Diana Gabaldon - Echo der Hoffnung

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  • Hallo Ihr Lieben,


    so, nachdem ich jetzt endlich einmal die Zeit hatte, um mich diesem Schmöker zu widmen, habe ich seit gestern das Buch beendet und - oh nein - muss jetzt Ewigkeiten auf den nächsten Band warten, um zu wissen, wie es weitergeht! :grmpf: :breitgrins: :zwinker:


    Aber hier meine Meinung:


    Erstmal vorne weg: Ja, in diesem Roman endet die Autorin wirklich mit einigen fiesen Cliffhangern und alleine bei dem Gedanken, wie lange ich jetzt warten muss, bis endlich der nächste Teil dann erscheint, wird mir schon ganz kribbelig zumute. Nichts desto trotz bin ich auch von diesem Teil der Saga total begeistert und hoffe ja fast, dass Fr. Gabaldon noch ganz viele Teile verfassen wird. :zwinker:


    Das Buch spiel diesmal auf 2 verschiedenen Zeitebenen und aus ziemlich vielen unterschiedlichen Perspektiven. Zum einen sind da Brianna und Roger und ihre Kinder, dann darf der Leser William über die Schulter schauen, was mich ganz besonders gefreut hat, ist, dass Lord John auch einen sehr großen Teil aus seiner Perspektive erzählen darf, dann haben wir die Perspektive von Jamie, von Ian und natürlich, die von Claire. Die trotz allem immer noch den größten Teil, v. a. gegen Ende hin, einnimmt und ihre Ich-Perspektive mit dem Humor und der teilweise doch sehr amüsanten Ironie, ist einfach klasse.


    Alles in allem hat es die Autorin auch in diesem Teil wieder geschafft mich total zu begeistern. Bereits ab der ersten Seite des Buches war ich wieder direkt in der Geschichte drinnen und musste mich teilweise richtig dazu zwingen das Buch aus der Hand zu legen. Bereits nach den ersten Wörtern ist das Kopfkino wieder perfekt und ich habe das Gefühl direkt in der Geschichte mit dabei zu sein. Teilweise kann ich sogar die Gerüche, die Geräuschkulisse, einfach alles außen herum mit wahr nehmen.


    In bekannter Manier kommen dabei auch die Gefühle nicht zu kurz und so fieberte ich wieder mit allen liebgewonnen Personen mit, musste teilweise laut auflachen - was besonders in öffentlichen Bereichen schon peinlich war :redface: - habe auch wieder Tränen vergossen und das Buch hat es wieder geschafft, dass es mich noch ziemlich lange weiter beschäftigen wird.


    In das Buch einzutauchen, hatte so ein bisschen etwas von nach Hause kommen: Man trifft lauter liebgewonnen Figuren wieder, man hat teil an ihren Erinnerungen und frischt dabei auch seine eigenen Erinnerungen an die vorhergehenden Bände auf und einige Fragen bzw. Verknüpfungen lüften sich, einige kommen mit dazu und mittlerweile muss ich der Autorin wirklich meinen tiefsten Respekt aussprechen, wie sie es schafft bei so vielen Verwicklungen, Verwandtschaften, Freunden und dann auch noch historischen Begebenheiten, die Übersicht über alles zu behalten. Aber es gelingt ihr, meiner Meinung nach perfekt und dann auch noch Sätze oder Geschichten aus den vorhergehenden Bänden wieder zu finden, stellen für mich einfach richtig schöne kleine Höhepunkte in der Gesamtlektüre dar.


    Ich bin ein absoluter Fan von diesem Schreibstil und mir gefällt es auch super, dass die Bücher mit immer mehr historischen Details geschmückt werden. Stand im ersten Teil noch die Liebesgeschichte zwischen Claire und Jamie im Vordergrund, ist diese Liebe immer noch deutlich spürbar, aber dafür gibt es zusätlich historische Details, Verwicklungen und die detaillierten Beschreibungen der damaligen Zeit. Alles in allem einfach ein grandioser Lesegenuss, auch wenn ich teilweise einige Dinge zweimal lesen musste, um die versteckten Anspielungen, historischen Verwicklungen etc. richtig mit zu bekommen.


    Im Mittelpunkt steht diesmal eindeutig der amerikanische Unabhängigkeitkrieg und auch wenn mich einige der Kämpfe wirklich Nerven gekostet haben, fand ich sie sehr spannend beschrieben und total interessant, was sich da so teilweise abgespielt hat. Dabei ist immer interessant, was Claire bereits weiß und wie sich dann die Handlung entwickelt. Immer wieder super!


    Sehr hilfreich für die gesamten verwandtschaftlichen Verwicklungen ist dabei, dass bei der gebundenen Ausgabe der Umschlag auch gleichzeitig ein Stammbaum ist. Diesen Stammbaum habe ich mehr als einmal zur Hand genommen, um mir noch einmal vor Augen zu führen, wer denn jetzt mit wem wie verwandt ist! :breitgrins:


    Alles in allem war das Buch für mich eindeutig mein Lesehighlight in diesem Jahr und ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Bücher von Diana Gabaldon. Auch wenn die Cliffhanger am Ende wirklich gemein sind, haben sie meinen Lesegenuss nicht geschmälert!


    :tipp:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • *schnief* :smile:


    Ich bin begeistert, dass mein Exemplar noch ungelesen im Regal steht. Die Vorfreude ist toll!
    Natürlich bin ich auch schrecklich neugierig. Hach ich kann das nicht beschreiben... ein Gefühlschaos :breitgrins:


    LG Kati :winken:

  • Ich habe mal ein Buch von dieser Reihe gelesen und fand es fürchterlich. Ich glaube es war das Erste. Ich fand es sehr naiv und platt geschrieben. Und das Frauenbild, das verkörpert wurde, fand ich auch sehr unangenehm. Irgendwie hat es mich an diese Liebesromane in meiner Jugend erinnert - Denise und wie sie alle hießen. Obwohl ich den Plot an sich sehr spannend fand, aber leider hat die Autorin meiner Ansicht nach nicht viel daraus gemacht.


    Aber ist ja interessant, dass es diese Reihe noch immer gibt.


    Gruß suray

    Gruß suray

  • Echo der Hoffnung


    (An Echo in the Bones)


    Bei dem Brand auf Fraser´s Ridge haben Jamie und Claire ihr Haus mitsamt Einrichtung verloren. Sie leben mit einigen anderen Personen auf engstem Raum in einem Nebengebäude und sind gezwungen, dort bis zum Frühjahr zu bleiben. Sobald das Wetter es zulässt, brechen sie auf. Ihr Ziel ist Schottland, wo Jamie seine Druckerpresse abholen will. Vorrangiger Zweck der Reise ist aber, dem Amerikanischen Unabhängigskeitskrieg auszuweichen. Dieser Plan misslingt allerdings gründlich, weil das Schiff, mit dem sie nach Schottland reisen wollten, von Engländern angegriffen wird und sie nach einigen Komplikationen wieder in Amerika an Land gehen. Schlimmer noch: Die Umstände zwingen Jamie, Stellung zu beziehen und sich für einige Zeit bei der Miliz zu verpflichten. Es folgen gefährliche Monate, Jamie kämpft und Claire heilt, wenn auch oft unter sehr bescheidenen Umständen.


    Lord John reist nach Philadelphia, um seinen verletzten, in Kriegsgefangenschaft geratenen Neffen Henry aufzuspüren und zu retten.


    Lord Johns Adoptivsohn William steht in diesem Krieg auf der Gegenseite. Er ist nicht nur Offizier, nebenbei spioniert er auch ein wenig für England, wodurch er sich in Gefahr begibt. Er wird verletzt und von Ian und Rollo im Sumpf aufgelesen, die ihn vor schurkigen Indianern retten. Ian bringt William zu Dr. Hunter, wo er gesundgepflegt wird. Dr. Hunter und seine Schwester Rachel sind Quäker, die aus ihrer Gemeinschaft ausgestoßen wurden, weil sie auf der Seite der Rebellen stehen. Dr. Hunter wird Armeearzt der Amerikaner, Rachel begleitet ihn. Zwischen ihr und Ian knistert es.


    Brianna und Roger sind mit ihren Kindern im 20. Jahrhundert angekommen. Sie haben Lallybroch gekauft und sich eingelebt. Roger kämpft nach wie vor mit seinen Glaubensfragen und Zweifeln und weiß nicht recht, was er in Zukunft machen soll. Brianna verliert allmählich die Geduld mit ihm und bemüht sich um eine Führungsposition in einem Kraftwerk. In ihrem neuen Job muss sie sich gegenüber ihren männlichen Mitarbeitern beweisen, aber Brianna ist den Herausforderungen gewachsen. Von ihren Eltern gibt es Briefe, die Brianna und Roger aber nur nach und nach lesen, um noch etwas zu haben, worauf man sich freuen kann. Dann taucht eines Tages ein alter Bekannter aus dem 18. Jahrhundert bei ihnen auf…



    Den vorherigen Teil hatte ich schon als gelungenen Abschluss der Serie empfunden, weil er so schön abgerundet war. Ich habe ihn 2006 gelesen, so dass ich jetzt zu Beginn von Band 7 größere Schwierigkeiten hatte, mich wieder in die Geschichte einzulesen. Viele Ereignisse und Nebenfiguren hatte ich schon wieder vergessen.


    Die ersten beiden Drittel des Buches plätschern gemütlich vor sich hin. Durch die verschiedenen Erzählstränge ist es aufgelockert und unterhaltsam. Im letzten Drittel verdichten sich dann die Geschehnisse, und zum Schluss muss man feststellen, dass man sofort wissen will, wie es weitergeht, der nächste Teil aber noch nicht mal im Original erschienen ist, wie ärgerlich. Außerdem war mir das Buch selbst zu klobig und unhandlich, ein wahrer Wackerstein.


    Unverständlich war für mich der Mord, den Ian ohne zwingenden Grund begeht. Außerdem schienen mir die Fronten oft verwaschen und verschwommen, so als würde der Krieg nur von 8 bis 16 h geführt, und danach spielt man zusammen Karten… Wie Brianna es schafft, die Briefe nicht sofort zu lesen, ist mir schleierhaft. Mit William bin ich noch nicht so recht warm geworden.


    Alles in allem ein abenteuerlicher, ungewaschener Lesespaß mit Gabaldon-typischen Sexszenen und chirurgischen Eingriffen. Mir hat´s gefallen.


    4ratten

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Gestern habe ich endlich auch mit dem 7. Band der (Nicht-mehr-)Highland-Saga angefangen und es geht mir wie immer - den Stil finde ich klasse, den Humor auch, aber die vielen Personen machen mir Kopfzerbrechen, weil ich mich an die ganzen Zusammenhänge aus dem 6. Band kaum noch erinnern kann :redface:


    Wer zur Hölle ist William? :redface:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Wer zur Hölle ist William? :redface:


    Ist das nicht der Sohn von Jamie, der von Lord John aufgezogen wird? Wenn ich mich recht erinnere, dann sind die doch auch auf eine der karibischen Inseln gezogen. Jedenfalls weiß der Junge (oder wie alt ist der in diesem Band?) nicht wer sein wirklicher Vater ist.

  • Ja, William ist Jamies Sohn, aber das ist geheim.


    Valentine, frag mich ruhig. Mir ging es vor kurzem ganz genauso, dass ich zu Anfang von diesem Teil kaum noch Nebenfiguren kannte. Bei der Gelegenheit ist mir aufgefallen, dass bei den Rezis (nicht nur hier im Forum, aber auch) bei den Folgeteilen sehr viele Leute nur schreiben, es sei - selbstverständlich - nicht so gut wie Teil 1, aber blablabla. Aber zum Inhalt schreibt kaum jemand was. Deshalb hatte mir das Stöbern im Thread zum vorigen Teil kaum weitergeholfen.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Den armen William hab ich sowas von verdrängt - wer ist denn seine Mutter? (Oh Gott, ich glaube, ich mach mich hier gerade vollends zum Affen ...)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Gute Frage. Eine Lady, die mit einem wesentlich älteren Lord verheiratet wurde, aber lieber den knusprigen Stallknecht Mac (= Jamie) vernascht hat, soweit ich das im Laufe der Lektüre wieder herausfinden konnte. Ich erinnere mich trübe an eine dramatische Szene sofort nach Williams Geburt. Der Lord drohte wohl, das Kuckuckskind aus dem Fenster zu werfen, wenn ich mich nicht täusche.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Hallo Ihr Lieben,



    Gute Frage. Eine Lady, die mit einem wesentlich älteren Lord verheiratet wurde, aber lieber den knusprigen Stallknecht Mac (= Jamie) vernascht hat, soweit ich das im Laufe der Lektüre wieder herausfinden konnte. Ich erinnere mich trübe an eine dramatische Szene sofort nach Williams Geburt. Der Lord drohte wohl, das Kuckuckskind aus dem Fenster zu werfen, wenn ich mich nicht täusche.


    Ja, genau! War hochdramatisch! :breitgrins: :zwinker:



    Ja, William ist Jamies Sohn, aber das ist geheim.


    Valentine, frag mich ruhig. Mir ging es vor kurzem ganz genauso, dass ich zu Anfang von diesem Teil kaum noch Nebenfiguren kannte. Bei der Gelegenheit ist mir aufgefallen, dass bei den Rezis (nicht nur hier im Forum, aber auch) bei den Folgeteilen sehr viele Leute nur schreiben, es sei - selbstverständlich - nicht so gut wie Teil 1, aber blablabla. Aber zum Inhalt schreibt kaum jemand was. Deshalb hatte mir das Stöbern im Thread zum vorigen Teil kaum weitergeholfen.


    Ja, ich schreibe auch kaum was zum Inhalt, weil es erstens immer sehr viel ist und zweitens ich Angst habe, dass ich Leute damit spoiler, die sich vielleicht die ganze Saga in einem Stück herein ziehen wollen und vorher nur etwas schmökern möchten! :zwinker:


    Valentine: Frag einfach, ich denke es geht allen so, wenn man nach Jahren immer erst wieder den nächsten Band lesen kann! :smile:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Für eine echte Rezi ist mir die ganze Handlung zu komplex, außerdem möchte ich nicht unbedingt spoilern - aber ich muss sagen, dass mir dieser Band insgesamt wieder gut gefallen hat mit dem Mix aus Humor, Liebe, historischen Ereignissen und Familiengeschichte.


    Schwierig finde ich halt immer nach langer Pause zwischen den Bänden, wieder mit den gefühlten tausend Personen klarzukommen, die Verwandtschaftsverhältnisse klarzukriegen und auch die Politik im Hinterkopf zu behalten.


    Diesmal gab es sehr viele parallel laufende Handlungsstränge, manchmal war das vielleicht ein bisschen viel des Guten, aber irgendwie gab es auch da viele Kleinigkeiten, die mir durchaus Spaß gemacht haben.


    Einige Geschehnisse gerade um Jamie und Claire waren auch teils seeeehr dramatisch, aber auch spannend - und bei Eintauch-Abschalt-Lektüre wie dieser will ich auch nicht so kleinlich sein.


    Band 8 kann gerne kommen! ;)


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo!


    Auch bei der zweiten Lektüre hat sich meine Meinung nicht geändert. Mir war die Handlung immer noch teilweise zu verworren. Natürlich kommen im Lauf der Zeit immer mehr Personen um Jamie und Claire dazu, aber dass fast jede so ausführlich behandelt wird wie die Hauptpersonen ist mir persönlich zu viel. Anfangs hat mich die Geschichte durchaus begeistert, aber sobald die Kämpfe beginnen wird es mir zu ausführlich. Ich muss nicht jede Minute vor, während und nach der Schlacht aus dem Blickwinkel beider Parteien miterleben. Da habe ich schnell den Faden verloren und mir ehrlich gesagt auch keine Mühe gegeben ihn wiederzufinden.


    Haben mir beim ersten Lesen die Ereignisse im Schottland der heutigen Zeit noch gut gefallen ist diese Begeisterung ein bisschen verflogen. Außerdem sind für meinen Geschmack ein bisschen zu viele Zeitreisende unterwegs :rollen:


    Mein Fazit: bei dieser Lektüre haben mir andere Dinge gefallen und es haben mich andere Sachen gestört wie beim ersten Mal, aber unterm Strich kommen genauso viele Ratten 'raus wie beim ersten Lesen :zwinker:
    3ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Meine dritte Meinung

    Fast genau zehn Jahre nach der zweiten Lektüre habe ich Echo der Hoffnung zum dritten Mal gelesen. Dieses Mal hat mir das Buch besser gefallen als bei den vorigen Malen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich weniger auf Claire und Jamie konzentriert habe. ihre Geschichte ist erzählt und alles, was passiert, ist nur noch eine Wiederholung von etwas bereits Gelesenem. Die anderen Charaktere entwickeln sich weiter und es kommen neue dazu, die spannende Wendungen versprechen. Besonders die Geschwister Hunter gefallen mir gut und Iain wird endlich erwachsen. Dass er in den letzten Bänden immer noch als unreifer und eher unbedarfter Junge beschrieben wird, hat mir nicht gefallen. Aber genauso, wie Jenny ihren Sohn endlich als Mann bezeichnet, lässt ihn auch Diana Gabaldon endlich erwachsen werden.

    4ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.