[Nautik] C. S. Forester – Fähnrich zur See Hornblower (Hornblower 1)

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  • Diese Prüfung fand ich etwas komisch, aber ich gehe mal davon aus, dass es normalerweise nicht nur die 10-minütige Befragung ist, die eine Beförderung entscheidet, sondern auch all die Zeugnisse, die mitgebracht wurden, bzw. die Prüfung normalerweise länger dauert?


    Ja, normalerweise ist das so.



    Warum ist es für Hornblower so schlimm, wenn er in ein paar Monaten wiederholen müsste? Weil ein Durchfallen schlecht für die Karriere aussieht, oder weil diese Zeit verloren ist?


    Weil die Zeit verloren ist. Wenn er erst ein halbes Jahr später wieder irgendwo zur Prüfung antreten kann, wo glücklicherweise mal genug Kapitäne zusammentreffen, dann haben viele andere Fähnriche bis dahin Gelegenheit, ihre Prüfung vor ihm zu bestehen, d. h. ihr Leutnantspatent ist dann älter. Und auf größeren Schiffen, die mit mehreren Leutnants fahren, entscheidet das Alter des Leutnantspatents über die Rangfolge unter diesen. Der mit dem ältesten Patent ist Erster Offizier, danach folgen die Übrigen in Reihenfolge ihres Patentdatums. Und es bedeutet eben auch, daß sich alle weiteren möglichen Karriereschritte verschieben. Außerdem kommen noch zwei Punkte dazu: Je länger gedient ein Leutnant ist, desto wahrscheinlicher ist es, daß er dem Herumhängen an Land bei Halbsold entgehen kann, wenn bei Kriegsende die Navy verkleinert wird. Und ganz abgesehen davon ist mit der offiziellen Beförderung natürlich auch eine Gehaltserhöhung verbunden :zwinker:



    Und komisch finde ich, dass ich, immer wieder, wenn die Leute sich andere Schiffe in der Ferne betrachten und dafür ein Glas nehmen, ich sie plötzlich mit einem Rotweinglas in der Hand da stehen sehe. :breitgrins::trinken:


    Prost! :breitgrins: Aber an die Ferngläser gewöhnst Du Dich bestimmt auch noch.


  • Und auf größeren Schiffen, die mit mehreren Leutnants fahren, entscheidet das Alter des Leutnantspatents über die Rangfolge unter diesen. Der mit dem ältesten Patent ist Erster Offizier, danach folgen die Übrigen in Reihenfolge ihres Patentdatums.


    Danke. :winken: Ja, damit und den anderen von dir genannten Gründen, ist sein Drang, sofort zu bestehen, natürlich verständlich.

  • Ich bin fertig, und ich muss sagen, das Buch hat mir gut gefallen! :smile:


    Allerdings ist das Ende ganz schön abrupt! Ich lese den letzten Satz der Seite

    , blätter um und will weiter lesen und da ist ....nix mehr! Ich war gerade so schön im Schwung und dann bricht die Geschichte einfach ab, fast wie mitten im Gespräch :grmpf::breitgrins: Na gut, dann denke ich mir halt das Schlussbild :pueh: : ein Schiff, das bei ruhiger See und mäßigem Wind Richtung Heimat segelt... :titanic:


    Das waren am Ende ja noch mal richtig spannende Momente mit den Schiffbrüchigen! Beeindruckt hat mich natürlich Hornblowers Ehrenwort und sein entsprechendes Verhalten. Was muss es für eine Überwindung gewesen sein, nicht einfach abzuhauen, als sich so eine schöne Gelegenheit bot. Dieses Ehrenwort hat wohl eine sehr gewichtige Bedeutung. Ist es wie ein Gesetz oder nur eine moralische Sache gewesen? Was würde mit Hornblower geschehen, wenn er es gebrochen hätte? Würde er nur in schlechtem Licht da stehen, also eher eine persönliche Sache, sprich er kein ehrenhafter Mann mehr sein oder hätte es auch berufliche Konsequenzen? Oder wahrscheinlich ist das eine die Konsequenz aus dem anderen... ?


    Ich werde auf jeden Fall nach und nach die Folgebände lesen. Da sie ja nicht mehr so episodenhaft sein werden, bin ich auch schon sehr gespannt auf längere zusammenhängende Abenteuer.
    So ganz ohne seemännische oder historische Kenntnisse fehlen einem aber doch ab und zu ein bisschen die Hintergründe oder das Verständnis, wie man an meinen Fragen sehen konnte. Ich hatte ja zum Glück Aldawen an der Seite, so dass keine Verständnisfragen offen blieben. :smile: Trotzdem ist das Buch spannend zu lesen und war mal etwas ganz anderes für mich, das sich aber gelohnt hat. Danke noch mal für deinen Tip, Aldawen! :winken:


    4ratten


  • Ich bin fertig, und ich muss sagen, das Buch hat mir gut gefallen! :smile:


    Das ist schön! :smile:



    Allerdings ist das Ende ganz schön abrupt!


    Das stimmt, aber andererseits: Was wäre danach noch zu sagen?



    Dieses Ehrenwort hat wohl eine sehr gewichtige Bedeutung. Ist es wie ein Gesetz oder nur eine moralische Sache gewesen? Was würde mit Hornblower geschehen, wenn er es gebrochen hätte? Würde er nur in schlechtem Licht da stehen, also eher eine persönliche Sache, sprich er kein ehrenhafter Mann mehr sein oder hätte es auch berufliche Konsequenzen? Oder wahrscheinlich ist das eine die Konsequenz aus dem anderen... ?


    Natürlich sind die persönliche Ehre und die Konsequenzen für die Karriere nicht zu vernachlässigen. Dazu kommt aber noch etwas anderes. Es war üblich, daß Offiziere auf Ehrenwort diverse Hafterleichterungen bekamen. Das System funktioniert aber natürlich nur so lange, wie es nicht, oder zumindest nicht übermäßig ausgenutzt wird. Die Wahrscheinlichkeit, aus der Haft ausgetauscht zu werden, war für Offiziere zudem sehr hoch. Wäre Hornblower wenigstens schon Leutnant gewesen, wäre das wahrscheinlich auch schon passiert. Die Haftzeiten waren also in der Regel zumindest überschaubar, das riskiert man für sich selbst und andere nicht durch dummes Verhalten. Und da man im Laufe eines langen Krieges ja durchaus auch mehrfach das „Glück“ haben konnte, dem Gegner in die Hände zu fallen, wäre der Ruf eines Ehrenwortverletzers alles andere als hilfreich gewesen.



    So ganz ohne seemännische oder historische Kenntnisse fehlen einem aber doch ab und zu ein bisschen die Hintergründe oder das Verständnis, wie man an meinen Fragen sehen konnte. Ich hatte ja zum Glück Aldawen an der Seite, so dass keine Verständnisfragen offen blieben. :smile:


    Ich stehe bei den weiteren Bänden natürlich wieder zur Verfügung, dann habe ich gleich eine Ausrede, warum ich sie noch mal lesen „muß“ :breitgrins:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Das stimmt, aber andererseits: Was wäre danach noch zu sagen?


    Wohl wahr. Ich brauche eigentlich auch kein ewiges Geplänkel hinterher, aber so ein zackig kurzes Ende hatte ich, glaube ich noch nie. :breitgrins:


    Danke für die Aufklärung zum Ehrenwort. Das finde ich wirklich interessant. Man kann es sich heute kaum vorstellen, dass man sich in so übler Situation so im Griff hat. Ich würde nur noch rennen wollen, wenn ich könnte. Aber die Gründe für dieses Ehrenwort sind natürlich nachvollziehbar und die erlernte Disziplin wird wohl ein großer Vorteil gewesen sein. Wie es trotzdem in Hornblower aussah, konnte man gut erkennen. Ich habe ihn echt bewundert in dem Moment und gleichzeitig hat er mir leid getan.



    Ich stehe bei den weiteren Bänden natürlich wieder zur Verfügung, dann habe ich gleich eine Ausrede, warum ich sie noch mal lesen „muß“ :breitgrins:


    Ich helfe immer gerne bei Ausreden aus. :breitgrins:


  • Danke für die Aufklärung zum Ehrenwort. Das finde ich wirklich interessant. Man kann es sich heute kaum vorstellen, dass man sich in so übler Situation so im Griff hat.


    Es ist insgesamt eine ganz andere Wertigkeit von persönlicher Ehre, das zeigt sich ja auch in den Duellen. Heutzutage ist uns das hier einigermaßen abhanden gekommen, und deshalb fällt uns nicht nur das Verstehen z. B. von einem Hornblower schwer, sondern auch das von Kulturen, in denen Ehre diesen Stellenwert noch hat. Ohne gleich wieder in dieses Extrem verfallen zu wollen, denke ich oft, wenn ich die Zeitung aufschlage, daß uns ein bißchen mehr von dieser Geisteshaltung manchmal gut tun würde ...



    Ich helfe immer gerne bei Ausreden aus. :breitgrins:


    Das war mir klar :breitgrins:


  • Ohne gleich wieder in dieses Extrem verfallen zu wollen, denke ich oft, wenn ich die Zeitung aufschlage, daß uns ein bißchen mehr von dieser Geisteshaltung manchmal gut tun würde ...


    Das ist (leider) wahr...

  • Na super, mit eurer Begeisterung über die Bücher habt ihr mich richtig neugierig gemacht. :grmpf: Ich werd mich in der Bibliothek mal auf die Suche nach dem ersten Band begeben müssen, das klingt nämlich genau nach dem Lesestoff, auf den ich gerade Lust habe. :zwinker:


    LG Myriel :winken:


  • Na super, mit eurer Begeisterung über die Bücher habt ihr mich richtig neugierig gemacht. :grmpf:


    Aber gerne, man tut was man kann. :breitgrins:


    Ich glaube, ich werde irgendwann diesen Monat auch wieder in See stechen. :titanic:

  • Ja, der olle Horny ist so gut, an dem führt einfach kein Weg vorbei :breitgrins:

  • Ich habe gestern Abend das Buch verschlungen und kann mich den Lobeshymnen von Aldawen und Heimfinderin nur anschließen.


    Horatio Hornblower als Hauptfigur war mir von Anfang an sympathisch. Seine kühle und berechnende Art lassen ihn zwar emotionslos erscheinen, aber wenn er dann doch von seinen Gefühlen überrannt wird, wächst er schier über sich hinaus. Diese beiden verschiedenen Seiten zu beobachten war spannend und sie haben ihm zu einem ambivalenten Charakter gemacht, von dem ich noch viel erwarte.


    Die zahlreichen seemännischen Fachbegriffe habe ich größtenteils überlesen. Ich weiß gerade noch, dass das Bug vorn und das Heck hinten ist. Welches Segel nun gerade gesetzt wird, war für mich nicht unbedingt wichtig um der Handlung folgen zu können. Das Wichtigste habe ich auch so verstanden, ohne große nautische Kenntnisse.


    Obwohl ich hier vorher von der Episodenhaftigkeit des Buches gelesen habe, hat mich der erste Wechsel etwas irritiert. Doch ich hab schnell in die neue Situation hereingefunden und wie hier schon gesagt wurde, bietet das Amt eines Fähnrich nicht so viele Möglichkeiten für größere Abenteuer, wie es sie wohl später in der Reihe geben wird.


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und war genau das, worauf ich gerade Lust hatte: eine recht geradlinige, spannende Geschichte mit einem sympathischen Helden, mit dem ich mitfiebern konnte. Die Folgebände werden definitiv den Weg zu mir finden, schließlich will ich wissen, wie es mit Horny weiter geht. :breitgrins:


    4ratten

  • Toll, dass es dir auch gefallen hat, Myriel. :smile:



    Die zahlreichen seemännischen Fachbegriffe habe ich größtenteils überlesen. Ich weiß gerade noch, dass das Bug vorn und das Heck hinten ist. Welches Segel nun gerade gesetzt wird, war für mich nicht unbedingt wichtig um der Handlung folgen zu können.


    Ich habe auch nicht alles nachgeschaut, aber doch ziemlich viel , um mir das Schiff besser vorstellen zu können. Und ich wollte ja immer ungefähr wissen auf welcher Höhe er gerade herumklettert. :breitgrins: Auch die verschiedenen Begriffe, die die Richtungen, Drehungen und Wendungen der Schiffe beschrieben, habe ich recherchiert. Ich fand das sogar ganz spannend, nachzulesen wie so ein Schiff manövriert wird. Von dem Gedanken, dass es einfach geradlinig von A nach B fährt, bin ich schnell abgekommen. :breitgrins: Aber es stimmt schon. Man braucht das bestimmt nicht alles genau zu wissen, um der Handlung zu folgen, aber mich hat es einfach interessiert. Mal sehen, wieviel ich behalten habe für das nächste Buch. Allerdings hat mir Aldawen ja schon angedroht, dass das auch wieder anders ist, wenn Horny dann auf einem anderen Schiff ist. :zwinker:

  • Ich befinde mich gerade mitten drin in meinem ersten Hornblower-Abenteuer. Eben hat er mit seiner Jolle (englisch jolly boat :breitgrins: ) eine Galeere gekapert und nun wird er versuchen, die Leutnantsprüfung zu bestehen. Ich lese auf Englisch, das mir zwar einige unbekannte Vokabeln bietet, aber das Nachschlagen habe ich als sinnlos aufgegeben. Unter einer Drehbasse kann ich mir nämlich noch weniger vorstellen als unter einer swivel gun.
    Die ersten Kapitel fand ich ehrlich gesagt etwas zäh, aber mit Betreten des französischen Bodens wurde das Buch schon sehr spannend, und dann erst die Galeerenepisode! Es hat mich also gepackt. Weitere Bücher gibt's glaube ich auch in der Bib und die werde ich mir wohl so nach und nach ausleihen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Noch ein neuer Hornblower-Fan :klatschen: Ein paar Bände gibt's für Euch ja zum Glück noch, der zweite ist Leutnant Hornblower (bzw. im Original Lieutenant Hornblower). Heimfinderin wird darin etwas von Christoph Hardebuschs Inspirationen zu seinen Sturmwelten wiedererkennen :zwinker:

  • Schön, dass dir das Buch auch gefällt, Saltanah. Ja, die Galeerenepisode war echt spannend .... und geruchsintensiv.



    Unter einer Drehbasse kann ich mir nämlich noch weniger vorstellen als unter einer swivel gun.


    Ich habe ja doch vieles nachgeschaut und die Drehbasse war natürlich auch darunter, denn ich ahnte, es müsste eine Kanone sein, aber irgendwie auch wieder nicht, so wie damit agiert wurde. Das ließ mir dann doch keine Ruhe. Dass es so leichte und bewegliche "Kanonen" gab, wusste ich bisher nämlich noch nicht. Ich sah immer nur die dicken Klötzer vor mir, wenn ich an Kanonen dachte. :breitgrins:


    Für alle die hier mitlesen und nun neugierig sind: Klick





    Heimfinderin wird darin etwas von Christoph Hardebuschs Inspirationen zu seinen Sturmwelten wiedererkennen :zwinker:


    Oh, da bin ich ja gespannt! :smile: Mein Mann liest momentan den Fähnrich. Wenn er damit fertig ist, ist wieder ein Gang in die Bibliothek fällig und dann kommt das nächste Buch mit heim. :klatschen:

  • Da es ja nun doch jede Menge Fans maritimer Abenteuer zu geben scheint und zudem der erste Hornblower Band durch ist, könnte man sich nicht mal auf eine Leserunde für den ersten Band der Jack Aubrey Abenteuer, von Patrick O'Brian, begeistern?


    Das erste Jack Aubrey Buch wurde ja als Master and Commander verfilmt und geht in die gleiche Richtung wie die Hornblower Bücher.


  • Da es ja nun doch jede Menge Fans maritimer Abenteuer zu geben scheint und zudem der erste Hornblower Band durch ist, könnte man sich nicht mal auf eine Leserunde für den ersten Band der Jack Aubrey Abenteuer, von Patrick O'Brian, begeistern?


    Für mich wäre das im Moment keine Option, weil ich dann die ganze Serie einigermaßen zeitnah hintereinander lesen „muß“ (längere Pausen vertrage ich nur zwischen den Hornblower-Bänden, weil ich die so gut kenne), und die Aubrey&Maturin-Reihe außerdem parallel auf englisch und deutsch lesen will. Mit anderen Worten: Das ist zeitintensiv, und Zeit ist so ziemlich das einzige, daß ich gerade überhaupt nicht habe. Aber vielleicht nächstes Jahr? :winken:


  • Das erste Jack Aubrey Buch wurde ja als Master and Commander verfilmt ...


    Nein, wurde er nicht. Die Rahmenhandlung zu "Master and Commander" stammt aus einem der späteren Bände und der Film ist weniger eine Romanverfilmung, als mehr eine Hommage an die ganze Reihe. Aber beides absolut erstklassig, Bücher und Film.

  • vallenton
    Ich will jetzt erst mal bei Hornblower bleiben und da nach und nach weiterlesen. Aber später (nächstes Jahr?) würde ich da sicher gerne mitlesen, falls du so lange warten kannst/willst :smile: