nach dem etwas schwereren Einstieg (da sich einige Dinge auf das bzw die Bücher vorher bezog) hat es mir sehr gut gefallen.
    Zumal Kluftinger ein sehr normaler Ermittler ist mit seiner ab und an grummeligen oder auch manchmal etwas dummen Art.
    Im Gegensatz steht der Arzt Langhammer der sich als sehr erfahrener Kommisar hinstellt (was er aber nicht ist) und dadurch vieles durcheinander bringt was Kluftinger auf den Wecker geht.
    Nicht vergessen darf man Erika und Annegret die Frauen von Kluftinger und Langhammer.Sie stehen immer zueinader auch wenn die 2 Männer sich mal wieder streiten. Wobei man nicht immer weiss welche Frau zu wem gehört denn oft hält Erika zu Herr Langhammer und andersrum.
    Zu der gesammten Situation kann man sagen das es nicht einfach ist wenn man in ein Hotel eingeschneit ist, niemand weiss wer der Mörder ist und jeder vor jedem Angst haben muss.
    Es wird noch schlimmer da Herr Kluftinger alleine ermitteln muss da Herr Langhammer keine grosse Hilfe ist und auch Kluftingers Kollegen nicht zu ihm kommen können.
    Das Ende wiederrum fand ich etwas schnell beenden.

    Mein Fazit:
    Alles in allem ein sehr schöner Krimi und die Lacher kommen auch nicht zu kurz was uns die Situation am Büffet oder am Silvester gezeigt hat.


    4ratten

  • In einem Berghotel im Allgäu wird zum Krimispiel eingeladen. Unter den Gästen befinden sich auch Kommissar Kluftinger und Dr. Langhammer mit ihren Frauen. Bevor das Spiel jedoch richtig losgehen kann, passiert ein tatsächlicher Mord. Im mittlerweile eingeschneiten, von der Aussenwelt abgeschnittenen Hotel ermittelt Kluftinger mit simpelsten Methoden. Dabei geht ihm Dr. Langhammer mit tatkräftigem Eifer zur Hand, sehr zum Missfallen des Kommissars.


    Auch wenn die Geschichte als Krimi bezeichnet wird, empfand ich es eher als lustige Unterhaltung bei welcher die Beziehung zwischen Kluftinger und den anderen Protagonisten im Zentrum steht. Der Kommissar hat mich durch seine absonderlichen Eigenheiten mehrmals zum Schmunzeln gebracht. Der Leser erhält die ganze Zeit über Einblick in seine Gedankenwelt und kann die Geschichte aus seiner Warte mitverfolgen. Trotz seines Geizes und seinem oft schroffen und nicht sehr einfühlsamen Verhalten den anderen Gästen gegenüber, wächst Kluftinger einen schnell ans Herz.


    Leider hätte ich mir bei manchen Szenen mehr Originalität gewünscht. Bei einigen eigentlich lustigen Situationen waren der Verlauf und die Pointe absehbar. Auch die Auflösung des Mordes fand ich ein wenig einfach. Aber auch wenn die Identität des Täters für mich keine Überraschung mehr war, fand ich es schön einmal auch so schlau zu sein wie der Ermittler und mit ihm zusammen ein Puzzlestück nach dem anderen zusammenzufügen und die jeweiligen Schlüsse daraus zu ziehen :breitgrins:.


    "Rauhnacht" ist mein erstes Buch des Autorenduos Klüpfel und Kobr. Auch wenn der Krimi bei mir nicht totale Begeisterung hervorgerufen hat, so werde ich mir bei Gelegenheit trotzdem gerne noch die anderen Fälle von Kluftinger zu Gemüte führen.


    Dafür gibt's von mir: 3ratten

    :leserin: <br />Joyce Carol Oates - Du fehlst

    Einmal editiert, zuletzt von Meli ()


  • Leider hätte ich mir bei manchen Szenen mehr Originalität gewünscht. Bei einigen eigentlich lustigen Situationen waren der Verlauf und die Pointe absehbar. Auch die Auflösung des Mordes fand ich ein wenig einfach.


    Vielleicht ist das ja das Problem da tatsächlich die Genre-Bezeichnung - wie Du oben auch schon gesagt hast. Man stellt sich unter einem Krimi in der Regel inzwischen einfach etwas anderes vor... Andererseits ist der Klufti aber nun mal Polizist und löst Fälle. :zwinker:
    Grundsätzlich geht es mir aber eigentlich immer um den 'Klamauk' bei Klufti, die Fälle sind für geübte Krimi-LeserInnen eher einfach, ja.


    "Rauhnacht" wird (hoffentlich) mein nächstes Buch werden...


    Liebe Grüße
    dubh


    Meli: PS.Die Amtsbezeichnung von Herrn Kluftinger schreibt man nicht nur mit Doppel-S, sondern auch mit Doppel-M! :belehrerin: :breitgrins:

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Meine Rezension kommt noch, aber schon mal soviel: ich habe wieder meinen Mann tierisch genervt, weil ich dauernd lachen musste :breitgrins:


    Und was mir am Rande gefällt, ist das Ratespielchen um Kluftis Vornamen. Haben wir in "Laienspiel" einen Hinweis auf seinen 2. Vornamen bekommen, so erfahren wir jetzt den Anfangsbuchstaben des ersten sowie dessen Buchstabenanzahl. Und ich habe auch schon eine Vermutung, wie der Ärmste heißen könnte (kein Wunder, dass er seinen Vornamen nicht preisgeben will!), nämlich ...


    :entsetzt:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Und was mir am Rande gefällt, ist das Ratespielchen um Kluftis Vornamen. Haben wir in "Laienspiel" einen Hinweis auf seinen 2. Vornamen bekommen, so erfahren wir jetzt den Anfangsbuchstaben des ersten sowie dessen Buchstabenanzahl. Und ich habe auch schon eine Vermutung, wie der Ärmste heißen könnte (kein Wunder, dass er seinen Vornamen nicht preisgeben will!), nämlich ...


    :entsetzt:


    laienspiel hab ich leider noch nich gelesen, aber ich hab mich auch ständig gefragt, ob schon iwo sein name genannt wurde :rollen:
    aber wo hast du dass denn rausgelesen? *blödbin*

    Zitat

    jetzt den Anfangsbuchstaben des ersten sowie dessen Buchstabenanzahl

    gesegnete grüße, dine *wink* :schmetterling:

  • Zitat

    Meli: PS.Die Amtsbezeichnung von Herrn Kluftinger schreibt man nicht nur mit Doppel-S, sondern auch mit Doppel-M! :belehrerin: :breitgrins:


    HUPS! Danke für die Anmerkung! :breitgrins: Ja, Schule ist schon ein Weilchen her...

    :leserin: <br />Joyce Carol Oates - Du fehlst

    Einmal editiert, zuletzt von Meli ()

  • Hier kommt nun auch meine Rezi:


    Kommissar Kluftinger und seine Erika sind über Silvester zu einem Krimiwochenende in einem Allgäuer Berghotel eingeladen. Die Begeisterung hält sich bei Klufti allerdings in Grenzen, da auch Langhammers mit von der Partie sind. Auf den selbstherrlichen Arzt hätte er gut verzichten können.


    Der nervige Doktor wird aber bald Kluftingers geringstes Problem sein, denn noch bevor das Kriminalspiel richtig beginnen kann, wird einer der Teilnehmer tot aufgefunden, aus Spaß wird blutiger Ernst. Gut, dass mit Klufti ein Fachmann anwesend ist, der erste Ermittlungen aufnehmen kann - er wird auch vorerst der einzige Profiermittler bleiben müssen, denn draußen tobt ein Schneesturm, das Hotel ist völlig von der Außenwelt abgeschnitten. In Langhammer hat er einen übereifrigen, selbsternannten Assistenten, der manchmal allerdings eher schadet als nützt ...


    Kluftinger zuerst in der Rolle des Hercule Poirot und dann in einem klassischen "Locked-Room-Mystery" à la Christie - eine interessante Variante, nach dem internationalen Terrorismus in "Laienspiel" gehen die beiden Autoren wieder neue Wege mit dem Allgäuer Kult-Grantler.


    Der Kriminalfall an sich ist recht spannend, aber nicht weltbewegend, dafür macht Klufti auch in seinem fünften Fall einfach Spaß. Als bodenständiger Mensch kennt er sich natürlich nicht in der Welt der Vier-Sterne-Hotels aus, zudem ist sein Intimfeind Langhammer mit von der Partie. Und nicht nur die beiden Autoren zünden ein Feuerwerk von Ideen, sondern es kommt auch zu einem denkwürdigen Kracher-Showdown am Silvesterabend :breitgrins: Hier und da waren die Gags ein bisschen sehr dick aufgetragen, aber bei allem Klamauk bleiben sie insgesamt doch so schön glaubwürdig und lebensnah, dass man gerade deshalb über und mit Klufti lacht.


    Etwas Abzug gibt es für den in meinen Augen nicht so gelungenen Schluss, und ein wenig fehlte mir dann doch auch die Polizeirevieratmosphäre, schließlich kennt man Hefele, Maier, Lodenbacher und Konsorten nach vier Büchern ja auch schon ganz gut.


    4ratten


    Worüber ich mich übrigens auch sehr beömmelt habe, waren Kluftis "Notfallgewürze" und die Brösel in der Tasche :totlach:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Meine Eindrücke
    Ein Fall für Kommissar Kluftinger, ein Kult-Kommissar, wie ich gehört habe. Dementsprechent gespannt war ich, was es mit diesem Allgäuer Original auf sich hat. Tatsächlich wurden die Erwartungen nicht enttäuscht. Dabei beginnt das Buch eher mit einem missmutigen Unterton. Kluftinger wurde zu einem Krimi-Wochenende in das Hotel der ehemailgen Ski-Olympiasiegerin Julia König eingeladen, wo die Gäste einen fiktiven Mordfall klären sollen. Alleine schon die Anfahrt gerät zur Tortour, denn der begleitende Doktor Langhammer und dessen Frau haben ein Faible für kindischen Zeitvertreib. Einzig die Aussicht auf die herrliche Bergkulisse kann Kluftinger versöhnen.


    Doch wie sollte es anders sein: Aus dem Spiel wird Ernst. Während der Präsentation des Krimispiels fällt das Licht aus und einer der Teilnehmer erscheint nicht auf Stichwort zu seinem Auftritt. Von der Hotelchefin um Hilfe gebeten, finden Kluftinger und Langhammer den Banker Carlo Weiß leblos auf seinem Zimmer. Widerwillig übernimmt Kluftinger die Ermittlungen, denn alles scheint sich gegen ihn verschworden zu haben: Das Hotel ist von der Umwelt abgeschnitten und noch dazu stürzt sich Langhammer mit ungestümem Feuereifer auf die "Assistenzstelle" beim Kommissar. Kluftinger stößt auf einige Gäste, die mit Carlo Weiß eine Rechnung offen hatten.


    Ich hatte ein Buch in der Hand, für das sich die Vernachlässigung sämtlicher Pflichten gelohnt hat ;) und das für eine ganze Menge Lacher gesorgt hat. Doktor Langhammer hält sich für ein verkanntes Krimialer-Genie und präsentiert Kluftinger unverzichtbare Utensilien zur Verbrecherhatz: Pulver und Pinsel für die Begutachtung von Fingerabdrücken, Pinsel und gar eine Pfeife mit Sherlock Holmes-Mütze - aus einem Detektivkoffer für Kinder, den ihm die Mutter zugesteckt hat. Darüber hinaus nimmt er seine Aufgabe derart Ernst, dass er seinen selbstgewählten Chef richtig in Schwerigkeiten bringt. Bei Kluftinger reicht es fast für eine Ohnmacht, bei mir gab's überstrapazierte Lachmuskeln. Der Fall selbst allerdings ist zwar gewitzt, aber Eingies konnte man doch immer wieder vorausahnen. In diesem Fall störte das mein Lesevergnügen aber nicht, denn man darf Kluftinger ganz offensichtlich nicht als Kommissar mit potenziell echten Vorbildern nehmen - so hoffe ich jedenfalls ;-).


    Dem Autorenduo Klüpfel / Kobr ist eine kleine Hommage an den klassischen Krimi gelungen, der schon früh immer wieder auf Locked Room Mysteries baute. Daher gab es hin und wieder Szenen, die mich an andere Krimis erinnerten. Mir hat dieses Schema enorm gut gefallen, weil es so gar nicht wie eine Kopie wirkte, sondern dank des einmaligen Ermittler-Gespanns sehr eigenständig daher kam. Kluftinger als Grantler und Sparfuchs, der sich im Hotel erst einmal großzügig die Shampoo-Fläschchen für Zuhause einsteckt und Doktor Langhammer, der mit einem mächtigen Jeep (ohne Allradantrieb!), einem Haufen Gepäck, etwas Mangel an Einfühlungsvermögen und einem Zuviel an Fantasie aufkreuzt.
    Ganz besonders gefallen hat mir die Weltfremdheit des Kommissars, der nur mit großer Hilfe ins Internet kommt und nicht einmal über Hotel-Buffets zum Frühstück Bescheid weiß. Wer mit Humor gewürzt über solche ulkigen Typen lesen mag, scheint mit Kluftinger sein Los gezogen zu haben.


    5ratten

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    Volker Klüpfel & Michael Kobr, Rauhnacht
    (Piper Verlag, September 2009)
    ISBN 978-3-492-05204-7
    368 Seiten; € 17.95
    Reihe: Kommissar Kluftingers 5. Fall



    Kommissar Kluftinger wird samt Ehegattin Erika in ein Allgäuer Berghotel eingeladen - um genau zu sein zu einem Krimiwochenende. Einen Haken hat das Ganze aber gleich zu Beginn: auch Dr. Martin Langhammer und sein "Täubchen" Annegret sind mit von der Partie...
    Während Klufti sich erst einmal sehr typisch in die etwas ungewohnte Umgebung einfinden muss, freut er sich dafür umso mehr, dass er beim Krimi-Rollenspiel den Hercules Poirot geben darf - spielt er doch für sein Leben gern Theater. Doch während zwei Schauspieler den Abend mit einem gespielten Mord und somit für die Nachforschungen eröffnen, gibt es tatsächlich einen Toten: Carlo Weiß, der bereits bei der Ankunft Klufingers unangenehm auffiel, wird leblos in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Doch was Klufti fast noch mehr aus der Fassung bringt, ist die Tatsache, dass das Zimmer von innen abgeschlossen war und auch die Fenster keinen Spaltbreit offen standen.Wie also kann der Mörder entkommen sein? Oder war es doch ein Selbstmord? Klufti legt seine Poirot-Verkleidung ab und beginnt ernsthaft zu ermitteln...
    Da das Hotel eingeschneit ist und Katastrophenalarm wegen der Lawinengefahr besteht, kann sich Klufti zwar sicher sein, dass niemand das Hotel verlässt und sich aus dem Staub macht - aber er kann auch nicht auf Hilfe durch seine Kollegen hoffen und so nimmt er Dr. Langhammer nur sehr ungern als Unterstützung an... Was dabei alles zustande kommt, kann man als Klufti-Kenner nur unschwer erahnen! :breitgrins:


    Das Autorenteam hat meiner Meinung nach wieder einen richtig guten Klufti-Krimi auf die Beine gestellt: "Rauhnacht" ist spannender als sein Vorgänger und gerade durch die Mordsituation eine Hommage an Agatha Christie oder Sir Arthur Conan Doyle, einfach ein klassischer Whodunnit. Natürlich fehlen die entsprechenden Stellen nicht - Klufti am Frühstücksbüfett, Klufti und Dr. Langhammer beim Sylvester-Feuerwerk oder aber Klufti im Chatroom mit seinem Kollegen Maier, der ein paar der Gäste überprüfen soll... Köstlich! Auch beim 5. Fall kann ich immer noch herzlich über die Art des Kommissars lachen - obwohl ich zugeben muss, dass die ein oder andere Situation derart überzogen ist, dass es mir immer öfter schwer fällt, dem Klufti den Kommissar überhaupt noch abzunehmen. Aber sei's drum - lustig ist "Rauhnacht" allemal und auch der Fall mehr Krimi als das letzte Mal.


    [size=2]Fazit:[/size] Genau das richtige für ein, zwei kurzweilige Abende auf dem Sofa - eingekuschelt in eine Decke und mit einer ordentlichen Portion Heißgetränk!


    4ratten

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Meine Meinung:
    Um es kurz zu machen: Ich habe mich prächtig amüsiert, schon wieder großen Hunger auf Käsespätzle (mit Glühwein zum runterspülen) bekommen und nebebei vor Kluftinger den Mörder entlarvt :elch:
    Rauhnacht ist so ein richtig schöner Wer -war-der Mörder Roman und macht gerade deshalb einfach extrem viel Spaß! Kluftinger darf natürlich nebenbei die Krise bekommen, denn auch Dr. Langhammer meint Detektiv spielen zu müssen, es ist einfach göttlich wie diese Figur immer wieder in die Handlung eingebaut wird, vor allem wenn Langhammer mit seinem Detektivkoffer ankommt :breitgrins: Eigentlich könnte einem dann Kluftinger Leid tun, aber um ehrlich zu sein wäre die Reihe um den Allgäuer Kommissar dann doch halb so unterhaltsam. Zu dem bietet die Handlung natürlich wunderbaren Spielraum die Figur Kluftinger in ganz neuen Szenen ein zu binden die in seiner normalen Umgebung nicht möglich wären. *gg* Trotzdem schaffen es Klüpfel und Kobr dies nicht überhand nehmen zu lassen und so steht der Mordfall dennoch im Mittelpunkt des Geschehens. Die Anleihen an Agatha Christies Orientexpress sind unverkennbar und laden den Leser zum Knobeln ein. Kluftingers Überlegungen haben mich dann auch auf die richtige Fährte geführt und so ist es dann in den letzten Kapiteln recht schnell klar wer hier wohl gemordet hat, aber eigentlich ist hier auch der Weg das Ziel! Die Autoren bauen ein wunderbare heimelige Winterathmosphäre auf und als das Hotel dann vom Unwetter überrascht wird würe man sich am liebsten selbst auch in eine Höhle verkriechen. Am besten liest man Rauhnacht wenn es draußen Winter ist und Schnee liegt oder zumindest mit einer heißen Tasse Tee.


    4ratten

  • Nach dem ganzen Lob hier traue ich mich kaum, meine Meinung zu "Rauhnacht" zu schreiben. Ich habe mich nämlich durch das Buch gequält und mochte es überhaupt nicht. Man kann Kluftinger "altmodisch" nennen, ich nenne ihn "Elefant im Porzellanladen". Als Ermittler hat er es vielleich drauf, war mir nach ein paar Seiten aber auch schon egal. Ich hatte für den Klamauk nur zu Anfang ein paar müde Grinser übrig, danach ist er mir nur noch auf die Nerven gegangen. Wie Langhammer. Zu Langhammer ist mir ein russisches Sprichwort eingefallen - "Ein hilfsbereiter Narr ist gefährlicher als ein Feind".


    Zu der eigentlichen Krimihandlung habt ihr ja schon was geschrieben und ich schließe ich an: Die war etwas dünn. Ich lese zwar nur alle Schaltjahre mal einen Krimi, hatte aber den Mörder sofort identifiziert.


    Das war mein erster und definitiv letzter Klufti.


    ***
    Aeria

  • Ich habe den Eindruck, dass Humor wesentlich stärker Geschmackssache ist als ein reiner Krimi. Auch die Rezis zu einem Autor wie Jörg Maurer dürften alleine deshalb durchwachsen ausfallen - einfach nur, weil man mit dem Humor viel besser klarkommen muss als mit dem Kriminalfall an sich. Bei diesem Kluftinger-Fall jedenfalls dominiert die Humor-Schiene derart, dass die das ganze Buch dominiert - finde ich jedenfalls.


    Dein Sprichwort muss ich mir übrigens merken. Da ist so viel Wahres dran!

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