Bettina Belitz - Splitterherz
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Klappentext:
Es gibt genau einen Grund, warum Elisabeth Sturm nicht mit fliegenden Fahnen vom platten Land zurück nach Köln geht, und dieser Grund heißt Colin. Der arrogante, unnahbare, aber leider auch äußerst faszinierende Colin gibt Ellie ein Rätsel nach dem anderen auf, und obwohl sie sich mit aller Macht dagegen wehrt, kann sie sich seiner Ausstrahlung nicht entziehen. Bald muss Ellie einsehen, dass Colin viel mehr mit ihrer Familie verbindet, als sie sich je vorstellen könnte. Ihr Vater Leo verbirgt ein Geheimnis, das ihn und Colin zu erbitterten Gegnern macht – und das Ellie in tödliche Gefahr bringt. Dass sie mit ihren seltsamen nächtlichen Träumen den Schlüssel zu dem Rätsel in der Hand hält, begreift Ellie erst, als ihre Gefühle für Colin alles zu zerstören drohen, was sie liebt.
Meine Meinung:
Die 17-jährige Elisabeth "Ellie" Sturm ist todunglücklich, als sie mit ihren Eltern von der Großstadt Köln nach Kaulenfeld, einem kleinen Dörfchen irgendwo im Nirgendwo Deutschlands ziehen muss. Zu lange hatte sie dort darum gekämpft, von den anderen anerkannt zu werden und nun gilt sie erneut als Außenseiter. Eigentlich will sie nur wieder zurück zu ihren alten Freunden in ihre alte Schule und ihr Abi zu Ende bringen. In ihrer Verzweiflung gibt sie sich Tagträumen hin, bis sie den mürrischen Eigenbrötler Colin kennenlernt. Colin, der mit seinen zwanzig Jahren doch schon so viel erlebt hat. Obwohl er sie immer wieder abweist, fühlt sich Ellie mehr und mehr zu ihm hingezogen. Als ihr Vater dahinterkommt, muss das Mädchen erkennen, dass ihre Welt nie wieder so sein wird, wie sie einmal war. Eine neue Welt eröffnet sich ihr. Eine magische, durch und durch grausame Welt.
Als ich "Splitterherz" zum ersten Mal in den Händen hielt, wurde ich von der wunderschönen Umschlaggestaltung sofort gefangen genommen. Sollte es überhaupt möglich sein, ein Buch zu erschaffen, dessen Inhalt solch einem überragenden Äußeren überhaupt auch nur ansatzweise gerecht werden kann? Bettina Belitz war es möglich und ich möchte ihr von Herzen danken. Natürlich, Liebesgeschichten zwischen einem sterblichen Mädchen und einem unsterblichen, magischen Jungen liegen derzeit im Trend. Aber nachdem man Ellie und Colin kennengelernt und die letzte Seite dieses wunderbaren Buches zugschlagen hat, wird man sich fragen "Wer waren nochmal Bella und Edward?"
Bettina Belitz erzählt eine ganz andere Geschichte. Es ist eine tragische und melancholische Geschichte, mit viel Romantik, aber fernab von Kitsch und nervtötenden Teenagerschwärmereien. Sie zeichnet ein Bild von ganz normalen Jugendlichen, die hinter ihrer Fassade dann doch nicht so ganz normal sind. Doch vor allem erzählt sie von einem jungen Mädchen, das noch nicht zu sich selbst gefunden hat. Ein Mädchen, das sich immer wieder anpassen musste, um dabei sein zu können und das seine Rolle so erfolgreich spielte, dass es sich selbst irgendwann verlor. Erst der unangepasste Colin hilft Ellie dabei, wieder sie selbst zu sein. Ihren Weg zu gehen. Heraus kommt dabei eine Geschichte, die unaufhaltsam einem Ende entgegensteuert, das wohl so manch Bella-und-Edward-Fan nicht mögen wird. Doch genau dieses Ende macht aus dem Buch so etwas Besonderes. Trotz der magischen Aspekte wirkt es durch und durch ehrlich und real und ich hadere mit mir, ob ich mir nun sehnlichst eine Fortsetzung wünschen (laut Blog der Autorin schreibt sie gerade daran), oder ob ich entsetzt bei diesem Gedanken sein sollte. Denn so traurig das Ende erscheinen mag: Es trägt einen Hoffnungsschimmer in sich und ist schlicht und einfach perfekt.
"Splitterherz" ist als Jugendbuch laut Verlag geeignet für Leser von 13 bis 16 Jahren. Wenn aber nun Vampirkitsch von Erwachsenen gelesen wird, so sollten diese sich nicht vor einem "erwachseneren" Jugendbuch scheuen. Auch sprachlich kann Bettina Belitz diesem Anspruch mit Leichtigkeit genüge tun.
So viel Begeisterung für ein Buch und nichts daran auszusetzen? Doch, natürlich gibt es auch einen negativen Aspekt: Es ist viel zu kurz. Es wird schwer sein, noch so ein Juwel unter den Büchern des Jahres 2010 zu finden.